Dienstag, 31. Oktober 2017

„Kunsthaus unter den Linden“ in Sondershausen eröffnet am 4. November

Gerd Mackensen öffnet seine Galerie Kunstkennern und Neugierigen
Bisher kannte man die Werke von Gerd Mackensen nur aus Ausstellungen – ob regional im KUNSTHAUS MEYENBURG, in der Galerie der Sparkasse, in der Kemenate Großbodungen und derzeit in der Sparkasse Bad Sachsa oder beispielsweise in Erfurt, Apolda, Arnstadt, Sömmerda, Halle. Jetzt aber - endlich - hat er sich entschlossen, sein Haus - die alte Schule Bebra im Vorort von Sondershausen - und sein Atelier nicht nur für Kunstkenner, sondern vor allem für neugierige Besucher zu öffnen. Die Gäste können und dürfen "Atelier-Luft schnuppern"!
Organisatorisch wird die Galerie von Sylvester Mackensen, der als Fotograph und Grafiker den Nordhäusern bekannt ist, geleitet. Von ihm ist die folgende Pressemitteilung:
  
Am Sonnabend, den 04.11.2017 zwischen 15.00 und 20.00 Uhr eröffnet das „Kunsthaus unter den Linden“. Bekannt ist die ehemalige Schule in Bebra bereits durch den Sondershäuser Künstler Gerd Mackensen. Auf den Fluren des Kunsthauses sollen zukünftig neben Arbeiten bildender Künstler auch Lesungen oder Buchvorstellungen organisiert werden. „Wir möchten uns als kleiner und recht intimer Veranstaltungsort vorstellen und den Kunstkennern wie auch den Neugierigen aus der Region interessante Ausstellungen und Werke präsentieren“ so der Organisator des Kunsthauses Sylvester Mackensen. Der Auftakt dazu wird im kommenden Jahr stattfinden, doch am 04. November können bereits die Räumlichkeiten besichtigt werden. Das Atelier von Gerd Mackensen wird ebenfalls geöffnet sein. 

Wann:    Eröffnung am Sonnabend, 04. November 2017  von  15 bis 20 Uhr
Wo:        99706 SDH, Margaretenstraße 22a


Dr. Wolfgang R. Pientka im Auftrag von Sylvester und Gerd Mackensen

Montag, 30. Oktober 2017

Am Freitag, dem 3. November:

 „Zaubermasken und Fantasiegestalten“: Verwandlungsaktion in der „Flohburg“

Nordhausen (psv) „Zaubermasken und Fantasiegestalten“ – unter diesem Motto steht am Freitag, dem 3. November, von 13 bis 16 Uhr, eine Verwandlungsaktion im Nordhäuer Stadtmuseum „Flohburg“.

Der Aktionstag steht im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Vorhang auf! 100 Jahre Theater Nordhausen“. Pro Kind kostet die Aktion 3 Euro. Voranmeldungen sind ab sofort unter 03631 47 25 68 0 möglich.


„Alle Kinder, die selbst eine tolle Zaubermaske basteln und gestalten möchten, sind herzlich eingeladen“, sagte  Museumsmitarbeiterin Astrid Lautenschläger. Man darf in der Theater-Wunschkiste stöbern und sich selbst eine Maskerade zusammenstellen. „Im Anschluss können sich die Kinder schminken lassen. Als Höhepunkt gibt es ein Foto oder natürlich einen Selfie mit dem eigenen Handy“, so Frau Lautenschläger.   

Vulkanisches Feuer auf dem Stromboli erleben

Die traumhaften Liparischen Inseln hautnah im „KUNSTHAUS MEYENBURG“

Wer weiß schon, dass der Stromboli, auf den Liparischen Inseln nördlich Siziliens gelegen, ständig aktiv ist? Dass diese Inseln wegen des massenhaften Vorkommens an Obsidian, diesem schwarzen, glasartigen Vulkangestein, in Zeiten der Urgesellschaft so etwas Ähnliches waren wie heute die Erdöl fördernden Staaten? Dass dieses Material ‚exportiert‘ wurde in den ganzen damals bekannten europäischen Siedlungsraum? Dass man heute auf diesen Inseln Kapern in allen Variationen kaufen kann – gesalzen 5 Jahre lagerfähig? Dass aus Maulbeeren, ob als weiße oder dunkle Früchte, sehr leckeres Eis produziert wird? Wie jedes Jahr erwandert das Ehepaar Hannelore und Wolfgang R. Pientka eine bestimmte
Region Europas. Aus den Erlebnissen und Eindrücken, vor allem aber aus den Fotos entsteht auch immer ein Vortrag. Nach Mallorca, Lanzarote und Finnland nun die vulkanischen Liparischen Inseln, deren bekannteste der Stromboli ist. Mit Helm, entsprechenden Lampen, passender Kleidung und geführt von Bergführern wurden die fast 1000 Höhenmeter erstiegen, um die aktiven und alle zehn Minuten ‚spuckenden‘ Krater ganz aus der Nähe und vor allem in der Dunkelheit zu erleben. Es entstanden Fotos, von denen einige für die große Fotoausstellung „Ferne Welten“ des PANORAMA-Museums Bad Frankenhausen im vergangenen Jahr ausgewählt und gezeigt wurden. Wer teilhaben möchte an den Eindrücken dieser herrlichen, im Frühjahr blühenden Landschaft, an der Einsamkeit karg begrünter Lavaregionen, an den Strapazen der Aufstiege, an Fumarolen, aus denen Schwefeldämpfe in solcher Menge austreten, dass gelbe Schwefelkristalle in Massen fast zu greifen sind und an Motiven, die jeden Touristenprospekt zieren könnten, der sei eingeladen!
Wann: 08. November 2017 um 19 Uhr
Wo: „Kunsthaus-Keller“ des KUNSTHAUSES MEYENBURG Nordhausen
Eintritt: 5 EUR - für Mitglieder des Vereins kostenlos

Dr. Wolfgang R. Pientka Vorsitzender des KUNSTHAUS MEYENBURG Fördervereins

Musiker des Loh-Orchesters ganz nah

Kammerkonzert in der Cruciskirche am 5. November

Die Kammerkonzerte der Deutschen Max-Bruch-Gesellschaft Sondershausen e. V. mit Musikerinnen und Musikern des Loh-Orchesters erfahren in jedem Jahr immer wieder großen Zuspruch. Denn diese Konzerte bieten die seltene Gelegenheit, einmal kleine kammermusikalische Besetzungen hautnah zu erleben.

Im 9. Kammerkonzert am Sonntag, 5. November 2017, um 11.00 Uhr im Bürgersaal der Sondershäuser Cruciskirche steht Max Bruchs spätes Streichquintett Es-Dur im Mittelpunkt, das wie viele seiner Werke von einer besonderen Klangschönheit lebt. Dazu erklingen unter anderem zwei Neuschöpfungen der beiden jungen Komponisten Alireza Khiabani und Hans Henning Ginzel, Preisträger des ersten Sondershäuser Kompositionswettbewerbs 2016, sowie Musik von Robert Schumann, Paul Dukas und anderen.

Das Konzertprogramm ist so bunt wie die Besetzung mit verschiedenen Bläsern, Streichern, Klavier und Harfe. Es spielen Christian Schildmann (Flöte), Maxi Kaun (Klarinette), Károly Orbán (Horn), Cecilia Domuncu (Harfe), Marek Adam Smentek und Evgeni Vilkinski (Geige), Tereza Simona Luca und Artur Hubert (Bratsche), Sebastian Hennemann (Cello) sowie Pianist Ronald Uhlig vom Carl-Schroeder-Konservatorium.

