Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz
29.10.2021
Bischof Bätzing zur Weltklimakonferenz 2021 in Glasgow
„Globale Gerechtigkeit durch wirksamen Klimaschutz“
Die
katholische Kirche setzt große Hoffnungen in die Weltklimakonferenz,
die vom 31. Oktober bis 12. November 2021 in Glasgow stattfindet. Der
Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, verspricht sich
angesichts der dramatischen Bedrohungen des Planeten klare Signale, dass
die internationale Staatengemeinschaft willens und dazu in der Lage
ist, die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen. „Die Staaten
weltweit, insbesondere aber die Staaten der G20 und der G7, müssen
dringend ihre Klimaschutzambitionen steigern. Zudem braucht es eine
Einigung auf koordinierte, kurze Zeitrahmen zur Überprüfung der
Zielerreichung. Wichtig ist auch, dass die Finanzierungslücke
für ärmere Länder beim Klimaschutz und der Anpassung an den bereits
stattfindenden Klimawandel geschlossen wird“, erklärte Bischof Bätzing
heute (29. Oktober 2021).
Die
Übernahme von Schöpfungsverantwortung sei ein Kernbestandteil des
christlichen Glaubens. „Wir Menschen haben den Auftrag, den Planeten
Erde als gemeinsames Haus für
alle Geschöpfe zu bewahren. Nach unserem Menschenbild sind alle als
Kinder Gottes mit gleicher Würde ausgestattet und haben einen Anspruch
auf menschenwürdige Lebensbedingungen“, so Bischof Bätzing. Ein für den
Klimaschutz entscheidendes Jahrzehnt liege vor
der Menschheit. Dabei komme den großen und reichen Emittenten zur
Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens die größte Verantwortung zu:
„Wir müssen ehrlich sein: Unter dem hohen CO2-Ausstoß der
wohlhabenden Industriestaaten leiden die Ärmsten
in der Welt am meisten, die am wenigsten dazu beigetragen haben. In
unserem Land müssen die Klimaziele glaubhaft, zielorientiert und
konsequent umgesetzt und, wenn nötig, nachgeschärft werden.
Partikularinteressen dürfen dabei nicht über dem Gemeinwohl stehen.
Es braucht einen klaren, langfristig verlässlichen Rahmen und eine
angemessene Bepreisung von CO2, damit wahrere Preise, die
auch ökologische Kosten berücksichtigen, auf den Rechnungen stehen“,
erklärte Bischof Bätzing. Zudem sei es unerlässlich,
dass Klimaschutzmaßnahmen mit sozialer Unwucht von einem sozialen
Ausgleich begleitet würden. Er fügte hinzu: „Die derzeitige Energiekrise
erfüllt mich mit Sorge, denn die sprunghaft steigenden Energiepreise
treffen insbesondere Menschen mit niedrigem Einkommen
und kleine Unternehmen hart. Der gesellschaftliche Friede und die
Gerechtigkeit erfordern eine flankierende Sozialpolitik. Wir müssen uns
daran messen lassen, ob es uns gelingt, bei der Zukunftsaufgabe
Klimaschutz niemanden zurückzulassen.“
Ausdrücklich
betonte Bischof Bätzing, dass die katholische Kirche ihren Beitrag zur
Bewältigung der Klimakrise leisten wolle. Dazu gehöre insbesondere die
Arbeit der
Hilfswerke, aber auch eine nachhaltige Energieversorgung von
kirchlichen Gebäuden in Deutschland. „Viele Christinnen und Christen
setzen sich mit großer Kraft für mehr Klimaschutz ein und dafür bin ich
sehr dankbar. Als Kirche nehmen wir Schöpfungsverantwortung
aus unserer glaubenden Haltung heraus wahr, die die Verantwortung für
die Schöpfung, die wir als Geschenk sehen, ernst nehmen lässt“, so
Bischof Bätzing.
Hinweise:
Die Erklärung von Bischof Dr. Georg Bätzing zur Weltklimakonferenz in Glasgow ist als pdf-Datei im Anhang sowie unter
www.dbk.de verfügbar.
Ihr Engagement für die Bewahrung der Schöpfung hat die Deutsche Bischofskonferenz am 25. Oktober 2021 im Dokument
Unser Einsatz für die Zukunft der Schöpfung – Klima- und Umweltschutzbericht 2021 der Deutschen Bischofskonferenz (Reihe „Arbeitshilfen Nr. 327) vorgestellt. Unter
www.dbk.de
in der Rubrik Publikationen
finden Sie den Bericht. Weitere Informationen sind unter www.dbk.de
auf der Themenseite Klima und Umwelt
verfügbar.
Die Deutsche Bischofskonferenz
ist
ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller (Erz-)Bistümer in
Deutschland. Derzeit gehören ihr 69 Mitglieder (Stand: Oktober 2021) aus
den 27 deutschen (Erz-)Bistümern
an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler
Aufgaben, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen
Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen
Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz
ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und
Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.