Was ein Widersinn – oder doch nicht?
Anspruchslos unterhalten wollte ich mich gestern Abend gern vom
Fernsehen lassen und wählte dafür im BR „Kaisermanöver“. Das
aber fand gar nicht statt, man hatte es abgesetzt zugunsten des
Meisterspektakels um den FC Bayern München. Nachdem mich das nun
wirklich nicht interessierte, klickte ich mich durch die Programme
verschiedener anderer Sender, übersprang den Countdown zum
„Eurovision Song Contest“ der ARD, weil mich allein schon Barbara
Schöneberger in die Flucht zu schlagen vermag und blieb bei n-tv
hängen. Was dort geboten wurde war zwar alles andere als kurzweilige
Unterhaltung, dafür aber Vergangenheit bewältigend: „Die Psyche
der Nazis“. Und weil ich ja einer Generation angehöre, die vom
„Dritten Reich“ noch einiges mitbekam, ohne allerdings auch die
dunkle und verhängnisvolle Seite des Naziregimes wirklich
kennengelernt zu haben, bin ich auch heute noch interessiert, mich
darüber informieren zu lassen. Und mich damit auseinander zu setzen,
also Vergangenheitsbewältigung zu betreiben.
Es ging in dieser Sendung um die
Geschichte der SS. Und ohne mich hier weiter damit zu beschäftigen
überlege ich doch mitunter, ob das, was gerade in n-tv schon im
Laufe der Zeit an solchen auch dokumentarischen Sendungen gebracht
wurde, wirklich geeignet ist, die Fratze des Nationalsozialismusses
zwischen 1935 und 1945 wirklich deutlich werden zu lassen!?
Wie dem auch sei, lese ich heute im
Internet, dass Österreich mit Conchita Wurst zur gleichen Zeit wie
ich die „Geschichte der SS“ sah, in Kopenhagen diesen „Eurovision
Song Contest“ gewann. Ich erspare mir jetzt, eine gedankliche
Verbindung zwischen dem einen und dem anderen zu konstruieren, ich
denke aber, dass „man“ glücklich sein darf, hier in einer Zeit
zu leben, die für alle menschlich bedingten Entwicklungen offen ist,
wenn sie nur ethisch und moralisch vertretbar sind.
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