Mittwoch, 31. Januar 2018

Die Welt rüstet zur Winterolympiade 2018 . . .

. . . und Deutschland wird ab dem 9. Februar mit 154 SportlerInnen und Sportlern daran teilnehmen. Dazu kommen, wie man hört, noch eine 150 Personen umfassende Gruppe an Trainern, Betreuern und Offiziellen.
Worüber man nichts hört, wäre die Antwort auf die Überlegung, wer darüber hinaus seitens der Öffentlich-rechtlichen Anstalten und auf deren Initiative oder/und auch in deren Auftrag und Engagement teilnehmen wird. Also neben Kameraleuten, Photografen, Reportern auch Moderatoren, Co-Moderatoren, Sachverständige und, und und. Es würde mich einfach deshalb interessieren, weil ich zu den Gebühren zahlenden Bürgern gehöre, von denen dieser Tross bezahlt oder honoriert wird, ganz gleich, ob er diese oder auch andere Programme des Öffentlich rechtlichen Rundfunks anhört oder sieht. Und ich bin nicht allein der Meinung, dass dies ein Zustand ist, der hinterfragt werden sollte.

In der Schweiz gibt es am 04. März zu der Frage der Zwangsgebühren für die dortige Öffentlich-rechtliche Anstalt ein Referendum, nachdem sich dort eine Initiative gegründet hatte, die sich gegen die weitere Erhebung dieser Zwangsgebühren wendet. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein. Es wäre übrigens das bisher einzige Land, in dem dieser Zwang abgeschafft würde.
Es ist aber nicht das bisher einzige Land, in dem sich Widerstand gegen solche Zwangsgebühren regt: in der vergangenen Woche erschien bei „Tichys Einblick“ ein Artikel zu diesem Thema unter dem Titel „Der Zwang zum Rundfunkbeitrag muss verschwinden“, in dem es u.a. heißt (Auszug): „Sind Menschen, die kein Fernsehen schauen, dumm? Braucht es das Fernsehen, um sich zu bilden? Wenn beide Fragen mit „Nein“ beantwortet werden, muss der Zwang zum Rundfunkbeitrag verschwinden.“ (Ende des Auszugs) Die Begründung zu dieser Konsequenz ist natürlich sehr viel ausführlicher und mündet in die Feststellung (weiterer Auszug): „Das Fernsehen wird nicht zwingend gebraucht. Fernsehen ist nur eine Alternative unter vielen Medien. Das Fernsehen sollte daher keine Privilegien genießen.“ (Ende des Auszugs).


Um auf den Ausgangspunkt dieses Eintrags zurückzukommen: Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk verfügt durch die Zwangsgebühren über finanzielle Möglichkeiten auch seiner Personalpolitik, die eine weite Disposition ermöglichen , bis hin zur Rente für ausscheidende Mitarbeiter, die kein anderes Medium hat. Und auch nicht einfach hinterfragt werden kann. Und dagegen wende nicht nur ich mich. Und bin zunächst neugierig über das Ergebnis des Referendums in der Schweiz.

Tina Teubner am 3. Februar im Theater Nordhausen

Noch Karten für das Gastspiel der preisgekrönten Kabarettistin erhältlich

Tina Teubner kehrt zurück: Nachdem die Kabarettistin bereits vor zwei Jahren das Nordthüringer Publikum begeisterte, kehrt sie am 3. Februar um 19.30 Uhr mit ihrem aktuellen Programm „Wenn du mich verlässt, komm ich mit“ ins Theater Nordhausen zurück. Begleitet wird sie vom Pianisten und Komponisten Ben Süverkrüp.

Für das Gastspiel der mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Künstlerin, berühmt nicht zuletzt durch Fernsehaufzeichnungen des WDR und anderer Programme, gibt es noch Karten an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Tina Teubner, Kernkompetenz auf dem Gebiet des autoritären Liebesliedes, hat die Erziehung ihres Mannes erfolgreich abgeschlossen und sucht nach neuen Herausforderungen. Die Grenzen zwischen „privat“ und „politisch“ sind nicht mehr aufrecht zu erhalten. Die Welt brennt: Tina Teubner wagt den Blick ins Innerste. Tolstoi schreibt: „Alle wollen die Welt verändern, niemand sich selbst.“ Wie wäre es mit folgendem Geschäftsmodell: Tina verändert die Welt, Ben muss an sich arbeiten und das Publikum darf dabei zugucken!

„Wenn du mich verlässt, komm ich mit“ verspricht einen tollen Abend im Theater Nordhausen für alle Kabarett-Freunde!


Foto: tinateubner.de

Postkarte mit Motiv von Erika Schirmer

Nordhausen (psv) Auf Initiative des Nordhäusers Bernd Illhardt hat jetzt die Stadtinformation eine Postkarte mit einem Motiv von Ehrenbürgerin Erika Schirmer drucken lassen. Birgit Adam (rechts im Bild) überbrachte ihr heute die ersten Karten, die es nun ab sofort in der Stadtinformation für 0,50 € zu kaufen gibt.

Abgedruckt auf der Postkarte sind ein Scherenschnitt sowie Wort und Melodie des Liedes „Kleine weiße Friedenstaube“, das Erika Schirmer 1949 in Nordhausen –inspiriert von Picassos Lithografie „Die Taube“ für den ersten Weltfriedenskongress – geschrieben hat.

Erika Schirmer, 1926 in Schlesien geboren, siedelte nach dem Ende des 2. Weltkrieges nach Nordhausen um und war als Kindergärtnerin, Erzieherin, Autorin und Scherenschnittkünstlerin tätig. Bis heute geht sie dieser Leidenschaft nach und stellt ihre Werke in verschiedenen Städten Deutschlands aber auch in Polen aus.

Seit 2014 ist sie Ehrenbürgerin von Nordhausen und Czerwiénsk in Polen. 2016 erhielt sie für ihr Lebenswerk das Bundesverdienstkreuz.


Foto: Ilona Bergmann, Stadtverwaltung Nordhausen 

Wenn Roboter Gefühle erkennen



Wer kennt nicht die Angst vor einem Bewerbungsgespräch. Damit diese Situation noch besser trainiert werden kann, haben Wissenschaftler jetzt einen neuartigen virtuellen Jobtrainer entwickelt. Ein Avatar erkennt in Echtzeit soziale und emotionale Signale des Bewerbers, deutet diese und passt sein Verhalten im simulierten Bewerbungsgespräch dem Gegenüber an. Dadurch können subjektive und situative Verhaltensweisen authentischer geübt werden. Die unter Leitung des Deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz entwickelte Demoversion ist ein Beispiel für Systeme mit Emotionserkennung, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und jetzt in Bonn vorgestellt wurden.
InterEmotio
© DFKI GmbH
"Wir wollen, dass Maschinen dem Menschen alltägliche Dinge abnehmen können. Technik soll Freiräume schaffen, entlasten und uns unterstützen. Es wird interessant sein zu sehen, wie das funktioniert, wenn die Technik menschliche Emotionen erkennen und richtig deuten kann", sagt Georg Schütte, Staatssekretär im BMBF. Das Zusammenwirken von Menschen mit Technik oftmals den Austausch von oft sensiblen Informationen. "Der sichere Umgang mit Daten ist deshalb ein zentrales Thema bei allen Entwicklungen. Ebenso gehören ethische, rechtliche und soziale Fragen zu allen technischen Überlegungen untrennbar dazu. Der Mensch muss die Entwicklungen leiten und gestalten", so Schütte.
Die Technologie hinter der Emotionserkennung verwendet bekannte Sensoren wie Mikrophone und Kamerabilder. Anhand von Stimme, Sprache, Mimik und anderen Faktoren wie Blickrichtungen und Posen erkennt das System, in welcher emotionalen Lage der Nutzer sich befindet. So kann das Assistenzsystem in Echtzeit unterstützende Hinweise oder Erinnerungen geben. Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie ergeben sich in vielen Lebensbereichen, beispielsweise für Bewerbungs- und Sprachtrainings, in der Fahrzeugkommunikation, im Gesundheits- und Pflegebereich bis hin zur Tätigkeit von Fluglotsen.

Im Projekt KonsensOP wurde unter Führung des Fraunhofer-Institutes für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung eine berührungslose Steuerung von Informationen im Operationssaal entwickelt. Dabei kann der operierende Arzt durch eine Geste oder mit einem Blick Informationen über den Patienten abrufen, die für die Behandlung wichtig sind. Diese Informationen werden für das ganze OP-Team sichtbar und gemeinsam können die besten Handlungsoptionen leichter erarbeitet werden.

