Dienstag, 31. Dezember 2013

„Wer abschreibt, bekommt eine 6“

Als Schulbuben hörten wir diese Warnung vor nahezu jedem Diktat vom Lehrer in der Schulklasse. Wir sahen uns verstohlen an und guckten dann höchstens noch verlegen auf unsere Hefte. Keiner kam damals darauf, dass darin eine „widerwärtige“ Bemerkung und ein Generalverdacht gegen die ganze Klasse zu sehen sei. Würde ich meinen Enkeln heutzutage aufgeben, mir Bescheid zu sagen, wenn ein Lehrer in der Schule auch heute eine solch warnende Bemerkung machen würde, damit ich ich mich beim Schulleiter wegen Generalverdacht-Unterstellung beschweren kann, würde ich mich wahrscheinlich sogar bei meinen Enkeln lächerlich machen.

Bei den Medien scheint das heute anders zu sein: es war wohl Heribert Prantl von der „Süddeutschen Zeitung“, der vorgestern den analog gemeinten Satz „Wer betrügt, der fliegt“des CSU-Chefs Horst Seehofer angesichts der zu erwartenden Einwanderern aus Bulgarien und Rumänien als widerwärtig und geäußerten Generalverdacht wertete. Und nicht wenige Kommentatoren nehmen ihn als willkommenen Steilvorlage.

Für mich ergibt sich – wie damals als Schüler auch - dass sich unter den guten und über jede Kritik erhabenen Schülern halt auch solche befinden könnten, die sich – aus welchen Gründen auch immer – eben nicht korrekt und verantwortungsbewusst verhalten. Ich denke, das ist erlebte Erfahrung und im Grunde eben auch menschlich. Gesellschaftlich und sozial gesehen ist also nicht die Warnung Seehofers widerwärtig, sondern ein etwaiger Versuch des einen oder anderen Einwanderers, sich unsozial zu verhalten. Und schon die Warnung vor einem solchen Verhalten soll kritikwürdig und sogar rechtslastig sein? Ich denke, man sollte das alles etwas ruhiger und emotionsloser sehen. Die Zukunft wird eh die Antwort auf die Warnung geben. (15.35 Uhr)

Sonntag, 29. Dezember 2013

Im Einklang mit der Natur

Das ist mir geblieben, und das möchte ich mir noch möglichst lange erhalten. Sentimental? Mitnichten. Neulich hatte ich hier bemerkt, dass ich die Vorgänge und Ereignisse meiner Zeit, soweit sie mich berühren, pragmatisch sehen und darstellen will. So, wie ich sie sehe und verstehe. Meine Einträge der vergangenen Tage gehören dazu. Auch einige Sonnenaufgänge. Die jeweils am Beginn mancher meiner Wanderungen standen und stehen. Wenn ich Bilder davon für sich allein einstellte, dann im wesentlichen deshalb, um damit deutlich zu machen, dass es keine Sensation ist, einen farbintensiven Sonnenaufgang zu erleben und im Bild festzuhalten, wie in den Lokalzeitungen in jüngster Zeit als Eindruck erweckt wird. Es bedarf meines Erachtens
lediglich eines wachen Blickes für die Natur. Und wenn die Sonne nach 8 Uhr aufgeht, wie in den vergangenen Tagen, muss man nicht einmal besonders früh aufgestanden sein.

Inzwischen sind für mich die frühen Stunden eines Tages einfach wieder (wie heute) die beste und schönste Zeit um mich auf den Weg zu machen. Und die Silhouette des Kyffhäuser ist dabei jeweils der erste Eindruck des Tages. Und manchmal auch der letzte einer Wanderung (Bild). Und alles, was sich dazwischen an Ausblick bietet, beeindruckt mich und halte ich im Bild fest. Und wenn ich
zurück bin, finde ich es spannend, mir das anzusehen und ins Archiv zu stellen, was ich da an Bildern gesammelt habe. Es sind nicht immer eindrucksvolle Sonnenaufgänge, es sind einfach Aufnahmen die mir später Erinnerung sein werden, wenn ich darauf beschränkt bin. Und ich kann mich eigentlich nur bemühen, mir eben durch meine Wanderungen meine Beweglichkeit zu erhalten. Nur sollten halt die Wege besser sein. Unlängst hatte ich hier die Hoffnung auf eisige Zeiten (in der Natur natürlich) geäußert. Gefrorene Wege könnten das Laufen erleichtern. Zeitweise wenigstens. (17.03 Uhr) 

Samstag, 28. Dezember 2013

Ist der Anspruch wirklich zu hoch?

Da hatte ich doch gestern in meinem Eintrag „Ruhige Sichtweise bewahren“ auf eine Rezension zum Weihnachtskonzert im Theater Bezug genommen, die gestern in der Internet-Ausgabe der „Nordhäuser Allgemeine“ erschien. Und geschrieben, dass derart qualifizierte Sachberichte (Rezensionen) den Rahmen der sonst gewohnten Berichterstattung der hiesigen Medien jeweils beträchtlich übersteigen. Gleichzeitig aber auch erkennen lassen, dass anspruchsvolle Berichterstattung auch in anderen lokalen Bereichen möglich wäre.

Prompt erhielt ich inzwischen mehrere Mails mit dem Hinweis bzw. dem Vorwurf, dass ein derartiger Anspruch oder eine solche Erwartung doch wohl überspitzt sei, schließlich habe man es mit „normalen“ Lesern und nicht mit Akademikern zu tun.

Nun reagiere ich für gewöhnlich nicht auf Reaktionen zu meinen Einträgen, die schließlich meine persönliche Meinung darstellen, wie ich ja auch immer wieder betone. Nachdem sich unter den Absendern besagter Mails aber auch solche von Bekannten befinden, deren Meinung ich schätze, will ich hier gern mitteilen, dass ich der Rezensentin – deren Name sich unter der NA-Rezension findet, und die ich hier außen vor lassen will – nach Kenntnisnahme ihrer Einschätzung schrieb (Auszug): „Ich finde schön, dass Ihre Rezensionen auch für Laien leicht nachvollziehbar sind, sofern sie für gute Musik aufgeschlossen sind. Ich freue mich auch, dass die TA mit Ihnen eine qualifizierte Rezensentin zur Verfügung hat, deren Ausfall - wie nach dem Weihnachtsoratorium - dann allerdings eine Lücke entstehen lässt, die dann umso mehr auffällt“ (Ende des Auszugs).
Ich will damit ausdrücken, dass auch ein guter Journalist in der Lage sein muss, qualifizierte Berichte zu formulieren und anzubieten, die auch ein Laie versteht. Darin besteht ja wohl auch guter Journalismus. Wenn allerdings eine (Internet-)Redaktion Zeitung macht, ohne überhaupt einen Journalisten zu beschäftigen bzw. angemessen zu bezahlen, kann wohl auch keine qualifizierte Berichterstattung möglich sein oder erwartet werden.

Und noch eine letzte, beiläufige, Bemerkung: In einem Bericht zu „Welt“-Boss Jan-Eric Peters las ich gerade, dass dort u.a. in einen gänzlich klassischen Bereich vieler Redaktionen investiert werden soll. So sollen künftig wieder alle Texte, die unter der Marke „Welt“ erscheinen, auch Korrektur gelesen werden. Das, so meine ich, sollte Schule machen, auch und gerade im lokalen Bereich. Denn schon daran krankt es vielfach.

Freitag, 27. Dezember 2013

Ruhige Sichtweise bewahren

So langsam geht das Jahr 2013 zu Ende, und wenn vielfach Betrachtungen über die vergangenen 12 Monate angestellt und/oder Prognosen für 2014 aufgestellt werden, halte ich es mehr mit der pragmatischen Sicht auf die Vorgänge der Zeit, soweit sie mich berühren. Und ganz gleich, wann und wo sie stattfinden. Ich habe versucht, das in der Vergangenheit zu tun, und bin sehr froh, dass ich seit etwa Mitte des Jahres zu einen freieren Blick auf die Ereignisse um mich herum gefunden habe. In einigen Einträgen habe ich bisher schon darüber geschrieben, ich muss und will das hier nicht „aufwärmen“ und lediglich einen Satz wiederholen, der mir vom Chefredakteur der „Neue Nordhäuser Zeitung“ (nnz) Peter Stefan Greiner am 19.11.13 „ins Stammbuch“ geschrieben wurde:Auch wenn Sie behindert sind, dreht sich das Universum ... nicht um Sie.“Und das nur, weil ich Rücksicht auch von Gästen und Journalisten einer Veranstaltung – hier einer Vernissage im Kunsthaus - erbat, die mir von der Gastgeberin jeweils entgegengebracht wird. Ich habe das klaglos zur Kenntnis genommen und kann seitdem meine Einträge gern und umso unbeschwerter aus dieser Sicht heraus machen.

