Freitag, 30. Mai 2014

Autorin von „Moppel-Ich“ liest im Theater Nordhausen

Susanne Fröhlich und Constanze Kleis präsentieren aktuellen Bestseller „Diese schrecklich schönen Jahre“

Am Donnerstag, 12. Juni, um 19.30 Uhr lädt das Theater Nordhausen in Zusammenarbeit mit dem Buchhaus Rose zu einer Lesung ein. Susanne Fröhlich und Constanze Kleist präsentieren ihr neues Buch „Diese schrecklich schönen Jahre“.

Viele Frauen empfinden das Leben als Achterbahn – als Achterbahn, die zuweilen richtig Fahrt aufnimmt.
Die Bestsellerautorinnen Susanne Fröhlich und Constanze Kleis nehmen ihr Publikum mit auf diese unterhaltsame Reise. Für „Diese schrecklich schönen Jahre“ haben sie weder Selbstversuche noch Liebes-Langzeittests oder Beziehungsanbahnungen gescheut, um ihre Leserinnen mit den besten Sicherheitsvorkehrungen für den Trip durch diese schrecklich schönen Jahre vertraut zu machen. Gerade weil das alles kein Spaß ist, gibt es eine Menge zu lachen in dieser Lesung!

Susanne Fröhlich hat seit 1998 zahlreiche sehr erfolgreiche Bücher veröffentlicht. Ihr erster Roman „Frisch gepresst“ wurde 2012 verfilmt. 2004 erschien Susanne Fröhlichs bisher größter Bucherfolg „Moppel-Ich“, ein Ratgeber, der sich auf humorvolle Weise mit Gewichtsproblemen auseinandersetzt. Im MDR Fernsehen moderiert Susanne Fröhlich die Buchsendung „Fröhlich lesen“.

Constanze Kleis arbeitete als freie Journalistin für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften, unter anderem „Elle“, „Freundin“, „Familie & Co“, „Maxi“ und „Für Sie“. Gemeinsam mit Susanne Fröhlich verfasste sie unter anderem „Runzel-Ich“ und „F(r)ischhalteabkommen“.

Karten für die Lesung (12 bis 18 Euro) gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Foto Susanne Fröhlich: Gräfe und Unzer Verlag

Großbodungen: Galerie in der Burg


In der Reihe "Junge Künstler musizieren in der Kemenate" findet an Pfingstmontag, 16.00 Uhr das dritte Konzert statt. Zu Gast ist das Rahanas Gitarren-Trio mit Juliane Bergemann, Anna Kermer und dem in Leinefelde geborenen Alexander Keppner.
Sie spielen Werke von John Dowland, Antonio Vivaldi, Brunu Szordikowski, Mauro Guilliani, Issac Albéniz und Patrick Roux.

Die Galerie in der Burg und das Burgforum e.V. laden alle Interessierten herzlich ein.


Legende: Das Rahanas Trio, benannt nach der germanischen Göttin der Freude und Wonne, wurde im Herbst 2013 von drei jungen Gitarristen in Weimar gegründet. Es entstand aus dem von „Yehudi Menuhin Live Music Now“ geförderten Rahanasquartett, welches von 2005 bis 2013 auftrat und aus beruflichen Gründen zu einem Trio umgeformt wurde.
Die Gründungsmitglieders des Rahanas Trio leben und arbeiten im Raum Weimar/Erfurt.
Juliane Bergemann stammt aus Sachsen, Anna Kermer und Alexander Keppner wurden in Thüringen geboren.
Alle drei besuchten in ihren Heimatstädten erfolgreich die Musikschule und legten dort den Grundstein für ihre Gitarrenausbildung. Diese setzten sie in Weimar, teils am Musikgymnasium Schloss Belvedere bzw. an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ fort. Die drei Musiker des Rahanas Trio sind ebenfalls solistisch sehr erfolgreich und können auf zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbserfolge zurückblicken.
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Der Eintritt zum Konzert ist frei. Um eine Spende für die Künstler wird gebeten.

Kommunalwahl war gestern . . .

. . .und nur noch einige wenige Plakatreste erinnern daran. Bevor ich aber meinen Blick auf Verlauf und Ergebnisse dieser Wahl richte, noch eine letzte Bemerkung zur Europawahl: In der „Nordhäuser Allgemeine“ fiel mir am Montag (26.05.14) eine Titelzeile auf, die da lautet: „CDU baut Vormachtstellung im Südharz bei Europawahl aus“. Und das ließ mich überlegen, was sich daraus an politischen oder sonstigen Interessen oder Bestrebungen ergeben soll? Eine Antwort habe ich bisher nicht gefunden, denn ich kann nicht erkennen, dass eine solche Führungsposition – die man ja wohl unter Vormachtstellung versteht – außer dem Image einer Partei, hier also der CDU, etwas bewirken kann? Ich will nicht populistisch werden, aber eine „Vormacht“ sollte doch meines Erachtens auch konkret nutzbar sein?

Nun kann man das inzwischen feststehende Endergebnis – hier bei der Kreistags- und Stadtratswahl in Nordhausen einfach zur Kenntnis nehmen, oder man kann sich nach Belieben Gedanken über Zustandekommen und Auswirkungen dieser Ergebnisse machen. Zum Beispiel über die Frage, ob denn dabei nun Personen oder Sach- bzw. politische Themen im Vordergrund standen?

Mir fällt zum Beispiel auf, dass im Ergebnis der Wahl zum Stadtrat kein einziger Vertreter aus der Wirtschaft oder jemand vertreten ist, der die Interessen der Wirtschaft wirksam vertreten könnte? Es ist nicht das erste Mal, dass der Versuch gemacht wurde, den Vertreter eines Wirtschaftsverbandes in den Stadtrat zu bekommen. Gelungen ist das bisher nicht. Und das muss doch wohl Gründe haben!?

Abgesehen davon aber wusste zum Beispiel jeder Wähler, der Zeitung liest, dass einzelne Kandidaten im Falle ihrer Wahl das Mandat gar nicht annehmen würden. Einzelne Parteien und auch lokale Medien machten das den Wählern bewusst („was haben Oberbürgermeister und Landrätin gemeinsam?“). TA-Redakteur Martin Debes stellte in seinem Leitartikel am Samstag vor der Wahl noch einmal die Problematik ganz klar heraus. Trotzdem erzielten alle Betroffenen beachtliche bis hervorragende Ergebnisse. Also nimmt der „mündige Bürger“diese angebliche Täuschung als Wähler doch bewusst in Kauf!? Oder will sie sogar? Warum dann verbieten, wenn es doch legal ist? Und schließlich ist doch das Ergebnis gerade bei der Wahl zum Stadtrat in Nordhausen interessant und aufschlussreich? Nach all den vielen und teilweise geradezu verbissenen Querelen innerhalb der Stadtverwaltung hatten viele Bürger erwartet, das Stimmenergebnis bei Oberbürgermeister und Bürgermeister könnte eine klärende Antwort bringen. Das muss hier und jetzt nicht weiter ausgeführt und begründet werden, mündige Bürger als Wähler in Nordhausen müssten die Problematik kennen. Und mit ihrer Antwort sollte diese Problematik ihren Abschluss gefunden haben. Sollte.

Eine andere Überlegung richtet sich auf das Ergebnis der FDP bei Stadtrat und Kreistag. Ich finde interessant, dass der Vorsitzende der FDP, Claus Peter Roßberg nicht mehr im Stadtrat vertreten ist, während Antonius Pille, der meines Wissens noch nie aktiv mit Politik zu tun hatte, mit einem beachtlichen Stimmenergebnis sowohl in den Stadtrat, als auch in den Kreistag gewählt wurde. Im übrigen finde ich ebenso beachtlich wie erfreulich, dass auch Franka Hitzing mit einem ausgezeichneten Ergebnis in den Kreistag gewählt wurde. Obwohl doch die FDP als Partei angeblich bedeutungslos geworden ist. Es sind einige wenige Beispiele, die mich zur Überlegung. anregen (Oliver Welke in der „heute-show“ lässt gerade heute in seiner Jubiläums-Sendung grüßen.)