Das Konzert wird gefördert von der Sparkassen-Kunststiftung für den Kyffhäuserkreis und findet in Kooperation mit der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH, der Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen e. V. und der Glückauf Sondershausen Entwicklungs- und Sicherungsgesellschaft mbH statt. Karten sind an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der Sondershausen-Information (Tel. 0 36 32/78 81 11), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH erhältlich.


Foto: Harfenisten Cecilia Domuncu; Foto: Tilmann Graner

Turbulente Komödie: „Der Vorname“ ab 3. November im Theater Nordhausen

Die Situation ist skurril: Bei einem harmonischen Diner schockiert der Bruder der Gastgeberin die Runde mit der Ankündigung, seinen ersten Sohn Adolphe zu nennen. Ein Skandal! Darf er das überhaupt, ein Kind nach Hitler nennen? Die Stimmung kippt, die Wogen schlagen hoch. Vieles, was im Namen von Freundschaft und Liebe jahrelang unter den Teppich gekehrt wurde, bricht sich nun in heftigem Schlagabtausch Bahn …

Brillanter Wortwitz, turbulente Situationskomik und pointierte Dialoge in der besten Tradition der französischen Gesellschaftskomödie zeichnen die Komödie „Der Vorname“, das Debütstück des
Autorenduos Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière, aus und sorgen für beste Unterhaltung. Mit einer großen Portion Humor zeigen die beiden, wie lang gehegte Konflikte an die Oberfläche kommen, und erlauben manchen Blick in die Abgründe der Figuren.

„Der Vorname“ war in Paris der größte Publikums- und Presseerfolg der Spielzeit 2010/2011 und wurde 2012 sogar verfilmt. Nach Nordhausen bringt es ab Freitag, 3. November, das Ensemble des Theaters Rudolstadt im Rahmen der Kooperation der beiden Häuser. In der Inszenierung von Markus Fennert spielen Beate Furcht, Felix Voigt, Benjamin Griebel, Christian Dräger und Susan Ihlenfeld. Bühnenbild und Kostüme hat Sandra Hauser entworfen.

Karten für die Nordhäuser Premiere von „Der Vorname“ am 3. November um 19.30 Uhr und die weiteren Vorstellungen am 11. November um 19.30 Uhr, am 15. November um 15 Uhr und am 19. November um 18 Uhr im Theater Nordhausen gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.


Foto: v. li. Susan Ihlenfeld, Felix Voigt, Christian Dräger, Beate Furcht; Foto: Lisa Stern 

Thüringer Tourismus im August 2017

Mehr Gäste, weniger Übernachtungen

In den Thüringer Beherbergungsstätten mit zehn und mehr Gästebetten (einschließlich der Campingplätze) stieg die Zahl der Gästeankünfte im August 2017 um 1,4 Prozent auf 419 Tausend. Die Anzahl der Übernachtungen lag nach vorläufigen Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik unter dem Niveau des Vorjahres. Mit knapp 1,2 Millionen Übernachtungen gingen diese gegenüber August 2016 um 0,9 Prozent zurück. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Gast blieb im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 2,8 Tagen konstant.
Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik am 25.10.1017

IHK-Info:

 Vorbereitungslehrgang auf
Ausbilder- Eignungsprüfung nach AEVO
ab 06.11.2017 im RSC Nordhausen (berufsbegleitend)

Neue Berufe und Ausbildungsstrukturen, neue Prüfverfahren sowie moderne Lern- und Lehrmethoden stellen an die Ausbilder zunehmend erhöhte Anforderungen. Die Ausbilderlehrgänge der IHK Erfurt wurden umfassend auf die veränderten Ausbildungsprozesse abgestimmt und vermitteln spezielle berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse.

Möchten Sie die Ausbildung Ihres Fachkräftenachwuchses selbst in die Hand nehmen? Für künftige Berufsausbilder bietet die IHK Erfurt in Nordhausen einen Vorbereitungslehrgang auf die Ausbildereignungsprüfung nach AEVO über 115 Unterrichtsstunden an.

Wo: Regionales Service-Center Nordhausen, Wallrothstraße 4
Wann: 06.11.2017 bis 05.02.2018
montags und mittwochs 16:30 – 20:30 Uhr

Weitere Informationen erhalten Sie von den Mitarbeitern des RSC Nordhausen unter Telefon 03631 908210 oder über www.erfurt.ihk.de .

gez. Diana Stolze
Leiterin Regionale Service-Center
Landkreise Eichsfeld, Nordhausen und Kyffhäuserkreis

Nationaler Normenkontrollrat erhält den Preis Soziale Marktwirtschaft derKonrad-Adenauer-Stiftung

Der Nationale Normenkontrollrat unter Vorsitz von Dr. Johannes Ludewig erhält den diesjährigen „Preis Soziale Marktwirtschaft“. Mit ihm zeichnet die Konrad-Adenauer-Stiftung eine „vorbildliche Institution“ aus, die sich „erfolgreich für Bürokratieabbau und bessere Rechtssetzung einsetzt“, heißt es in der Begründung der Jury unter Vorsitz von Dr. Nicola Leibinger-Kammüller. Die Arbeit des Nationalen Normenkontrollrats steigert die „wirtschaftliche und staatliche Effizienz und damit die gesellschaftliche Akzeptanz der Sozialen Marktwirtschaft“. Nicht zuletzt die Einführung der „One in one out“-Regel im Jahr 2015 sorgt dafür, dass die Wirtschaft durch gesetzliche Regelungen nicht stärker belastet wird. 

Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung und Präsident des Europäischen Parlaments a. D.,
Dr. Hans-Gert Pöttering, gratuliert dem diesjährigen Preisträger: „Der Nationale Normenkontrollrat hat Vorbildcharakter inner- und außerhalb Deutschlands. Mit seinem Einsatz für Bürokratieabbau und bessere Rechtssetzung hilft er wesentlich, das Vertrauen der Bevölkerung in nationale wie europäische Institutionen zu stärken. Mit seiner Leitlinie der starken Einbeziehung von Ländern und Kommunen stärkt er das Prinzip der Subsidiarität und damit ein ordnungspolitisches Kernstück unserer Sozialen Marktwirtschaft.“

Den
undotierten Ehrenpreis verleiht die Konrad-Adenauer-Stiftung in diesem Jahr zum 15. Mal an Persönlichkeiten und Institutionen, die sich mit ihrer Arbeit um die Soziale Marktwirtschaft verdient gemacht haben. Im vergangenen Jahr wurde Brigitte Vöster-Alber, Geschäftsführende Gesellschafterin der Gebäudetechnikfirma GEZE GmbH in Leonberg, ausgezeichnet.

Die
Preisverleihung findet am 6. Dezember 2017 im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin statt. Dr. Eric Schweitzer, Präsident des Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK), wird die Laudatio halten.

Weitere Informationen zum Preis und den bisherigen Preisträgern finden Sie unter
www.kas.de/psm

Für eine moderne Verwaltung mit weniger Papier

Die eAkte kommt: Das Jobcenter Landkreis Nordhausen löst die klassische Aktenverwaltung ab und nutzt ab November die elektronische Akte. Ziel dieser papierlosen Akte ist es, die Arbeitsabläufe im Jobcenter zu verbessern und zu vereinfachen, sowohl für die Kunden als auch für die Mitarbeiter. Das Jobcenter wird so zu einem papierarmen Dienstleister. „Die Vorteile für unsere Kunden liegen auf der Hand: Die Wartezeiten werden sich noch weiter verkürzen und es wird möglich sein, Auskünfte noch schneller als bislang zu erteilen“, sagt Heiko Röder, Geschäftsführer des Jobcenters.

