Samstag, 29. April 2017

Spielplan der Jubiläums-Spielzeit mit Festwoche und tollen Premieren

Leitungsteam des TN LOS! präsentierte Pläne für 2017/18

Das Leitungsteam der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH hat heute Nachmittag den Spielplan der Jubiläumsspielzeit 2017/2018 der Öffentlichkeit präsentiert. Intendant Daniel Klajner, Generalmusikdirektor Michael Helmrath, Operndirektorin Anette Leistenschneider, Ballettdirektor Ivan Alboresi, Christian Fuchs, der Leiter des Jungen Theaters, und Chefdramaturgin Anja Eisner freuen sich auf spannende Premieren und mitreißende Konzertprogramme.

„Wir sind extrem dankbar für die Finanzierungsvereinbarung und dafür, dass uns von den Gesellschaftern der Rücken freigehalten wird, dass die Politiker mit uns an einem Strang ziehen und wir ruhig und konzentriert Theater machen können“, eröffnete Daniel Klajner die Pressekonferenz zur Vorstellung des Spielplans. Er wies noch einmal auf die zwingend notwendige Sanierung hin, da die Arbeitsbedingungen im und um das Haus den Spielbetrieb gefährden. Klajner äußerte die Hoffnung, dass im Anschluss an das Theaterjubiläum mit festen Aussagen und gesicherter Finanzierung die Planungen beginnen könnten.

Gleich zu Beginn der Spielzeit – im September – feiert das Theater Nordhausen seinen 100-jährigen Geburtstag. Neben einem großen Festakt und dem Theaterfest unter dem Motto „Theater Nordhausen – 100 Jahre mittendrin“ ist unter anderem ein Jubiläumskonzert unter freiem Himmel auf dem Theaterplatz geplant. Eine Festschrift würdigt das Jubiläum des Theaters aus verschiedenen Blickwinkeln. Ihren Höhepunkt findet die Festwoche am 29. September, dem 100. Geburtstag des Theaters, mit der Jubiläumspremiere „Otello“ von Giuseppe Verdi. „Es wird eine schöne Woche, die wir mit dem Publikum und der Bevölkerung gemeinsam feiern wollen“, so Daniel Klajner.

Im Musiktheater geht es weiter mit dem Musical „Vom Geist der Weihnacht“ nach Charles Dickens von Dirk Michael Steffan – einem echten Weihnachtsmusical für die ganze Familie. Neben Künstlern des TN LOS! wird Stefanie Hertel, die bereits im Frühjahr 2017 die Gäste des Schlossballs mit ihrer Stimme begeisterte, in der Rolle des Engels zu erleben sein. Im Januar hat die ergreifende Oper „Dialogues des Carmélites“ von Francis Poulenc Premiere, für Operettenfreunde gibt es ab April 2018 „Die Fledermaus“ von Johann Strauß. Im Frühjahr 2018 steht übrigens wieder der Nordhäuser Bühnenball an – in diesem Jahr unter dem Motto „Biss zur Unsterblichkeit“.

Das Ballett TN LOS! eröffnet seine Spielzeit traditionell mit der Ballettgala am 9. September. Die erste große Premiere ist „Romeo und Julia“ von Prokofjew im Oktober, gefolgt vom Doppelabend „Die Kraniche des Ibykus“ mit einem Ballett von Composer in Residence Christoph Ehrenfellner. Der Kammertanzabend „Frei(t)räume II“ mit Choreographien der Tänzerinnen und Tänzer und die Gala „Das Ballett TN LOS! lädt ein“ mit Gästen aus ganz Deutschland runden das Programm ab.

Das Loh-Orchester Sondershausen sieht unter der Leitung von Generalmusikdirektor Michael Helmrath einer Konzertsaison voller neuer Höhepunkte entgegen. Dazu gehört unter anderem die Uraufführung der Sinfonie Nr. 1 op. 34 („Luther-Sinfonie“) von Christoph Ehrenfellner. Werke von Mozart, Brahms, Strauss, Wagner und Bruckner stehen ebenso auf dem Konzertplan wie die Uraufführung eines im Rahmen des Sondershäuser Kompositionswettbewerbs entstandenen Werkes. Das 5. Sinfoniekonzert steht als Entdeckerkonzert ganz im Zeichen von Beethovens 1. Sinfonie. Auch die Reihen der Loh-Konzerte im Achteckhaus und der Schlosskonzerte im Blauen Saal von Schloss Sondershausen bieten zahlreiche Leckerbissen für Musikfreunde.