Man kann also die Wahlergebnisse nehmen wie sie sind, oder sich auch schon in Hinblick auf die Landtagswahl im September Gedanken machen.  

Karlheinz Böhm ist tot

Nach einer Meldung der "Tagesschau" ist der Schauspieler und Gründer der Hilfsorganisation "Menschen für Menschen", Karlheinz Böhm verstorben. Nach Angaben einer Sprecherin der Stadt Salzburg starb er gestern Abend im Alter von 86 Jahren in Grödig bei Salzburg.

Himmelgarten-Bibliothek: Umzug im Oktober möglich

Fördermittel für Heimkehr der historischen Kirchenbibliothek St. Blasii-Himmelgarten eingeworben: Reemtsma-Stiftung gibt größere Summe

Nordhausen (psv) „Die professionell begleitete  Rückkehr der Himmelgarten-Bibliothek von Wittenberg nach Nordhausen ist gesichert!“ Das sagte jetzt Nordhausens Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh. „Wie vom Stadtrat und dem Eigentümer der Bibliothek, der ev. Kirchengemeinde St. Blasii-Altendorf, zuletzt im Herbst 2013 beschlossen, kann der Bestand  im Oktober im Museum  `Flohburg´ aufgestellt-  und vom Stadtarchiv verwaltet werden.“
 Die Himmelgartenbibliothek – eine Sammlung von rund 300 historisch wertvollen Büchern - ist seit 1989 im Predigerseminar in Wittenberg untergebracht. Eigentümerin ist die Nordhäuser Blasii-Kirchgemeinde. Im Februar 2011 hatten die damalige Oberbürgermeisterin Barbara Rinke und die Kirchgemeinde St. Blasii einen Verwahrvertrag geschlossen. Dort war ursprünglich die Unterbringung der Bibliothek im Bürgerhaus vereinbart. Aus Kostengründen wurde die „Flohburg“ neuer Verwahrort.

„Möglich ist der Umzug im Herbst vor allem dank einer großzügigen Förderung durch zahlreiche Mäzenen: Zunächst hatte die Stiftung Kreissparkasse Nordhausen 2012 die Finanzierung des professionellen Buchtransportes mit 3.000 Euro zugesagt und jetzt noch einmal 1.700 Euro für die verbesserte IT-Infrastruktur bewilligt. Ein sichtbares Merkzeichen für ihr Engagement zugunsten der Nordhäuser Stadtgeschichte und –kultur. Eigenmittel der Kirchengemeinde St. Blasii-Altendorf sind angesichts deren verständlichen drückenden Sorgen wie z.B. der seit Jahren ausstehenden Innensanierung der St. Blasii-Kirche nicht verfügbar“, so der Oberbürgermeister weiter.

„Aktuell hat sich jetzt auch die Hermann-Reemtsma-Stiftung in Hamburg  auf Antrag des  Stadtarchivs hin entschlossen, die anvisierte Magazinschrankkombination für die wertvollen Inkunabeln und Drucke des Reformationszeitalters mit 27.000 Euro zu unterstützen“, so Zeh weiter. „Darüber freuen wir uns sehr. Mein herzlicher Dank geht an unseren Stadtarchivar Dr. Wolfram Theilemann und seine Kolleginnen und Kollegen. Sie haben wesentlichen Anteil daran, dass der aufwändige Umzug der Bibliothek nach Nordhausen geschultert und vor allem finanziert werden kann.“

„Zeitgemäße Bestandserhaltung von Kulturgut bedeutet mehr als blanke Vitrinen und Designermöbel. Den Fokus auf zeitgemäße Bestandserhaltung zu legen,  kostet überall Geld, aber dafür braucht man eben Geduld, engagierte Partner und überzeugende Drittmittelanträge, gerade in schwierigen Haushaltszeiten. Dank der außerordentlich großzügigen Unterstützung der Hamburger Stiftung steht das anspruchsvolle Rückkehrprojekt `St. Blasii-Himmelgarten´ jetzt endlich auf finanziell stabilen Füßen“, sagte Dr. Theilemann. 

Derzeit liefen noch Anträge für  Entschimmelungs-Maßnahmen, deren Umsetzung in wenigen Monaten bis voraussichtlich zum Reformationstag 2014 gestemmt werden müsse. „Aber die Aussichten sind günstiger denn je“, so der Stadtarchivar weiter.

Nachdem 2012 ein Schadensgutachten aus Bundes- und Länderstiftungsmitteln finanziert worden war, und 2013 passgenaue Schuber für die wertvollsten ca. 280 Bände eingekauft werden konnten, habe die Stadt dank der Fördermittelzusagen die aus der städtischen Kasse bereitgestellten 13.000 Euro für die vertragsgemäß nötige Optimierung der Klimaanlage der „Flohburg“ flankiert werden.

Die Erfurter Staatskanzlei und Fachministerium könnten die Stadt in dieser Sache zwar aktuell nicht unterstützen, „doch bestehen seriöse Optionen für eine ansehnliche Flankierung des Projektes im Herbst 2014. Eine direkte Förderung des Gesamtvorhabens durch die Berliner Bundesbeauftragte für Kultur und Medien im Rahmen des Reformationsjubiläums 2017 war im Frühjahr abgelehnt worden“, sagte Dr. Theilemann weiter. 

Den Grundstock der Kirchenbibliothek St. Blasii bildet die Bibliothek des ehemaligen Servitenklosters Himmelgarten, das sich vor den Toren der Stadt Nordhausen befand. Obwohl das Kloster im Bauernkrieg zerstört wurde, konnte die Bibliothek gerettet werden und gelangte 1552 in die St. Blasii-Kirche zu Nordhausen.

Zum Bild: Beispiel einer Inkunbabel.

Willkommen im neuen Kinder-Ministerium

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) präsentiert nach Relaunch neue Kinderwebsite und startet die Online-Aktion "Deine Frage an Manuela Schwesig"


Wie sieht ein Arbeitstag der Bundesfamilienministerin aus und wie funktioniert denn ein Ministerium? Diesen spannenden Fragen können Kinder ab sofort auf der neuen Kinderwebsite www.kinder-ministerium.de nachgehen. Die Seite "Kinder-Ministerium" wurde pünktlich zum internationalen Kindertag am 1. Juni 2014 vom BMFSFJ für Kinder eingerichtet und soll ihnen die Möglichkeit bieten, sich im Internet über Kinderpolitik und Kinderrechte zu informieren.
"Im Kinder-Ministerium lernen die Kinder die Welt der Politik und ihr Ministerium auf spielerische Weise kennen und erfahren zudem, wie sie sich sicher im Netz bewegen können. Sie haben Rechte und setzen sich für ihre Ziele ein. Dadurch wird Politik auch schon für die Jüngsten erfahrbar", sagte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig.
Über die Kinderwebsite haben die jungen Leute die Chance, das Kinder-Ministerium mit ein paar Klicks zu entdecken. Neben einem Besuch im Büro der Ministerin können die Kinder in einem digitalen Lexikon die wichtigsten Begriffe aus der Politik nachschlagen, an einem Quiz zum Bundesfamilienministerium teilnehmen oder verschiedene Spiele, wie "Das große Rennen mit dem Postwagen" oder "Das verflixte Labyrinth", ausprobieren.
Mit dem Relaunch der Kinderwebsite startet außerdem auch die Online-Aktion "Deine Frage an Manuela Schwesig". Ob zum Thema Kinderrechte, zu ihrer Politik oder zu ihren Hobbies - mit dieser Aktion können Kinder ihre persönliche Frage an die Bundesfamilienministerin richten. Einsendeschluss ist der 4. Juli 2014.
Unter allen Teilnehmenden werden zehn tolle Überraschungspreise verlost. Eine Auswahl der Fragen steht anschließend zur Online-Abstimmung bereit, die beliebtesten Fragen der Kinder wird Manuela Schwesig in einem Video auf www.kinder-ministerium.de beantworten.
Einsendungen per E-Mail oder Post senden Sie bitte an:
info@kinder-ministerium.de
Redaktion Kinder-Ministerium
c/o neues handeln GmbH
Lindenstraße 20
50674 Köln