Und wenn ich dann also gleich anschließe, fand ich wirklich aufschlussreich, was sich in den lokalen Medien so alles entwickelte: als „Höhe“- oder auch Tiefpunkt im digitalen Bereich fand ich dabei die Rüge des Wirtschaftsrates an einer nnz-Werbung, die als sexistisch eingeschätzt wurde. Ich will darauf nicht (mehr) näher eingehen und hier lediglich zitieren, was ich in einem professionellen Blog unter dem Titel „Wie weit darf Werbung gehen?“ am 26.11.13 fand: Werbemotiv und -text der NNZ (Screenshot von August 2013)
“Ich wusste gar nicht, dass es noch Leute gibt, die sich so eine Scheiße ausdenken”, sagt der Hamburger Werbetexter Peter Breuer über die Werbung der Neuen Nordhäuser Zeitung (NNZ), einem Online-Nachrichtenportal für Nordhausen in Thüringen. Kreativdirektor Victor Steinbrück aus Frankfurt kommentiert das Ganze so: “Das war unterste Werbeschublade, unter aller Kanone.” (Ende des Auszugs).

Nun weiß ich natürlich nicht, an wen sich diese Werbung für die nnz – erschienen in der „Kleine NZ“ am 05. und 19, Juni 2013 – richtete. Indiz für mich ist allerdings, dass sich nach meiner unmaßgeblichen Behinderten-Meinung das „Online-Nachrichtenportal für Nordhausen in Thüringen“ zunehmend dem Niveau seiner Kommentatoren zu nähern scheint (was nicht als Qualitätseindruck gemeint ist). Dafür drängt sich mir demgegenüber der Eindruck auf, dass sich die „Nordhäuser Allgemeine“ mit ihrer Internet-Ausgabe an der nnz zu orientieren scheint. (Vielleicht um eine bessere Wettbewerbschance zu bekommen.) Allerdings passen dazu nicht die gelegentlichen qualifizierten Rezensionen über kulturell-künstlerische Veranstaltungen, wie gerade heute über das Weihnachtskonzert im Theater. Die den Rahmen der sonst gewohnten Berichterstattung der hiesigen Medien jeweils beträchtlich übersteigen. Gleichzeitig aber auch erkennen lassen, dass anspruchsvolle Berichterstattung auch in anderen lokalen Bereichen möglich wäre. Dabei ergebe sich die Wichtigkeit des Lokaljournalismus ganz grundsätzlich „aus der Bedeutung der Berichterstattung vor Ort für die Teilhabe der Menschen am sozialen und kulturellen Ganzen“ sowie für die „politische Partizipation“. So plausibel das sei, so „hässlich“ sei aber die Realität – denn mit beidem, „der politischen Partizipation wie dem Lokaljournalismus, steht es nicht gut“. Die Ressourcen für „glaubwürdigen, um Unabhängigkeit bemühten sorgfältig recherchierten und gut verständlichen Lokaljournalismus“ würden zusehend Not leiden. (Sinngemäße Anlehnung an "Das verkannte Ressort")

Ich bin vom Chefredakteur der nordthüringer Internet-Portale zurechtgewiesen worden. Sachlich begründet und glaubwürdig wäre diese Zurechtweisung erst, wenn sich die von ihm zu verantwortende Berichterstattung vor Ort auf einem Niveau bewegen würde, das die Teilhabe der Menschen am sozialen und kulturellen Ganzen wirklich bewirken würde. Bisher kann ich das nicht erkennen. Und solange man ohne wirkliche Journalisten Zeitung macht, ist das auch kaum zu erwarten. Aber das ist meine ganz persönliche und unmaßgebliche Meinung.

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Erst zahlen, dann lesen?

Nahezu alle Berichte über die herausragenden Themen der vergangenen Tage gehören für mich zum Komplex des Europäischen Journalismus-Observatorium (EJO). Das sich bemüht, einen Beitrag zur Qualitätssicherung im Journalismus zu leisten. Ein hochaktuelles Thema also. Und sich kürzlich mit Lösungsmöglichkeiten der Zeitungen befasste, wie sie online Geld verdienen können. Also mit Bezahlmodellen.

Anspruchsvoller Journalismus tut sich schwer, hieß es da, am Markt einen angemessenen Preis durchzusetzen. Das hat, so der Verhaltensökonom Dan Ariely, gewiss auch damit zu tun, dass wir uns allesamt irrational verhalten, wenn wir vermeintlich etwas umsonst bekommen und uns keine Gedanken machen über die versteckten Kosten von Gratisangeboten.


Es geht also um Überlegungen, wie Zeitungsverlage und -redaktionen für digital übermittelte Nachrichten und Berichte ihre Konsumenten in der einen oder anderen Form zur Kasse bitten können. Das Observatorium behandelte das Thema dabei auf einem sehr akademischen Niveau unter Bezugnahme auf große Regionalzeitungen in den USA. Mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen auf die ich hier nicht näher eingehen will, schon weil die Dimensionen – allein schon im lokalen Bereich – nicht vergleichbar sind.

Richtig ist jedenfalls, dass auch in Deutschland Verlage und Redaktionen Bezahlmodelle für ihre online-Angebote prüfen und einzuführen versuchen. Dabei will man grundsätzlich festgestellt haben, dass etwa zehn Prozent der Nutzer in Deutschland bisher bereits für digital übermittelte Nachrichten in der einen oder anderen Form bezahlen.
Ohne weiter auf die mir bisher bekanntgewordenen, recht unterschiedlichen Modelle der Bezahlung einzugehen – es sind derer eine ganze Anzahl – mag es ein Fehler gewesen sein, dass man überhaupt anfangs digitale Kommunikation kostenlos ins Internet stellte. Mir ist aus dem Printbereich erinnerlich, dass es vor Jahren (2002) in Nordhausen ein ausgezeichnetes Kulturmagazin – den „Nordhäuser Adler“ - gab. Solange er kostenlos angeboten wurde, fand er Absatz und gute Kritiken. Als dafür bezahlt werden sollte, fanden sich zu wenige, die dem weiteren Erscheinen eine Grundlage geboten hätten. Den Konsumenten interessieren nicht die Kosten, sondern nur die Form des Angebots.


Einmal an kostenlose Berichterstattung gewöhnt, ist der Konsument nicht leicht zu der Einsicht zu bringen, dass er nun plötzlich für das zahlen soll, was er bisher umsonst erhielt. Umso mehr, als die redaktionelle und journalistische Qualität der digitalen Angebote vielfach, und gerade im lokalen Bereich, zu wünschen lässt. In der die Schnelligkeit im Angebot zum Teil weit hinter der Qualität hinterher hinkt. Soweit es sich überhaupt um wirkliche journalistische Angebote handelt. (Davon aber später.) Allein schon die Titel mancher Sachbeiträge („Journalisten erfüllen Erwartungen nicht“, „Mit dem Lokaljournalismus steht es schlecht“) ist keine Einladung, dafür auch noch zu zahlen. Und ebenso wenig für Berichte, in denen es nur so von Spekulationen und Mutmaßungen strotzt. Wie gerade in diesen Tagen zum Thema Chodorkowski oder Pussy riot. Und dafür sollte ich auch noch zahlen? Konnte man bis vor einiger Zeit noch beliebig durch das digitale Angebot surfen und dabei die Qualität der journalistischen Angebote vergleichen, verringert sich dieses kostenlose Angebot und damit die Vergleichsmöglichkeit merklich. Ohne dass sich die Qualität dieser Angebote zumindest im gleichen Verhältnis verbessert hat. Nun muss gerade auch ein digitales Portal nur so gut sein, wie deren Nutzer Ansprüche stellen. Und da scheinen sich die Maßstäbe verschoben zu haben. Man weicht also im Rahmen der Möglichkeiten solange auf kostenlose Angebote aus, solange das möglich ist, ohne nach deren journalistischer Qualität zu fragen.. Und soweit es mich betrifft, kaufe ich einzelne Berichte (z.B. der SZ), um damit auch die Rechte zu erwerben. Im übrigen dürfte das ein Themenkomplex sein, der mich und sicher auch viele andere Nutzer noch öfter und in sehr unterschiedlicher Weise beschäftigen wird.