Elektronische Aktenführung heißt, dass die eingehende Kundenpost gescannt und computerlesbar gespeichert wird. Dabei hat der Datenschutz höchste Priorität: Die Dokumente können immer nur die Jobcenter-Beschäftigten einsehen, die den jeweiligen Kunden betreuen und das individuelle Anliegen bearbeiten. Durch die eAkte können Mitarbeiter Fragen der Kunden in der Regel schneller beantworten, denn die Akte ist sofort auf den Bildschirmen verfügbar. „Bei den papiergebundenen Akten kam es immer wieder vor, das sie gerade im Haus unterwegs waren und erst aus einer anderen Ablage geholt werden mussten. Jetzt sind die Informationen immer sofort im Computer verfügbar“, so Heiko Röder. „Ziel der neuen eAkten ist es daher auch, die Bearbeitungszeiten zu senken, denn es müssen beispielsweise nicht länger Akten transportiert oder aus unserem umfangreichen Aktenarchiv herausgesucht werden.“

Auf dieses meterlange Archiv wird sich die neue eAkte natürlich perspektivisch auch auswirken: Eine durchschnittliche Akte von Kunden eines Jobcenters umfasst etwa 300 Seiten, oft auch mehr. Bundesweit lagern damit zurzeit insgesamt fast 5 Milliarden Blatt Papier in den Jobcentern. Ohne die eAkte würden jeden Tag rund 1,8 Millionen Blatt hinzukommen. Die elektronische Akte hilft also dabei, diese Papierflut einzudämmen und dadurch mittelfristig auch Lagerkapazitäten im Jobcenter einzusparen. Zugleich ist die elektronische Aktenverwaltung ein wesentlicher Grundbaustein für kundenfreundliche Online-Angebote der Zukunft.

Für die Kunden ändert sich nichts. Sie können weiterhin wie gewohnt ihre Anliegen auch per Brief an ihr Jobcenter senden. Eingereichte Unterlagen werden nach der Digitalisierung acht Wochen aufbewahrt und danach gemäß der Datenschutzrichtlinien vernichtet. Deshalb sollten in der Regel nur Kopien eingereicht werden und Originale nur dann, wenn diese ausdrücklich angefordert werden.


Die ersten Vorbereitungen, um die eAkte einzuführen, haben in Nordhausen schon im Frühjahr begonnen. So hat das Jobcenter beispielsweise seine Mitarbeiter geschult und auch die erforderlichen IT-Maßnahmen umgesetzt. Die Bundesagentur für Arbeit verwaltet seine Akten schon seit 2012 in den Agenturen für Arbeit sowie den Familienkassen elektronisch. Erste Modellerprobungen der eAkte in Jobcentern gab es 2015. Bis Mitte des kommenden Jahres wird nun die elektronische Akte nach und nach in allen 303 Jobcentern in Deutschland eingeführt, die die Bundesagentur gemeinsam mit den Kommunen betreiben.

Eine Mitteilung der Agentur für Arbeit Nordhausen am 26.Okt. 2017

Freundlichkeit ist wichtiger als Gruppenzugehörigkeit

Menschen suchen Freunde, die einer anderen ethnischen oder religiösen Gruppe als der eigenen angehören, nach deren individuellen Eigenschaften aus

Obwohl die Schlagzeilen weltweit vor allem von Uneinigkeit und Konflikten beherrscht werden, schließen Menschen seit jeher Freundschaften über Gruppenzugehörigkeiten hinweg. Doch nach welchen Kriterien wählen sie Freunde aus, die einer anderen Gruppe angehören? In Zusammenarbeit mit Gartenbauern aus Bolivien haben Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und der University of California Santa Barbara herausgefunden, dass Menschen sehr ähnliche Kriterien anwenden wie bei der Auswahl von Freunden innerhalb der eigenen Gemeinschaft: In beiden Fällen zählen vor allem individuelle kooperative Eigenschaften. Nur wenn es darum geht, begrenzte Ressourcen aufzuteilen, beeinflussen Gruppeneigenschaften die Wahl.

Menschen haben sich im Laufe der Geschichte und Vorgeschichte auf Freunde verlassen, die anderswo leben oder anderen ethnischen Gruppen angehören. Diese Freunde können den Zugang zu Ressourcen erleichtern, die vor Ort nicht verfügbar sind oder knapp werden. Auch wenn viele von uns heute einen Großteil von dem, was wir täglich brauchen, einkaufen können, sind Freunde, die anderswo leben, nach wie vor wichtig: Geändert hat sich nur, welche Ressourcen uns relevant erscheinen. Wenn wir einen neuen Freund aus einer anderen Gruppe auszuwählen, achten wir dann nicht nur auf seine Kooperationsbereitschaft, sondern auch darauf, ob seine Gruppe Zugang zu wichtigen Ressourcen hat?

Anne Pisor vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und Michael Gurven von der University of California Santa Barbara, USA, haben anhand dreier Populationen von Gartenbauern in Bolivien untersucht, inwieweit sich individuelle Eigenschaften und Gruppeneigenschaften darauf auswirken, ob ein Fremder als potentieller Freund betrachtet wird. Gartenbauern betätigen sich traditionell mit Brandrodung, Fischen und Jagen. In Bolivien aber kaufen und verkaufen Gartenbauern zunehmend Waren auf Märkten; die drei untersuchten Populationen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Marktbeteiligung. Menschen, die sich an diesen Märkten beteiligen, begegnen häufiger Personen aus anderen ethnischen und religiösen Gruppen. Die Bedeutung, Freundschaften mit Mitgliedern dieser Gruppen zu knüpfen, kann sich entsprechend verändern.

Pisor führte ein Experiment durch, bei dem jeder Teilnehmer Geld erhielt, das dieser wiederum an Fremde aus derselben oder einer anderen ethnischen oder religiösen Gruppe weitergeben oder für sich behalten konnte. Jedem Teilnehmer wurden Bilder dieser Personen gezeigt und gesagt, dass das Geld diesen Personen im Namen des Teilnehmers überreicht würde. Pisor forderte die Teilnehmer außerdem auf, ihre Wahrnehmung der einzelnen Kandidaten in mehreren Bereichen zu beschreiben und die Vorteile, Kosten und Stereotypen zu benennen, die sie mit der Gruppe des Empfängers verbinden.

Den Forschern fiel auf, dass die Teilnehmer, unabhängig davon, ob die potentiellen neuen Freunde aus ihrer eigenen oder einer anderen Gruppe stammen, denjenigen bevorzugt Geld zukommen ließen, die sie für „gute Menschen“ hielten (entspricht im bolivianischen Spanisch der Bedeutung „freundlich und offen“). „Das finde ich immer wieder in Bolivien: Einen guten Menschen zum Freund zu haben, ist ganz besonders wichtig“, sagt Pisor.

Dass die Teilnehmer im Experiment ihr Interesse an einer Freundschaft in Form von Geld zum Ausdruck bringen sollten, führte zu informativen Einblicken. „Unter den Kandidaten, die zur eigenen Gruppe gehörten, bevorzugten die Teilnehmer die wohlhabenderen, wollten mir das aber nicht sagen“, berichtet Pisor. „Sie gaben denjenigen mehr Geld, die von anderen als wohlhabend eingestuft worden waren, beschrieben sie mir gegenüber aber als nicht wohlhabend. Wahrscheinlich, um zu rechtfertigen, dass sie ihnen Geld gaben.“