„Die Kunst ist weiblich“ war aufschlussreich, einprägsam und wirkt sicher nachhaltig

An diesem Wochenende schließt im Kunsthaus Meyenburg die Ausstellung „Die Kunst ist weiblich“, die neben der Präsentation von 33 Künstlerinnen mit ihren Werken von mehreren Vortragsveranstaltungen gekennzeichnet war. In denen es vornehmlich der Kunsthistorikerin und Leiterin des Kunsthauses, Susanne Hinsching Anliegen war, ihren Zuhörern aufzuzeigen, wie schwer es einst Frauen hatten, Zugang zur bildenden Kunst zu erhalten und als Künstlerinnen wirklich auch anerkannt zu werden.

Die jüngste „Kunst und Kaffee“-Veranstaltung des Fördervereins Meyenburg am Mittwoch schien zeitlich, aber auch inhaltlich gut zu dieser Thematik zu passen, in der „Friedels Bilderbuch“ im Mittelpunkt stand. Durch die Vorschau wusste man schon, dass Autoren dieses Bilderbuches keine Geringeren als die Künstlerin Gabriele Münter (1877 – 1962) und Wassily Kandinsky (1866-1944) sind. Von denen es in dieser Vorschau hieß „Wer weiß schon, dass die berühmten Gründer
und Mitglieder des „Blauen Reiter“ - der Künstlervereinigung, die zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts die Malerei, aber auch die Kunstwelt regelrecht revolutionierten und heute für die „Klassische Moderne“ stehen – ein Bilderbuch zeichneten?“

Um den Inhalt dieses Bilderbuches, das dem Patenkind Gabriele Münters gewidmet war, ging es also. Begonnen hatte alles mit der Bitte „Tante Ella, mal mir mal ’n katholischen Mann!“ des vierjährigen Patenkindes Friedel Schroeter. Und schon in der erwähnten Vorschau war zu lesen, dass man hinter einem Teil dieser Bilder ab und an auch hätte Heinrich Zille vermuten können. Oder auch die Hand eines talentierten Schulkindes. Was allerdings das Ehepaar Dres. Hannelore und Wolfgang R. Pientka für diesen Vortrag zusammengetragen und formuliert hatten, war schon aller Achtung wert. Man kennt ja ihre Kreativität auf diesem Gebiet bereits von ihren Vorträgen über Barlach, Feininger und M.C. Escher. Und erfuhr nun durch diesen Vortrag, dass sie sich sowohl mit Gabriele Münter, als auch mit Wassily Kandinsky und deren expressionistischer Kunst auch im Zusammenhang mit der Künstlervereinigung „Blauer Reiter“, später auch die „Blauen Vier“ angelegentlich beschäftigt hatten. Und wohl gerade deshalb überrascht waren, als sie dabei auf dieses im wahrsten Sinn des Wortes kindlich gehaltene Bilderbuch stießen, „wo beim Betrachten dieser Bilder niemand diese weltberühmten Künstler vermutet.“

Tatsächlich ist man angesichts dieser Bilder zunächst betroffen über die eigentlich recht einfach scheinenden Zeichnungen. Doch sollte man sich nicht täuschen: es gehört schon große, künstlerische Fertigkeit und psychologisches Einfühlungsvermögen dazu, als dem Expressionismus zugehörig, sich der Denk- und Gefühlswelt eines Kindes anzupassen und dies entsprechend in Bildern zum Ausdruck zu bringen. Und gerade dieses Bilderbuch gehört ja wohl auch deshalb zu den ansprechenden, kunstpädagogischen Lehrmaterialien, die zum Ziel haben, Kindern Spaß am künstlerischen Schaffen zu vermitteln. Wie es ja auch den Dres. Pientka gegeben ist, ihren Zuhörern die bildende Kunst – auch einführend – in einer Weise zu vermitteln, in der man sich „eingeladen und mitgenommen“ fühlen kann in diese Welt der Künstlerinnen und Künstler, von denen ja die Kunsthistorikerin in ihren Vorträgen zu dieser Thematik jeweils abschließend meint, es gäbe im Grunde keine weibliche oder männliche, sondern „nur“ eine gute oder schlechte Kunst. Hier wurde sie von Dres.Pientka anhand ansprechender, wenn auch einfach scheinender Beispiele erläutert. Im Anhang hier Beispiele aus dem Vortrag zu diesem Bilderbuch:

Bild 1: Kapellan
Tante Ella, mal mir mal ‚n katholischen Mann …
Der wohlgenährte Capellanus wandelt vor der sinnfälligen Kulisse einer gedrungenen Bergkapelle mit spitzem Turmdach. Begleitet wird er von einem spitznasigen und spitzohrigen Hund, der sich horchend und misstrauischen Blicks in der Würde seiner Beschützerrolle spreizt. Er hat sich der meditativen Gangart seines geistlichen Herrn angepasst: Ein schweres Hinterbein vermittelt ebenso den Eindruck von zögerlich-schleppenden Nachtrotten wie das Abrollen seiner von Münter bogig gezeichneten Pfoten. Auch der Hund wirkt hochnäsig; sein gockelhaft-buschiger Schweif, hochgereckt bis über die Ohren, bezeugt Wohlbehagen und Stolz auf die Zugehörigkeit zu einem solch honorigen Vicarius.

Bild 2: Haushälterin
Nun wollte Friedel auch „seine Frau“ sehen ….
Respektheischend steht die Haushälterin mit einer gewaltigen, weißen Schürze in ihrem Machtbereich, der Küche. Korb und Geldbörse deuten ebenso wie die Zeiger der Pendeluhr darauf hin, dass sie für den morgigen Einkauf gerüstet ist. Ihre stramme Frontalstellung wird unterstrichen durch den linealglatten Mittelscheitel und die schnurgerade Knopfleiste des Kleides, das, hochgeschlossen, Unzugänglichkeit bekundet. Alles an ihr ist korrekt und reinlich, und was in ihrem Gesicht so streng und bärbeißig wirkt, hebt Münter auf durch Grazie und Frische von Rosenstämmchen, blankem Kupfergeschirr und der zartgliedrigen Katze, die sich der gewichtigen Weibsperson in Anmut zugesellt.

Bild 3: Photographiermann
Dies Bild sollte G. Münter zeichnen, nachdem Friedel in einer für sie selbst befremdlichen Situation photographiert worden war. Auf einem schmalen Tisch hatte man sie wie auf einem Denkmalssockel dem unter einem dunklen Tuch verkrochenen Photographen präsentiert, damit er ihre Winzigkeit überhaupt mit seiner hochgebockten Kamera einfangen konnte. An dieser labilen Stellung, in der Friedel die Puppe fest umklammert, entfaltet sich Münters Sinn für Komik.




Bild 3: Berliner Straßenszene
Von September 1907 bis April 1908 lebte Münter in Berlin, wohin die Schroeters gezogen waren. Hier konnte sie ihr Patenkind begleiten und sehen, wie gebannt Friedel in dieser farbenreichen Straßenszene auf das verlockende Spielzeugangebot im Bauchladen des Straßenhändlers schaut, auch mit den Wunsch nach den bunten Luftballons. Ihr modisch tailliertes Streifenkleid, bekrönt durch einen kreisrunden Strohhut, die Eleganz der Mutter und die Szenerie mit einem Pferdefuhrwerk vor der geschlossenen Fassade der Mietshäuser sowie einem galanten Herrn, der zum Gruß den Hut lüftet, verdeutlicht den Ortwechsel der Schroeters in die Großstadt.