Erprobt werden emotionssensitive Systeme bereits in der Flugsicherung. Die im BMBF-Projekt MACeLot unter Leitung der TU Chemnitz entwickelten Assistenten messen die Arbeitsbelastung von Fluglotsen und können anhand von Simulationsmodellen eine mögliche Überbelastung prognostizieren, bevor es zu schwierigen Situationen kommen kann.
Auch in der Pflege sind Systeme mit Emotionserkennung hilfreiche Assistenten. Im Projekt SYMPARTNER unter wissenschaftlicher Leitung der Universität Siegen wird ein sensibler Roboter entwickelt, der ältere Menschen bei Alltagsaufgaben in den eigenen vier Wänden unterstützen soll und dabei mittels Gesichts- und Sprachanalyse verständlicher in einen persönlichen Dialog mit dem Nutzer treten kann.
Das BMBF hat insgesamt 14 Projekte mit zusammen rund 22 Millionen Euro gefördert. Sie sind Teil des Förderschwerpunktes "Vom technischen Werkzeug zum interaktiven Begleiter - Sozial- und emotionssensitive Systeme für eine optimierte Mensch-Technik-Interaktion" (InterEmotio), welcher zur Neuen Hightech-Strategie gehört, mit der die Bundesregierung aus Ideen Innovationen macht und Verbindungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft knüpft. So werden Zukunftschancen, Forschungsvorhaben und nicht zuletzt Arbeitsplätze von morgen geschaffen. Vom 31. Januar bis 1. Februar treffen sich rund 75 Forscherinnen und Forscher aus den 14 Verbundprojekten in Bonn, um sich beim abschließenden Vernetzungstreffen über die Ergebnisse ihrer Arbeit auszutauschen.

Mitteilung des BMBF am 31.Jan.2018

Wissenschaft im Rampenlicht


Nordhausen (HSPN) Zu ihrem diesjährigen Hochschulinformationstag am Samstag, 21. April möchte die Hochschule Nordhausen wieder einen Science-Slam veranstalten und sucht hierfür unterhaltsame Beiträge. Bewerben können sich neben Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitern auch Oberstufenschüler der Nordhäuser weiterführenden Schulen sowie interessierte Bürger mit einem spannenden Beitrag aus ihrem Fachgebiet.

 SCIENCE-SLAM? WAS SOLL DAS SEIN?

Ein Science-Slam ist ein wissenschaftliches Kurzvortragsturnier, bei dem der/die "Slammer/in" ein wissenschaftliches Thema seiner/ihrer Wahl innerhalb von 10 Minuten vor Publikum präsentiert. Die anschließende Bewertung erfolgt ebenfalls durch das Publikum. Bewertet werden neben dem wissenschaftlichen Inhalt auch die Verständlichkeit und vor allem der Unterhaltungswert des Vortrags.

 GIBT ES EIN BEISPIEL?

Als kleinen Impuls gibt es hier den Science-Slam 2017 an der Hochschule Nordhausen: http://fhnblog.de/video-science-slam-2017/

 WAS SPRINGT FÜR DIE TEILNEHMER DABEI HERAUS?

Die besten Science-Slammer können in diesem Jahr wieder ein Preisgeld gewinnen. Mitmachen lohnt sich also, denn es gibt:

- für den 1. Platz: 500 EURO

- für den 2. Platz: 300 EURO

- für den 3. Platz: 200 EURO

 WIE VIELE SLAMMER TRETEN GEGENEINANDER AN?

Die Hochschule sucht ca. sechs spannende Beiträge mit einer Länge von jeweils 10 Minuten.

 UND WIE KANN MAN TEILNEHMEN?

Interessierte können sich ab sofort für die Teilnahme bewerben. Senden Sie hierzu einfach eine Kurzbeschreibung Ihres geplanten Themas per E-Mail an jaana.kistner@hs-nordhausen.de Einsendeschluss ist der 28. Februar 2018. Die Auswahl der diesjährigen Slammer erfolgt in der darauffolgenden Woche.

Nutzen Sie die Chance auf Ihre 10 Minuten im Rampenlicht der Wissenschaft!


Bildunterschrift: 2017 fand bereits der dritte Science-Slam an der Hochschule Nordhausen statt

 (Foto: Tina Bergknapp)

Bemerkungen zum Antisemitismus in Deutschland

Die Woche des Gedenkens an den Holocaust mit seinen geradezu verzweifelt anmutenden Überlegungen und Vorschlägen, die Verbrechen der Nazis an den Juden bei der Jugend in Deutschland wach zu halten, scheinen mit der Talkshow der Anne Will am Montag (Tagesschau 24) zumindest ein vorläufiges Ende gefunden zu haben. Die Moderatorin schien froh, dass sie noch eine Überlebende des Vernichtungslagers Auschwitz gefunden hatte, die sie zu ihren Erlebnissen befragen konnte.

Dass die Intensität dieser Bemühungen (und schließlich sogar die Thematik der Oper „Dialogues des Carmélites“) bei mir Erinnerungen an Ereignisse der Nazizeit hervorriefen, sei hier am Rande bemerkt. Und waren wohl nur möglich, weil ich in meiner Jugend diese Zeit zumindest tangierte. Und weil es bei diesen Erinnerungsbemühungen sogar den Vorschlag gab, den Besuch einer KZ-Gedenkstätte zur Pflicht für Jugendliche zu machen, füge ich hinzu, dass ich im Laufe der Jahre solche Gedenkstätten von Mauthausen über Auschwitz, Dachau bis Oranienburg besuchte, ohne dass sich dabei eine unmittelbare emotionale Einstellung zum Holocaust ergeben hätte.


Nun wurde und wird ja – auch in erwähnter Talkshow – viel über Judenhass gesprochen, der sogar „mitten in unserer Gesellschaft“ gegenwärtig sein soll. Und dazu muss ich nun wieder bemerken, dass ich entweder nicht (mehr) zu dieser Gesellschaft gehöre, oder zu schwerhörig geworden bin, um davon etwas bemerkt zu haben. Wohl aber las ich im Dezember von Demonstrationen gegen Israel, bei denen sogar israelische Fahnen verbrannt wurden. Und nach den Bildern dazu ergab sich für mich der Eindruck, dass es sich bei den Demonstranten mehrheitlich gar nicht um Deutsche handelte!? Sollte damit dieser Judenhass „mitten in unserer Gesellschaft“ gemeint sein?(Deutschland ist ja ganz allgemein inzwischen zum Tummelplatz ausländischer Völkerschaften und deren Interessen geworden.)

Dienstag, 30. Januar 2018

Tausende Stellen an Grundschulen unbesetzt

Experte: Rechtsanspruch auf Ganztagsschulplatz ist „Wählerbetrug“  

Berlin – Der Lehrermangel an deutschen Grundschulen ist gravierender als bislang angenommen. Das ergibt eine Umfrage der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für das ZDF-Magazin Frontal21. Danach fehlen deutschlandweit rund 2.000 Grundschullehrer. Außerdem mussten mehrere tausend Quer- und Seiteneinsteiger eingestellt werden, um den Unterricht gewährleisten zu können. „Das ist natürlich ein Drama, weil es zu Lasten der Schülerinnen und Schüler geht und zu Lasten der vorhandenen Lehrkräfte“, kommentierte Marlis Tepe, GEW-Vorsitzende die Ergebnisse. Die Bildungsgewerkschaft hat im Januar in allen GEW-Landesverbänden Zahlen zu unbesetzten Stellen und Nachbesetzungen abgefragt. Ohne Seiteneinsteiger sei der Grundschulunterricht in einigen Bundesländern kaum noch aufrecht zu erhalten, kritisiert Heinz-Peter Meidinger vom Deutschen Lehrerverband. „Das ist natürlich eine skandalöse Entwicklung.“ In Berlin und Sachsen seien 50 Prozent, manchmal über 80 Prozent der Neueinstellungen im Grundschullehramt keine Lehrer sondern Quereinsteiger.

Ursachen für die Misere an den Grundschulen sind nach Auffassung von Experten schlechte Planungen der Kultusmister der Länder. Trotz steigender Geburtenraten seien zu wenig Lehrer ausgebildet und eingestellt worden. Die Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge an den Hochschulen habe das Problem verschärft, so Jörg Ramseger, Professor für Grundschulpädagogik an der Freien Universität Berlin: „Es hat die Kultusminister schon damals schlichtweg nicht interessiert.“ Tatsächlich wurden nach Angaben des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung in Deutschland im Jahr 2016 mehr als 100.000 Kinder mehr geboren als noch 2005. Dennoch wurde die Zahl der Studienplätze für Grundschullehrer reduziert. An der Freien Universität Berlin beispielsweise seien die Immatrikulationen von 200 pro Jahr auf zwischenzeitlich 60 bis 70 pro Jahr gesunken. „Bei 340 Grundschulen in der Stadt kann man sich ausrechnen, was passiert“, sagte Ramseger.