Die Forscher fanden auch keine eindeutigen Hinweise darauf, dass die Teilnehmer bestimmte Gruppeneigenschaften bei Empfängern bevorzugen, die nicht der eigenen Gruppe angehörten; es sei denn, es ging um Geld: Obwohl stereotype Vorstellungen, die ein Teilnehmer von Angehörigen einer bestimmten Gruppe hatte, nicht beeinflusste, wieviel Geld er einem Empfänger aus dieser Gruppe gab, gaben Teilnehmer der Tsimane‘-Population Angehörigen anderer Gruppen generell weniger, wenn sie glaubten, dass diese einen stärkeren Marktzugang hatten als sie selbst. Die Tsimane‘ haben weniger Zugang zum Markt als die beiden anderen Populationen und werden auch regelmäßig von Mitgliedern anderer Gruppen diskriminiert. „Angesichts einer langen Geschichte der Ausbeutung durch andere Populationen geben die Tsimane‘-Teilnehmer lieber anderen Tsimane‘ Geld, anstatt Mitglieder reicherer Fremdgruppen zu unterstützen, von denen sie vielleicht profitieren könnten“, sagt Gurven. „Das deckt sich mit anderen Studien, denen zufolge enge Gemeinschaften, die sich dem Markt öffnen, das Geld lieber innerhalb der Gemeinschaft halten.“

„Obwohl unsere Ergebnisse sich speziell auf den bolivianischen Kontext beziehen, deuten sie auch generell darauf hin, dass wir bei der Wahl neuer Freunde ähnliche Kriterien anwenden, egal ob diese derselben oder einer anderen ethnischen oder religiösen Gruppe angehören“, sagt Pisor. „Individuelle Eigenschaften sind in diesem Zusammenhang wichtiger als Gruppeneigenschaften und Kooperationsbereitschaft ist besonders wichtig.“ Dass Gruppeneigenschaften nur dann von Bedeutung sind, wenn Mitglieder einer Gruppe sich selbst als weniger reich wahrnehmen als die Mitglieder einer anderen Gruppe oder wenn sie von diesen diskriminiert werden, deckt sich mit Forschungsergebnissen aus der Sozialpsychologie. Diese besagen, dass Gruppengrenzen nur dann überwunden werden können, wenn zwei Gruppen eine gemeinsame Basis finden. „Das ist für uns der nächste Schritt“, sagt Anne Pisor. „Herauszufinden, wie gut Interaktionen mit Personen aus anderen Gruppen laufen müssen, um sich mit diesen anfreunden zu wollen."


Originalveröffentlichung:
Anne C. Pisor, Michael Gurven
When to diversify, and with whom? Choosing partners among out-group strangers in lowland Bolivia.
Evolution and Human Behavior; 28 September, 2017
Dr. Harald Rösch Wissenschafts- und Unternehmenskommunikation, Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.

Mitteilung des idw – Informationsdienst Wissenschaft am 24. Okt. 2017

Schüler entwickeln Mikrochips für intelligente Fahrzeuge, das Zukunfts-WC und moderne Rettungswagen

Die Autotür denkt mit und verhindert Unfälle, im WC der Zukunft herrscht mehr Privatsphäre und bessere Hygiene, Schwerverletzte sind schonend auf stabilen Krankenliegen im Rettungswagen unterwegs - die Zukunft immer im Blick, setzen jedes Jahr Jugendliche ihre Ideen im Schülerwettbewerb "Invent a Chip" kreativ um. Bereits zum 16. Mal veranstalteten das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Technologieverband VDE den weltweit einmaligen Wettbewerb, der bundesweit an über 3.000 Schulen stattfand. Auf dem VDE/BMBF-MikroSystemTechnik Kongress in München wurden gestern Abend die Sieger vor Wirtschaft, Politik und Wissenschaft prämiert.
Den mit 3.000 Euro dotierten ersten Platz sicherte sich Philipp Grube (18) vom Immanuel-Kant-Gymnasium in Bad Oeynhausen für sein Zukunfts-WC. In öffentlichen Toilettenanlagen schützen digitale Zutrittskontrollen mit automatisiertem Ein- und Ausgang vor Staus im Toilettenraum. Die Türen öffnen sich ganz ohne Berührung der Türklinken, auch die Waschbecken sind sensorgesteuert. "Daraus resultieren vor allem ein höherer Hygienestandard, eine optimierte Privatsphäre und eine hohe Benutzerfreundlichkeit", sagt er. Den mit 2.000 Euro dotierten zweiten Platz vergab die Jury an Justus Kaufmann (16), Fabian Eich (16) und Tilmann Bruns (15) vom Gymnasium Lindlar für die innovative Krankenliege zum schnellen und schonenden Transport im Rettungswagen. "Wir stellen ein Krankenwagenmodell vor, dessen bewegliche Liege das Verrutschen des Patienten während der Fahrt verhindert. Beim Beschleunigen oder Bremsen des Krankenwagens, bei Gefälle sowie in Kurven wird die Liege so geneigt, dass keine horizontalen Beschleunigungen auf den Patienten wirken", beschreibt das Team sein Konzept. Platz Drei und ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro gehen an Philipp Deuster (18), Julian Liphardt (18) und Alexander Zimmer (18) von der Internatsschule Schloss Hansenberg in Geisenheim. Sie überzeugten die Experten mit einer intelligenten Autotür, die Hindernisse und Gefahren erkennt. "Die Tür öffnet und schließt selbstständig, funktioniert aber auch über einen automatischen Bremsmechanismus", erklärt das Team. Der mit 2.000 Euro dotierte Sonderpreis des Bundesforschungsministeriums geht an Florian Winkler (18) vom Werner-von-Siemens-Gymnasium Großenhain. Er verknüpft mit seinem Projekt Technik und Natur, so dass Pflanzen vollautomatisch unter den für sie optimalen Standortbedingungen gedeihen können. Sein Chip steuert das eigens entwickelte Gewächshaus. "Es besteht aus einer Aluminium-Wanne, in der sich die Erde, die Bewässerung, die Belüftung sowie der Feuchte-Sensor befinden. Außerdem hat es ein Plexiglasdach, an das eine Belüftungsklappe, ein CO2-Sensor und die LED-Beleuchtung montiert ist", erklärt er.
Der Chip zur abhörsicheren Verschlüsselung von Daten über die Polarisation von Licht bescherte einem Team des Leibniz-Gymnasiums in Dormagen ebenfalls eine Einladung nach München und den begehrten Wafer-Pokal. Mit der "Quantenkryptographie" hatte das Quartett außer Konkurrenz im Rahmen eines neuen Schul-Pilotprojektes teilgenommen.
"Ich gratuliere allen Preisträgern ganz herzlich und bin von den kreativen Entwicklungen beeindruckt. Besonders faszinierend finde ich die Alltagstauglichkeit. Junge Menschen haben gute Ideen und zeigen, wie diese mit viel Verständnis von digitalen Technologien realisiert werden können", sagt Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. 2.150 Schülerinnen und Schüler der Klassen acht bis dreizehn beteiligten sich am Wettbewerb, darunter fast ein Drittel Mädchen. VDE-Vorstandsvorsitzender Ansgar Hinz ergänzt: "Wir befinden uns im digitalen Wandel und benötigen Fachkräfte der Elektro- und Informationstechnik mehr denn je. Wir freuen uns über jede Schülerin und jeden Schüler, die bereits in der Schule eigene Erfahrungen mit einer für sie neuen Technologie machen. Das sind unsere Spezialisten von morgen, die die Digitalisierung vorantreiben."
Chipentwicklung ist eine komplexe Aufgabe, für die Experten, aber besonders für die jungen Schülerinnen und Schüler. Die Sieger hatten daher, zusammen mit den insgesamt zehn Teams aus der Vorauswahl, im Mai den mehrtägigen Praxis-Workshop an der Leibniz Universität Hannover besucht. Dort lernten die Jugendlichen die logischen Grundlagen und eine Hardware-Beschreibungssprache. "Das machen Profis genauso. Sie entwickeln damit die Schaltkreise unserer alltäglichen Elektronik", sagt Ansgar Hinz, VDE-Vorstandsvorsitzender. Dieser Praxisbezug zeichnet "Invent a Chip" aus. "Der Workshop hat uns die Elektrotechnik sehr viel nähergebracht, so dass wir uns auch in Zukunft weiter damit beschäftigen wollen", ziehen die Zweitplatzierten Justus Kaufmann, Fabian Eich und Tilmann Bruns ihr persönliches Resümee.
Neben Geldpreisen beschert der Sieg bei "Invent a Chip" den Preisträgern auch die Aufnahme ins Auswahlverfahren für ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes sowie Kontakte zu Industrie und Hochschulen und Einladungen zu Projektpräsentationen auf Messen. "Invent a Chip" wird in der aktuellen Wettbewerbsrunde von zahlreichen Sponsoren unterstützt: Bosch, Cologne Chip, Globalfoundries, Infineon, Mentor Graphics, Siemens, Videantis und der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.