Bild 5 und 6: Sturz und getröstete Friedel
Diese Bilder gehören zusammen. Der Vater, ein Universitätsprofessor, versucht nach Friedels Missgeschick durch die Schranke des Spazierstockes weiteres Unheil zu verhindern. Das kleine Mädchen ist Friedels jüngere Cousine Annemarie Münter aus Bonn.
Auf dem zweiten Bild steht der Vater schuldbewusst und gescholten wegen seiner mangelnden Wachsamkeit neben seinem Töchterchen, das ihm den Rücken zukehrt.
Die erboste Mutter versucht währenddessen den Tränenfluss zu stillen. Von Schroeters schamhaft gesenktem Kopf über die schlaffen Fingerspitzen bis zum kraftlos entgleitenden Spazierstock zeugt alles an ihm von Zerknirschung und Reue.

Bild 3: Friedel und Cousine Annemarie
Auf diesem Bild werden die beiden Nichten charakterisiert, die brav Hand in Hand dastehen. Friedels kräftiger Arm weist darauf hin, wer hier die Richtung bestimmt. Der raumgreifende Strohhutüber dem üppigem Haar, das schicke Kleid und selbst die Fußstellung der stämmigen Friedel zeugen ebenso wie das enganliegende Häubchen, das hellblaue Hängerchen und die Staunaugen der zierlichen Annemarie von den seelischen Gegensätzlichkeit der beiden Cousinen.




Bild 8: Waske hält Mittagsschlaf
Hier wird der Kater Waske vorgestellt, der Hausgefährte von Münter und Kandinsky während ihres Aufenthaltes von Mai 1906 bisJuni 1907 in Sèvres (Frankreich). Der schnurrende und anschmiegsame Kater war auch Münters Seelentröster nach der Umsiedlung nach Paris.





Bild 9: Auguste ist krank
In diesem Bild – entstanden in Berlin - ist die Puppe Auguste – in Erinnerung an die Köchin und Haushälterin – die Köchin in Friedels Puppenhaus. Münter amüsierte sich stets darüber, dass Friedel die arme Auguste mit ihrer Schürze stets verkehrt herum ins Bett legte – mit dem Kopf ans niedrigere Fußende. Medizinflasche, Löffel und Pillendose stehen auf dem Nachttisch.






Bild 10: Detta und Sophie am Spülen
Die Beiden sind die „Augusten“ der Schroeters. Sie spülen und trocknen das Geschirr vor der gekachelten Küchenwand ab, die durch eine Petroleumlampe erhellt wird und an der ein Fließwasser spendender Hahn noch fehlt. Kannen, Spülstein und das schräge Abtropfbrett bilden eine realistische Kulisse, vor der die Bewegungsstudie der beiden in ihre Arbeit vertieften Frauen überzeugend gelungen ist.





Bild 11: Ein Paar in Paris
Ebenfalls eine Erinnerung an Paris. Der Park vor dem Eiffelturm soll die gelöste Atmosphäre der französischen Hauptstadt vermitteln, die man als „Stadt der Liebe“ rühmte. Die adrette schwarzhaarige Schöne steht trotz koketter Abwehr liebesbereit dar, ihre Augen funkeln geradezu der Attacke des angriffsbereiten, schnauzbärtigen Flics entgegen. Ein in Mimik und Gebärde ausdrucksstarkes Bild, das auch farblich und kompositorisch besticht.




Bild 12: Schlafende Friedel
Hier Friedel, der üppige Blondschopf, mitten im Spiel vom Schlaf übermannt. Sie liegt auf einem Sofakissen und hält ein Stofftier noch fest in der Hand. Der umgesunkene Teddybär deutet in seiner schlaffen Bauchlage auf die umwerfende Müdigkeit, die dem Spiel folgte. Als Gegenpol findet man die aufrecht sitzende, hellwach blickende Clownpuppe, deren Name als „Humpty-Dumpty“ (dick und rund – auch ‚Goggelmoggel‘ – Lewis Carroll ‚Alice hinter den Spiegeln‘) überliefert ist und die mehrfach auch in anderen Zeichnungen Münters vorkommt.



Bild 13: Aufstieg zur Riederalp
Eine Erinnerung an eine mit Kandinsky bewältigte Wanderung. Am 19. August schaffen sie den Aufstieg zur Riederalp. Vier Stunden quälen sie sich bei belastender Hitze die Serpentinen hinauf. Auch der Hinweis auf die „schöne sonnige Lage“ des Hotels bietet wenig Verlockung. Mit dem Schneegebirge, dem Gipfelhotel und dem schweißtreibenden Anstieg unter der Last der schweren Rucksäcke will Münter Friedel anschaulich solch eine Tour vermitteln.




Bild 15: Dame mit Kind
Alexander Sacharoff war 1904 zu der Künstlervereinigung München gestoßen. Er und vier weitere Künstler finden sich auch in dem Bilderbuch. Für Friedel zeichnet er eine anmutige Szene: Ein barfüßiges Kinde, dessen bühnengerechtes Reifrockkleidchen sich über einer Spitzenhose bauscht, streckt der im Baumschatten lesenden Dame einen Blumenstrauß entgegen.






Bild 16: Kreml-Stadt
Kandinsky malt ein Aquarell für Friedel. Auf wasserumspültem Felsen steht eine lockend bunte Kreml-Stadt, die von einer gewaltigen Schutzmauer umgeben ist und damit schroff und unzugänglich wirkt. Blau setzt er ein für Himmel und Wasser und deren Strahlkraft steht für Sehnsucht und kosmische Weite. Das Wolgaschiff mit dem Wikingerbug steht hier nicht für geglückte Lebensfahrt, sondern zeigt durch die aufgerichteten Speere das Kriegerische, das sich gegen die thronende, kahle Festung wendet. Diese gesellschaftskritische und gesellschaftsverändernde Aussage wird sich sicher Friedel verschlossen haben.

Bild 18: Bühnenspiel der Russenmädchen
Marianne Werefkin, ebenfalls in der Künstlervereinigung München, zeigt in ihrem Schaffen oft die Welt, in der die Menschen wie ferngesteuerte Marionetten agieren.

So zeichnet sie für Friedel eine typische Szene. Der Vorhand ist geöffnet und die Bühne wird von zwei puppigen, aggressiv deklamierenden Kindergestalten beherrscht. Folkloristisch wirken Hauben und Reifrockkleider.

Donnerstag, 29. Mai 2014

Viel versäumt in zwei Wochen

Erst jetzt wird mir nach und nach bewusst, wie vielfältig und reichhaltig doch das kulturelle Angebot der Stadt Nordhausen ist. Und es wurde mir in den vergangenen Tagen einmal mehr und deshalb besonders bewusst, weil ich auf die Teilnahme an einer ganzen Reihe an Veranstaltungen verzichten musste. Dazu zählen die Veranstaltungen im Kunsthaus Meyenburg, von denen immerhin der Vorsitzende des Fördervereins, Dr. Wolfgang Pientka, berichtete (ich komme noch darauf zurück). Ich zähle aber auch besonders dazu die musikalische Veranstaltung des Nordhäuser Konzertchores in der Frauenbergkirche.