Angesichts dieser Zahlen hält Ramseger den im Sondierungspapier versprochenen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulplatz für unrealistisch: „Das ist bestenfalls ein Selbstbetrug, allemal ein Wählerbetrug.“ Es sei völlig undenkbar, dass das Recht auf Ganztagserziehung in der Grundschule zu realisieren sei. „Das Personal wird nicht zur Verfügung stehen. Ich würde so etwas als Politiker nicht versprechen.“ Im Sondierungspapier haben SPD und CDU 3,5 Mrd. Euro für bessere Bildung eingeplant. Das ist aus Sicht der Bildungsgewerkschaft GEW angesichts des Lehrermangels und des Sanierungsstaus an Schulen zu niedrig. „Um den Durchschnitt der OECD-Länder zu erreichen, bräuchten wir so etwas wie 40 Milliarden.“ forderte GEW-Chefin Tepe im ZDF.  

Thüringer Landwirtschaft drohen Millionenverluste durch Kappung von EU-Zahlungen

Primas: Siegesmund profiliert sich zum Schaden der Landwirtschaft

Erfurt – „Während sich Bodo Ramelow auf der Grünen Woche lieb Kind mit den Landwirtschaftsverbänden macht, bläst Anja Siegesmund hinter seinem Rücken zum Generalangriff auf die Agrarstrukturen im Osten Deutschlands.“ Mit diesen Worten hat der Thüringer CDU-Fraktionsvize Egon Primas Medienberichte kommentiert, wonach Siegesmund offenbar ohne Abstimmung mit Ramelow einen Antrag im Bundesrat eingebracht hat, der Millionenverluste für die großen Agrarbetriebe in Thüringen billigend in Kauf nimmt. Dabei geht es um die Kappung der EU-Zahlungen an die europäischen Landwirtschaftsbetriebe für die bewirtschafteten Flächen ab einer bestimmten Betriebsgröße. Thüringen und seine großen Landwirtschaftsbetriebe wären davon besonders negativ betroffen. Laut den Berichten wurde besagter Siegesmund-Antrag mit dem Titel „Zukunft der Landwirtschaft“ bereits Mitte Januar mit deutlicher Mehrheit im Umweltausschuss des Bundesrats angenommen.

Primas will nun wissen, inwieweit Siegesmunds Behauptung, es habe dabei „eine enge Abstimmung mit dem Ministerpräsidenten gegeben“, der Wahrheit entspricht. „Ramelow muss jetzt klarstellen, ob seine Umweltministerin diese Initiative mit seinem Wissen und seiner Billigung ergriffen hat. Er kann nicht vor Berufsstands- und Interessenvertretern Sonntagsreden halten und seine Unterstützung beteuern, gleichzeitig aber seine Umweltministerin das Gegenteil tun lassen.“ Im Lichte dieses Vorgangs stelle sich die Frage, „inwieweit Ramelow sein Kabinett im Griff hat“, sagte Primas. „Gleichzeitig beweist die Sache einmal mehr, dass Siegesmund zum Zwecke der eigenen Profilierung jedes Mittel Recht ist, der modernen Landwirtschaft in Thüringen Schaden zuzufügen“, so der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende abschließend.

Felix Voigt

Stellv. Pressesprecher

„Glühweinwanderung mit falschen Fakten“

Nordhausen (psv) „Auch die zweite ‚Glühweinwanderung mit falschen Fakten‘ hat sich so großer Beleibtheit erfreut, dass wir auf Grund der großen Nachfrage nun am 22. Februar, um 18 Uhr, eine weitere Führung  anbieten“, kündigt jetzt  die Leiterin der Stadtinformation Birgit Adam an.

Fake News sind heute in aller Munde. Was ist wahr – was ist falsch? Gut verpackt kann man es oft kaum unterscheiden. „Deshalb haben wir diese neue Stadtführung erarbeitet, bei der Wissen und  Spürsinn gefragt sind“, erklärt sie.

Entlang zahlreicher Sehenswürdigkeiten wird nicht nur  die Geschichte der Stadt präsentiert, sondern auch neue interessante Fakten und Erlebnisse rund um die Stadt Nordhausen. „Mit  Glühwein und heißen Waffeln wollen wir den Abend gemütlich im Tabakspeicher beenden und die Fehler natürlich auflösen“, sagt  Birgit Adam.


Karten zum Preis von 6 € gibt es ab sofort in der Stadtinformation. Treffpunkt ist wieder am Roland.

Geburtenrate im Jahr 2016 in Jena am höchsten

Kyffhäuserkreis mit der höchsten Sterberate

Im Jahr 2016 kamen nach endgültigen Ergebnissen in Thüringen 18 475 Kinder auf die Welt. Absolut betrachtet wurden mit 2 177 Kindern die meisten Babys in der Stadt Erfurt geboren. Setzt man die Zahl der Geborenen jedoch ins Verhältnis zur Einwohnerzahl des jeweiligen Kreises, und errechnet damit die so genannte Geburtenrate, so hatte die Stadt Jena die Nase vorn. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, wurde in Jena im Jahr 2016 mit 10,4 Kindern auf 1 000 Einwohner die höchste Geburtenrate erzielt, gefolgt von der Stadt Erfurt mit 10,3 Kindern und der Stadt Weimar mit 10,2 Kindern.

Mitteilung des Thüringer Statistischen Landesamtes am 29.Jan. 2018

3 Veranstaltungen der Stadtbibliothek

Bücherflohmarkt am 3. Februar von 10 bis 13 Uhr in der Stadtbibliothek

Nordhausen (psv) An jedem ersten Samstag im Monat werden die Stadtbibliothek und ihr Förderverein zukünftig zu einem Bücherflohmarkt mit einem großen Angebot an antiquarischen Büchern einladen. Das erste Mal findet der Bücherflohmarkt am kommenden Samstag, dem 3. Februar von 10 bis 13 Uhr während der Öffnungszeiten im Foyer der Stadtbibliothek statt. Das kündigte jetzt Bibliotheksleiterin Hildegard Seidel an.

Die Bibliothek erhalte laufend eine große Anzahl von gebrauchten Büchern. „Gegen eine Spende wollen wir die gut erhaltenen und doppelten Exemplare zum Kauf anbieten“, so Frau Seidel.

Der Erlös kommt den Neuerwerbungen der Bibliothek zu Gute. Mitglieder des Fördervereins unterstützen diese Aktion.


Schriftsteller Peter Härtling - vorgestellt von Carla Buhl

Nordhausen (psv) Am Mittwoch, dem  7. Februar, um 16 Uhr, wird Carla Buhl in der Stadtbibliothek das Werk und die Biografie des im Juli vergangenen Jahres verstorbenen Schriftsteller Peter Härtling  vorstellen.  Bibliothekleiterin Hildegard Seidel lädt dazu alle Interessierten herzlich ein.

Neben Romanen, Erzählungen, autobiografischen Schriften ist Peter Härtling vor allem auch durch seine Kinderbücher bekannt. Der Eintritt ist frei.


 In der Stadtbibliothek am 8. Februar:
Onleihe für Einsteiger  - Informationsveranstaltung zu E-Books & Co
Nordhausen (psv) Die Stadtbibliothek Nordhausen lädt zu einer Informationsveranstaltung rund um die Onleihe am Donnerstag, dem 8. Februar, um 17 Uhr, in den Lesesaal  ein.

Thuebibnet.de ist ein gemeinsames Projekt der Thüringer Bibliotheken und existiert bereits seit zehn Jahren. Über das Internet können die Bibliotheksnutzer eine wachsende Auswahl digitaler Medien wie E-Books, E-Papers, E-Musik, E-Audios und E-Videos kostenlos ausleihen und herunterladen.

Zur Informationsveranstaltung haben Einsteiger in Onleihe die Gelegenheit, sich über das digitale Medienangebot in der Stadtbibliothek zu informieren. Wie funktioniert Thuebibnet? Wie lade ich E-Books auf den PC oder E-Book-Reader? Diese und andere Fragen werden bei der kostenlosen Einführung beantwortet. Anschließend wird für Interessierte die Internetseite der Bibliothek vorgestellt und gezeigt, wie von Zuhause Medien selbständig verlängert oder vorbestellt werden können.