Mitteilung des BMBF am 24.10.17

Dienstag, 24. Oktober 2017

Hallo, verehrte Leser meines Blogs,

ich entschuldige mich für die nächsten Tage, weil ich wieder einmal eine Auszeit nehme. Und die findet – wie gewöhnlich - im Klinikum statt. Und dafür bitte ich um Verständnis. Danach melde ich mich wieder

Auf „bis bald“ also

J. Seifert

Armut schwächt die sozialen Beziehungen

Wenn Menschen finanziell absteigen und nur noch ein Einkommen unter der Armutsgrenze zur Verfügung haben, führt das dazu, dass sich ihre sozialen Beziehungen verschlechtern. Das belegt nun erstmals eine für Deutschland repräsentative Studie auf Basis der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am DIW Berlin. Demnach treffen sich in Armut geratene Menschen seltener als zuvor mit Bekannten, Kollegen und Kolleginnen oder Menschen in ihrer Nachbarschaft. Außerdem verändert sich ihr Freundeskreis. Dort finden sich immer weniger Menschen mit einem festen Job. Die Studie wurde kürzlich in der Fachzeitschrift „European Sociological Review“ veröffentlicht.

Als armutsgefährdet gilt hierzulande, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung hat. Um herauszufinden, wie sich Armut auf die sozialen Beziehungen auswirkt, analysierten die Hamburger SoziologInnen Petra Böhnke und Sebastian Link die Angaben von mehr als 50.000 Menschen, die zwischen 1992 und 2013 im Rahmen der Langzeitstudie SOEP in West- und Ostdeutschland immer wieder befragt wurden. Diese hatten unter anderem Fragen zu ihrem Einkommen und zur Häufigkeit ihrer sozialen Kontakte beantwortet.

Die Analyse der SOEP-Daten zeigt: In Armut geratene Menschen treffen sich weniger als zuvor mit anderen Menschen. Sie machen auch seltener Besuche oder empfangen Gäste. „Darüber hinaus ändert sich ihr Freundeskreis“, sagt Petra Böhnke. Zwar zählten in Armut geratene Menschen genauso viele Menschen zu ihrem Freundeskreis wie zuvor. Aber nach drei Jahren in Armut gehörten dazu beispielsweise weniger Menschen mit einem festen Arbeitsplatz. „Dadurch verringern sich die Möglichkeiten, wieder einen Weg aus der Armut heraus zu finden. Zum Beispiel, weil informelle Informationen zu Jobangeboten fehlen“, gibt Böhnke zu bedenken.

Die Beziehungen, die arme Menschen zu ihrer Familie pflegen, sind stabiler: Die SOEP-Daten zeigen, dass sich die Betroffenen im Durchschnitt genauso häufig mit Familienmitgliedern treffen wie zuvor. „Diese Beziehungen bilden ein starkes soziales Netz, das auch dafür sorgt, dass arme Menschen in der Regel nicht völlig sozial isoliert sind“, sagt Sebastian Link, Co-Autor der Studie. Nichtsdestoweniger sei aus anderen Studien bekannt, dass sich arme Menschen sozial ausgegrenzt fühlten. Das sei ein Hinweis darauf, dass die Häufigkeit der Zusammentreffen nichts über die Qualität der Beziehungen in der Familie aussage. Zwar könnten Familien Notlagen auffangen, aber das würde auch zu Konflikten führen.

In ihrer Studie konnten die AutorInnen erstmals belegen, dass die eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten ein wichtiger Grund dafür sind, dass sich die sozialen Beziehungen von armen Menschen zu deren Nachteil verändern. Darüber hinaus sei Armut oft mit Lebensumständen verbunden, die das soziale Gefüge aus FreundInnen und Bekannten ebenfalls belasten – etwa ein schlechter Gesundheitszustand.

DAS SOZIO-OEKONOMISCHE PANEL (SOEP)

Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist die größte und am längsten laufende multidisziplinäre Langzeitstudie in Deutschland. Das SOEP im DIW Berlin wird als Teil der Forschungsinfrastruktur in Deutschland unter dem Dach der Leibniz-Gemeinschaft vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den Ländern gefördert. Für das SOEP werden seit 1984 jedes Jahr vom Umfrageinstitut Kantar Public (zuvor TNS Infratest Sozialforschung) in mehreren tausend Haushalten statistische Daten erhoben. Zurzeit sind es etwa 30.000 Personen in etwa 15.000 Haushalten. Die Daten des SOEP geben unter anderem Auskunft über Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung, Gesundheit und Lebenszufriedenheit. Weil jedes Jahr dieselben Personen befragt werden, können nicht nur langfristige gesellschaftliche Trends, sondern auch die gruppenspezifische Entwicklung von Lebensläufen besonders gut analysiert werden.


Monika Wimmer Pressestelle, Sozio-oekonomisches Panel (SOEP)

DIE STUDIE:

Böhnke, Petra; Link, Sebastian (2017): Poverty and the Dynamics of Social Networks: An Analysis of German Panel Data. In: European Sociological Review, Vol. 33 (4), p. 615-632.

https://doi.org/10.1093/esr/jcx063


Mitteilung des idw - Informationsdienst Wissenschaft am 23.Okt. 2017

Der Jazzclub Nordhausen teilt mit:

34. Nordhäuser Jazzfest
Jazzclub meets Folk

Am Freitag, den 27. Oktober um 20.00 Uhr sorgt der Jazzclub Nordhausen für echten Irischen Folkgenuss.
Im Tabakspeicher Nordhausen spielen TIM O’SHEA & FRIENDS - „Original Irish Music and Song“. Irish Folk from Killarney Co. Kerry Ireland: (2 Guitars, 2 Vocals, 2 Bodhrans, Whistles) TWO BROTHERS!
In den Anfängen der 90 er Jahre, als die Brüder erstmals nach Deutschland kamen, um eine gemeinsame, von einem Freund organisierte Tournee zu absolvieren, war Ostdeutschland im Umbruch. Vieles hat sich heute, fast 30 Jahre danach, verändert, hierzulande ebenso wie
bei Tim und seinem jüngeren Bruder Brendan! Das Duo eroberte Stück für Stück die Herzen der Fans und trat gemeinsam mit anderen Gruppen auf.
Doch Ende 1997 trennten sich die Brüder. Brendan O`Shea entschied sich zurück in die USA zu gehen (er lebte dort bereits in den achtziger Jahren), um seine Karriere als Singer/Songwriter zu forcieren.
Tim O`Shea blieb dem guten alten Irish Folk und v.a. der Musik seiner Heimat, treu. Seit 2011 sind die O`Shea Brüder, damals extra für das Jubiläum „20 Jahre in Deutschland“, endlich wieder gemeinsam on Stage. Aufgrund des großen Erfolgs dieser Tournee und vieler Nachfragen, werden die beiden auch 2017 erneut ihr Publikum begeistern!
www.timosheaandfriends.com
Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Der Einlass in den Tabakspeicher ist 19 Uhr, für das leibliche Wohl wird mit Getränken und Fettbrot + Gürkchen gesorgt.
Karten (15,-/19,-/5,- Euro) sind ab sofort unter (0 36 31) 97 31 72 oder zappa1959@aol.com und an der Abendkasse erhältlich.
Das weitere musikalisch abwechslungsreiche und sehr hochwertige Programm des Jazzfestes finden Sie auf www.jazzclub-nordhausen.de.

