Nicht, um ihm ein Schnippchen zu
schlagen, sondern einfach deshalb, um vor dem gemeldeten Orkan
„Xaver“ noch wie gewohnt die Beine zu bewegen. Wobei ich ja ganz
allgemein festhalte, dass mir meine derzeitige Verfassung
Beschränkungen aufnötigt. Die es mir geraten scheinen lässt, zum
Beispiel von der Teilnahme an Veranstaltungen abzusehen. Weil ich
zwar laufen, aber schlecht sitzen kann, einer venösen Thrombose
wegen. Und wenn ich während einer Veranstaltung stehe, könnte ja
wieder jemand meinen, ich wolle damit ein „Blickrecht“
beanspruchen, das es bekanntlich nicht gibt.
Nachdem also für heute Sturm angesagt
war, mit dem Rat, bei dessen Aufkommen zuhause zu bleiben, machte ich
mich beizeiten auf den Weg, um rechtzeitig wieder zurück zu sein.
Falls man dabei den Weg aus der Gumpe – unterhalb der „Schönen
Aussicht“ - in Richtung Harzrigi einschlägt, hat man freilich eine
Wegstrecke zu überwinden die seitlich am Schullandheim Harzrigi
vorbeiführt und einer kleinen Katastrophe gleichkommt. Die
„Nordhäuser Allgemeine“ hatte ja am 11. Oktober recht
ausführlich über begonnene Holzernte-Arbeiten in den Wäldern des
Südharzes berichtet. Von deren Beendigung
allerdings nichts
gemeldet. Und auch nicht von den Spuren, die sie hinterließen.
Abgesehen von den üblichen zerfahrenen und mit Ästen übersäten
Wegen hat man noch nicht einmal die Absperrbänder entfernt, die
während der Arbeiten den Durchgang verwehrten. Und wenn auch die
Wege im Naherholungsgebiet um Nordhausen vornehmlich der
Forstwirtschaft dienen, sind diese zurückgelassenen Bänder eine
Schlamperei, die schon der Irritation wegen kritikfähig ist. Man
mahnt Touristen, den bei der Rast entstehenden Müll der Umwelt und
Sauberkeit willen mitzunehmen, für Forstarbeiter sollte eigentlich
ähnliches gelten.
Die Natur und die Stimmung, die der
Horizont und Himmel vermittelt, stimmen immerhin versöhnlich. Der
aufkommende eisige Wind mahnte allerdings zur Eile und auf dem
Kaiserweg gelangte ich schließlich wieder in die Gumpe und nach
Nordhausen. Ob der umgestürzte Hochsitz schon Ergebnis des Sturms
war oder er mutwillig umgerissen wurde, war natürlich nicht
auszumachen.
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