Voranmeldung bitte telefonisch unter 03631 / 696 267 oder E-Mail an bibliothek@nordhausen.de

FSV Wacker Nordhausen meldet personelle Veränderungen

Der FSV Wacker Nordhausen kann einen weiteren Neuzugang bekanntgegeben. Der 28-jährige Dino Medjedovic wechselt vom zypriotischen Erstligisten Aris Limassol in den Südharz. Der erfahrende Mittelstürmer konnte in Deutschland bereits beim SC Paderborn, bei der TSG Neustrelitz und beim VfL Wolfsburg II seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellen. Bei den Autostädtern wurde er in der Saison 2015/2016 Torschützenkönig der Regionalliga Nord. „Dino ist ein torgefährlicher Spieler, der mit Neustrelitz Meister wurde und die Regionalliga kennt. Wir sind froh, dass wir Ihn verpflichten konnten.“, so ein glücklicher Cheftrainer Volkan Uluc.

Desweiteren hat der FSV Wacker 90 Nordhausen einen Abgang zu vermelden. Torwart Kevin Rauhut hat seinen Vertrag aufgelöst. Wir bedanken uns für den Einsatz bei Wacker und wünschen für die Zukunft sportlich und privat nur das Beste!

Reminiszenz zu: „Dialogues des Carmélites“

In meinem Eintrag vom Samstag (27.01.18) zur Oper „Dialogues des Carmélites“ hielt ich kurz meine Eindrücke zu dem Geschehen auf der Bühne und die Erinnerungen fest, die sich mir während dieses Geschehens aufdrängten. Und noch lange danach anhielten. Ich war danach neugierig, wie ein sachkundiger Rezensent dieses Bühnengeschehen einschätzen würde.
Nun weiß ich es und empfinde Genugtuung, dass er die historische Wiedergabe und Darstellung durch die Akteure auf der Bühne samt der begleitenden Musik aus dem Orchestergraben in den Vordergrund stellte. Und nicht die schauspielerische Beurteilung der DarstellerInnen. Und ich empfand ebenso Genugtuung, dass er den Premiereteilnehmern zugestand, sich „wie paralysiert von
der emotionalen Strapaze“ auf den Heimweg begeben zu haben.

Ich kann allerdings seine Verallgemeinerung nicht nachvollziehen – und betone das erneut – nach der „dem Publikum“, nachdem ihm angesichts des Finales - nämlich dem Opfergang der Karmeliterinnen aufs Schafott – der Atem stockte, es in tosenden Beifall auszubrach, um - wiederum gleich danach „wie paralysiert“ den Heimweg anzutreten. Sollte es wirklich in seiner Gesamtheit geistig so flexibel sein? Ich denke, eine Differenzierung wäre da schon nötig gewesen. Das aber soll jeder mit sich selbst ausmachen. Ich kann der Schlussfeststellung des Rezensenten jedoch voll zustimmen: „Es ist des Nordhäuser Opernwunders neueste Epiphanie –
Chapeau!“

IAB-Arbeitsmarktbarometer auf Rekordstand

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer hat im Januar den bisherigen Rekordstand aus dem Jahr 2011 wieder erreicht. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) steigt gegenüber dem Vormonat um 0,1 auf 105,0 Punkte. Damit zeigen sich sehr gute Aussichten für die Entwicklung des Arbeitsmarkts in den kommenden Monaten.

Der Anstieg des IAB-Arbeitsmarktbarometers kommt durch eine leichte Verbesserung der Aussichten für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit zustande. Die entsprechende Komponente erhöhte sich um gut 0,1 Punkte auf 102,6 Punkte. „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die starke Konjunktur weiterhin einen deutlichen Abbau der Arbeitslosigkeit ermöglicht“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist dagegen um knapp 0,1 Punkte gefallen, steht aber mit 107,3 Punkten nach wie vor auf außerordentlich hohem Niveau. „Der Zuwachs bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung dürfte 2018 so stark ausfallen wie noch nie“, so Weber. Damit sei der Jobboom auf seinem Höhepunkt: „Die großen Beschäftigungssteigerungen wären ohne Zuwanderung nicht möglich gewesen. Die demographische Schrumpfung wird dieser Entwicklung aber in den nächsten Jahren Grenzen setzen.“

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).


Wolfgang Braun Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)


Mitteilung des idw – Informationsdienst Wissenschaft am 29. Jan. 2018

Man sieht, riecht und schmeckt es nicht – was Hausbrunnenbesitzer wissen sollten

Ungefähr 76.000 Menschen im Landkreis Nordhausen werden vom WVN mit Trinkwasser versorgt. Dieser sorgt für die Einhaltung der strengen Vorschriften der Trinkwasserverordnung und dementsprechend für eine sehr gute Qualität des Wassers.
Außerhalb von Ortschaften, bzw. wo ansonsten keine öffentliche Versorgungsleitung zur Verfügung steht, versorgen sich Menschen oft über eigene Hausbrunnen mit Trinkwasser.
Wer privat einen Brunnen zur Trinkwasserversorgung betreibt, hat die Verantwortung dafür, dass sein Wasser nicht krank macht. Was dabei den meisten dabei gar nicht so bewusst ist: Der Betreiber des Brunnens hat die Vorschriften der Trinkwasserverordnung ebenso einzuhalten, wie der WVN und muss seine Brunnenanlage nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik errichten, betreiben und warten.
Die Trinkwasserverordnung legt fest, dass der Betrieb eines Hausbrunnen zur eigenen Trinkwasserversorgung dem Gesundheitsamt anzuzeigen ist. Das gilt sowohl für die Erstinbetriebnahme als auch für die Nachanzeige für bereits in Betrieb befindliche Brunnen. Eine Anzeige ist auch bei Stilllegung, Wiederinbetriebnahme und Eigentumsübergang erforderlich.
Bei der Inbetriebnahme oder Wiederinbetriebnahme eines Brunnens ist eine umfangreichende Erstuntersuchung erforderlich. Auch wer seinen Brunnen noch nie hat untersuchen lassen, sollte das nachholen. Schließlich geht es um die Gesundheit. Geologische Begebenheiten und besondere Nutzungen in der Umgebung beeinflussen das Wasser. Dementsprechend legt das Gesundheitsamt die zu untersuchenden Parameter fest. Überhaupt ist das Gesundheitsamt der erste Ansprechpartner und Berater für den Brunnenbetreiber. Das Gesundheitsamt ist für die Überwachung von Trinkwasserversorgungsanlagen zuständig – sowohl für die des Wasserverbandes, als auch für private Brunnen.
Der Brunnenbetreiber muss einmal im Jahr mikrobiologische Parameter untersuchen lassen (z.B. Escherichia Coli, Enterokokken, coliforme Bakterien). Mindestens alle drei Jahre ist eine Untersuchung chemischer und physikalischer Parameter vorzunehmen (z.B. Nitrat, Nitrit, Blei, Kupfer, Eisen). Auch hier legt das Gesundheitsamt letztlich fest, welche Parameter in welchen Abständen zu untersuchen sind. Die Wasserproben dürfen übrigens nur durch ein dafür zugelassenes Labor genommen und ausgewertet werden. Wird das Brunnenwasser an Dritte wie z. B. Mieter abgegeben, sieht die Trinkwasserverordnung strengere und weiterführende Regelungen vor.

Dem, der sich ganz ausführlich mit diesem Thema beschäftigen möchte, empfiehlt der WVN die Broschüre „Gesundes Trinkwasser aus eigenen Brunnen und Quellen“, die unter dem nachfolgenden Link des Umweltbundesamtes abgerufen werden kann:

Die Kunden des WVN können sich über die Qualität „ihres“ Trinkwassers jederzeit unter


Wasserverband Nordhausen, 28.01.2018

Montag, 29. Januar 2018

Gleichstellungsindex 2017

Frauen in Führungspositionen in den obersten Bundesbehörden

In den obersten Bundesbehörden fehlen Frauen in Führungspositionen, auch wenn die Zahl weiblicher Führungskräfte wächst – wie der Gleichstellungsindex 2017 zeigt. Der Gleichstellungsindex misst jährlich die Geschlechteranteile von Führungspositionen in den Bundesbehörden und wird vom Statistischen Bundesamt heute (Montag) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veröffentlicht.

Bundesfrauenministerin Dr. Katarina Barley betont: „Wir haben viele engagierte und gute Frauen, das muss sich auch noch mehr in den Spitzenpositionen widerspiegeln. Dem öffentlichen Dienst kommt für die Gleichstellung von Frauen und Männern eine Vorbildfunktion zu. Das gilt für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Leitungsfunktionen ebenso wie für die Übernahme von Führungsaufgaben in Teilzeit.“

Mittlerweile sind 35,3 Prozent Frauen in Leitungsfunktionen – gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 1,3 Prozentpunkte. In 19 von insgesamt 24 Behörden hat sich der Frauenanteil im vergangenen Jahr erhöht. Bei den beruflichen Aufstiegen kletterte der Frauenanteil sogar um 4 Prozentpunkte auf 58 Prozent.