Und ebenso das diesjährige Treffen des „jugendlichen“ Kantorei- oder Gründerchores, der sich aus der Zeit Rudolf Mönchs erhalten hat. Seine inzwischen betagten Mitglieder – über die Jahre übers gesamte Bundesgebiet verstreut – kommen jedes Jahr traditionell zu einem mehrtägigen Treffen zusammen, dessen Programm derzeit jeweils von Jürgen Schwarz (zuvor von Prof. Dr. Manfred Baumann) zusammengestellt wird, einem Mitglied der heutigen Kantorei. Man besuchte in diesem Jahr das Schloss in Großbodungen mit der gerade aktuellen Mackensen-Ausstellung, ließ sich durch's Schloss in Heringen führen, nahm am Sonntag am Gottesdienst in St. Blasii teil, besuchte die „Rigoletto“-Aufführung im Theater, das Ristorante „Rigoletto“ in der Barfüßer Straße und pflegte insgesamt die Gemeinschaft, an der man über die Jahre festgehalten hat. Auch und obwohl der Gesang der Beteiligten heute nicht mehr ganz die Qualität früherer Zeiten hat. Und eben mehr der Gemeinsamkeit Klang und Sinn verleiht.

Es sind nur Beispiele dessen, was sich kulturell in Nordhausen in einem so kurzen Zeitraum ereignet. Von den Vorträgen und Ausstellungen in der Flohburg, dem Tabakspeicher oder auch dem Foyer des Landratsamtes ganz zu schweigen. Dass ich wenigstens die Europa- und Kommunalwahl im Auge behalten und daran teilnehmen konnte, ist da natürlich kein Ersatz und „lediglich“ bürgerliches Engagement. Nun aber, bei „Kunst und Kaffee“ im Kunsthaus Meyenburg fand ich kulturell wieder Anschluss und werde versuchen, darauf noch näher einzugehen.  

Mittwoch, 28. Mai 2014

Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände: Mindestlohn braucht Korrekturen, um Einstiegschancen nicht zu versperren


Berlin, 28. Mai 2014: Zu den heute vorgelegten Arbeitsmarktzahlen erklärt die BDA: 

Die erfreuliche Lage am Arbeitsmarkt ist das Ergebnis richtiger Weichenstellungen in den vergangenen Jahren. Die stabilen und sichtbaren Beschäftigungserfolge sind gefährdet, wenn dem Arbeitsmarkt neue Lasten aufgebürdet werden.

Wer sich beim gesetzlichen Mindestlohn notwendigen Korrekturen verweigert, versperrt Einstiegschancen insbesondere für Geringqualifizierte, Langzeitarbeitslose und junge Menschen, die noch nie gearbeitet haben. Vor den Arbeitsmarktreformen wurden sie durch überzogene Regulierung dauerhaft von Erwerbsarbeit ausgeschlossen. Hier darf jetzt keine Rolle rückwärts einsetzen.

Für Langzeitarbeitslose sollte zur Wahrung von Einstiegschancen der Mindestlohn erst nach zwölf Monaten gelten.

Der Mindestlohn darf auch keinen Anreiz setzen, einem Hilfsjob den Vorzug vor einer soliden Berufsausbildung zu geben, die sich erst später auszahlt. Deshalb müssen junge Menschen bis zur Vollendung des 21. Lebensjahrs vom Mindestlohn ausgenommen werden. Das bisher vorgesehene 18. Lebensjahr greift zu kurz, weil Auszubildende im Schnitt bei Ausbildungsbeginn schon deutlich älter sind.

Praktika, die zur beruflichen Orientierung dienen, dürfen nicht schon nach einer Schnupperphase von lediglich sechs Wochen einer Vergütungspflicht auf Mindestlohnhöhe unterliegen. Setzt der Mindestlohn zu früh ein, werden solche Praktika, die mit erheblichen Anstrengungen seitens der Betriebe verbunden sind, kaum noch angeboten werden.

Arbeiten für Wettbewerb „Jugendkunstbiennale“ können ab 1. Juli eingereicht werden

Die JugendKunstBiennale ist ein künstlerischer Wettbewerb für Kinder und Jugendliche aus Nordthüringen im Alter zwischen 6 und 25 Jahren. Also alle, ob sie nun aus Wiehe, Artern, Heiligenstadt, Bleicherode oder Nordhausen kommen, dürfen sich daran beteiligen. Eingereicht
können werden: Grafiken, Zeichnungen, Malereien, Fotografien, Collagen, künstlerische Objekte, kleinere Skulpturen oder DVD-Videos an der Schnittstelle zwischen bildender und darstellender Kunst (je Künstler ein Werk!). Die hundert besten Werke, die eine Jury aus Künstlern, Kunstpädagogen, Museumsfachleuten und Jugendlichen auswählt, werden in der Sondershäuser Cruzius-Kirche ausgestellt (11.9. bis 23.10.2014) und in
dem begleitenden Katalog abgebildet. Diese Jury wählt auch die Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs aus. Die Teilnahme lohnt sich also!

Kinder und Jugendliche, die dabei mitmachen möchten, sollten also nicht mehr lange warten, stattdessen umgehend die Stifte spitzen oder die Farben auspacken und loslegen. Eine thematische oder technische Einschränkung gibt es dieses Mal nicht. Nur nicht portable Werke wie Graffitis, Landart-Skulpturen, große Skulpturen oder größere Rauminstallationen sollten in Form einer umfassenden Fotodokumentation (Fotos mindestens im Format DinA 4) nebst Projektbeschreibung eingereicht werden, weil die Ausstellungsräumlichkeiten nur die Präsentation von Werken des kleineren oder mittleren Formats gestatten.

Sie können vom 1.7 bis 3.7. oder vom 8.7. bis 10.7.2014 in der Jugendkunstschule Nordhausen, Domstr. 20 A, eingereicht werden. Den Arbeiten sollten unbedingt folgende Angaben beigefügt werden: 1. Name, Vorname, Alter, Telefonnummer und Adresse des Künstlers und 2. Titel der Arbeit und Angaben zur Technik. Bei Fotodokumentationen von nicht beweglichen Werken bitte auch die Größe des Werkes angeben.                                                                            

Foto:  Fred Böhme / Archiv Panorama Museum

Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände: Pflegeversicherung muss auf Dauer finanzierbar sein


Berlin, 28. Mai 2014. Anlässlich des Kabinettsbeschlusses für ein Pflegestärkungsgesetz erklärt die BDA: 

Die Koalition bleibt ein Konzept schuldig, wie die Pflegeversicherung auf Dauer finanziert werden kann. Die Pflegeversicherung muss auch dann noch finanzierbar sein, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in ein Alter kommen, in dem Pflegebedürftigkeit zunimmt.

Mit den jetzt geplanten Leistungsausweitungen werden die Reserven der Pflegeversicherung trotz höherer Beitragssätze schon in wenigen Jahren aufgebraucht sein. Dann droht die nächste Beitragssatzanhebung.

Die Große Koalition kommt die Beitragszahler sehr teuer. Durch die stufenweise Anhebung des Pflegebeitrags werden die Beitragszahler mit jährlich rund sechs Milliarden Euro mehr belastet. Zusammen mit der Nicht- Absenkung des Rentenbeitrags kosten die Koalitionsbeschlüsse zur Renten-und Pflegeversicherung die Beitragszahler allein in dieser Legislaturperiode rund 40 Milliarden Euro zusätzlich.

Die Pflegeversicherung wurde zu Recht als Teilleistungssystem eingeführt. Nicht alles, was wünschenswert ist, kann über die Pflegeversicherung finanziert werden. Das gilt ganz besonders, weil auch in der Renten- und Krankenversicherung die Beitragssätze in den nächsten Jahren weiter steigen werden.

Es ist grundsätzlich richtig, einen Teil des zusätzlichen Beitragsaufkommens in einen Pflegevorsorgefonds zu investieren, der später zur Stabilisierung des Beitragssatzes genutzt werden soll. Dieser Fonds muss so ausgestaltet sein, dass ein vorzeitiger politischer Zugriff und zweckfremde Mittelverwendung verhindert werden. Eine bloße Verwaltung durch die Bundesbank reicht nicht aus, da diese Mittel der Bundesbank durch eine gesetzliche Änderung jederzeit wieder entzogen werden können. 

Linke sagt Danke!