Im Schauspiel geht die Zusammenarbeit mit der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei in die nächste Runde: „Veronika, der Korn ist da“ heißt das Stück, das am 7. September dort Premiere hat. Aus Rudolstadt kommen das aufsehenerregende Schauspiel „Die Bibel“, Eugène Scribes Lustspiel „Das Glas Wasser“ und die beiden französischen Komödien „Der Vorname“ und „Anderthalb Stunden zu spät“ nach Nordhausen.

Das Junge Theater beginnt mit zwei Puppentheater-Inszenierungen: „Die Geschichte vom alten König Lear und seinen Töchtern“ und „Die Hundegrenze“. Als Weihnachtsmärchen zeigt das Theater Rudolstadt in Nordhausen „Hänsel und Gretel“.

Ein weiterer Höhepunkt der Spielzeit werden im Sommer 2018 die Thüringer Schlossfestspiele Sondershausen sein. Erstmals in der Geschichte der Schlossfestspiele wird es auf der Bühne im Schlosshof gleich zwei Inszenierungen geben: Die hochemotionale Oper „La Traviata“ von Giuseppe Verdi hat am 15. Juni Premiere, am 22. Juni folgt das Musical „Die Comedian Harmonists“ von Gottfried Greiffenhagen. Auf der Theaterwiese präsentieren die Schlossfestspiele ab dem 30. Juni „Die Magd als Herrin“ für die ganze Familie.

Foto: v. l. n. r. Generalmusikdirektor Michael Helmrath, Chefdramaturgin Dr. Anja Eisner, Leiter des Jungen Theaters Christian Fuchs, Operndirektorin Anette Leistenschneider, Intendant Daniel Klajner und Ballettdirektor Ivan Alboresi freuen sich auf die Jubiläumsspielzeit 2017/2018; Foto: Birgit Susemihl


Im Blickpunkt: Die Himmelgartenbibliothek

Im Lesesaal der Stadtbibliothek war am Mittwoch die Himmelgartenbibliothek Thema. Heidelore Kneffel führte diesmal anhand des historischen Buchbestandes, der in der Flohburg seinen temperierten Platz erhalten hat, in die Buchdruckkunst der frühen Neuzeit ein. Nachdem Liedermacher Roland Gäßlein musikalisch und gesanglich in die Veranstaltung einführte.
Dazu schicke ich voraus, dass sich die Evangelische Kirchengemeinde um die Umsiedlung der Bibliothek von Wittenberg nach Nordhausen lange und sehr sorgfältig vorbereitete, wofür auch ein illustrierter Vortrag in der Kreissparkasse Nordhausen im Dezember 2012 zeugt. Auch dazu berichtete Heidelore Kneffel u.a.(Auszug): „Am 12.12.2012 – möge dieses Datum ein gutes Omen sein – gibt es in der Kreissparkasse Nordhausen ...die Möglichkeit, aktuell einiges über den Zustand des Bücherbestandes zu erfahren. Der Geschäftsführer der Buchrestaurierung Leipzig GmbH, Christoph Roth, spricht zum Thema „Schimmel, Mäuse, Tintenfraß – Eine Schadenserhebung an der Himmelgartenbibliothek und ihre Ergebnisse“ (Ende des Auszugs). Und damals schon hoffte Kneffel, dass die Odyssee der Bibliothek auch wirklich ihr Ende finden möge. Tatsächlich geschah das dann 2014. Und war mit einem Medienspektakel verbunden, das ebenso
überraschend wie erfreulich war. Wusste bis dahin doch nur ein relativ kleiner ambitionierter Personenkreis in Deutschland von der Existenz dieser Bibliothek und seiner kirchengeschichtlichen wie auch bibliophilen Bedeutung. Von nachhaltiger Dauer war dieses Spektakel allerdings nicht, denn nachdem die Bücher im Stadtmuseum Flohburg ihren Platz gefunden hatten, schwand das mediale Interesse an dem Projekt ebenso schnell wie es gekommen war. Und nur gelegentlich hörte und las man auf lokaler Ebene seitdem von den Bemühungen um den Erhalt und die Verwaltung der Buchbestände.

Das änderte sich mit einem Beitrag im Dezember 2016, als man in der TA als Titelzeile lesen konnte: „Himmelgartenbibliothek wird im Reformationsjahr noch wichtiger“ (TA am 27.12.2016). Es war wiederum Heidelore Kneffel, die in dem Beitrag vermutete (Auszug): „Es ist davon auszugehen, dass die Bände der St. Blasii- und Himmelgartenbibliothek im Jahr 2017 deutlich mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken als bisher, denn die Breite des darin Dargestellten rückt vor allem die Zeitspanne von 1475 bis 1560 ins Bewusstsein, da die überwiegende Mehrzahl der Druckwerke aus dieser Zeit stammt.“ (Ende des Auszugs).

