► Niedrigste
Arbeitslosigkeit in einem April seit 1990
►
Jugendarbeitslosigkeit im Kyffhäuserkreis deutlich gesenkt
►
Kunststoffbranche mit guten Perspektiven
„Die
Arbeitslosigkeit konnte auf den bislang niedrigsten Aprilwert seit
1990 gesenkt werden“, so Karsten Froböse. Der Chef der Nordhäuser
Arbeitsagentur berichtete in der TR Plast Ebeleben GmbH
über die Entwicklung der Arbeitslosigkeit.
„Es
gibt aktuell drei Themen auf dem Arbeitsmarkt: Fachkräfte,
Fachkräfte, Fachkräfte!“, so Karsten Froböse. Seit
Jahresbeginn habe man einen steigenden Bestand an Arbeitsstellen um
rund zwölf Prozent.
8.300
Männer und Frauen sind bei der Agentur und den drei Jobcentern
arbeitslos gemeldet. Die
Arbeitslosigkeit sei um über neun Prozent zum Vorjahr gesunken.
Gegenüber März ist die Zahl der Arbeitslosen um fast 600 Personen
zurückgegangen.
Die
Arbeitslosenquote aller Erwerbspersonen liegt aktuell bei 6,1
Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 6,7 Prozent. „Was wir uns
immer wieder verdeutlichen müssen: Wir liegen in Nordthüringen
unter Nordrhein-Westfalen und nähern uns mit unserer Quote
inzwischen dem Saarland an.“
Den
stärksten Rückgang habe man im Vergleich der letzten zwölf Monate
im Landkreis Eichsfeld beobachtet. Um über 17 Prozent sank hier die
Zahl der Erwerbslosen zum April 2017. Die Zahl der Entlassungen sei
gegenüber März deutlich zurückgegangen.
Starke
Arbeitskräftenachfrage im verarbeitenden Gewerbe
Fast 1.700
freie Stellen waren im April gemeldet, nahezu alle
sozialversicherungspflichtig. Die Fachkräftenachfrage käme vor
allem aus den gewerblichen Bereichen. „Hier sind auch gute
Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen, höherer Verdienst und
sichere Arbeitsplätze. Wer bislang nur Verkaufsberufe im Blick
hatte, sollte sich über die Chancen in technischen Berufen
informieren.“ Gerade in der Metall-, Elektro-branche sei
Arbeitslosigkeit meist nur von kurzer Dauer. „Wir haben derzeit in
Nordthüringen nur noch acht arbeitslose Mechatroniker und das
bestimmt nicht lange.“
Arbeitslosenquote
in allen Landkreisen gesenkt
Im
Kyffhäuserkreis sind derzeit rund 3.250 Männer und Frauen auf
Jobsuche, fast 280 weniger als im Vorjahresvergleich. Die
Arbeitslosenquote beträgt aktuell 8,3 Prozent. Vor einem Jahr lag
die Quote noch bei 8,9 Prozent. Der Landkreis liegt damit unter dem
Niveau von Bochum oder Bremen.
Im
Landkreis Nordhausen sank die Arbeitslosenquote zum Vorjahr um 0,2
Prozentpunkte auf 7,1 Prozent. Das Minus im Landkreis Eichsfeld lag
bei 0,7 Punkten zum Vorjahr. Die Quote beträgt aktuell 3,8 Prozent.
Jugendarbeitslosigkeit
sinkt
Vor
allem junge Leute profitieren von der guten Arbeitsmarktlage,
bestätigt Karsten Froböse. Um rund acht Prozent ging die Zahl der
jobsuchenden Jugendlichen im April zum Vorjahr zurück. „Im
Kyffhäuserkreis sank die Zahl sogar um über sechzehn Prozent.“
Erfreulich für Jugendliche seien die guten beruflichen Perspektiven,
die die Region heute biete. „Junge Leute finden eine Arbeit - wenn
sie wollen und können.“ Das bedeute, neben den körperlichen und
geistigen Fähigkeiten seien Engagement und Motivation sehr
entscheidend. „Leider gibt es im Einzelfall da auch Grenzen“,
bedauert Froböse. Im Landkreis von Vorteil sei die enge
Zusammenarbeit innerhalb der Jugendberufsagentur, in der Jobcenter,
Landratsamt, Schulamt und Arbeitsagentur gemeinsam agieren und die
jungen Menschen unterstützen.
Derzeit
sind noch 173 unter 25-Jährige im Kyffhäuserkreis arbeitslos. Die
Quote liegt aktuell bei 6,9 Prozent. Im gesamten Agenturbezirk suchen
aktuell noch 545 junge Leute eine neue Beschäftigung, rund 50
weniger als im April 2017. Die Quote beträgt 5,7 Prozent.
Gute
Berufsperspektiven in der Kunststoffbranche
2.500
Beschäftigte sind in den drei Landkreisen in der
Kunststoffverarbeitung tätig. Die Branche bietet gute berufliche
Perspektiven. „Jeder fünfte Arbeitnehmer ist älter als 55 Jahre.
Hier wird in den nächsten Jahren hoher Personalbedarf sein“, so
der Agenturchef.
Auf
dem Ausbildungsmarkt ist noch einiges offen
Knapp
1.200 Bewerber haben sich von Oktober bis Ende April bei den
Berufsberatern gemeldet. Demgegenüber stehen 1.375
Ausbildungsstellen. Wer jetzt noch ohne Ausbildungsvertrag ist,
sollte dringend noch einmal das Gespräch mit dem Berufsberater
suchen. Beratung sei bei der Vielfalt der Ausbildungsberufe nun
einmal das A und O. „Ausbildung ebnet den Weg in die Zukunft“,
betont Agenturchef Froböse.
Mitgeteilt von der Nordhäuser Agentur für Arbeit am 26.04.2018