Seit 1969 gibt es diesen internationale
Aktions- "Tag der Pflege" (auch "Tag der
Krankenpflege", "International Nurses Day") und
veranstaltet wird er jeweils am Geburtstag von Florence Nightingale,
(geboren am 12. Mai 1820 in Florenz; gestorben 13. August 1910 in
London),die als die Pionierin der modernen Krankenpflege gilt.
Insbesondere ihr Einsatz während des Krimkriegs (um 1854)
verschaffte ihr in Großbritannien große nationale Verehrung. An
ihrem Geburtstag wird daher ihr zu Ehren der Internationale Tag der
Krankenpflege begangen.
In der „Süddeutsche“ ist dazu
sinngemäß zu lesen, Florence Nightingale würde sich vermutlich im
Grabe umdrehen, wenn sie wüsste, wie es heutzutage vielerorts um die
Pflege alter Menschen bestellt ist. . . Grund zum Feiern gibt es
deshalb nicht, denn der Pflegeberuf ist unattraktiv wie nie:
Schlechte Arbeitsbedingen sorgen dafür, dass zum Beispiel in Berlin
und Brandenburg in der Altenpflege tausende Fachkräfte fehlen. Und
die Situation wird sich noch verschärfen. (Soweit die SZ) Im
Landkreis Nordhausen zumindest scheint es demgegenüber besser
bestellt, denn von stattgefundenen Protesten sah oder las ich bisher
in den Zeitungen nichts. Dabei haben am Montag tausende Pflegekräfte
in zahlreichen Städten gegen schlechte Bedingungen in der
Altenpflege protestiert. In Berlin übergab Diakonie-Präsident
Johannes Stockmeier anlässlich dieses Tages "Rettungspakete"
an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe.
Soweit
bekannt, gibt es in Deutschland derzeit rund 2,5 Millionen
pflegebedürftige Menschen. Deshalb richtete sich der bundesweite
Protest der Pflegekräfte gegen die Bedingungen in der Pflege. Nach
Angaben des Berufsverbandes brauchen Pflegekräfte vor allem drei
Dinge: Mehr Zeit für die Menschen, mehr Verlässlichkeit bei der
Dienstplanung, und die Auszubildenden brauchen mehr Zeit zum Lernen.
Wegen des Personalmangels müssten sie oft den Lückenbüßer spielen
und würden als Praktikant/innen oft genug wie eine Vollzeitkraft
eingeplant, so der Berufsverband.
Im
Bundesfamilienministerium übergab das Bündnis für Altenpflege
Protestpostkarten, auf denen der Erhalt des Altenpflegers als
spezieller Ausbildungsberuf gefordert wird. Weil die große Koalition
plant, die Ausbildungen in den Zweigen Alten-, Kranken- und
Kinderkrankenpflege zusammenzuführen. Familienministerin Manuela
Schwesig (SPD) bekräftigte demgegenüber ihre Forderung nach einer
kostenlosen Ausbildung. Bund und Länder hatten sich bereits darauf
verständigt, das Schulgeld im Pflegebereich abzuschaffen, sagte sie.
Und damit komme ich auf die
beabsichtigte Thematisierung der Situation der berufsbildenden
Schulen in freier Trägerschaft am Beispiel der Pro vita Akademie in
Nodhausen (siehe meinen Eintrag vom 12.05.: „Auch Gehörlosensprache
gehört zum Programm“). Dort nämlich ist Altenpflege eines von
insgesamt sieben Ausbildungsberufen mit durchaus beachtlichen
Zugangsvoraussetzungen. Und natürlich staatlicher Abschlussprüfung
und ebensolcher Berufserlaubnis. Und nach den Bedürfnissen alter
Menschen – die ich meine, einzuschätzen zu können - fehlt mir
das Verständnis für eine beabsichtigte Zusammenlegung mit Kranken-
und Kinderkrankenpflege. Das aber ist ein allgemein drohendes Problem
im Ausbildungsspektrum berufsbildender Schulen im sozialpädagogischen
und sozialpflegerischen Bereich.
Schulen in freier Trägerschaft haben ganz andere, nämlich
strukturelle und wirklich gravierende Probleme, hervorgerufen durch
die Kürzung staatlicher Zuwendungen, die teilweise bestandsbedrohend
sind. Über die noch zu berichten sein wird.
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