„Von Jahr zu Jahr steigt die Zahl der Frauen in Führungsverantwortung. Der Bund geht in Sachen Gleichstellung mit gutem Beispiel voran“, betont Bundesfrauenministerin Dr. Katarina Barley, „doch können wir auch hier noch besser werden.“

Seit 2015 ist der Anteil an Frauen in Führungsverantwortung in den obersten Bundesbehörden um 2,7 Prozentpunkte gestiegen. 

Der Gleichstellungsindex wird im Auftrag des BMFSFJ erstellt und ist Teil des Gesetzespaketes zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst.

Eine interaktive Aufbereitung aller Daten aus dem Gleichstellungsindex finden Sie im Datentool auf www.bmfsfj.de/quote. 

Der Gleichstellungsindex ist außerdem abrufbar unter https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/FinanzenSteuern/OeffentlicherDienst/Gleichstellung/Gleichstellungsindex.html

Eine Mitteilung des BMFSFJ am 29.01.2018

Die IHK befragt ihre Mitglieder:

Wie zufrieden sind Sie mit
Ihrer Industrie- und Handelskammer (IHK)?
IHK Erfurt startet Unternehmensbefragung

Ab Anfang Februar 2018 ist die Meinung der Mitglieder der IHK Erfurt gefragt! In einer repräsentativen Umfrage soll ermittelt werden, wie die Leistungen der Kammer bei den Unternehmen ankommen.

Kennen und nutzen Sie die Dienstleistungen der Industrie- und Handelskammer Erfurt?
Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit Ihrer IHK?
Wie nehmen Sie den Kontakt mit Ihrer Kammer wahr?

Um das herauszufinden, hat die Industrie- und Handelskammer Erfurt das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen forum! GmbH beauftragt, eine Zufriedenheitsanalyse durchzuführen. Dazu werden 500 Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer per Telefoninterview befragt. Dabei sind repräsentativ Betriebe aus allen Branchen und Betriebsgrößengruppen vertreten.
Der Fokus liegt dabei auf dem direkten Kontakt zu Ihrer IHK Erfurt.

Die Industrie- und Handelskammer Erfurt appelliert an alle Unternehmer, Inhaber und Geschäftsführer: Sollten Sie zu den per Zufallsprinzip "Ausgewählten" gehören, die um ein Interview gebeten werden, nehmen Sie bitte diese Möglichkeit zur Mitgestaltung wahr und geben Sie Ihre Beurteilung ab. Ihre Meinung ist der IHK Erfurt sehr wichtig. Herzlichen Dank bereits jetzt für Ihre Unterstützung!

NUV: Mitglieder besuchten "Grüne Woche"

Am Wochenende ist in Berlin die diesjährige Internationale Grüne Woche zu Ende gegangen. Zum ersten Mal stand der Landkreis Nordhausen im Zentrum der Thüringen-Halle und konnte sich dort präsentieren.
Der Vorstand des Nordthüringer Unternehmerverbandes (NUV) sowie viele Mitglieder haben in den zurückliegenden Tagen die weltweit größte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau besucht. “Als Vorstand des NUV kommen wir aus eigenem Erleben und aus vielen Gesprächen zu dem Fazit: das Engagement in Vorbereitung auf die Messe hat sich gelohnt”, sagt Vorstandsvorsitzender Niels Neu anlässlich der ersten erweiterten Vorstandssitzung in diesem Jahr, an der auch die kooptierten Mitglieder Roland Handrek und Marcel Kübler teilnahmen. “Wir möchten deshalb an dieser Stelle allen unseren Dank aussprechen, die sich direkt oder indirekt an der Vorbereitung und Durchführung der Grünen Woche beteiligt haben und dadurch dazu beigetragen haben, die Region nicht nur bekannter zu machen, sondern insbesondere positiv und attraktiv darzustellen. Besonderer Dank gilt den Mitgliedsunternehmen wie Nordbrand Nordhausen, dem Landkreis Nordhausen oder dem Horizont-Verein.”

Neu weiter: “Als Unternehmerverband sehen wir diese intensive Messebeteiligung des Landkreises Nordhausen in Zusammenhang mit der begonnenen Arbeit des Qualitätsmanagers für Tourismus im Südharz und Kyffhäuser auch als eine Initialzündung, um dem Tourismus insgesamt wieder Leben einzuhauchen, neuen Schwung zu vermitteln und zu einem wirklichen Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region zu entwickeln.” Der Nordthüringer Unternehmerverband wird allen Akteuren - so es denn gewünscht ist - mit der Kompetenz, Erfahrung und Kraft eines 200 Mitglieder starken Verbandes zur Seite stehen und die weitere touristische Entwicklung unterstützen.

Mitteilung des NUV am 29.01.2018

Sonntag, 28. Januar 2018

„Dialogues des Carmélites“:Die Angst war gegenwärtig

Es war wohl Zufall, dass die Premiere der Oper „Dialogues des Carmélites“ im Theater Nordhausen zu einem Zeitpunkt stattfand, zu dem in Deutschland der Verfolgten und Opfer des Nationalsozialismusses gedacht wurde. Die Erinnerungen, die sich mir während der Aufführung dieser Problemoper aufdrängten und schon ihren Ursprung nahmen in der Einführung am 14. Januar im Gro0en Haus des Theaters, begleiten mich auch heute noch. Dort ging es doch zunächst kurz und u.a. um das Thema Angst im Zusammenhang mit dem
Schicksal der Karmeliterinnen zu Zeiten der französischen Revolution. Als immer deutlicher werdende Begleiterscheinung ihres klösterlichen Lebens, bedroht vom Hass der Jakobiner und der nach Freiheit und Ungezwungenheit strebenden Bürger von Paris.
Was in dieser Einführung nur jeweils kurz angesprochen wurde, findet in der Oper selbst nachvollziehbaren Ausdruck und wird
im Programmheft von Anja Eisner ausführlich erläutert. Und gerade diese unmittelbar vor der Aufführung gelesene Erläuterung brachte mir eine Begebenheit aus dem Jahre 1944 in Erinnerung, als eines Morgens wahr wurde, was zunächst schon länger vorher nur unbestimmt befürchtet worden war: die Gestapo holte die in unserer unmittelbaren Nachbarschaft wohnende jüdische Familie des Schneidermeisters Sollman
ab. Wohin sie gebracht wurde blieb unbekannt. Die Aktion sollte wohl möglichst unbemerkt ablaufen, wurde aber doch von mehreren anderen Nachbarn beobachtet. Und von mir, der ich mich damals als Ministrant gerade zur Morgenmesse aufmachte. Und plötzlich war wieder die Beklemmung da, die diese Abholung damals bei den Nachbarn auslöste: niemand sprach offen darüber, obwohl sich doch die Kunde rasch verbreitete. Man scheute sich,mißtraute sich wohl gegenseitig, hatte Sorge, man könne mißverstanden werden und Angst, es könne einen dann selbst treffen.
Und während ich nun in der Premiere der Handlung mit ihren nicht immer ganz leicht zu verstehenden Übertiteln folgte, drängte sich mir eine Beklemmung ähnlich wie damals als Bub auf, die schließlich stärker war als die Eindrücke, die die schauspielerischen Leistungen der Akteure hervorriefen. Und über die Schlussbilder, dem Weg der Schwestern auf's Schafott anhielten. Ich war danach außerstande, Beifall zu zollen für das, was mir da ins Gedächtnis gerufen worden war. Und meine, dass der teilweise frenetische Schlussbeifall nur bei Teilnehmern an der Premiere möglich war, die weder zur eigentlichen inhaltlichen Handlung, noch zu dem Gedenken dieser Tage an Holocaust und Judenhass eine innere Beziehung haben.

(Wenn dieser Eintrag von der üblichen Art einer Premierewürdigung abweicht, mag man mir das nachsehen, so eben waren meine Eindrücke)

Samstag, 27. Januar 2018

Gewalt gegen Rettungskräfte: Forscher plädieren für mehr Prävention

Kriminologen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) haben 2017 Rettungskräfte in NRW zu ihren Gewalterfahrungen befragt. Der Abschlussbericht zu der Studie wurde am 26. Januar 2018 vorgestellt. Der Studie zufolge wurden 92 Prozent der Rettungskräfte wie Notärzte, Notfallsanitäter und Rettungsassistenten im zurückliegenden Jahr im Dienst angepöbelt, 26 Prozent wurden Opfer körperlicher Übergriffe. Die Forscher plädieren dafür, die Rettungskräfte in Aus- und Fortbildung besser auf kritische Konfliktsituationen vorzubereiten. Prof. Dr. Thomas Feltes und Marvin Weigert vom Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft der RUB hatten 4.500 Rettungskräfte aus NRW befragt.

Mehr Übergriffe im Rettungseinsatz als im Brandeinsatz

„Wir unterscheiden in der Befragung zwischen verbaler Gewalt, nonverbaler Gewalt – also Gesten wie einen Vogel oder den Mittelfinger zeigen – und körperlicher Gewalt“, erläutert Marvin Weigert, der für die Auswertung der Befragung zuständig war. Es zeigte sich, dass Einsatzkräfte im Rettungsdienst wie Notärzte, Notfallsanitäter und Rettungsassistenten ein größeres Risiko haben, Opfer solcher Übergriffe zu werden als Einsatzkräfte im Brandeinsatz.

26 Prozent der Kräfte im Rettungseinsatz gaben an, in den zwölf Monaten vor der Befragung Opfer körperlicher Gewalt geworden zu sein. 92 Prozent wurden Opfer verbaler Gewalt, und 75 Prozent berichteten von einem nonverbalen Übergriff. Von den Einsatzkräften im Brandeinsatz berichteten nur zwei Prozent von körperlichen Übergriffen, 36 Prozent von verbalen und 29 Prozent von nonverbalen Übergriffen. Ein Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Einsatzkräften konnte nicht festgestellt werden.

Seltenes Ereignis

Insgesamt beteiligten sich nur 18 Prozent der Befragten an der Studie. „Wir hätten uns eine höhere Beteiligung gewünscht, vor allem auch, weil das Thema in den Medien so intensiv diskutiert wird“, sagt Thomas Feltes. „Über die Gründe für die niedrige Rücklaufquote können wir nur spekulieren. Möglicherweise betrifft das Problem doch weniger Rettungskräfte als gedacht.“

Bei der Interpretation der Ergebnisse muss berücksichtigt werden, dass die Rettungskräfte pro Jahr mehrere Hundert Einsätze absolvieren. Damit sind gewalttätige Übergriffe nach wie vor ein eher seltenes Ereignis.

Wann und wo es zu Gewalt kommt

Nachts und in Großstädten sind Rettungseinsätze am gefährlichsten. Über 60 Prozent aller Fälle ereigneten sich nachts. In Städten über 500.000 Einwohnern kam es doppelt so häufig zu Übergriffen auf Rettungskräfte wie in Städten zwischen 100.000 und 500.000 Einwohnern. Besonders betroffen waren zudem Innenstädte.

Die Täter sind in der Hälfte der berichteten Fälle zwischen 20 und 40 Jahre alt und in der Regel männlich (rund 90 Prozent). Sie entstammen überwiegend dem unmittelbaren Umfeld der Hilfesuchenden. In 55 Prozent der Fälle körperlicher Gewalt war der Täter erkennbar alkoholisiert.

Nur wenige melden Übergriffe

Etwa 80 Prozent der von verbaler und nonverbaler Gewalt betroffenen Einsatzkräfte meldeten den letzten Übergriff auf ihre Person nicht. Die meisten begründeten das damit, dass die Situationen für sie Bagatellcharakter hatten und sich an der Situation nichts ändern würde, wenn sie den Vorfall meldeten. Einsatzkräfte, die Opfer körperlicher Gewalt geworden waren, meldeten den Übergriff in 70 Prozent der Fälle. Die Hälfte aller betroffenen Einsatzkräfte gab an, dass der Meldeweg nicht eindeutig beschrieben sei.

Aus- und Fortbildung

Obwohl die Einsatzkräfte insgesamt zufrieden mit ihrer Ausbildung waren, wünschten sie sich, intensiver auf eskalierende Einsatzsituationen vorbereitet zu werden und gewaltpräventive Maßnahmen zu erlernen. Sie wünschten sich insbesondere Fortbildungen zu Deeskalationstechniken und körperschonenden Abwehrtechniken.

„Die Gewaltprävention muss angemessen in Aus- und Fortbildung aufgenommen werden, um wirksam werden zu können“, so Thomas Feltes. „Außerdem müssen die Einsatzkräfte sensibilisiert werden, Übergriffe jeglicher Art zu melden. Nur auf dieser Datenbasis können sinnvolle Präventionsmaßnahmen angeboten und ihr Erfolg evaluiert werden.“

Förderung

Die Studie wurde unterstützt vom Ministerium des Innern sowie vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, der Unfallkasse NRW und der Komba-Gewerkschaft NRW.

Arne Dessaul Dezernat Hochschulkommunikation, Ruhr-Universität Bochum

Mitteilung des idw – Informationsdienst Wissenschaft am 26.Jan. 2018

Freitag, 26. Januar 2018

Landesregierung erfüllt Wahlversprechen der CDU NRW

Positive Impulse für Vertriebene, Spätaussiedler und deutsche Minderheiten
Zur Berufung des Landesvorsitzenden der OMV Nordrhein-Westfalen, Heiko Hendriks, zum Beauftragten der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern erklärt der Bundesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Vertriebenen und Flüchtlinge, Egon Primas MdL:
Mit der Berufung von Heiko Hendriks zum ersten nordrhein-westfälischen Landesbeauftragten für deutsche Heimatvertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler setzt die CDU-geführte Landesregierung in Nordrhein-Westfalen ein deutliches Zeichen der Solidarität für ihre Zielgruppen. Gleichzeitig erfüllt sie ein Wahlversprechen der CDU NRW, das insbesondere durch die Arbeit des dortigen OMV-Landes-verbands ermöglicht wurde. Mit Heiko Hendriks übernimmt ein kompetenter, im Thema stehender Politiker dieses wichtige Amt.
Nordrhein-Westfalen folgt mit dieser Berufung dem Beispiel Hessens, wo solche Landesbeauftragte auf eine lange Tradition blicken können. Auch andere Länder haben unter CDU-Verantwortung immer wieder Landesbeauftragte eingesetzt. Es ist gut, wenn weitere Länder dies nun aufgreifen und die Chancen eines solchen Amtes erkennen.
Ebenso positiv zu bewerten sind Signale wie z.B. aus Rheinland-Pfalz, wo die CDU-Landtagsfraktion zur Lage der Spätaussiedler einen Antrag in die parlamentarische Arbeit eingebracht hat und darin Verbes-serungen fordert.
Insgesamt ist dies auch eine Bestätigung unserer konstruktiven Arbeit auf Bundesebene. Solche Impulse führen zu einer besseren Wahrnehmung und Unterstützung der verständigungspolitischen Aktivitäten, die von den deutschen Heimatvertriebenen, Spätaussiedlern und den deutschen Minderheiten in Ost- und Südosteuropa ausgehen. Dabei wird auch dem Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedler-fragen und nationale Minderheiten wie bisher eine der Schlüsselrollen zukommen, wenn es gilt, die Anliegen dieser Gruppen in die bundespolitische Arbeit aufzunehmen.
Berlin, am 26. Jan. 2018

Der Bundesvorsitzende
Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung der CDU/CSU Telefon: 030 22070461
Konra-Adenauer-Haus

Wegen Mautsäule: B4 zwischen Ortsausgang Nordhausen / Krimderode bis zum Ford- Autohaus halbseitig gesperrt

Nordhausen (psv) Ab Mittwoch, dem 31. Januar bis  voraussichtlich  2. März 2018 ist der Abschnitt Ortsausgang Nordhausen / Krimderode  bis zum Ford- Autohaus  wegen der Verlegung von Elektroleitungen  für eine zu errichtende Mautsäule auf  den betreffenden Baufeldlängen  jeweils 100 bis 200 Meter halbseitig gesperrt. Mit Staus muss gerechnet werden. Das kündigte jetzt Martin Schulze von der städtischen Straßenverkehrsbehörde an.

Der Verkehr wird mittels Baustellenampeln geregelt. Aktiviert wird die Baustellensicherung voraussichtlich nur während der Arbeitszeit, so  dass in den Nachtstunden und an den Wochenenden der Verkehr fließen kann.


Grund für die Arbeiten ist der von der Toll Collect GmbH jüngst  angekündigte Aufbau  einer Mautsäule an der B 4 zwischen Krimderode und Niedersachswerfen, konkret zwischen Kohnsteinbrücke und Kappelbach. 

Gedenken anlässlich der Opfer des Nationalsozialismus

Nordhausen (psv) Oberbürgermeister Kai Buchmann gedachte heute gemeinsam mit Vertretern des Stadtrates, Bürgerinnen und Bürgern  und Schülerinnen und Schülern der Regelschule „Am Förstemannweg“ mit einer Kranzniederlegung auf den Ehrenfriedhof den Opfern des Nationalsozialismus.

„Es ist gut, wenn sich junge Menschen - wie ihr es seid - mit der Geschichte beschäftigen. Es ist richtig, Fragen zu stellen. Es ist wichtig und dringend geboten, die Erinnerung wachzuhalten“, sagte der Oberbürgermeister mit Blick auf die anwesenden Jugendlichen.
„Deshalb erinnern wir uns gerade an diesem Gedenktag an das konkrete einzelne Schicksal von Mitbürgerinnen und Mitbürgern unserer Stadt, die von 1933 bis 1945  vertrieben, verfolgt, verschleppt und ermordet wurden“, sagte er weiter.

Es gebe viele Namen und Schicksale zu nennen, die eng mit unserer Stadt verbunden sind. Sie dürfen nicht vergessen werden und man müsse sich an sie erinnern.

So sei es gut, wenn am 22. März 2018 zusammen mit Schülerinnen und Schülern des Herder-Gymnasiums und dem Künstler Gunter Demnig wieder Stolpersteine in der Stadt gesetzt werden. Sie erinnern an Emil Reichert, an Dr. Paul Frohnhausen, an Melanie Frohnhausen und an Arthur Warburg.

Perspektive Harz. Ein Ausblick auf die Tura-Jursa Ausstellung in der Stadtbibliothek

Nordhausen als „Tor zum Harz“ ist bereits in diesem ersten Monat des Jahres 2018 in mehrfacher Hinsicht wieder im Gespräch. Das war jüngst beim Neujahrsempfang der Stadt Nordhausen der Fall, als Oberbürgermeister Kai Buchmann u.a. dieses „Tor zum Harz“ als die Stadt der Treppen und Brunnen erwähnte, die schon immer ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt war zwischen dem Osten und dem Westen, zwischen Nord- und Südharz, einer Strecke auf der eine traditionelle Eisenbahnlinie verkehrt. Und den Harz als attraktives Wandergebiet erwähnte, von dem Nordhausen bei
entsprechender Infrastruktur beträchtlich profitieren könne.
Vom Heimat-, Wander- und Naturschutzbund Harzclub wiederum hörte man, dass die außerordentlich beliebten Wanderwege, die seit Ende des 19. Jahrhunderts stetig angestiegen sind, nun ausgedünnt und optimiert werden sollen, weil die Anzahl dieser Wege inzwischen teilweise schon unüberschaubar und nur noch schwer zu unterhalten sind.
Damit nicht genug, wies der BBK (Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler)Bad Lauterberg darauf hin, dass der
Harz nicht nur der weitbekannte Brocken und eine beliebte Tourismusregion ist. Der Harz hat sehr viel mehr Facetten, auf die es sich lohnt, den künstlerischen Fokus zu richten. Neben einer Kaiserpfalz, einer sehr langen Montangeschichte, gibt es viele Mythen und ein reichhaltiges Brauchtum. Natürlich wird auch der guten alten Brockenhexe und ihrem zügellosen Walpurgistreiben gedacht. Es gibt also ein reiches künstlerisches Betätigungsfeld. Sei hier beiläufig bemerkt, dass Vorsitzender des BBK Detlef Hänsel ist, dessen
Ausstellung „Kunstmaschinen und Kuriosa“ gerade in der Kreissparkasse Nordhausen läuft.

Und das ist – wie ich finde – ein guter Einstieg zu einer weiteren Ausstellung: jener der Nordhäuser Künstlerin TURA JURSA in der Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“ im Bürgerhaus, die unter dem Motto „Erlebnisreise durch den Harz“ derzeit zum Besuch einlädt. Eröffnet wurde sie am 11. Januar und mag seinerzeit wohl unter dem Umstand gelitten haben, dass fast zur gleichen Zeit im Theater der Neujahrsempfang der Kreissparkasse Nordhausen stattfand. Jedenfalls traf ich im Theater mit Gästen zusammen – das Ehepaar Sourell gehörte dazu – die dem Neujahrsempfang schließlich den
Vorzug gaben in der Absicht, die „Erlebnisreise durch den Harz“ alsbald danach zu besuchen.

Tatsächlich begegnete ich ihnen Tage später in der Tura-Jursa-Ausstellung, die aus zahlreichen hervorragenden, künstlerisch gestalteten Holz-geschnitzten Exponaten besteht, die auf zwei Ebenen der Bibliothek zu sehen sind. Dass ich erst heute darauf eingehe liegt einfach in dem Umstand begründet, dass ich gesundheitlich nicht in der Lage war. Die Ausstellung jedenfalls ist es wert, einer näheren Betrachtung gewürdigt zu werden. Ich werde das alsbald tun. Die Ausstellung läuft bis zum 27.04.2018

Donnerstag, 25. Januar 2018

Einblicke in den Tänzer-Alltag

Ballett TN LOS! lädt zur öffentlichen Probe am 27.01. in der Ballettprobebühne

Einblicke in den Alltag der Tänzerinnen und Tänzer des Balletts TN LOS!, der Ballettcompagnie des Theaters Nordhausen, gibt es in der öffentlichen Probe am kommenden Samstag, 27. Januar, um 11 Uhr in der Ballettprobebühne in Nordhausen-Niedersalza, Hüpedenweg 50. Interessierte sind herzlich eingeladen, der Compagnie an diesem Vormittag bei der Arbeit zuzusehen. Der Eintritt zur öffentlichen Probe ist frei.

Auf dem Probenplan der Tänzerinnen und Tänzer steht die Arbeit an der nächsten Ballettpremiere, dem Doppelabend „Die Kraniche des Ibykus | In parts/to gather“ von Ballettdirektor Ivan Alboresi und Kevin O’Day. Somit haben die Besucher die Gelegenheit, gleich zwei Choreographen bei der Arbeit zu beobachten, und werden erfahren, wie sich die Arbeit an einem Handlungsballett wie „Die Kraniche des Ibykus“ von den Proben zu einer freieren Form unterscheidet.

Tanzfans sollten die seltene Gelegenheit, einmal bei einer Probe in der Ballettprobebühne live dabei zu sein, nicht verpassen. Spannend wird es natürlich auch, die auf der Probe gesehenen Ausschnitte – noch ohne Kostüm, Maske, Bühnenbild und Beleuchtung - dann später in einer der Vorstellungen in voller Pracht zu erleben.

Karten für die Premiere von „Die Kraniche des Ibykus | In parts/to gather“ am 16. Februar und die nächsten Vorstellungen am 10. und 16.03. um 19.30 Uhr, am 11.03. um 18 Uhr, am 25.04. um 15.00 Uhr und am 06.05. um 14.30 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.


Foto: Das Ballett TN LOS!; Foto: András Dobi

Die Bildungsausgaben in Thüringen steigen, aber Geld allein macht nicht glücklich

Heute hat die Thüringer Landesregierung den Einzelplan 04 des Doppelhaushaltes 2018/19, der für die Bildungsausgaben steht, in zweiter Lesung in den Landtag eingebracht. Die GEW Thüringen begrüßt die geplanten höheren Bildungsausgaben, sieht aber die Schaffung vieler befristeter und damit unattraktiver Stellen für Lehrkäfte kritisch und hält die versprochene Unterrichtsgarantie für weiterhin nicht erreichbar.  

Die Thüringer Landesregierung investiert ohne jeden Zweifel viel Geld in die Bildung. 2018 werden im Vergleich zu 2017 rund 100 Millionen Euro mehr eingeplant, im Jahr 2019 bleibt es auf ähnlich hohem Niveau. Dieser Entscheidung für die überproportionale Steigerung im Vergleich zum Gesamthaushalt gebührt Respekt.

Die GEW Thüringen erkennt an, dass die Landesregierung den Einstieg in die gebührenfreie Bildung mit dem beitragsfreien Kitajahr wagt. Sie stellt mehr Lehrer*innen und Erzieher*innen ein und erhöht die Besoldung für Regelschullehrkräfte. Sie investiert in Schulsanierung und Schulneubau. Sie erhöht die Jugendpauschale und die Mittel für die Erwachsenenbildung. Sie richtet ein Schulbudget ein, das von Schulämtern verwaltet wird.

„Die Anstrengungen der Thüringer Landesregierung gilt es zu würdigen. Dennoch gießen wir Wasser in den Wein, denn Geld allein macht nicht glücklich“, so Kathrin Vitzthum, Landesvorsitzende der GEW Thüringen, denn: 

  • In die Zahl der Einstellungen sind die notwendigen Entfristungen bisher befristeter Stellen eingeschlossen. Damit stehen eben nicht zwingend neue Lehrer*innen vor den Schulklassen, sondern etwa 400 Menschen, die bereits im Thüringer Schuldienst arbeiten.
  • Die Einstellung weiterer Erzieher*innen wird nur durch Umschichtung von Lehrer*innenstellen möglich. Das bedeutet: um eine Lücke zu stopfen, wird eine neue aufgerissen.
  • Das Schulbudget, dass laut Aussagen des Bildungsministers Helmut Holter vom Herbst 2017 zur Absicherung des Unterrichts durch Einstellung von Honorarkräften bei Erkrankungen von Lehrkräften geplant ist, kann aus rechtlichen Gründen genau dafür nicht verwendet werden und droht nun, weitgehend ungenutzt zu bleiben.
  • Ohne Not werden die geltenden Regelungen des Personalentwicklungskonzepts Schule von 2013, das eine unbefristete Einstellung in die Vertretungsreserve vorsieht, immer noch nicht umgesetzt. Stattdessen werden insgesamt 600 Vollzeitstellen für die befristete Einstellung vorgehalten, die in Zeiten des bundesweiten Lehrkräftemangels und eines Wettbewerbs der Bundesländer um Lehrkräfte mehr als unattraktiv sind.
„Wir haben mehr erwartet: mehr Mut zur Zukunft, mehr Verantwortung für die Beschäftigten. Es geht nicht allein um die Frage, wie viel Geld die Landesregierung für Bildung ausgeben wird, sondern wie und wofür sie es einsetzt. Wir fürchten nun, dass die teils klugen Empfehlungen, die im Werkstattprozess zur Zukunft Schule entstanden sind, nicht zeitnah umgesetzt werden. Unsere aktuell laufenden Verhandlungen mit dem Bildungsministerium zur Weiterentwicklung des Personalentwicklungskonzeptes Schule, das vor allem die notwendigen personellen Ressourcen in den Blick nimmt, stoßen mit diesem Doppelhaushalt an ihre Grenzen“, kommentiert Vitzthum.

Aus Sicht der GEW Thüringen ist der vom Kabinett beschlossene Stellenabbaupfad das eigentliche Problem. Dieser bedingt, dass die rot-rot-grüne Landesregierung auf die weiter steigenden Schüler*innenzahlen zu einem großen Teil nur mit befristeten Einstellungen reagiert. Diese politische Entscheidung beachtet leider nicht die Realitäten und Bedürfnisse an Thüringer Schulen und geht zu Lasten von Schüler*innen, Eltern und Beschäftigten gleichermaßen.

Dazu Kathrin Vitzthum: „Als Gewerkschaft lehnen wir flächendeckende Befristungen und damit prekäre Beschäftigungsbedingungen ab. Wir wollen, dass Thüringens Schulen attraktiv für Bewerberinnen und Bewerber auch aus anderen Bundesländern sind. Stattdessen werden etliche Absolventinnen und Absolventen nach dem Vorbereitungsdienst das Bundesland Thüringen verlassen und dorthin gehen, wo unbefristete Stellen für Lehrkräfte angeboten werden. So werden wir dem Unterrichtsausfall nicht begegnen können. Das ist alles andere als zukunftsfest.“



Über die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Thüringen:
Die Bildungsgewerkschaft GEW THÜRINGEN ist die größte und bedeutendste bildungspolitische Kraft in Thüringen. Sie organisiert aktive und ehemalige Beschäftigte an den Thüringer Bildungseinrichtungen. Schwerpunkte der politischen Arbeit sind die Bildungsgerechtigkeit, die Lern- und Arbeitsbedingungen an Kitas, Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie die Angestellten-, Beamten- und Tarifpolitik. Vorsitzende ist Kathrin Vitzthum.

Windräder: Wie sich der Stress für Anwohner reduzieren lässt

Egal ob beim Einschlafen, Entspannen oder bei Freizeitaktivitäten: Die Geräusche von Windrädern belästigen knapp ein Drittel der Anwohner eines Windparks gar nicht oder nur wenig. Jeder Zehnte erlebt dagegen Stresssymptome, wie Reizbarkeit oder Einschlafprobleme. Aber nicht nur der Lärm ist für die Betroffenen ein Problem, so Psychologen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Energy Policy". Gerade auch eine kritische Haltung gegenüber des Windparks begünstigt das Stressempfinden. Eine bessere Informationspolitik während der Planungsphase könnte der Studie zufolge dabei helfen, die Probleme der Anwohner zu mindern.

Die Umweltpsychologen um Prof. Dr. Gundula Hübner und Dr. Johannes Pohl von der MLU untersuchten für ihre Studie einen Windpark in Norddeutschland in der Zeit von 2012 bis 2014. Dazu führten sie Befragungen mit den Anwohnern durch und der Projektpartner UL DEWI (UL International GmbH) analysierte Tonaufnahmen der Windräder. Sogar das Wetter floss in die Betrachtung der Psychologen mit ein. So konnten die Forscher zum Beispiel herausfinden, dass die Geräusche der Windräder bei einer hohen Luftfeuchtigkeit und bei Frost stärker wahrgenommen wurden.

Ein weiteres Ergebnis: Bei knapp 10 Prozent der Befragten, die sich nach eigenen Angaben von den Windrädern belästigt fühlten, traten mindestens einmal pro Monat Stresssymptome auf. "Dazu gehören beispielweise Probleme beim Einschlafen, ein allgemein unruhiger Schlaf, negative Stimmung und eine stärkere Reizbarkeit", erklärt Pohl. Zum Vergleich: Beim Verkehrslärm gaben 16 Prozent der Befragten an, mindestens einmal pro Monat an einem solchen Stresssymptom zu leiden.

Als die Psychologen zwei Jahre später die Anwohner erneut befragten, war der Anteil an Personen, die unter mindestens einem konkreten Symptom litten, auf 6,8 Prozent gesunken. "Viele Anwohner gewöhnen sich an die Geräusche des Windparks oder sie finden sich damit ab. Gut ein Viertel der Betroffenen schließen nachts ihre Fenster, um nicht mehr von den Geräuschen gestört zu werden", sagt Pohl. Auffällig sei jedoch, dass gerade die Menschen weiterhin die größten Probleme mit den Windrädern hätten, die der Anlage ohnehin sehr kritisch gegenüber eingestellt sind. Diese Gruppe habe auch wenig Interesse daran gezeigt, Methoden zur Stressbewältigung zu lernen, so der Forscher. Das zeige, wie schwer es ist, bereits etablierte Einstellungen wieder zu verändern. Die Umweltpsychologen der Uni Halle schlagen deshalb vor, die Probleme und Bedenken der Anwohner bereits in der Planungsphase offensiv anzugehen. "Wie die Anwohner die Planungs- und Bauphase erleben, ist ein entscheidender Indikator dafür, wie stark oder schwach sie am Ende von den Windanlagen beeinträchtigt werden", fasst Pohl zusammen. Deshalb sei es wichtig, die Phase als möglichst positive Erfahrung zu gestalten. Das könne zum Beispiel über frühzeitige Informationskampagnen und Bürgerversammlungen geschehen. Außerdem sollten die Anwohner nach Möglichkeit in die Planung einbezogen werden.

Außerdem hatten einige der Anwohner Aufnahmen lästiger Geräusche bei Nacht angefertigt, die von den DEWI-Forschern analysiert wurden. "Durch den Wind und die Bewegung der Rotorblätter kann eine Amplitudenmodulation entstehen, also ein unregelmäßiges Pulsieren der Lautstärke. Diese Unregelmäßigkeit ist es, die einige Anwohner stört und die sie als unregelmäßiges Wummern oder Rauschen wahrnehmen", sagt Dr. Johannes Pohl vom Institut für Psychologie der MLU. Ein leises, gleichmäßiges Hintergrundrauschen lasse sich dagegen besser ignorieren, so der Forscher. Die meisten Beschwerden traten während der Nacht- und der frühen Morgenstunden auf, wenn es wenig andere Geräusche gibt. Die Nähe der eigenen Wohnung zum Windpark hat der Studie zufolge dagegen keinen nennenswerten Einfluss auf die Belästigung der Anwohner.

Ihre Studienergebnisse bringen die Psychologen aus Halle unter anderem in das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Projekt "TremAc" ein: Dort arbeiten zehn universitäre und kommerzielle Forschungseinrichtungen an einem neuen Konzept zur Vorhersage von Schall und Erschütterungen durch Windkraftanlagen. Mit diesem Modell soll das Zusammenspiel der beiden Faktoren besser verstanden und vorhergesagt werden können, um unter anderem die Geräusche von Windenergieanlagen auch für Betroffene angenehmer zu gestalten. Hierzu finden auch akustische und seismische Messungen sowie umweltpsychologische und -medizinische Befragungen an zwei Windparks statt.


Publikation:
Johannes Pohl, Joachim Gabriel, Gundula Hübner, Understanding stress effects of wind turbine noise - The integrated approach, In Energy Policy, Volume 112, 2018, Pages 119-128, ISSN 0301-4215, DOI: 10.1016/j.enpol.2017.10.007
Tom Leonhardt Pressestelle, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Mitteilung des idw – Informatiosdienst Wissenschaft am 25.Jan.2018