Als ich im Vorfeld des "Internationalen Tages der Pflege" (der heute begangen wird) am Freitag die
Pro-vita-Akademie in der Geschwister-Scholl-Straße besuchte, war es
meine Absicht, mich von deren Leiterin Uta Triebel über die
derzeitige Situation von Schulen unter freier Trägerschaft
informieren zu lassen.
Obwohl das Treffen verabredet war, kam
es zunächst nicht zu einem Sachgespräch, weil genau zu dieser Zeit
auf der Studiobühne der Akademie die Abschlusspräsentation eines
Wochenkurses stattfand, in dem die Heilerziehungspfleger/innen als
Teil ihrer Ausbildung die Gebärdensprache erlernten. Die ihnen bei
ihrer späteren Tätigkeit auch die Möglichkeit gibt, mit Gehörlosen
zu kommunizieren und ihre besondere Lebenslage zu verstehen.
Für diese 1-wöchigen Kurse reist
jeweils eine
Pädagogin und Expertin für die Gehörlosensprache aus
Rostock an, deren Wurzeln übrigens in Nordhausen liegen. Und in
jeden Jahr gibt es zum Abschluss eines solchen Kurses eine
Präsentation der Absolventen, in der sie wissen lassen und zeigen,
was sie in diesem Kurs lernten.
Nachdem also auch dieser Teil der
Ausbildung zum Programm der pro-vita-Akademie und damit einer
privatgeführten Schule für soziale Berufe gehört, erhielt ich mit
der Teilnahme an dieser Präsentation gleich einen aktuellen
praktischen Einblick in Teile der Ausbildung dieser Schule. Zwar
nicht die erste, ich weiß um die hochqualifizierte schulische
Ausbildung und ich kenne diese Bildungseinrichtung aus gestaltenden
Auftritten anlässlich der Berufsstartmessen in der Wiedigsburghalle,
aus Veranstaltungen und Führungen zum jährlichen „Tag der offenen
Tür“, oder/und den Theateraufführungen auf der akademieeigenen
Bühne. Also auch Auszügen aus dem pädagogischen,
gesellschaftlichen und kulturellen Bildungsprogramm der
pro-vita-Akademie. Und was ich nun auf dieser Bühne zu sehen bekam, vereint schon schulische Bildung mit dem notwendigen Verstehen von Menschen, die wegen ihrer Gehörlosigkeit der besonderen Zuwendung bedürfen. Auch wenn man berücksichtigt, dass ein solcher Kurs in einer fortgeschrittenen Phase der Ausbildung stattfindet, scheint es mir schon aller Anerkennung wert, junge Menschen in so kurzer Zeit solch besondere Fähigkeiten als Rüstzeug ihrer späteren Tätigkeit zu vermitteln.
Mit diesem Eindruck verließ ich erst
einmal wieder die pro-vita-Akademie, um in diesem
Beitrag
festzuhalten, was mir da als Teil der Ausbildung vermittelt worden
war. Im Ergebnis aber bleibt gerade deshalb die Frage, warum
berufsbildenden Schulen in freier Trägerschaft die staatlichen
Zuwendungen gekürzt wurden. Das aber bleibt mir noch zu
thematisieren.
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