Ob nun der Vortrag Heidelore Kneffels am Mittwoch in der Stadtbibliothek im Rahmen der ev. Kirchengemeinde St. Blasii-Altendorf als Auftakt einer solch erhöhten Aufmerksamkeitsphase für die Himmelgartenbibliothek zu sehen ist, bleibt abzuwarten, konnte ich doch nicht einmal einen Pressevertreter oder Bürgerreporter ausmachen, der dieses Vorhaben hätte aufnehmen und unterstützen können.
Frau Kneffel verteilte vor ihrem Vortrag ein Informationsblatt, in dem u.a. ein Pfarrer Friedrich Trautmann (St. Blasii 1925 – 1958) mit einen Artikel in der Festausgabe der „Nordhäuser Zeitung“ von 1927 zitiert wird, in der auf wichtige Ereignisse in der Stadtgeschichte hingewiesen
wurde. Am Ende dieses Artikels schreibt Pfarrer Trautmann: „Diese Zeilen wollen auf einen kostbaren Schatz in unserer tausendjährigen Stadt aufmerksam machen … Unser Ziel muss ein Katalog sein, der, nach Wissensgebieten geordnet, eine gute Orientierung möglich macht. Die Bibliothek … verdient unsere größte Beachtung und Pflege als Denkmal wissenschaftlicher und künstlerischer Arbeit der Vergangenheit.“ (Ende des Auszugs). Bleibt festzustellen, dass Heidelore Kneffel am Mittwoch wiederum einen wichtigen Beitrag zu dieser Bibliothek leistete, indem sie diesmal vornehmlich die bibliophilen und damit künstlerischen Inhalte der Bücher thematisierte.

Es wäre wert, auf diesen Vortrag näher einzugehen, in dem Kneffel – zuhörerfreundlich vorgetragen – am Beispiel zahlreicher Ausdrucke die Kunst des Buchdrucks in Schrift und Bild zu damaliger Zeit beschrieb und - assistiert von der Leiterin der Stadtbibliothek Hildegard Seidel – den Zuhörern und -sehern beispielhaft aufgeschlagene Buchseiten vorwies. Auf Inhalte dieses Vortrags näher einzugehen erspare ich mir indessen, der Kreis der wirklich Interessierten war im Lesesaal vertreten und darüber hinaus kann die Bibliothek jeweils freitags nach vorheriger Anmeldung im Stadtarchiv eingesehen bzw. besichtigt werden. Darauf sollte sich die im Dezember 2016 in der TA angekündigte „Wichtigkeit im Reformationsjahr“ freilich nicht beschränken.

Freitag, 28. April 2017

SWG macht mobil: Wohnungsunternehmen nimmt mit Intrasol zwei Car-Sharing-Stationen in Betrieb

Kommunales Unternehmen will den Nordhäusern in zwei Quartieren den Zugang zur Elektromobilität erleichtern. Aktionstage für Mai und Juni geplant.

Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) setzt auf Elektromobilität: Gemeinsam mit dem Nordhäuser Start-up-Unternehmen Intrasol (Intelligent Traffic Solutions) hat das
kommunale Wohnungsunternehmen am Donnerstag zwei Elektrofahrzeuge BMW i3 und zwei Schnellladestationen in der Schärfgasse und in der Hundgasse in Nordhausen in Betrieb genommen. „Die Fahrzeuge können ab sofort von allen Bewohnern in den beiden Quartieren gemietet werden. Das Angebot richtet sich ausdrücklich an alle Anwohner, nicht nur an unsere Mieter“, erläuterte SWG-Geschäftsführerin Inge Klaan das Car-Sharing-Modell.
Mit dem speziellen Angebot will das kommunale Wohnungsunternehmen den Nordhäusern den Zugang zur Elektromobilität erleichtern und damit auch einen Beitrag leisten, um mögliche Hemmschwellen abzubauen. Außerdem will man den Anwohnern die größtmögliche Mobilität fernab eines eigenen Fahrzeugs ermöglichen.
Am Donnerstag ging es erst einmal ums Ausprobieren: Einige SWG-Mieter nutzten die Möglichkeit, und drehten eine Runde mit dem blau-weißen BMW oder ließen sich von Intrasol-Geschäftsführer Eric Benkenstein erläutern, wie man das Car-Sharing in Anspruch nehmen kann: Nach einer Onlineregistrierung und der einmaligen Sichtung des
Führerscheines in der Intrasol-Geschäftsstelle in der Rothenburgstraße in Nordhausen, kann es auch schon losgehen. „Das Fahrzeug wird am PC oder per Handy gebucht. Abgerechnet wird minutengenau“, erläuterte Benkenstein. Je nach Mietdauer zahlt der Fahrer zwischen 9 und 19 Cent pro Minute. Auswählen kann der Fahrer auch, ob er das Auto für eine private oder geschäftliche Fahrt nutzt.
Geplant ist vorerst eine einjährige Testphase. Diese soll zum einen zeigen, wie wirtschaftlich das Elektromobil im SWG-Fuhrpark ist und ob es sich langfristig lohnt, die gesamte Autoflotte auf Elektrofahrzeuge umzustellen. „Läuft das Carsharing-Modell in den Wohngebieten gut an, dann wollen wir auch das als Anlass nehmen, weitere Stellplätze in unseren Wohngebieten und in unseren Tiefgaragen mit Schnellladesäulen aufzurüsten“, erläuterte die SWG-Chefin den weiteren Plan. Denn Frau Klaan sieht das Car-Sharing-Modell auch als Chance für die
Stadtentwicklung. „Die meisten Zweitfahrzeuge stehen den Großteil der Zeit ungenutzt auf Parkflächen. Für diese Nutzer würde sich ein Mietfahrzeug anbieten. In der Folge bräuchte man im Innenstadtbereich auch weniger Stellplätze“, sagte Klaan. In allen großen Wohnquartieren der Rolandstadt würden Car-Sharing-Stationen durchaus Sinn machen.