Einige Tage nach der Kommunal- und Europawahl äußert sich der Nordhäuser Kreisverband der Linken: „Unsere Auswertung ist noch nicht ganz abgeschlossen. Wir möchten es aber nicht versäumen, uns bei allen Wählerinnen und Wählern zu bedanken, die uns ihr Vertrauen ausgesprochen haben“, so Alexander Scharff. Die stabilen Ergebnisse in den Gemeinden und dem Landkreis seien eine solide Ausgangsbasis für die Landtagswahl im Herbst, heißt es weiter aus der Barfüßerstraße.

Der Dank gelte aber auch den zahlreichen ehrenamtlichen Wahlhelfern, die die Wahlen begleitet haben. „Am vergangenen ‚Superwahlsonntag‘ arbeiteten die Helferinnen und Helfer oft bis spät in die Nacht um eine zügige Auszählung zu gewährleisten. Diesem Engagement ist der reibungslose Ablauf der Wahl zu verdanken. Das verdient unser aller Hochachtung“, äußert sich Michael Mohr, Stadtvorsitzender der Partei.


Nicht zuletzt danken wir auch den vielen parteilosen Kandidatinnen und Kandidaten, die, nicht nur auf unserer Liste, kandidierten und auch zahlreich den Einzug in die kommunalen Gremien erreicht haben. Das zeigt, dass Kommunalpolitik keine reine Parteienpolitik ist, sondern auch durch bürgerschaftliches Engagement lebt. Dadurch wird die Demokratie hier im Südharz mit Leben erfüllt“ resümiert Alexander Scharff. 

Noch drei „Generalproben“ der Silberdisteln

Noch dreimal steht die aktuelle Produktion des Seniorentheaters „Die Silberdisteln“ auf dem Spielplan im Theater unterm Dach. Noch dreimal muss Hamlet sterben...
„Hamlet stirbt … und geht danach Spaghetti essen“ heißt die turbulente Farce über eine völlig aus dem Ruder laufende Theaterprobe (siehe dazu meinen Eintrag: „Bockwurst oder Spaghetti – das schien hier die Frage“ vom 27.04.14)
Große Begeisterung und viel Beifall ernteten die theaterbegeisterten Senioren für ihre Produktion. Zu sehen ist sie noch am 1. und 29. Juni um 18 Uhr und am 5. Juli um 17 Uhr im Theater unterm Dach. Karten gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Ab sofort: Ostseite Kreisel am Pferdemarkt ist fertig

Umweg über Blasiistraße entfällt / „Kurze Meile“ wieder Fußgängerzone

Nordhausen (psv) Das „Quartier Rathaus“ kann ab sofort wieder über die Kranichstraße – Domstraße - Bäckerstraße und Lutherplatz erreicht werden. oder wie bisher über den „ Neuen Weg“. Grund ist das Ende der Bauarbeiten an der Ostseite des Kreisels am Pferdemarkt. Der Umweg über die Blasiistraße und die „Kurze Meile“ entfällt damit. 


Die  „ Kurze Meile“ ist damit ab sofort wieder Fußgängerzone. 

Ausstellung von Gerd Mackensen im „Kunsthaus Meyenburg“


Nordhausen (psv) Unter dem Titel „Tiefgrün und zartbitter“ eröffnet am 6. Juni, um 19.00 Uhr, Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh die neue Ausstellung im Kunsthaus Meyenburg mit Werken von Gerd Mackensen eröffnen.
 
Die besondere musikalische Umrahmung der Vernissage übernimmt der bekannte Dresdner Jazz-Musiker Günter Heinz, der vielen Nordhäusern durch den JazzRabazz im Theater Nordhausen bereits in Erinnerung ist.
 
Die Ausstellung präsentiert über 80 Werke des gebürtigen Nordhäuser Künstlers Gerd Mackensen, sowohl Zeichnung, Malerei als auch Skulptur, und zeigt sowohl besinnlich-romantische Landschaften, als auch frech-provokante Figuren mit karikaturistischen Zügen. Einen besonderen Schwerpunkt in der neuen Ausstellung, die anlässlich des 65. Geburtstages des heute in Sondershausen lebenden Künstlers stattfindet, bilden die Arbeiten mit dem Motiv „Frau“, das er in seinen Zeichnungen und Gemälde auf vielfältigste Weise darstellt.
 
Bei vielen Werken ließ sich der Künstler auch von „heimatlichen“ Motiven und Landschaften inspirieren. Auch das Motiv des „König‘s“, das Mackensen seit vielen Jahren fasziniert, findet sich auf
einigen Werken der neuen Ausstellung wieder. Mackensens Stil reicht von abstrakten expressiv-farbigen Flächen, wie bei seinen großformatigen Gemälden, bis zu gegenständlichen Arbeiten. Vor allem bei den kleinen erotischen Arbeiten und Aktdarstellungen arbeitet der Maler gegenständlich Genau.
 
In allen Werken erkennt man die Freude des Künstlers am Experimentieren mit Formen und Farben. Ein Grund dafür, dass er heute zu den bekanntesten Künstlern in Thüringen gehört und seine Werke in Galerien und Ausstellungen in ganz Deutschland vertreten sind. Mackensens Kunst ist eigentlich schwer zu beschreiben ist, da man sie sehen und erfühlen muss.
 

Die Ausstellung im Kunsthaus zeigt einen sehr guten Einblick in das vielseitige künstlerische Schaffen von Gerd Mackensen. 

Stell' Dir vor, es ist Wahl . . .

. . . und alle gehen hin: eine Vorstellung, die sich bei mir einstellte als es noch eine DDR gab. Wenn immer ich damals zu Besuch in die DDR kam, gehörte das Thema Wahlen fast unausweichlich zu den Themen, über die man sich unterhielt. Und stets hieß es dann visionär: „Wenn wir nur frei wählen könnten . . .“ Das ist lange her und es bewahrheitet sich einmal mehr, dass man sich immer gern das wünscht, was man nicht kann, nicht hat, nicht kennt. In einer Zeitung (Mittelbayerische Zeitung) las man am Montag (Auszug): „Europa hat verloren – Andernorts kämpfen Menschen für ihr Wahlrecht. Den Europäern ist es egal. Ein Armutszeugnis“ (Ende des Auszugs). Das galt für die Bundesrepublik als es noch eine DDR gab und es gilt heute für Europa, die Ukraine ist auch nur ein Beispiel dafür.

Andererseits: was habe ich eigentlich mit meiner Stimme zur Europawahl bewirkt? Meiner Bürgerpflicht (so empfinde ich es) habe ich Genüge getan. Aber auf alles, was jetzt vor sich geht und gestaltet wird, habe ich null Einfluss. Und wenn da parteipolitisch von Kungeleien gesprochen oder geschrieben wird, die sich jetzt anbahnen, habe ich dem dann mit meiner Stimme nicht gar Vorschub geleistet? Und ergibt sich aus dem Resultat dieser Kungelei nicht vielleicht etwas, das ich gar nicht wollte? Und wenn ich nun lese, dass es da „Die Partei“ gibt, die dabei ist, das ganze europäische parlamentarische System lächerlich zu machen, frage ich mich schon, wie ernst es denen ist, die nun gerade mal einen Sitz im Parlament gewannen?

Abgesehen aber von solch zweifelhaften Erscheinungen ist doch meines Erachtens schon die Bundestagswahl im vergangenen Jahr und die nunmehrige Politik der großen Koalition in manchen Bereichen Beispiel für meine begrenzten Möglichkeiten als Wähler, wirklich Einfluss auf die Politik zu nehmen. Ob daran eine Einflussnahme durch Volksentscheide viel ändern würde, bliebe zu bezweifeln. In der Schweiz ist dieses System über Jahrhunderte gewachsen, implantiert bliebe es wohl fragwürdig.