Nächstes Konzert: JazzRabazz im Theater Nordhausen am 04. November, 19.30 Uhr mit 71 Musikern.

Montag, 23. Oktober 2017

282.000 Euro Fördermittel für die Nordhäuser Kläranlage

10 Prozent Energie-Einsparung möglich durch neue Gebläse

Nordhausen (psv) Einen Fördermittelbescheid über 281.900 Euro hat heute Staatssekretär Dr. Klaus Sühl vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft an Nordhausens Oberbürgermeister Kai Buchmann übergeben. Das Geld – ergänzt um einen städtischen Eigenanteil von rund 200.000 Euro – wird verwendet für die Erneuerung der Gebläsestation in der Kläranlage Nordhausen.

Die Gelder stammen aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE). Die Stadt Nordhausen hatte sich um die Förderung im Rahmen des Projektes „Nordhausen auf dem Weg zur ModellStadtRegion für energetischen Wandel“ beworben.

Oberbürgermeister Kai Buchmann sagte, die Unterzeichnung der Empfangsquittung sei „die schönste Unterschrift des heutigen Tages“. Er danke dem Land für die Unterstützung dieses wichtigen und interessanten Projektes. Er freue sich, dass das Land auch einen vorzeitigen Baubeginn genehmigt habe, „damit können schon spätestens zum Jahresende die vier neuen Gebläse komplett im Betrieb sein“.

Dr. Sühl sagte, man habe Nordhausen sehr gern aus dem EFRE-Teilprojekt „Steigerung der Energieeffizienz und des Anteils erneuerbarer Energien im Bereich der öffentlichen Hand“ gefördert und aus mehreren Bewerbern ausgewählt, da mit dem Austausch der Gebläse-Anlagen eine Einsparung von rund 200.000 Kilowattstunden Strom sowie von 115 Tonnen Kohlendioxid im Jahr möglich seien. Das sei bedeutsam, da Kläranlagen zu den größten kommunalen Energieverbrauchern gehörten.

<b>Zu den Bildern:

  1. Staatssekretär Dr. Klaus Sühl (links) bei der Übergabe des Fördermittelbescheids an Oberbürgermeister Kai Buchmann.
  2. Blick auf ein altes Gebläse.
Fotos: P. Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen</b>


Himmelgartenbibliothek – verwaltet und gestaltet

Aus der vergangenen Woche habe ich hier nach- und einzutragen einen Vortrag Heidelore Kneffels zu Flugblättern aus der Himmelgartenbibliothek, den sie am Dienstag vergangener Woche im Foyer des Bürgersaales hielt. Ihre Ausführungen halte ich vornehmlich deshalb für erwähnenswert, weil sich bei mir der Eindruck festigt, dass es überhaupt nur noch Heidelore Kneffel ist, die der Himmelgartenbibliothek die (gestaltende) Aufmerksam zukommen lässt, die ihr zumindest nach all den Berichten, die man in den Jahren 2013 und 2014 anlässlich der Rückführung dieser Bücher von Wittenberg nach Nordhausen in der lokalen Presse lesen konnte. Und die im „Stadtmuseum Flohburg“ ihren temperierten Platz gefunden haben. Vom Stadtarchivar Dr. Wolfram G. Theilemann verwaltet und betreut. Seitdem hat die
Öffentlichkeit nur noch wenig von dem „Bücherschatz“ gelesen, obwohl doch bis eben auf Hinweise und einen bemerkenswerten Vortrag Heidelore Kneffels im April diesen Jahres, in dem sie anhand einzelner Bücher in die Buchdruckkunst der frühen Neuzeit einführte. Und obwohl man doch in einem Beitrag im Dezember 2016 in der TA als Titelzeile lesen konnte: „Himmelgartenbibliothek wird im Reformationsjahr noch wichtiger“ (TA am 27.12.2016). Es war wiederum Heidelore Kneffel, die in dem Beitrag vermutete (Auszug): „Es ist davon auszugehen, dass die Bände der St. Blasii- und Himmelgartenbibliothek im Jahr 2017 deutlich mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken als bisher, denn die Breite des darin Dargestellten rückt vor allem die Zeitspanne von 1475 bis 1560 ins Bewusstsein, da die überwiegende Mehrzahl der Druckwerke aus dieser Zeit stammt.“ (Ende des Auszugs).
Nun neigt sich das Lutherjahr 2017 bereits langsam seinem Ende zu, doch außer den erwähnten Vortrag Kneffels im April ist – soweit mir bekannt – bisher so gut wie nichts geschehen, das diese Himmelgartenbibliothek wirklich in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt haben könnte.

Und jetzt war es erneut Frau Kneffel, die am Dienstag in einem Vortrag sieben Einblattdrucke des frühen 16. Jahrhunderts in Fotoreproduktionen vorstellte, quasi als Vorboten einer größeren Ausstellung, die demnächst noch folgen soll. Die Originale wurden von den Mönchen des Servitenordens Himmelgarten angeschafft, wo die Schmerzensmutter Maria besondere Verehrung erfuhr...


Hielt sich das Interesse der Öffentlichkeit schon anlässlich ihres Vortrags im April in Grenzen, war es am Dienstag weiter geschrumpft, denn nur noch wenige Zuhörer waren gekommen, den Vortrag zu hören und die wirklich bemerkenswerten Flugblätter zu betrachten. Auf die näher einzugehen ich mir erspare, weil sie inhaltlich schon in einer Vorschau auf diesen Vortrag unter den Titel „Flugblätter aus der Himmelgartenbibliothek“ hinreichend ausführlich beschrieben wurden. Bleibt bestenfalls noch zu bemerken, dass die Vorträge Kneffels jeweils von tiefgründender Sachkenntnis gekennzeichnet sind und so anschaulich vorgetragen werden, dass man ihren Ausführungen gern folgt. Sei auch noch bemerkt, dass die Leiterin der Stadtbibliothek, Hildegard Seidel, die gekommenen Zuhörer begrüßte und in die Thematik einführte. Es bleibt mein Bedauern, dass das öffentliche Interesse so gering war.

IHK-Info:

Seminar für Existenzgründer vom 06.11. bis 09.11.2017
im RSC Nordhausen der IHK Erfurt

Das Regionale Service-Center Nordhausen der IHK Erfurt, Wallrothstraße 4, bietet vom 06.11. – 09.11.2017 wieder täglich von 09:00 bis 16:00 Uhr ein Seminar für Existenzgründer mit folgenden Schwerpunkten an:

  • Anforderungen an den Existenzgründer
  • Gründungsidee und Marktstrategie
  • Planung des Vorhabens
  • Rechtliche Voraussetzungen
  • Finanzierung
  • Steuereinmaleins
  • Rentabilität und Rechnungswesen

Wir unterstützen Sie gern dabei, Ihren Wunsch nach selbstständiger Tätigkeit wahr werden zu lassen. Mit der Teilnahme an einem Existenzgründerseminar schaffen Sie sich eine gute Basis dafür, dass Ihre Geschäftsidee in eine langfristige erfolgreiche Unternehmensgründung mündet.

