Dienstag, 10. Dezember 2013

Die bedenkenswerteste Aussage kam zum Schluss

Frank Plasberg fragte gestern in seiner Sendung „Hart aber fair“ seine Gesprächspartner in der ARD, wer wohl die wahren politischen Gewinner und wer die Verlierer in 2013 waren?

Rein zufällig stieß ich beim Surfen durchs gestrige Abendprogramm im TV auf diese Talkshow, ohne das Thema gekannt zu haben. Die meiste Zeit der Sendung war schon vorüber und ich kam nicht mehr so recht dahinter, was eigentlich Thema der Show war. Trotzdem hatte ich am Schluss der Sendung Grund zur Genugtuung, denn da wurden einige anonyme Facebooknachrichten und Gästebucheinträge verlesen, die derart hämisch anmuteten, dass Frank Plasberg ab dem kommenden Jahr wieder Klarnamen zur Auflage machen will. Und das bedeutet doch, dass man sich bei Plasberg noch nicht auf das Niveau der anonymen Kommentatoren begeben will, wie man das in manchen anderen Medien beobachten kann. Womit ich hier keine Bewertung dieses Niveaus damit verbinde.

Die Kritiken in verschiedenen Zeitungen brachten mir heute Aufschluss über Thema und Verlauf jener Talkshow. Wollte ich in die Thematik einsteigen, könnte ich eigentlich nur „nachplappern“, was in diesen Kritiken von den Teilnehmern zum Ausdruck gebracht wurde. Und wer daran teilnahm und was die Einzelnen äußerten, kann schließlich jeder Nutzer des Internet lesen, so wie ich. Falls er interessiert ist.


Soweit ich den Gesprächen wirklich folgen konnte, verteilte man Schuldzuweisungen vornehmlich im politischen Bereich, und machte mehr Verlierer als Gewinner aus. Und garnierte diese gehörig mit Häme, ohne wirklich klare Positionen zu beziehen. Schließlich aber blieb man bei einem eindeutigen Gewinner hängen, allerdings ohne politischen Hintergrund: dem FC Bayern München. Der dafür aber durch eine andere Bürde belastet ist: den durch seine Steueraffäre belasteten Präsidenten des Clubs, Uli Hoeneß. Natürlich verurteilten alle den Steuerbetrug. Es war dann aber Christian Lindner, der mit dem Schlusswort den wohl wichtigsten Satz der Sendung sagte. „Wir müssen auch aufpassen, dass in unserer Gesellschaft Menschen, die Fehler machen und sich für die Fehler verantworten, dass die nicht vollständig als Persönlichkeiten vernichtet werden.“ In einer Pranger-Gesellschaft wolle er nicht leben. In der Frankfurter Rundschau heißt es dazu, dass dieser Satz eigentlich am Anfang dieser Talkshow hätte stehen sollen. Dann aber wäre er mir entgangen. Und offenbar war diese Auffassung Christian Lindners doch das Beste, was an diesen Abend gesagt wurde.

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