So
langsam geht das Jahr 2013 zu Ende, und wenn vielfach Betrachtungen
über die vergangenen 12 Monate angestellt und/oder Prognosen für
2014 aufgestellt werden, halte ich es mehr mit der pragmatischen
Sicht auf die Vorgänge der Zeit, soweit sie mich berühren. Und ganz
gleich, wann und wo sie stattfinden. Ich habe versucht, das in der
Vergangenheit zu tun, und bin sehr froh, dass ich seit etwa Mitte des
Jahres zu einen freieren Blick auf die Ereignisse um mich herum
gefunden habe. In einigen Einträgen habe ich bisher schon darüber
geschrieben, ich muss und will das hier nicht „aufwärmen“ und
lediglich einen Satz wiederholen, der mir vom Chefredakteur der „Neue
Nordhäuser Zeitung“ (nnz) Peter Stefan Greiner am 19.11.13 „ins
Stammbuch“ geschrieben wurde:
„Auch wenn Sie behindert sind,
dreht sich das Universum ... nicht um Sie.“Und
das nur, weil ich Rücksicht auch von Gästen und Journalisten einer
Veranstaltung – hier einer Vernissage im Kunsthaus - erbat, die mir
von der Gastgeberin jeweils entgegengebracht wird. Ich habe das
klaglos zur Kenntnis genommen und kann seitdem meine Einträge gern
und umso unbeschwerter aus dieser Sicht heraus machen.
Und
wenn ich dann also gleich anschließe, fand ich wirklich
aufschlussreich, was sich in den lokalen Medien so alles
entwickelte: als „Höhe“- oder auch Tiefpunkt im digitalen
Bereich fand ich dabei die Rüge des Wirtschaftsrates an einer
nnz-Werbung, die als sexistisch eingeschätzt wurde. Ich will darauf
nicht (mehr) näher eingehen und hier lediglich zitieren, was ich in
einem professionellen Blog unter dem Titel „Wie weit darf Werbung
gehen?“ am 26.11.13 fand: Werbemotiv und -text der
NNZ (Screenshot von August 2013)
“Ich wusste gar nicht, dass es noch
Leute gibt, die sich so eine Scheiße ausdenken”, sagt der
Hamburger Werbetexter Peter
Breuer über die Werbung der Neuen Nordhäuser Zeitung (NNZ),
einem Online-Nachrichtenportal für Nordhausen in Thüringen.
Kreativdirektor Victor
Steinbrück aus Frankfurt kommentiert das Ganze so: “Das war
unterste Werbeschublade, unter aller Kanone.” (Ende
des Auszugs).
Nun
weiß ich natürlich nicht, an wen sich diese Werbung für die nnz –
erschienen in der „Kleine NZ“ am 05. und 19, Juni 2013 –
richtete. Indiz für mich ist allerdings, dass sich nach meiner unmaßgeblichen Behinderten-Meinung das „Online-Nachrichtenportal für Nordhausen in Thüringen“
zunehmend dem Niveau seiner Kommentatoren zu nähern scheint (was nicht als
Qualitätseindruck gemeint ist). Dafür drängt sich mir demgegenüber der Eindruck
auf, dass sich die „Nordhäuser Allgemeine“ mit ihrer
Internet-Ausgabe an der nnz zu orientieren scheint. (Vielleicht um eine bessere
Wettbewerbschance zu bekommen.) Allerdings passen dazu nicht die
gelegentlichen qualifizierten Rezensionen über
kulturell-künstlerische Veranstaltungen, wie gerade heute über das
Weihnachtskonzert im Theater. Die den Rahmen der sonst gewohnten
Berichterstattung der hiesigen Medien jeweils beträchtlich
übersteigen. Gleichzeitig aber auch erkennen lassen, dass
anspruchsvolle Berichterstattung auch in anderen lokalen Bereichen
möglich wäre. Dabei ergebe sich die Wichtigkeit des
Lokaljournalismus ganz grundsätzlich „aus der Bedeutung der Berichterstattung vor Ort
für die Teilhabe der Menschen am sozialen und kulturellen Ganzen“
sowie für die „politische Partizipation“. So plausibel das sei,
so „hässlich“ sei aber die Realität – denn mit beidem, „der
politischen Partizipation wie dem Lokaljournalismus, steht es nicht
gut“. Die Ressourcen für „glaubwürdigen, um Unabhängigkeit
bemühten sorgfältig recherchierten und gut verständlichen
Lokaljournalismus“ würden zusehend Not leiden. (Sinngemäße Anlehnung an "Das verkannte Ressort")
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