In der „Nordhäuser Allgemeine“ schrieb Thomas Müller als verantwortlicher Redakteur am Montag unter „Kein Bock auf Wahlen“ (Auszug): „Es geht noch niedriger, es geht noch desinteressierter. Dabei haben die Zuständigen schon alle möglichen Wahlen – von Europa bis zum Ortsteilrat – zusammengepackt, um überhaupt noch jemanden an die Wahlurne zu locken.“(Ende des Auszugs). Kann man das aber so pauschal ausdrücken? Kann es teilweise zumindest nicht einfach Resignation sein, Einsicht in die Begrenztheit seiner politischen Möglichkeiten als Wähler? Und sich mancher Wahlberechtigte gerade durch dieses „zusammengepackt“ überfordert sah? Ich weiß heute noch nicht wirklich, was sich mit meinem Kreuz bei der Europawahl an Personen und an den zu erwartenden Kurs verbindet. Ich kenne keinen einzigen Vertreter der Partei, die ich wählte (abgesehen von den einen oder/und anderen Namen). Und mir kann derzeit auch niemand mit Bestimmtheit sagen, ob bzw. welche Koalition diese Partei eingehen wird. Und jetzt muss ich erst einmal schließen, sonst könnte es ja sein, dass Koalitionen gebildet werden. Und dann jeder die Antwort weiß.

Dienstag, 27. Mai 2014

Dank an Thüringens Wahlhelfer

Der Thüringer Innenminister und der Thüringer Landeswahlleiter danken den rund 30.000 ehrenamtlichen Wahlhelfern

An den Europa- und Kommunalwahlen 2014 haben am Sonntag und zum Teil bis in den Abend des Montag rund 30.000 ehrenamtliche Helfer dazu beigetragen, dass die Wahl erfolgreich und reibungslos vonstatten gegangen ist.
Mitteilung des Landeswahlleiters Thüringen
Erfurt, 27. Mai 2014

Am Vortag zum Kindertag ist im Thüringen-Park ganz schön was los



Erfurt, 27.05.2014: Da der Kindertag dieses Jahr auf einen Sonntag fällt, hat man den Ehrentag für die Kinder im THÜRINGEN-PARK schon auf den Samstag vorverlegt.
Am 31. Mai von 11 bis 17 Uhr können die Kinder ihre eigene Ballonfigur unter Anleitung modellieren und mit Jongliertellern ihr Geschick testen. Sie lernen von echten Künstlern diese auf der Stange zu halten und artistisch zu balancieren. Das erfordert viel Geschick und macht mächtig Spaß.
Aber das ist noch lange nicht alles, was zum Kindertag geboten wird.  Die MUSIC ACADEMY ERFURT bringt an diesem Tag musikalischen Schwung in den THÜRINGEN-PARK ERFURT. Auf zwei Bühnen entsteht ein buntes Programm für alle Interessierten: Zum einen gibt es Live-Musik von Schülern und Dozenten der Music Academy zu hören. Dabei werden auch gern neue Gesichter an den Instrumenten und dem Mikrofon begrüßt. Zum anderen schafft die Music Academy so einen Musikspielplatz für die kleinen Besucher, auf dem sich Kinder bis 6 Jahre unter professioneller Betreuung musikalisch ausprobieren können. Passend zum Kindertag bietet der THÜRINGEN-PARK seinen großen und kleinen Besuchern somit die Möglichkeit, tolle Musik zu hören und auch einmal selber aktiv zu werden.
Ein weiteres Highlight wird an diesem Tag der Charity Flashmob des Kangatrainingskurses zugunsten des SOS- Kinderdorfes Weimar sein. Denn dann heißt es um 16:00 Uhr „Let’s Kanga“ im THÜRINGEN-PARK! Auf der ganzen Welt tanzen Kangatraining- Mamas für den guten Zweck.
Kangatraining ist Spaß und sichtbares Körpertraining für Mutter und Baby. Dieses einzigartige Training ist weit mehr als ein Sport oder Babykurs. Man muss kein aktiver Teilnehmer eines Kangatrainingskurses sein, alle Besucher des THÜRINGEN-PARKS sind an diesem Tag herzlich eingeladen mitzumachen.

Aufbruch in bessere Bildungs- und Forschungskooperation

Bund übernimmt vollständige Verantwortung für Bafög und wird Hochschulen dauerhaft unterstützen / Wanka: "Weg für eine Grundgesetzänderung ist frei"
Die Verwendung der im Koalitionsvertrag zugesicherten zusätzlichen 9 Milliarden Euro für Kitas, Bildung, Forschung und Hochschulen ist geklärt. Der Bund übernimmt die Finanzierung des BAföG vollständig und auf Dauer ab 1. Januar nächsten Jahres. Die Länder haben sich verpflichtet, die dadurch jährlich freiwerdenden rund 1,17 Milliarden Euro für Hochschulen und Schulen zur Verfügung zu stellen. Zudem wurde von Koalitionspartnern und Ländern eine Grundgesetzänderung zur Möglichkeit des dauerhaften Engagements des Bundes für Forschung und Lehre an Hochschulen vereinbart. Der Artikel 91 b des Grundgesetzes soll neu gefasst werden. 3 Milliarden Euro stehen in vollem Umfang für Forschung und Entwicklung (FuE) zur Verfügung. Damit ist der Anteil von 3 Prozent am Bruttoinlandsprodukt (BIP) für FuE auch in Zukunft sichergestellt.
"Der Weg für eine Grundgesetzänderung ist frei. Das ist ein großer Erfolg, der weit über den heutigen Tag hinaus wirkt und die Bedingungen an den Hochschulen in Deutschland nachhaltig verbessern wird. Wir haben völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten", sagte Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung bei der heutigen Bekanntgabe der Entscheidung in Berlin.
"Es ist jetzt verbindlich festgelegt: Die BAföG-Reform kommt. Zusätzlich wird der Bund künftig die Förderung für Schüler und Studierende zu 100 Prozent finanzieren", so Wanka. "Es wird eine strukturelle und substanzielle BAföG-Novelle geben, die sich an der Lebenswirklichkeit der Studierenden und Schüler orientiert."
Durch die vollständige Übernahme der Verantwortung beim BAföG durch den Bund werden die Länder in erheblichem Umfang entlastet und können ihre Bildungsausgaben in Schulen und Hochschulen deutlich stärken. "Mir war wichtig, dass die zusätzlichen Mittel tatsächlich bei den Schülern und Studierenden ankommen. Das ist gelungen und jetzt auch verbindlich von den Ländern zugesagt", so Wanka.
Außerdem finanziert der Bund außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, den Hochschulpakt, den Pakt für Forschung und Innovation und die Exzellenzinitiative weiter. Den Aufwuchs für die außeruniversitäre Forschung finanziert der Bund in Zukunft allein. Bund und Länder haben sich darauf verständigt, bei Neuinvestitionen auch bestehende regionale strukturelle Ungleichgewichte in der deutschen Forschungslandschaft zu berücksichtigen.

Bislang trägt der Bund das BAföG zu 65 Prozent, die Länder zu 35. Kooperationen von Bund und Ländern im Hochschulbereich sind nach dem Grundgesetz derzeit nur befristet möglich.
BMBF am 27.05.2014

Im Rathaus: Oberbürgermeister empfängt Nachfahren der jüdischen Familie Bacharach

Nordhausen (psv) Die Nachfahren der Nordhäuser jüdischen Familie Bacharach hat heute Nordhausens Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh im Rathaus empfangen. Aus Vermont in den USA waren Paul Growald (3.v.l.), Urenkel von Hermann Bacharach, seine Ehefrau Eileen-Rockelfeller Growald (daneben rechts) sowie deren Sohn Adam Rockefeller-Bacharach (links) gekommen.

Hermann Bacharach, Pferdehändler am Nordhäuser Bahnhofsplatz, war das 1. Opfer der Nordhäuser Novemberpogrome 1938. Er starb im Konzentrationslager Buchenwald. Eine Emigration in die USA hatte der Hochbetagte zuvor abgelehnt. Auch unter Berufung, dass er mehrfach ausgezeichneter Veteran des 1. Weltkriegs sei.