Die Durchführung des Seminars ist an eine Teilnehmerzahl gebunden, daher freuen wir uns schon jetzt auf Ihren Anruf. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann bitten wir um Anmeldung im RSC Nordhausen unter Telefon 03631 908210.

gez. Diana Stolze
Leiterin Regionale Service-Center
Landkreise Eichsfeld, Nordhausen und Kyffhäuserkreis

Jüdisch-israelische Kulturtage in Nordhausen:

In der FOLOHBURG am 17. November, 19 Uhr:  Konzert mit WAKS

Nordhausen (psv) Das Museum FLOHBURG lädt im Rahmen der Jüdisch-israelischen Kulturtage zu einem außergewöhnlichen Konzert am Freitag, dem 17. November, um 19 Uhr, in die FLOHBURG | Das Nordhausen Museum ein.

Das Ensemble „WAKS – yiddish voices“, bestehend aus Inge Mandos (Gesang), Klemens Kaatz (Piano, Akkordeon, Indisches Harmonium) und Hans-Christian Jaenicke (Violine)  singt und musiziert zusammen mit den Stimmen aus einer versunkenen Welt.

Zwei russische Musikethnologen, Moishe Beregovski und Sofia Magid, zogen zwischen 1928 und 1943 mit ihren Wachswalzen-Phonographen durch russische Dörfer und sammelten jiddische Lieder, indem sie Ortsansässige baten, ihre Lieder in den Trichter des Phonographen zu singen. Daraus entstand eine Sammlung von Tonträgern auf Wachswalzen, die wie durch ein Wunder den 2. Weltkrieg überdauerten. Sie verstaubten Jahrzehnte lang in einer Dachbodenkammer im Puschkin-Palais in St. Petersburg. Dort entdeckten sie Potsdamer Musikwissenschaftler und das Team um Dr. Elvira Grözinger und Suza Hudak barg und transkribierte diese wunderbaren Lieder und veröffentlichte das unbearbeitete Ton-Material auf DVD. Die Hamburger Sängerin Inge Mandos stieß auf diese Publikation und war fasziniert und berührt von dem Klang der authentischen Stimmen. Die Menschen, die sich in den Stimmen ausdrücken, ließen sie nicht mehr los. In Klemens Kaatz und Hans-Christian Jaenicke fand die Sängerin kompetente und experimentierfreudige Mitstreiter, die sich auf dieses Projekt einließen.
Knacken, Rauschen, Lücken im Material, unregelmäßige Tempi, ungenaue Töne, fehlende Textzeilen u.v.m. stellte die Musiker von heute vor schwierige Aufgaben. So mussten die besten Zeilen oder Strophen ausgewählt, eingepasst, ergänzt, teilweise im Tonstudio bearbeitet  und die so aufbereiteten  Lieder  mit Arrangements versehen werden. Dabei sollte das Material nicht zu sehr geglättet, sondern  ins seiner Authentizität erhalten werden. Die so bearbeiteten Originaltöne werden in das Live-Konzert eingespielt.

Die Lücken auf den Wachswalzen symbolisieren die Leerstellen, die durch die Stalinzeit und die Vernichtungspolitik des Naziregimes entstanden sind. Durch sorgfältige Aufarbeitung gelingt es dem WAKS-Ensemble, Sängerinnen und Sängern von damals neu zu Gehör zu bringen und damit einen Teil wunderschöner verschollener Volkslieder vor dem Vergessen zu bewahren.
Im Bemühen, mehr über das Schicksal der „Wachs-Sänger“ zu erfahren, stieß die Sängerin  von WAKS auf Nachfahren von Basya Fayler und Rachmiel und Helena Grin und vertonte zusammen mit Klemens Kaatz  Helenas Gedichte.

Entstanden ist ein Konzertprogramm, das es in dieser Art bisher nicht gegeben hat.  Es erklingen völlig unbekannte jiddische Lieder mit schwungvollen und eindringlichen Arrangements und Originalstimmen aus einer versunkenen Welt, mit denen die Sängerin von heute gemeinsam oder im Wechsel singt.


Eintrittskarten dazu sind ausschließlich im Vorverkauf oder an der Abendkasse im Museum FLOHBURG erhältlich (Informationen unter Telefon : 03631- 4725680| E-Mail flohburg@nordhausen.de)                                                                     Foto: Inge Mandos 

Leichter Anstieg der geleisteten Hilfen zur Erziehung in Thüringen im Jahr 2016

Im Jahr 2016 wurden in Thüringen 22 893 Hilfen zur Erziehung und 1 196 Eingliederungshilfen für seelisch behinderte junge Menschen von den öffentlichen und freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe geleistet. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik ist das ein Anstieg der Hilfen zur Erziehung gegenüber dem Jahr 2015 um 3,0 Prozent und ein Anstieg der Eingliederungshilfen für seelisch behinderte junge Menschen um 5,5 Prozent. Von den insgesamt 24 089 geleisteten Hilfen wurden 12 234 Hilfen (50,8 Prozent) im Laufe des Jahres beendet, während 49,2 Prozent bzw. 11 855 Hilfen am 31.12.2016 andauerten.

Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik am 23. Okt. 2017

Burg Großbodungen am Sonntag, 29. Oktober, 16.00 Uhr:

 Staatsaffäre NSU – Zum Stand der Aufklärung
Vortrag und Diskussion mit der Vorsitzenden des NSU-Untersuchungsausschusses im Thüringer Landtag, Dorothea Marx (MdL, Vizepräsidentin des Thüringer Landtages)
Zur Untersuchung der Mord- und Gewalttaten der rechtsextremen Organisation “Nationalsozialistischer Untergrund” (NSU) haben sowohl der Thüringer Landtag, der Deutsche Bundestag sowie seit 2017 sieben weitere Bundesländer parlamentarische Untersuchungsausschüsse eingerichtet.
In Thüringen legte der Ausschuß unter der Bezeichnung “Rechtsextremismus und Behördenhandeln” 2014 einen ersten knapp 2.000 Seiten umfassenden Abschlußbericht vor. Zu Beginn der jetzigen Wahlperiode setzte der Thüringer Landtag im Februar 2015 einen zweiten Ausschuß zur Aufarbeitung der NSU-Straftaten ein. Ziel dieses Ausschusses ist es, für alle Opfer und Beteiligten wie für alle Thüringer eine größtmögliche Aufklärung über die Mitwirkung und Verantwortung der Thüringer Sicherheits- und Justizbehörden einschließlich der Verantwortung der Thüringer Ministerien und ihrer politischen Leitung zu erreichen.
Im Einzelnen hat der Ausschuß zu prüfen, ob und inwieweit sog. Vertrauenspersonen (V-Leute) an Straftaten rechtsextremer Gruppierungen beteiligt waren, und ob es Verbindungen in den Bereich der organisierten extremen Rechten gab oder gibt. Weiter: Ob die sog. V-Leute Erkenntnisse über ein bundesweites Unterstützungsnetzwerk besaßen oder ob es Verbindungen zu anderen Organisationen gab und ob V-Leute Erkenntnisse über die Todesumstände der Mitglieder U. Böhnhardt und U. Mundlos besaßen, die ggfs. die Aufklärung behindert hätten.
Daneben machte der Landtag dem Ausschuß weitere Auflagen zur Aufklärung besonderer Fragen, die sich mit dem Tod der NSU-Mitglieder in Verbindung bringen lassen.
Dem Ausschuß gehören 4  CDU-Abgeordnete, 3 Mitglieder der Linken, 2 der SPD und je ein Mitglied der AfD und der Grünen an. Die Vorsitzende des ersten und zweiten Untersuchungsausschusses ist die in München geborene Sondershäuser Rechtsanwältin Dorothea Marx. Sie war von 1990 bis 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages und gehört seit 2009 dem Thüringer Landtag an. Im September wurde Dorothea Marx zur Vizepräsidentin des Thüringer Landtages gewählt.

Wir laden herzlich ein.