Solidarität und Toleranz sind gefragt

Es war in diesen Tagen unter anderen meine Absicht, noch einmal die Adventausstellung „Himmlische Weihnachten“ in der Nordhäuser Traditionsbrennerei zu thematisieren. Und dabei die Engelgalerie zum Ausgangspunkt einer ausführlicheren Betrachtung zu machen. Zumal es in einem dort aufliegenden Flyer heißt, dass allen Religionen gemeinsam der Glaube an Engel oder eine höhere, transzendente Wirklichkeit eigen ist, mit ihren Konsequenzen für die diesseitige Ethik.

Nun ist Weihnachten. Bundespräsident, Papst und auch viele weitere Vertreter aus Kirche und Politik haben ihre Weihnachtsbotschaften und -adressen verkündet, in denen nach dem Weihnachtsevangelium in den Kirchen zur Solidarität unter den Menschen und zu Frieden in Syrien und Afrika aufgerufen wurde.

Papst Franziskus zum Beispiel hat, ähnlich wie seine Vorgänger, die Weihnachtsbotschaft zu einem Blick auf die Krisen und Leiden einer zerrissenen Welt genutzt: in Nahost, Südsudan, Zentralafrikanische Republik, Nigeria, Horn von Afrika. Ganz oben stand für ihn Syrien, wo der Konflikt schon zu viele Leben zerschlagen habe. "Mögen dem geliebten syrischen Volk neue Leiden erspart bleiben." Auch die Wunden des Irak, "der immer noch von häufigen Attentaten heimgesucht wird", sollten geheilt werden. Und er beklagte die Opfer der Katastrophe vor Lampedusa, die sich nicht wiederholen dürfe. Er rief zu Frieden und Dialog auf und um Hilfe und Solidarität mit den Opfern von Naturkatastrophen und Gewalt, aber auch mit den Armen und Schwachen, für Ausgegrenzte und Flüchtlinge.

Und auch Bundespräsident Joachim Gauck appellierte an seine Landsleute: „Machen wir unser Herz nicht eng mit der Feststellung, dass wir nicht jeden, der kommt, in unserem Land aufnehmen können", fordert der Bundespräsident Auch die Vorfahren der heutigen Bürger in Deutschland hätten Flucht und Vertreibung erfahren. "Im 19. Jahrhundert sind sie zu Millionen in die Neue Welt ausgewandert, und nach dem Zweiten Weltkrieg mussten Flüchtlinge und Vertriebene sich eine neue Heimat suchen", erinnerte Gauck. Auch heute seien Menschen an vielen Orten der Welt auf der Flucht. "Wir denken an das schreckliche Schicksal der Familien aus Syrien, wir denken an die Verzweifelten, die den gefährlichen Weg nach Europa über das Wasser wagen. Wir denken auch an die Menschen, die kommen, weil sie bei uns die Freiheit, das Recht und die Sicherheit finden, die ihnen in ihren Ländern verwehrt werden", sagte der Bundespräsident.

Ich kann es bei den beiden Beispielen belassen, schon weil an ihnen sehr deutlich wird, was es mit „himmlische“ Weihnachten und der diesseitigen Ethik in den angesprochenen Ländern auf sich hat. Ganz zu schweigen von (Schutz-)Engeln, die die Menschen vor aller Art Gefahren bewahren würden. Ich glaube an sie, nur widerstrebt es mir, angesichts der sicher notwendigen Appelle um Verständnis und Toleranz gegenüber Menschen, die doch nur den vielfältigen Gefahren in ihren Ländern entgehen wollen, hier von (Schutz-)Engeln oder adäquaten Wesen zu schreiben und Betrachtungen darüber anzustellen. Nach denen diese Wesen auch in den Unruheländern den Menschen beistehen würden.

Ähnlich geht es mir aber auch angesichts der vielen aktuellen Berichte über das Friedenslicht, das man – in Betlehem entzündet - in die Städte und Dörfer in der Region bringt, um sich damit ein friedliches Weihnachten ins Haus zu holen. Oder sich bringen zu lassen. Es mag ja eine nette Geste sein, doch angesichts der Unruhen und Not von Millionen Menschen in der Welt empfinde ich es als recht vordergründig und bedeutungsarm. Angesichts dessen aber doch jeder für sich überlegen und darüber befinden kann, wie er es mit Solidarität, Toleranz und Hilfsbereitschaft hält.


Mich jedenfalls beeindruckte das Ereignis der aufgehende Sonne am 24. Dezember – wie schon an einigen Tagen zuvor - das mich der Himmel erleben ließ, mehr als jedes Kerzen-Friedenslicht. Ich freute mich und vermochte es mit der Hoffnung zu verbinden, dass es  möglichst viele Menschen erleben und darüber die Bereitschaft erwacht, Solidarität und Hilfsbereitschaft immer dann und überall dort praktisch zu üben, wo dies nötig scheint. (Ein Blick durchs Fenster oder ein Schritt vor die Haustür konnte ja schon zu diesem Schauspiel führen.)  Und ich konnte diese Aufgeschlossenheit leicht mitnehmen in die Weihnachtsvesper am Nachmittag in die St. Blasii-Kirche und den Fürbitten, um die dort gebetet wurde. Ich denke, wer das erlebt und ehrlichen Herzens nachzukommen vermag, bewirkt mehr, als es ein Friedenslicht in den eigenen vier Wänden vermag.

Dienstag, 24. Dezember 2013

Unbesonnenheit oder Torheit?

Mein ursprünglich hier beabsichtigter Eintrag sollte eigentlich in eine Richtung gehen, die zumindest nicht unmittelbar die Begnadigungsaktion der russischen Duma (oder auch Putins) zum Thema hat. Nachdem mich aber nun mal zuvor die Begnadigung Michail Chodorkowski beschäftigte, ist es wohl nur folgerichtig, wenn mich nun auch die Begnadigung der beiden Pussy riot-Frauen beschäftigt. Die ja ihre Entlassung aus dem Straflager angeblich nur widerwillig akzeptierten.

Im Grunde finde ich als ganz normaler Medienkonsument mit meiner ganz unbedeutenden Meinung den Trubel um die Begnadigung Michail Chodorkowskis, und der beiden Pussy riot-Frauen Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina und mehr noch die Spekulationen um die Gründe unangemessen und übertrieben. Aber bezeichnend für die Medien.

Richtig scheint im Grunde zu sein, dass die Begnadigungsaktion insgesamt 25 000 Häftlingen in russischen Gefängnissen zugute kam. (In manchen Zeitungen las man, dass diese Zahl später auf 10 000 reduziert wurde.) Und als Grund das 20jährige Jubiläum der russischen Verfassung angegeben. Die Begnadigung Michail Chodorowski scheint allerdings nicht unter das Begnadigungsgesetz gefallen zu sein, das von der Duma beschlossen wurde. Doch schon da beginnen die Spekulationen, von denen ich trotz intensiver Durchsicht der Berichte nicht erkennen kann, was nun wahr, und was gemutmaßt ist.

Es ist schwer vorstellbar, dass man das 20jährige Verfassungsjubiläum zum Anlass nahm, tausende Gefangene zu begnadigen, nur um zwei Pussy riot-Frauen unter ihnen "unauffällig" aus der Haft entlassen zu können. Ganz sicher ist man in Russland nicht so unbedarft, um anzunehmen, dass das im Westen als rein humanitäre Aktion hingenommen werden würde.

Ich muss und will hier nicht versuchen, die Spekulationen um die Entlassung der beiden Frauen weiter zu analysieren. Wenn sie aber nach eigenen Bekundungen ihre Proteste wie früher fortsetzen wollen, dann sind ihnen – ganz im Gegensatz zu Chodorkowski – während ihrer Haft keinerlei Einsichten gekommen. Und es bleibt abzuwarten, in welcher Art und Weise sie das dann künftig tun werden. Die Medien haben ihnen jedenfalls in diesen Tagen zu einer Popularität verholfen, die sie früher nicht hatten. Und ihnen alle Möglichkeiten gibt, darauf aufzubauen.