Paul Growald sagte, dass seine Reise nach Deutschland und Nordhausen auch dazu diene, seine jüdischen und deutschen Wurzeln in Einklang zu bringen. Der Besuch in Nordhausen sei bewegend. „Nordhausen ist
jene Stadt, ohne die ich nicht auf der Welt wäre. Deshalb ist der Besuch etwas Besonderes, auch für unseren Sohn.“

Dr. Zeh sagte, dass er dankbar sei, dass die Familie nach Nordhausen gekommen, „und dass Sie die gereichte Hand ergreifen. Ihrer Familie ist Unrecht geschehen, umso wichtiger ist es, dass wir ihn zeigen können, dass Nordhausen und Deutschland weltoffen sind, dass die heutigen Realitäten in krassem Gegensatz stehen zu der damaligen deutschen Schuld.“


Die Familie Growald wird vom früheren Nordhäuser Bürgermeister Dr. Manfred Schröter (rechts) begleitet, einem profunden Forscher und Kenner der Nordhäuser jüdischen Geschichte. Neben einem Stadtrundgang stehen auch ein Besuch in der Gedenkstätte Mittelbau-.Dora auf dem Programm. 

Auf mich selbst beschränken

Mein Befinden war in letzter Zeit nicht das beste, es war zeitweise sogar besch . .. (Trotzdem: gewählt habe ich.) Es soll ja Leute geben, die – zum Beispiel bei Facebook – alles von sich geben, was sie tun (oder auch nicht) und was so um sie herum passiert. Ich für meinen Teil überlege demgegenüber schon, wen mein Befinden interessieren oder etwas angehen könnte, von meinem Tun und Lassen ganz abgesehen. Und ich betone ja bei jeder passenden Gelegenheit, dass meine Einträge vor allem für mich selber bestimmt sind. Und mir helfen sollen, meine geistige Beweglichkeit zu behalten und zu pflegen mit allem, was dazu gehört.

Nun gibt es da plötzlich einen Umstand, der mich überlegen lässt, ob ich es damit einfach bewenden lassen kann oder soll. Google sagt mir auf einen entsprechenden Klick und wenn immer ich das will, dass ich mit meinen Einträgen nicht allein bin. Und ich staune, wie viele Internet-Nutzer täglich – oder ganz allgemein – wissen möchten, mit was alles ich mich gedanklich befasse. Deshalb war übrigens in der vergangenen Woche kaum etwas an eigenen Gedanken zu lesen, denn bevor ich (eben wegen meinem Befinden) etwas Konfuses von mir gebe, lasse ich es lieber ganz. Und ich bin selbstkritisch genug und glaube zu wissen, ob und wann ich mich besser zurückhalte.

Nun hat mir diese Unentschlossenheit zu einer Überraschung verholfen, an die ich bisher gar nicht dachte: nach einem unbedachten (eben unentschlossenen) Klick in meinem Blog öffnete sich ein Fenster mit einer ganzen Anzahl an Personen – teils sogar mit Bild – die bekunden, mit mir in Verbindung treten zu wollen. Und nachdem da auch Leute darunter sind die ich kenne, scheint es mir schon dem Anstand zu entsprechen, allen, die sich da vorstellen, für ihr Interesse zu danken. Um ihnen aber auch gleichzeitig zu sagen, dass ich darauf nicht eingehen werde. Ich las zwar schon gelegentlich, dass Focebook- Mitglieder bis zu 140 oder noch mehr „Freunde“ haben, mit denen sie sich austauschen, Ambitionen in eine solche Richtung aber fehlen mir völlig. Ich bin – wie gesagt – überrascht über ein solches Interesse, schätze es hoch ein, schon dass man sich mit vollen Namen und teilweise sogar mit Bild vorstellt, nur genüge ich mir ja selbst mit meinen Überlegungen.


Umso mehr übrigens, als ich zunehmend feststelle, im offiziellen gesellschaftlichen oder auch politischen Leben aus Verteilern gelöscht zu werden – aus welchen Gründen auch immer – und mir damit offenbar bedeutet werden soll, dass man an meiner Meinung oder meinen Beiträgen nicht (mehr) interessiert ist. Ich schließe dabei allerdings nicht aus, dass da auch ganz persönliche Interessen im Spiele sind. Und das fällt mir gelegentlich ein, wenn ich auf meinen doch recht häufigen Wegen durch die Natur an einen Garten vorbeikomme, in dem u.a. eine Holzfigur steht, die meine Gedanken anregt. Damit will ich es (für heute) bewenden lassen.

Montag, 26. Mai 2014

Sprachliche Bildung in Deutschland verbessern

Auftakt der Bund-Länder-Initiative "Bildung durch Sprache und Schrift" (BiSS) in Berlin


Kinder und Jugendliche in ihrer sprachlichen Entwicklung noch besser zu fördern und ihnen so einen gerechten Zugang zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen, ist das Ziel des Forschungs- und Entwicklungsprogramms "Bildung durch Sprache und Schrift" (BiSS). Im Rahmen des Programms werden in den kommenden Jahren die vielfältigen Angebote der Länder zur Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung weiterentwickelt und evaluiert. Mehr als 600 Schulen und Kindertagesstätten aus allen Bundesländern beteiligen sich an dem Programm, das bis 2018 läuft.
Zu der am Montag beginnenden Auftaktveranstaltung von BiSS kommen Vertreterinnen und Vertreter der Bildungseinrichtungen mit Wissenschaftlern sowie den Initiatoren von Bund und Ländern im Berliner "Café Moskau" zusammen. "Bund und Länder investieren erhebliche Ressourcen in die Sprachdiagnostik und -förderung von Kindern und Jugendlichen. Für viele der angewandten Instrumente liegen jedoch noch keine aussagekräftigen Evaluationen vor. Unser Ziel ist eine durchgängige Sprachbildung im vorschulischen Bereich, in allen Schulformen und in allen Fächern. Die Länder werden BiSS nutzen, um zu überprüfen, welche Instrumente und Maßnahmen unter welchen Bedingungen funktionieren und wie sie optimal eingesetzt werden können. Wir sind zuversichtlich, dass es mit BiSS und den vielen ergänzenden Initiativen in den Ländern gelingen wird, bewährte Instrumente in möglichst vielen Kitas und Schulen einzusetzen", erklären die Vertreterinnen und Vertreter von Bund und Ländern.
Die Bildungseinrichtungen, die sich an BiSS beteiligen, und mit ihren Konzepten zur sprachlichen Bildung und Förderung für die Teilnahme an dem Programm ausgewählt wurden, arbeiten in insgesamt 103 Verbünden. Ein Verbund besteht aus drei bis zehn Kindertageseinrichtungen oder Schulen sowie weiteren Partnern wie beispielsweise Universitäten oder Bibliotheken. Die Verbünde werden in den kommenden Jahren ihre Konzepte und Maßnahmen weiterentwickeln und auch länderübergreifend zusammenarbeiten.
Begleitet und unterstützt werden sie mit umfangreichen Fortbildungsangeboten, verschiedenen Evaluationsmaßnahmen und intensiver Beratung durch ein wissenschaftliches Trägerkonsortium. Es besteht aus dem Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung der Universität zu Köln, dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) in Frankfurt und der Humboldt-Universität zu Berlin in Kooperation mit dem Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB).
Das Programm wird gemeinsam von Bund und Ländern finanziert. Insgesamt stehen für die Initiative über die Laufzeit von fünf Jahren (2013 - 2018) rund 40 Mio. Euro zur Verfügung.

Über BiSS:
http://www.biss-sprachbildung.de
"Bildung durch Sprache und Schrift" (BiSS) ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Konferenz der Jugend- und Familienminister (JFMK) der Länder zur Verbesserung der Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung.