Nach
der bisherigen Schwemme an Mutmaßungen und Unterstellungen zu Pegida,
liegt nun das Ergebnis einer ersten Forsa-Umfrage vor. Danach finden
zwei Drittel der Bundesbürger - nämlich 67 Prozent - dass die
Gefahr einer Islamisierung Deutschlands übertrieben dargestellt
werde. 29 Prozent meinen, der Islam habe auf das Leben in diesem Land
einen so großen Einfluss, dass Protestmärsche wie die
Pegida-Montagsdemos in Dresden gerechtfertigt seien. Dieser
Auffassung sind nach einer Forsa-Umfrage für das Hamburger Magazin
Stern mit 71 Prozent vor allem die Sympathisanten der
rechtspopulistischen AfD. Forsa-Chef Manfred Güllner: "Dieser
Befund bestätigt einmal mehr, dass die Anhänger der AfD keinesfalls
die Mitte der Gesellschaft repräsentieren,
sondern eine Randgruppe mit klarer fremdenfeindlicher Tendenz sind."
13
Prozent aller Befragten würden sich gegebenenfalls an
Protestmärschen gegen eine Islamisierung Deutschlands beteiligen,
wenn sie in der Nähe ihres Wohnorts stattfänden. Die größte
Bereitschaft, an solchen Demonstrationen teilzunehmen, findet sich
unter den Anhängern der AfD (45 Prozent) und der Linken (26
Prozent). Von den Nichtwählern, die der Politik eher skeptisch
gegenüber stehen, würden nur 13 Prozent mitmarschieren - was dem
Durchschnitt aller Bundesbürger entspricht.
Nur
zehn Prozent aller Deutschen würden bei einer der
kommenden Wahlen für
eine Parteistimmen,
die den Islam in diesem Land bekämpft - in Ostdeutschland (15
Prozent) mehr als in Westdeutschland (9 Prozent). Auch Befragte mit
Hauptschulabschluss (19 Prozent) und die Anhänger der Linken (16
Prozent) können sich das vorstellen. Lediglich von den
Sympathisanten der AfD würde eine Mehrheit von 57 Prozent eine
Anti-Islam-Partei wählen wollen.
Datenbasis:
Das Forsa-Institut befragte am 18. Dezember 2014 im Auftrag des
Magazins stern 1006 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die
durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.
Quelle:
Magazin „Stern“
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