Montag, 12. Mai 2014

Pro vita Akademie: Auch Gehörlosensprache gehört zum Programm

Als ich im Vorfeld des "Internationalen Tages der Pflege" (der heute begangen wird) am Freitag die Pro-vita-Akademie in der Geschwister-Scholl-Straße besuchte, war es meine Absicht, mich von deren Leiterin Uta Triebel über die derzeitige Situation von Schulen unter freier Trägerschaft informieren zu lassen.

Obwohl das Treffen verabredet war, kam es zunächst nicht zu einem Sachgespräch, weil genau zu dieser Zeit auf der Studiobühne der Akademie die Abschlusspräsentation eines Wochenkurses stattfand, in dem die Heilerziehungspfleger/innen als Teil ihrer Ausbildung die Gebärdensprache erlernten. Die ihnen bei ihrer späteren Tätigkeit auch die Möglichkeit gibt, mit Gehörlosen zu kommunizieren und ihre besondere Lebenslage zu verstehen.

Für diese 1-wöchigen Kurse reist jeweils eine
Pädagogin und Expertin für die Gehörlosensprache aus Rostock an, deren Wurzeln übrigens in Nordhausen liegen. Und in jeden Jahr gibt es zum Abschluss eines solchen Kurses eine Präsentation der Absolventen, in der sie wissen lassen und zeigen, was sie in diesem Kurs lernten.

Nachdem also auch dieser Teil der Ausbildung zum Programm der pro-vita-Akademie und damit einer privatgeführten Schule für soziale Berufe gehört, erhielt ich mit der Teilnahme an dieser Präsentation gleich einen aktuellen
praktischen Einblick in Teile der Ausbildung dieser Schule. Zwar nicht die erste, ich weiß um die hochqualifizierte schulische Ausbildung und ich kenne diese Bildungseinrichtung aus gestaltenden Auftritten anlässlich der Berufsstartmessen in der Wiedigsburghalle, aus Veranstaltungen und Führungen zum jährlichen „Tag der offenen Tür“, oder/und den Theateraufführungen auf der akademieeigenen Bühne. Also auch Auszügen aus dem pädagogischen, gesellschaftlichen und kulturellen Bildungsprogramm der pro-vita-Akademie. Und was ich nun auf dieser Bühne zu
sehen bekam, vereint schon schulische Bildung mit dem notwendigen Verstehen von Menschen, die wegen ihrer Gehörlosigkeit der besonderen Zuwendung bedürfen. Auch wenn man berücksichtigt, dass ein solcher Kurs in einer fortgeschrittenen Phase der Ausbildung stattfindet, scheint es mir schon aller Anerkennung wert, junge Menschen in so kurzer Zeit solch besondere Fähigkeiten als Rüstzeug ihrer späteren Tätigkeit zu vermitteln.


Mit diesem Eindruck verließ ich erst einmal wieder die pro-vita-Akademie, um in diesem
Beitrag festzuhalten, was mir da als Teil der Ausbildung vermittelt worden war. Im Ergebnis aber bleibt gerade deshalb die Frage, warum berufsbildenden Schulen in freier Trägerschaft die staatlichen Zuwendungen gekürzt wurden. Das aber bleibt mir noch zu thematisieren.

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