Ganz persönlich wünsche ich nur, dass dies nicht wieder in einer Kirche in der berichteten oder einer ähnlichen Weise geschieht. Wobei ich einräume, dass ich ihren Auftritt in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale vor zwei oder drei Jahren als völlig unpassend empfand, der ja als vorgeblicher Protest gegen Wladimir Putin auf sie zurück fiel. Ob er ihnen eine Lehre war, könnte also die Zukunft zeigen. Was sie bisher nach ihrer Begnadigung öffentlich äußerten, lässt Zweifel aufkommen. Vielleicht aber sieht man sie dann in Sotschi auf der Eisfläche im Eisstadion oder der Abfahrtsstrecke in den Bergen wieder? Die Aufmerksamkeit der Medien wäre ihnen jedenfalls sicher.

Weihnachtsgrüße

                                     Weihnachten 2013


Heute bescherte die Natur der Menschheit einen Sonnenaufgang, den ich als einen der schönsten empfand, die ich in den vergangenen Tagen erlebte. Und gleichzeitig ein Geschenk des Himmels, der mir nun Weihnachten verschönt. Ich wähle eines der davon gemachten Bilder, um allen Zeitgenossen, die diese Seite lesen, damit ein besinnliches und schönes Weihnachten zu wünschen. Dass ich dabei an einige in besonderer Verbundenheit und mit besonderer Freude und Dankbarkeit denke, sollte man verstehen.

Montag, 23. Dezember 2013

Auf allen Kanälen: Chodorkowski

Die Medien in Deutschland überboten sich in den vergangenen Tagen geradezu mit Berichten und Kommentaren zu dem ehemals angeblich reichsten Mann Russlands, Michail Chodorkowski. Der nach der Begnadigung durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin aus Straflager haft entlassen wurde und auf kürzestem Weg nach Deutschland ausreiste. Diese Überschwänglichkeit der Medien kommt bei vielen Medienkonsumenten gar nicht gut an, wie sich aus den Kommentaren im Anhang der einschlägigen Zeitungsberichte leicht entnehmen lässt. Es fehlt der einen, wie der anderen Seite an ruhiger und sachlicher Einschätzung der Vorgänge um diesen Mann, der immerhin ein Jahrzehnt als Gefangener der russischen Justiz zubringen musste.
Und wenn ich bei der einen, der Medienseite verweile, scheint eigentlich nach den Berichten nur Tatsache, dass er sich in Deutschland befindet und gestern eine Pressekonferenz abhielt. Aus der sich ergab, dass er sich freut, in Deutschland zu sein, keine politischen Pläne oder Absichten hat und selbst noch nicht recht weiß, wie er sein künftiges Leben gestalten wird. Alles andere, was darüber hinaus geschrieben wurde, ist Unterstellung, Mutmaßung und Spekulation.
Das beginnt damit, dass er geradezu stereotyp als Putin- oder Kreml-Kritiker bezeichnet wird. Er mag das vor seiner Verurteilung, also in der Vergangenheit, gewesen sein, jetzt ist er es jedenfalls nach eigenen Bekundungen nicht (mehr). Tatsache ist, dass er nach dem Begnadigungsdekret aus humanitären Gründen begnadigt wurde, alles andere, was darüber hinaus gemutmaßt und „geflunkert“ wird, entbehrt der Grundlage. Nicht anders verhält es sich mit Spekulationen darüber, wer welchen Anteil von deutscher Seite an der Begnadigung Chodorkowskis hat. Und auch zum Vermögen, das Michail Chodorkowski verblieben ist, ergeht man sich in Spekulationen, denen allesamt die Grundlage fehlt. Selbst über den Ausgangspunkt der ganzen Chose, nämlich dem Grund oder Hintergrund seiner Verurteilung stellt man auch heute wieder Mutmaßungen an, die weitgehend spekulativ sind. Der Prozess gegen den einst reichsten Mann Russlands wurde sogar international als politisch motiviert kritisiert, obgleich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte dieser Auffassung widersprach (n-tv am 20.12.).

Ich nehme also interessiert zur Kenntnis, dass Michail Chodorkowski aufgrund der Begnadigung durch Russlands Präsidenten Wladimis Putin aus humanitären Gründen aus der Strafhaft entlassen wurde und derzeit im Berliner „Adlon“ wohnt. Mich interessiert das Schicksal und die Zukunft dieses Mannes wie die jedes Menschen mit Profil. Und ich kann mich darüber freuen, dass er sich das nach zehn Jahren Haft bewahrt zu haben scheint. Mich interessieren demgegenüber keine Spekulationen. Und das hat für mich noch einen Grund, auf den ich in einem weiteren Eintrag kommen will.

Samstag, 21. Dezember 2013

Frühaufstehern vorbehalten?

In der Internetausgabe der „Nordhäuser Allgemeine“ fand ich vorhin einen illustrierten Kurzbericht, nach dem Frühaufstehern einige tolle Fotos vom heutigen Sonnenaufgang gelangen, von denen die Zeitung zwei veröffentlicht.

Nachdem ich zur Zeit des Sonnenaufgangs unterwegs war und ebenso einige Bilder davon machte, will ich jenem Beispiel folgen und einige sehen lassen. Ob oder inwieweit sie bemerkens- oder sehenswert sind, mag ein Betrachter beurteilen. Im übrigen entstanden sie zwischen 7.50 und 8.26 Uhr, was für mich keine Frühaufsteherzeit ist.


Freitag, 20. Dezember 2013

Weihnachtsoratorium der Nordhäuser Kantorei 2013

Bilder und Eindrücke, die nachhaltig wirken

Am Dienstag bescherte die Natur der Menschheit einen wunderschönen Sonnenaufgang, der mich tief beeindruckte, und den ich (einmal mehr) zur Erinnerung im Bild festhielt. Am
Mittwoch erwartete ich gespannt an der gleichen Stelle einen ebensolchen Sonnenaufgang und wurde nicht enttäuscht. Und tags darauf bescherte mir die Natur noch einmal dieses Erlebnis, das ich dankbar und mit großer Freude im Bild und in meinen Sinnen aufnahm und festhielt. Und mich in meiner Gläubigkeit an Gott und das Weltgeschehen bestärken.

An diese Folge erlebter Ereignissen muss ich sinngemäß denken, wenn ich mir das gestern in St. Blasii gehörte Weihnachtsoratorium vergegenwärtige. Johann Sebastian Bach schrieb nach der Historie 1734/35 Kantaten für die Weihnachtsfeiertage und seit seine Werke im 19. Jahrhundert von Felix Mendelsohn Bartholdy nach einer Periode des Vergessens wieder entdeckt wurden, wie berichtet wird, ist das Weihnachtsoratorium fester Bestandteil der Programme in den Kirchen der Christenheit. Immerhin ist es ein Werk, das bei aller erhabenen Festlichkeit vor allem auch die anrührend empfindsamen Töne der Weihnachtsgeschichte zum Klingen bringt.

Und auch in der St. Blasii-Kirche in Nordhausen kommt das Weihnachtsoratorium jedes Jahr zur Aufführung durch die Nordhäuser Kantorei. Man kennt dieses Ensemble von Chor, Orchester und Solisten, wenn letztere auch in wechselnder Personalität. Und man kennt im Gunde auch das Weihnachtsoratorium, wenn mitunter auch in unterschiedlicher Zahl und Folge der Kantaten. Und doch erwartet man „alle Jahre wieder“ die Aufführung mit erneuter Spannung. Und sicher trifft zu,
was mir Christel Laude vor Tagen schrieb, die diesmal zu ihrem Bedauern die Aufführung nicht besuchen konnte: „. . . denn zum einen wurden meinem Empfinden nach die Aufführungen des Weihnachtsoratoriums unter Kantor Kremzow von Jahr zu Jahr besser, und zum anderen gibt es diesmal keine Experimente, denn es werden die drei ersten, die bekanntesten und beliebtesten Kantaten aufgeführt. Außerdem bescherte mir ...gerade dieses Konzert so kurz vor Weihnachten immer einen Moment der inneren Ruhe und Besinnung, also eine ganz persönliche Einstimmung auf das Fest.“ (Ende des Auszugs). Eine Aussage aus berufenen und auch kritischem Rezensentinnenmund, der ich eigentlich voll zuzustimmen vermag. Lediglich mit dem Vorbehalt, dass meine Eindrücke ja nicht den Anspruch fachlicher Kompetenz erheben können..

Nun also stand dieses Weihnachtsoratorium erneut auf dem Programm der Kantorei. Und – siehe oben – erwartete eben auch diesmal wieder mit Spannung ein freudvolles Erlebnis, das dann auch vom Chor, dem Orchester der Kantorei und den Solisten geboten wurde. Und immer wieder ist man beeindruckt vom Zusammenspiel der Stimmen und Instrumente. Vom „Jauchzet, frohlocket! Auf, preiset die Tage“ mit der die Kantate zum 1. Weihnachtsfeiertag und damit zum Auftakt der Aufführung begann, bis zum abschließenden „Höre der Herzen frohlockendes Preisen, wenn wir dir itzo die Ehrfurcht erweisen, weil unsre Wohlfahrt befestiget steht!“


Es waren diesmal neben dem Chor und Orchester als Solisten Diana Kettner, Sopran, Viola Kremzow (wiedermal) Alt, Marian Kalus, Tenor und Patrick Rohbeck, Bass (der nicht nur mit seiner Stimme, sondern seiner ganzen körperlichen Ausdrucksweise wirkte).Dazu der Kinderchor der Ev.
Grundschule & Kinderchor an St. Blasii, der sowohl, als auch sehr gefallen konnte. Stimmen der Solisten übrigens, die auch im Duett oder gemeinsam ausgezeichnet harmonierten. Und alles „ein neuer Höhepunkt“ im Kantoreijahr mit seinen stets höchst anspruchsvollen Programmen. Unter der Leitung von Kirchenmusiker Michael Kremzow. Dessen Dirigat auch optisch (und rücklings) Genugtuung auszustrahlen schien über die begeisternde Gesamtleistung der Kantorei samt aller Mitwirkenden. Die ja nun mal sein Verdienst ist. Dass diesmal im Chor u.a. Lars Tietje (Intendant des Theaters Nordhausen) zu entdecken war, und an der Orgel wieder Wolfgang Kupke (selbst früher über Jahre verdienstvoller Leiter der Kantorei) mit-wirkte, würde ich dieser Leistung Michael Kremzows zurechnen. Und sage Dank, für sein Verdienst um das Niveau dieser Kantorei, die gestern einmal mehr in der dicht besetzten Kirche St. Blasii brillierte.

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Auch über sie wachten Engel

Es ist bekanntlich nicht das erste Mal, dass Dr. Anja Eisner, Chefdramaturgin am Theater Nordhausen, und die Leiterin des Kunsthauses Meyenburg, Susanne Hinsching, zu bestimmten Anlässen zu gemeinsamen Lesungen einladen. Und diese dann gekonnt und mit großem Erfolg absolvieren. Es dürfte aber das erste Mal gewesen sein, dass die beiden Vorlesenden unter den Augen von Schutzengeln lasen, wie am gestrigen Abend in der Traditionsbrennerei.

Als Begleitprogramm der Adventausstellung „Himmlische Weihnachten“, die derzeit in der Traditionsbrennerei stattfindet, dürfte „Weihnachten und andere Notstände“ als Thema der Lesung das unterhaltsamste und dabei auch informativste Angebot gewesen sein. Für die zahlreichen Gäste dieses Leseabends wirkten die vorgetragenen Geschichten und Episoden
zumindest nicht weniger kurzweilig, unterhaltend und erheiternd wie auf die Teilnehmer eine Woche zuvor im Keller des Kunsthauses Meyenburg. Die unmittelbaren Reaktionen und der Applaus am Ende der Lesung ließen das leicht erkennen. Und jene, die schon Gast der ersten Leseveranstaltung waren, die Geschichten also - so wie ich - kannten, mögen ebenso auf manche Geschichten besonders gewartet haben, sei es wegen ihrer Pointen oder auch der gekonnten Betonung und Mimik der Vorträge wegen. Und erneut fand ich die mundartlich vorgetragenen
Passagen mancher Geschichtsverläufe durch Anja Eisner ebenso gekonnt wie erheiternd.

Es war jedenfalls eine rhetorisch höchst ansprechende Bereicherung der Adventausstellung, mit der das „Himmlische Weihnachten“ in heiter stimmender Weise auf irdische Verhältnisse und Befindlichkeiten geholt wurde. Und das – wie oben erwähnt – vor einer Wand mit Engelbildern, die auf unterschiedliche Weise verdeutlichten, worin die Aufgabe von Engeln in besonderer Weise besteht: über unser Wohlergehen zu wachen.

Es mag dahingestellt sein, ob sich die Gäste angesichts dieser Konstellation Gedanken über diese Schutzengelbilder hinter den Vortragenden machten, und ob man meinen Versuch, damit auf das Thema Schutzengel hinzuweisen, banal findet: nicht nur diese Bilder, die gesamte weihnachtliche Ausstellung in der Traditionsbrennerei wird diesmal von Engeln dominiert. Und ein aufliegender Flyer vermittelt eine Vorstellung über deren tiefere sinnbildliche Bedeutung: dass damit nämlich verdeutlicht wird, dass in allen Religionen der Glaube an eine höhere, transzendente Wirklichkeit veranschaulicht wird, mit ihren Konsequenzen für die diesseitige Ethik.

Gemeinsamkeiten zeigen sich aber auch auf einer noch konkreteren Ebene, heißt es in diesem Flyer weiter. Es gibt Glaubenselemente sowie bestimmte religiöse Symbole, die sich in fast allen Religionen wiederfinden. Interreligiöser Dialog kann an solchen konkreten Gemeinsamkeiten anknüpfen. Zu diesen Gemeinsamkeiten gehört nicht zuletzt der Glaube an Schutzengel und ähnliche Schutzwesen.


Damit soll es hier und jetzt sein Bewenden haben. Dass vor diesem Hintergrund diese Lesung stattfand, die vom Leiter der Traditionsbrennerei, Joachim Einenkel, mit der Begrüßung und einer kurzen Einführung begann und ebenso mit einem Dank an die Vortragenden beendet wurde, konnte man durchaus als beziehungsvoll ansehen. Dass sich unter den Gästen auch Hannelore Haase, Beigeordnete der Stadt und Leiterin des Kuturamtes befand, soll hier ausdrücklich erwähnt werden, vermittelte sie doch auch hier erneut mit ihrer Anwesenheit das besondere persönliche Engagement auch das der Stadt Nordhausen am urbanen kulturellen Geschehen. 

Mitgliederversammlung des Regionalverbandes Harz

Neuwahl des Vorsitzenden und Bekanntgabe des Preisträgers des Harzer Kulturpreises

Nordhausen/Rodishain.
Landrat Martin Skiebe (Landkreis Harz) wurde heute einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Regionalverbandes Harz (RVH) und damit auch des Harzer Tourismusverbandes (HTV) gewählt. Er sieht den Harz als eine Region: „Der Harz als einzigartige Landschaft und attraktiver Lebensraum kann im Wettbewerb von Standorten nur bestehen, wenn die Kräfte aller Partner in der Region gebündelt und Potentiale gemeinsam ausgeschöpft werden. Dies ist die Grundlage für eine nachhaltig erfolgreiche Entwicklung.“ In diesem Sinne hat der neu gewählte Vorsitzende vorgeschlagen, im Frühjahr 2014 eine Satzungsänderung vorzunehmen, nach der der Vorsitzende jeweils für zwei Jahre gewählt wird. Da dieses Verfahren der gegenwärtig gültigen Satzung noch nicht entspricht, wird er nach der Hälfte seiner Amtszeit das Amt des Vorsitzenden zur Verfügung stellen, um den Weg frei zu machen für ein mit den anderen Landräten bzw. der Landrätin des Landkreises Nordhausen abgestimmtes Rotationsprinzip, nachdem dann zunächst der Landkreis Goslar den Vorsitzenden stellt und sich danach die weiteren Hauptverwaltungsbeamten der Mitgliedslandkreise im zweijährigen Rhythmus zur Wahl stellen. Dieser Vorschlag steht unter dem ausdrücklichen Vorbehalt von noch zu treffenden Gremienentscheidungen.

Im Vorfeld gab es einiges Rätselraten darum, wer wohl neuer Vorsitzender des Regionalverbandes Harz und damit auch des Harzer Tourismusverbandes werden würde. Seit 2011 stand Stephan Manke an der Spitze beider Verbände. Der frühere Goslarer Landrat wechselte Anfang des Jahres als Staatssekretär in das Niedersächsische Innenministerium. Kurz darauf verabschiedete sich auch Dr. Michael Ermrich aus den Vorständen beider Verbände. Nach langjähriger Tätigkeit als Landrat des Landkreises Harz wechselte er zum Ostdeutschen Sparkassenverband und übernahm dessen Präsidentschaft. Bis zu den turnusgemäßen Wahlen im November/Dezember stand Dirk Schatz, Landrat des Landkreises Mansfeld-Südharz, als stellvertretender Vorsitzender an der Spitze der Verbände.

Während die Stellvertreterwahl Sache des Vorstands des Harzer Tourismusverbandes ist, wählt die Mitgliederversammlung des Regionalverbands aus dem Kreis der Landräte der Landkreise Goslar und Osterode am Harz (Niedersachsen), Harz und Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt) sowie Nordhausen (Thüringen) den Vorsitzenden bzw. die Vorsitzende für beide Verbände. Stimme haben die Hauptverwaltungsbeamten der Landkreise selbst und je ein Vertreter/eine Vertreterin der Kreistage der fünf Mitgliedslandkreise des Regionalverbandes Harz.

Der in Quedlinburg geschäftsansässige Regionalverband Harz ist nicht nur Träger des den Harz in allen drei Ländern umfassenden Geoparks Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen, sondern auch Träger dreier Naturparke im Harz. Einer davon, der Naturpark „Harz/Sachsen-Anhalt“ war am
4. November 10 Jahre alt geworden. Grund genug, Rückschau zu halten und einen Ausblick auf die nächsten Jahre zu wagen. Es oblag der als Ehrengast zur Mitgliederversammlung eingeladenen früheren Ministerin für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Ministerin a. D. Petra Wernicke, sich an die Klippen und Hürden des Verfahrens der Verordnung des Naturparks im Jahr 2003 zu erinnern. Frau Wernicke ist heute ehrenamtliche Botschafterin des Naturparks Harz und so auch in das aktuelle Geschehen eingebunden. Ihr Wort hat immer noch Gewicht.

Ein weiteres Aufgabenfeld des Regionalverbandes Harz ist die Förderung der Kunst und Kultur. Aus diesem Grund lobt der Verband seit 1997 den „Harzer Kulturpreis“ aus. Er ist mit 2.500 Euro dotiert. „Mit unserer heutigen Entscheidung folgen wir der Empfehlung unseres Kulturausschusses unter Leitung des Intendanten i. R. Gero Hammer“, so Landrat Schatz. Der Harzer Kulturpreis 2014 geht an den Regisseur Mario Schneider. Gewürdigt wird die filmische Dokumentation des Brauchtums in der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund – Helbra (Ahlsdorf, Hergisdorf und Helbra) im Landkreis Mansfeld-Südharz durch den Film „MansFeld“. Der Kulturpreis wird dem Preisträger anlässlich des Walpurgisempfangs des Regionalverbandes Harz am 25. April 2014 in Sangerhausen überreicht.

Für weitere Informationen: www.harzregion.de/kultur


Mittwoch, 18. Dezember 2013

Kommunales Hilfspaket beschlossen

Erfurt/Nordhausen. Die Koalitionsfraktionen von CDU und SPD haben sich in der gestrigen Sitzung des Koalitionsausschusses auf das kommunale Hilfspaket in Höhe von insgesamt 136 Millionen Euro geeinigt. Die Finanzhilfe ist auf die Jahre 2014 und 2015 angelegt und wird durch ein Leistungsgesetz geregelt. Das Gesetz soll in der ersten Landtagssitzung im neuen Jahr eingebracht werden.
Somit erhalten die Kommunen schnell die angekündigte Hilfe“, freut sich der Landtagsabgeordnete Egon Primas.

Der CDU-Politiker informiert, dass „Bestandteil des Paktes eine Investitionspauschale für Städte und Gemeinden ist, die nach demographischen Kriterien verteilt wird. Danach erhalten Gemeinden, die mehr als 4 % der Einwohner seit 2007 verloren haben, die nötigen finanzielle Hilfen (25,75 Euro pro Einwohner = 35 Mio. Euro).“

Im Landkreis Nordhausen verteilen sich die Zuschüsse folgendermaßen:

Stadt Nordhausen: 1.079.574,- €
Stadt Bleicherode: 165.750,- €
Stadt Ellrich: 141.931,- €
Landgemeinde Harztor: 156.583,- €
Landgemeinde Heringen: 129.597,- €
Gemeinde Werther: 85.823,- €
Gemeinde Hohenstein: 60.022,- €
Gemeinde Sollstedt: 78.948,- €
Gemeinde Wipperdorf: 35.483,- €
Gemeinde Lipprechterode: 13.621,- €
Gemeinde Etzelsrode: 2.395,- €
Gemeinde Friedrichsthal: 5.871,- €
Gemeinde Herrmannsacker: 9.605,- €
Gemeinde Großlohra: 23.973,- €
Gemeinde Wolkramshausen: 25.183,- €
Gemeinde Niedergebra: 17.844,- €
Gemeinde Kraja: 7.261,- €
Gemeinde Kleinfurra: 29.020,- €
Gemeinde Görsbach: 26.908,- €
Gemeinde Urbach: 23.355,- €
Gemeinde Hainrode: 9.244,- €
Gemeinde Kleinbodungen: 9.682,- €
Gemeinde Kehmstedt: 12.308,- €

Weiterhin wird mit dem kommunalen Hilfspaket den Gemeinden zukünftig auch bei der Bewältigung der Winterdienstlasten geholfen.

Die Landkreise bekommen für ihre Investitionsausgaben 15 Mio. Euro als pauschale Zuweisung in die Vermögenshaushalte. Zudem werden die Landkreise weitere 10 Mio. Euro erhalten, um in ihren Verwaltungshaushalten unmittelbar Entlastungen bei der Kreisumlage zu erreichen.

Im Jahr 2014 soll der Landesausgleichsstock für notleidende Kommunen von 18 Mio. um 36 Mio. auf 54 Mio. Euro aufgestockt werden. Weitere 30 Mio. Euro sollen 2015 dafür zur Verfügung stehen. Diese Mittel sollen für den Schuldenabbau und die Herstellung der finanziellen Leistungsfähigkeit eingesetzt werden.


Zudem beinhaltet das Hilfspaket ab 2014/2015 die Finanzierung des Winterdienstes auf den Ortsdurchfahrten von Bundes- und Landesstraßen für Gemeinden mit weniger als 30.000 Einwohnern. Dafür sind ca. 2,5 Millionen Euro vorgesehen. 

Oberbürgermeister besucht Fa. FEUER powertrain

Nordhausen (psv) Zu einem Informationsgespräch  war heute Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh bei der Firma FEUER powertrain zu Besuch. Über die Standortentwicklung des Unternehmens, welches sich 2002 mit der Produktion und Bearbeitung von Kurbelwellen in Nordhausen ansiedelte, informierten Gesellschafter Dieter Feuer und Geschäftsführer Oliver Wönnmann über bereits getätigte und zukünftige Investitionen.

 „Allein in den letzten beiden Jahren haben wir die Produktion von Kurbelwellen von einer Million auf 2 Millionen verdoppeln können. Aktuell haben wir bis heute 300 Millionen Euro investiert“, sagte Dieter Feuer. Geplant seien noch weitere 100 Millionen Euro. Man rechne dann mit einer Erhöhung der jetzigen 600 Arbeitskräfte auf ca. 700 bis 800 Mitarbeiter.

 „Wir fühlen uns an diesem Standort sehr wohl und stehen zu Nordhausen“, sagte auch Geschäftsführer Oliver Wönnmann. Deshalb könne er sich vorstellen, auf Wunsch der Stadt Nordhausen in Zukunft zum Beispiel auch in der Altstadt  in Wohnraumbeschaffung für die eigenen Mitarbeiter zu investieren.


 Zum Bild: v.l.n.r.: Gesellschafter Dieter Feuer, Martin Juckeland, Amtsleiter für Zukunftsfragen und Stadtentwicklung, Geschäftsführer Oliver Wönnmann, Büroleiter Holger Wengler und Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh. (Foto: Ilona Bergmann)

Kommunales Hilfspaket der Regierungskoalition in Erfurt:

Ca. 1 Million Euro für Nordhausen für 2014Vom Freistaat Thüringen zusätzlich  in Aussicht gestellt

 Nordhausen (psv) Das von der SPD-CDU- Regierungskoalition in Erfurt geschnürte Kommunale Hilfspaket begrüßt Nordhausens Oberbürgermeister Dr. Zeh. „Sollte das Paket Gesetzeskraft erlangen, stehen uns vom Freistaat Thüringen zusätzlich ca. 1 Million Euro für Nordhausen zur Verfügung. Damit ist unser Haushaltsloch im nächsten Jahr etwas geringer. Das ist ein kleiner warmer Regen für unsere Stadt und verschafft uns Bewegungsspielräume angesichts des aufgelaufenen Schuldenberges von knapp 40 Millionen Euro“, so der Oberbürgermeister.

Zeh, Mitglied im Erfurter SPD-CDU-Koalitionsausschuss, der die Grundzüge des Hilfspakets mit ausgearbeitet hat, begrüßte, dass auch die mittelgroßen Städte wie Nordhausen oder Gotha vom Hilfspaket profitieren können. „Insbesondere, weil das kommunale Hilfspaket von 136 Millionen Euro den Kommunen ermöglicht, die vorgeschriebenen Eigenmittel  bei den vom Land geförderten Investitionen zur Verfügung zu haben. Davon profitiert letztlich auch die einheimische Wirtschaft. Denn jede Investition bedeutet auch immer Aufträge für die lokalen Betriebe.“


Profitieren könnte Nordhausen auch von einer weitere Vereinbarung im Hilfspaket: „Dort ist festgeschrieben, dass die Landkreise finanzielle Unterstützung bekommen, um die Kreisumlage – also die Abgabe der Kommunen an die Landkreise – begrenzen zu können. Nordhausen als größter Kreisumlagenzahler hat auch davon einen Vorteil“, so Zeh. 

NUV beschloss das Jahr 2013 im Braunen Hirsch

Zum letzten Treff in diesem Jahr kamen die Mitglieder des Nordhäuser Unternehmerverbandes (NUV) am Montagabend (16.12.) zusammen. Ausgesucht hatte dazu der Vorstand den höchsten bewohnten Punkt des Landkreises Nordhausen, Sophienhof. Begrüßt wurden die Mitglieder des Verbandes am offenen Lagerfeuer, bei Glühwein und weihnachtlicher Musik von einer Bläsergruppe aus Nordhausen.

Hans-Joachim Junker, der Vorstandsvorsitzende des NUV, resümierte im Hotel “Brauner Hirsch” das zurückliegende Jahr, das im Wesentlichen von vier Veranstaltungen geprägt war. Die Themen waren sehr unterschiedlich. Von der Herausforderung des demografischen Wandels, über die Diskussion mit den Kandidaten zur Bundestagswahl bis zum Treff mit Landrätin Birgit Keller und Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh. Dabei stand auch das Thema eines künftigen Biosphärenreservates auf der Tagesordnung. Hierzu wurde klar die Haltung des NUV deutlich: Die Unternehmerschaft der Region Nordhausen wünscht keine weiteren Restriktionen und Unterschutzstellungen im Südharz. Junker bedauerte, dass es seitens der Kreisverwaltung kein eindeutiges Statement hinsichtlich eines Biosphärenreservates gegeben habe. Die Mehrheit der Unternehmer lehnt das ab, sagte Junker.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde der Geschäftsführer von mtm plastics GmbH in Obergebra, Torsten Meyer, für seine zehnjährige Mitgliedschaft im Verband ausgezeichnet. Als Unternehmer des Jahres wurde Helmut Peter, der Geschäftsführer der gleichnamigen Autohaus-Gruppe geehrt. Damit wurde nicht nur das unternehmerische, sondern auch das soziale Engagement des Nordhäusers gewürdigt, dessen Unternehmen an 23 Standorten, elf automobile Marken vertritt und mehr als 600 Frauen und Männer beschäftigt.


Junker sagte auch, dass es derzeit 129 Mitglieder im Nordhäuser Unternehmerverband gibt. Damit habe das Wort der Unternehmerschaft ein immer größeres Gewicht, dass es auch künftig in kommunalpolitische Debatten einzubringen gilt – als Sprachrohr der regionalen Wirtschaft. Mit dieser Kraft wolle man sich weiterhin in die gesellschaftliche Entwicklung der Nordhäuser Region einbringen. Im kommenden Jahr feiert der Nordhäuser Unternehmerverband sein zehnjähriges Bestehen.

Weihnachtsstimmung mit Xylophon Künstler

Am letzten Sonntag vor Weihnachten auf dem Adventsmarkt:

Nordhausen (psv) Am letzten Sonntag vor Weihnachten wird ab 16 Uhr auf dem Nordhäuser Adventsmarkt auf dem Theaterplatz der Xylophon Künstler René Bernd Warkus mit seinem Programm „Jingle Bells“ für besonders stimmungsvolle weihnachtliche Atmosphäre sorgen.
 Die Schausteller und Händler wollen sich damit bei den Besuchern bedanken und freuen sich auf viele Gäste an diesem letzten Abend auf dem Adventsmarkt.  

Und wieder rügte der Werberat (Eine ganz persönliche Betrachtung)

Es ist wohl das siebte Mal in diesem Jahr, dass der Deutsche Werberat ein Unternehmen wegen sexistischer Werbung rügte. Ich räume hier ein, dass mich diese Vorgänge bisher wenig interessierten, denn dass mit Frauen Werbung gemacht wird, ist eine Umstand, den ich als Konsument im allgemeinen zur Kenntnis nehme. Oder auch nicht. Dass die Augen dabei mitunter an weiblichen Attributen hängen bleiben, bewirkt dabei noch lange nicht, dass man etwas Anstößiges daran findet. Zumal ja die Ästhetik dabei eine beachtliche Rolle spielt. Und wenn ich die eine oder andere Werbung geschmacklos finde, versuche ich halt darüber wegzusehen. Im übrigen wähnte ich diese Art der Werbung weit weg von der lokalen Beschaulichkeit, also auf ein lokales Produkt bezogen.
Das änderte sich zunächst auch nicht, als in der Nr. 80 der „Kleine NZ“ (05.06.2013) auf der Titelseite eine Anzeige erschien, die mit freizügig gezeigten Frauenbrüsten für „Die Neue“ www.nnz-online.de warb. Mich interessierten weniger die Brüste als der Text, von dem ich allerdings auch heute noch nicht weiß, was er eigentlich besagt oder in Aussicht stellt, denn weder ist dieses Nachrichtenportal neu, noch hat es eine für mich erkennbare Neuerung in der Leitung, der Redaktion, der Tendenz oder dem Niveau gegeben. Und was das „macht, was man ihr sagt“ betrifft, zeigte sich schon Tage danach, dass das zumindest nicht auf die Leser dieses Portals zutrifft. Als nämlich die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Nordhausen, Stefani Müller, Kritik an der „sexistischen“ Werbung übte, wurde sie in einer Art abgefertigt (Kleine NZ vom 19. Juni 2013) dass sie später dem „Spiegel“ gegenüber (12. August 2013 „Das Dekolleté von Nordhausen“) äußerte (Auszug) „Dass die Behörden angefeindet werden, ist ja nicht neu", sagt Müller. "Aber dass ich als Person so in meiner Funktion angegriffen werde, hat mir schon zugesetzt." Natürlich sei sie da ins Grübeln gekommen, und sie habe auch kurz gezweifelt, ob sie richtig gehandelt habe. Ob sie das überhaupt gedurft habe?“ (Ende des Auszugs).
Sie durfte wohl, denn nun wurde „Die Neue“ im weiteren Verlauf vom Deutschen Werberat, der Selbstkontrollinstanz der Werbewirtschaft, gerügt, was überhaupt erst einige überregionale Medien auf die Nordhäuser Internet-Zeitung aufmerksam werden ließ. Allerdings auch erst, nachdem sich auch dabei das „macht, was man ihr sagt“ als irrig erwies. Dazu hieß es zum Beispiel am 05.09.2013 in der „taz“ (Auszüge): „. . . eine Rüge an sich ist folgenlos. Denn außer der öffentlichen Anprangerung passiert nichts. Trotzdem ziehen nach einer Rüge des Rates die meisten Unternehmen die kritisierte Anzeige zurück. Anders die NNZ. . . Die NNZ zeigt sich auf den Hinweis uneinsichtig. Der Bildschirmhintergrund steht immer noch online. Eine Stellungnahme verweigert die Zeitung . Ganz schön bockig „die Neue“.(Ende der Auszüge).