Infos:
Galerie in der Burg / Café in der Kemenate
Dr. Gerlinde Gräfin von Westphalen
Fleckenstraße 41


Am 24. Oktober in der Stadtbibliothek:

Lesung mit Schülern: Erinnerung an Stéphane Frédéric Hessel zum 100. Geburtstag

Nordhausen (psv) Am 20.Oktober wäre Stéphane Hessel 100 Jahre alt geworden. Zur Erinnerung an diese Persönlichkeit, Weltenbürger, Diplomaten und Schriftsteller tragen Schülerinnen des Staatlichen Gymnasiums „Wilhelm von Humboldt“  am Dienstag, dem  24. Oktober, um 18.30 Uhr im Lesesaal des Bürgerhauses Texte über sein Leben und aus seinen Schriften vor. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen! Der ursprüngliche Termin  der Lesung am 18.10.2017 musste verlegt werden.

Stéphane Hessel, am 20. 0ktober 1917  in Berlin geboren, war Sohn jüdischer Eltern, die später zum Protestantismus konvertierten  und  nach Frankreich auswanderten.

Er wurde 1937 französischer Staatsbürger, kämpfte in der Résistance gegen die Nazis und kam 1944 nach seiner Verhaftung in das KZ Buchenwald. Stéphane Hessel kam von dort in den KZ-Komplex Mittelbau und konnte bei einem Transport nach Bergen-Belsen fliehen. Nach dem 2.  Weltkrieg wurde er Diplomat bei den Vereinten Nationen und an der Ausarbeitung der UN-Menschenrechtscharta beteiligt. Der französische Präsident Francois Mitterrand ernannt ihn 1981 zum Ehren-Diplomaten Frankreichs und 2006 wurde er in die französische Ehrenlegion aufgenommen.


Bei einigen Gedenkveranstaltungen war er Gast der Stadt Nordhausen und der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Auch im Jahr 2010, als der Birkenhain zur Erinnerung an die Opfer des Konzentrationslagers angelegt wurde, war Stéphane Hessel in Nordhausen. Das war das Jahr, in dem er als Autor der Streitschrift „Empört Euch“ großen Erfolg hatte. Am 26.02.2013 ist er im Alter von 95 Jahren verstorben.

Im Museum Tabakspeicher am Mittwoch um 19:30 Uhr:

Vortrag zur Speiseeisherstellung

Nordhausen (psv) Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Die Geschichte des Speiseeises – In der Welt und in Nordhausen“ Im Museum Tabakspeicher halten der Kurator der Ausstellung, Hans-Jürgen Grönke und der Eisspezialist Hans-Dieter Werther am Mittwoch, dem 25. Oktober um 19:30 Uhr, einen praxisbezogenen Vortrag zur Speiseeisherstellung.

Nordhausen weist eine lange Tradition der Kunst des Eismachens auf. Zwischen 1875 und 1998 konstruierten und bauten mehrere Betriebe in und bei Nordhausen sehr gefragte Speiseeisbereiter. Bereits seit 1958 wird die kugelige Köstlichkeit von privaten Eisbetrieben produziert. Bis heute bieten einige Nordhäuser Eisdielen nach Familienrezepten perfektes Eis an.


An  diesem Abend führt Hans-Jürgen Grönke die Besucher zudem durch die Sonderausstellung. Zum Abschluss gibt es für jeden Teilnehmer ein kostenfreies Eis des Nordhäuser Eiscafés „Verona“.

Sonntag, 22. Oktober 2017

Ein Festkonzert, dessen Rahmen Grenzen aufzeigte


Gemeint ist – wie oben dargestellt – das Festkonzert anlässlich des 40. Jubiläums des Konzertchores Nordhausen. Und mit den „aufgezeigten Grenzen“ meine ich das
Fassungsvermögen des größten kommunaleigenen Saales der Rolandstadt, wenn es um die Zahl der Besucher einer wirklich attraktiven Veranstaltung geht: der Saal konnte die Besucher kaum fassen, die teils von weither kamen – wie man alsbald erfuhr – um dieses Konzert zu erleben. Was ja ganz sicher und gleichzeitig eine Reverenz vor diesem Chor darstellte, von der sich selbst die Vorsitzende des Chores, Christel Laude, und ihre musikalische Leiterin Rozalina Gencheva, beeindruckt zeigten. Deren Konzerte ja auch sonst stets gut besucht sind.

Nachdem die Chormitglieder -jeder für sich und singend - ihre Plätze eingenommen hatten, vermittelte der erste Eindruck ein optisches Bild, nach dem eigentlich nahezu alle Sängerinnen und Sänger in einem Alter sind, in dem sie die zurückliegenden vierzig Jahre des Chorbestehens selbst mitgewirkt und -gestaltet hätten können. Was vornehmlich die Vorstellung der Gediegenheit dieses Chores hervorrief. Die alsbald beginnende und weiterführende Moderation bewirkte dann allerdings ein differenzierteres Bild dieses Chores, das im Laufe der Zeit durch Neuzugänge aber auch Austritte aus den unterschiedlichsten Gründe gekennzeichnet war. Das freilich und grundsätzlich zu keinem Zeitpunkt auf die Qualität dieses Klangkörpers negative Auswirkungen hatte. Ganz im Gegenteil, sich gesanglich zu Gleichgesinnten zu gesellen war wohl – etwa zu DDR-Zeiten – noch sehr viel ausgeprägter als heute. Und Christel Laude – die man ja auch als hoch qualifizierte Konzertrezensentin kennt – die damals zu den Gründerinnen dieses Chores zählte, und vornehmlich Horst Roscher, in memoriam bis heute bekannt und geschätzt als Musikpädagoge und damaliger Leiter des Konzertchores sorgten für die zunehmend hohe gesangliche Qualität dieses Klangkörpers.

Hier und jetzt aber bleibt zu berichten, dass Christel Laude, Vorsitzende des Konzertchores, und Toralf Schenk, Mitglied des Chores und geschätzter Moderator auch kommunaler Veranstaltungen, gemeinsam durch's Programm führten und dieses durch Erzählungen und Anmerkungen aus der Zeit des Chores und seiner Beziehungen zu Chören anderer Landkreise und auch Partnerstädten Nordhausens bereicherten.Nicht zu vergessen auch die augenfällig notwendige Mitgliederwerbung für den Chor. Ein Blick in den vollbesetzten Saal ließ allerdings Zweifel aufkommen, ob ein noch so erfolgreicher Werbeerfolg hier zu einer Verjüngung des Chores führen würde. Und um die geht es dem Chor ja wohl vordringlich.

Das Programm indessen beinhaltete einen beträchtlichen Teil des musikalischen Repertoires dieses Chores, beginnend mit „Wenn alle Brünnlein fließen...“ über „Die Vogelhochzeit“, „Brüder, reicht die Hand zum Bunde“ bis zu Volksliedern der Slowakei, Polens und Bulgariens,
etwa der Heimat der musikalischen Leiterin des Chores, Rozalina Gencheva. Anhaltender Beifall ließ leicht erkennen, dass die jeweiligen Vorträge ihre verdiente Anerkennung fanden.

Und in der Pause des zweistündigen Konzertes überbrachten VertreterInnen der verschiedensten Institutionen, Musikvereinen und -verbänden und der Frauenbergkirche Grüße und Glückwünsche.

Der Programmteil mündete schließlich in einen gesellschaftlichen Teil außerhalb des Bürgersaales, der einmal mehr erkennen ließ, dass die Anteil nehmenden Besucher die Räumlichkeiten dieses Bürgerhauses insoweit beträchtlich überforderten. Und es jenen schwer fiel, den Ausgang direkt zu erreichen. Ich gehörte zu ihnen und erhielt deshalb keinen Eindruck des weiteren Geschehens. Hoffe immerhin, das ich noch zahlreiche Konzerte dieses ausgezeichneten Chores erleben darf.