Frank
Plasberg fragte gestern in seiner Sendung „Hart aber fair“ seine
Gesprächspartner in der ARD, wer wohl die wahren politischen
Gewinner und wer die Verlierer in 2013 waren?
Rein
zufällig stieß ich beim Surfen durchs gestrige Abendprogramm im TV
auf diese Talkshow, ohne das Thema gekannt zu haben. Die meiste Zeit
der Sendung war schon vorüber und ich kam nicht mehr so recht
dahinter, was eigentlich Thema der Show war. Trotzdem hatte ich am
Schluss der Sendung Grund zur Genugtuung, denn da wurden einige
anonyme Facebooknachrichten und Gästebucheinträge verlesen, die
derart hämisch anmuteten, dass Frank Plasberg ab dem kommenden Jahr
wieder Klarnamen zur Auflage machen will. Und das bedeutet doch, dass
man sich bei Plasberg noch nicht auf das Niveau der anonymen
Kommentatoren begeben will, wie man das in manchen anderen Medien
beobachten kann. Womit ich hier keine Bewertung dieses Niveaus damit
verbinde.
Die
Kritiken in verschiedenen Zeitungen brachten mir heute Aufschluss
über Thema und Verlauf jener Talkshow. Wollte ich in die Thematik
einsteigen, könnte ich eigentlich nur „nachplappern“, was in
diesen Kritiken von den Teilnehmern zum Ausdruck gebracht wurde. Und
wer daran teilnahm und was die Einzelnen äußerten, kann schließlich
jeder Nutzer des Internet lesen, so wie ich. Falls er interessiert
ist.
Soweit
ich den Gesprächen wirklich folgen konnte, verteilte man
Schuldzuweisungen vornehmlich im politischen Bereich, und machte mehr
Verlierer als Gewinner aus. Und garnierte diese gehörig mit Häme,
ohne wirklich klare Positionen zu beziehen. Schließlich aber blieb
man bei einem eindeutigen Gewinner hängen, allerdings ohne
politischen Hintergrund: dem FC Bayern München. Der dafür aber
durch eine andere Bürde belastet ist: den durch seine Steueraffäre
belasteten Präsidenten des Clubs, Uli Hoeneß. Natürlich
verurteilten alle den Steuerbetrug. Es war dann aber Christian
Lindner, der mit dem Schlusswort den wohl wichtigsten Satz der
Sendung sagte. „Wir müssen auch aufpassen, dass in unserer
Gesellschaft Menschen, die Fehler machen und sich für die Fehler
verantworten, dass die nicht vollständig als Persönlichkeiten
vernichtet werden.“ In einer Pranger-Gesellschaft wolle er nicht
leben. In der Frankfurter Rundschau heißt es dazu, dass dieser Satz
eigentlich am Anfang dieser Talkshow hätte stehen sollen. Dann aber
wäre er mir entgangen. Und offenbar war diese Auffassung Christian
Lindners doch das Beste, was an diesen Abend gesagt wurde.
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