Dieser Vorgang aus dem lokalen Medienbereich ließ mich also sensibler werden gegenüber Werbung mit weiblichen Attributen oder eben sexistischen Motiven. Und nachdem nun der Werberat erneut tätig wurde und diesmal den Online-Versandhändler Redcoon aus Aschaffenburg wegen Frauendiskriminierung rügte, war ich über dessen Reaktion neugierig. Und siehe da: Das Unternehmen reagierte und teilte der Selbstkontrollinstanz mit, die beanstandeten Spots nicht mehr
zu schalten. Die NNZ gehört damit also wohl zu den Ausnahmen, die sich „nicht erpressen“ lassen. In der vorerwähnten „Spiegel“-Ausgabe heißt es dazu (Auszug): „Wenn man mit Greiner spricht, gewinnt man den Eindruck, dass er - trotz #Aufschrei-Debatte - nicht versteht, wie ein solches Motiv zum Alltagssexismus beiträgt. Und dass Greiner zudem etwas Elementares missversteht: Seine Vergleiche und Ausführungen im Telefongespräch, die er aber nicht zitiert haben will, zielen darauf ab, dass er sich nicht um seine journalistische Unabhängigkeit bringen lassen will. Das an sich wäre kein Grund zur Beanstandung, im Gegenteil. Nur macht es eben wohl doch einen Unterschied, ob man sich von Politikern nicht in die Berichterstattung hineinreden lassen will - oder ob man sich weigert, sich von einer diskriminierenden Werbeanzeige zu distanzieren.“(Ende des Auszugs). Mich interessiert im übrigen nach wie vor nicht so sehr das bildliche Motiv, als viel mehr der Text. Und den finde ich merkwürdig genug. Aber das ist – wie eingangs bemerkt – meine ganz persönliche Meinung. Und nachdem sich ja nach Peter Stefan Greiner „um mich als Behinderten nicht das Universum dreht, dürfte die auch unbeachtlich sein. Merkwürdig, dass mir da immer eine Holzfigur einfällt, der ich bei meinen Wanderungen jeweils begegne!? (Gefällt mir!)

Dienstag, 17. Dezember 2013

Mit dem Loh-Orchester ins Neue Jahr

Neujahrskonzert steht unter dem Motto „Berliner Luft“

Wer kennt es nicht, das berühmte Marschlied von Paul Lincke, das längst zur inoffiziellen Hymne der Stadt Berlin geworden ist? „Das macht die Berliner Luft“ steht für das Lebensgefühl der Berliner und ist zudem ein echter Ohrwurm. Im Januar 2014 ist es als Motto dem Neujahrskonzert des Loh-Orchesters vorangestellt, denn das Konzert entführt heiter und unterhaltsam in das Berlin der „Goldenen 20er Jahre“.

Berliner Schlager wie Walter Kollos „Tante Paula liegt im Bett und isst Tomaten“ oder „Die Männer sind alle Verbrecher“ sorgen dabei ebenso für beste Unterhaltung wie Musik von Eduard Künneke („Der Vetter aus Dingsda“), Franz Lehár („Die lustige Witwe“) oder Paul Lincke, dessen Melodien aus der Operette „Frau Luna“ einen großen Zauber ausüben.

Es singen Brigitte Roth (Sopran), Anja Daniela Wagner (Mezzosopran) und Helmut Kleinen (Tenor), der zugleich als Moderator charmant und witzig durch das Programm führt. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Markus L. Frank.

Das Neujahrskonzert findet am 1. Januar 2014 um 18.00 Uhr im Achteckhaus Sondershausen (Karten: 31 bis 35 Euro) und am 5. Januar 2014 um 18.00 Uhr im Theater Nordhausen (Karten: 20 bis 36 Euro) statt. Am 11. Januar 2014 um 19.00 Uhr heißt es dann „Glückauf“, denn an diesem Abend lädt das Loh-Orchester zum Konzert in das Erlebnisbergwerk Sondershausen ein. Einfahrt ist ab 17.30 Uhr.

Karten für das Neujahrskonzert „Berliner Luft“ gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der Sondershausen-Information (Tel. 0 36 32/78 81 11), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Programmüberraschungen der beheizten Adventsstube auf dem Adventsmarkt in dieser Woche

Nordhausen (psv) Für die kleinen Besucher hält die Adventsstube auch in der kommenden Woche wieder drei Programmüberraschungen bereit. Das Kulturamt gibt einen kleinen Überblick und lädt schon jetzt herzlich ein. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

In der beheizten Adventsstube haben Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern an allen drei Programmtagen auch die Möglichkeit sich auf das Türchenöffnen am Adventskalender des Theaters wieder stimmungsvoll vorzubereiten und einstimmen zu lassen.

Dazu lädt am Dienstag, dem 17. Dezember, Ronald Gäßlein ab 15 Uhr zum Mitsingen beliebter heiter- besinnlicher Lieder in die Adventsstube herzlich ein und freut sich auf viele auf große und kleine Besucher.

Auf eine gemütliche Lesestunde bei Plätzchen und Tee freuen sich die Vorleserinnen des Mehrgenerationenhauses wieder auf kleine und große Zuhörer am Mittwoch, dem 18. Dezember, ab 15 Uhr.


Das „schwarzweissfigurentheater“ mit dem Stück „ Lieber Hoppelpoppel, wo bist Du“ lädt am Donnerstag, dem 19. Dezember ab 15 Uhr in die gemütlich eingerichtete Adventsstube ein. Ob Tom seine Tante besucht, ob er draußen spielt, ob er frühstückt oder zu Abend isst, sein dackelartiges Kuscheltier ist immer dabei. Hoppelpoppel heißt es und am wichtigsten ist es, wenn Tom einschlafen soll. Aber was passiert, wenn Hoppelpoppel aus Versehen im Zug liegen bleibt? Dann kann Tom nicht mehr spielen, nicht mehr essen und überhaupt nicht mehr einschlafen. Sein Vater versteht, dass er sich einfach auf den Weg bis nach Berlin machen muss, um Hoppelpoppel suchen! 

Montag, 16. Dezember 2013

Neue Informationstafel an der Feuersteinklippe

Wollsäcke aus Granit

Unweit des Bahnhofs Schierke gibt eine neue Informationstafel Auskunft über die Feuersteinklippe. Kurz beschrieben, handelt es sich bei diesem imposanten Felsen um übereinanderliegende Wollsäcke aus Granit. Deren Entstehung wird auf der Informationstafel erklärt. An der Umsetzung des Projektes waren der Regionalverband Harz e. V. und der Nationalpark Harz beteiligt. So ließ der Regionalverband die Tafel anfertigen. Für die Aufstellung sorgten Mitarbeiter des Nationalparks – eine Arbeitsweise, die sich schon mehrfach bewährt hat.
Als Geopunkt 3 innerhalb des Gebietes um die Landmarke Nr. 4 – Brocken ist die Schierker Feuersteinklippe in den Geopark Harz. Braunschweiger Land . Ostfalen integriert. Diesem wurde im September 2013 die Mitgliedschaft für die nächsten vier Jahre in den internationalen Geopark-Netzwerken bestätigt. Eine der Voraussetzungen: Informationstafeln müssen zweisprachig sein (Deutsch/Englisch). Das wurde bei der neuen Tafel natürlich berücksichtigt.
Es lohnt sich auch, um die Tafel herum zu gehen: Die Rückseite der Tafel enthält eine Wanderempfehlung zum Ahrensklint - ebenfalls eine markante Felsbildung.
Weitere Informationen zum Geopark: www.harzregion.de/geopark

Bildunterschrift:

An der neuen Informationstafel: Christiane Linke (Regionalverband Harz) & Dr. Friedhart Knolle (Nationalpark Harz). Foto: Papies/Nationalpark