Jetzt ginge es darum, bei den Nordhäusern um Akzeptanz für die mietbaren Elektromobile zu werben. „Wir sind überzeugt, dass die Menschen Elektromobilität erst einmal ausprobieren müssen, ehe sie die Fahrzeuge als Alternative zu herkömmlichen Autos akzeptieren“, ist auch Benkenstein überzeugt. Deshalb plant die SWG am 13. Mai und am 24. Juni zwei Aktionstage, an denen Interessierte unter anderen Probefahrten mit den Elektroautos unternehmen können.  

IZA/XING-Studie: Verbreiteter Optimismus in der Rentenfrage

Trotz der häufiger gezeichneten Horrorszenarien von wachsender Altersarmut und kollabierendem Rentensystem sieht eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung ihre künftige Rentensituation recht entspannt. Allerdings erwartet rund ein Viertel der Personen mittleren Alters, ihren Lebensstandard im Alter stark einschränken zu müssen. Das sind zentrale neue Ergebnisse der breit angelegten Studie „Arbeiten in Deutschland“, die das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) gemeinsam mit der XING AG durchführt. Die aktuelle Auswertung basiert auf einer repräsentativen Stichprobe von rund 1.650 Befragten zwischen 25 und 54 Jahren – also einer Personengruppe, die noch „mitten im Erwerbsleben“ steht.

+++ Der Traum vom frühen Ruhestand lebt weiter +++

Dabei zeigt sich zunächst, dass 83% der Befragten noch keine konkreten Pläne haben, wann sie in Rente gehen werden. Bei den jüngeren Personen im Alter von 25 bis 39 Jahren liegt dieser Anteil sogar bei fast 90%, während er in der älteren Altersgruppe von 40 bis 54 Jahren immer noch 78% beträgt.

Der Traum vom frühen Ruhestand scheint allerdings nach wie vor weit verbreitet. Bei den Personen, die dazu Angaben gemacht haben, liegt das geplante Renteneintrittsalter im Durchschnitt bei 62,6 Jahren. Hier gibt es keine auffallenden Unterschiede zwischen den betrachteten Altersgruppen. Nach Ansicht der Forscher zeigt dieser Befund, dass sich die vorgesehene Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre noch nicht in den individuellen Planungen und Erwartungen der betroffenen Arbeitnehmer widerspiegelt.

+++ Die Jugend baut fürs Alter vor +++

Die jüngere Generation ist sich jedoch bewusst, dass die gesetzliche Rente keine ausreichende finanzielle Absicherung im Alter bieten wird. Nur jeder vierte Befragte gibt an, bei den Alterseinkünften ausschließlich auf die gesetzliche Rente zu setzen. Unter den 25- bis 39-Jährigen beträgt dieser Anteil 20%. Gleichzeitig erwarten in dieser Altersgruppe mehr als 40% der Befragten, dass die gesetzliche Rente nur eine untergeordnete Rolle bei ihren Alterseinkünften spielen wird. Bei den Personen im Alter von 40 bis 54 Jahren beläuft sich dieser Anteil auf etwa 35%.

Somit wird die gesetzliche Rente zwar mehrheitlich weiterhin als zentraler Baustein für die Altersvorsorge angesehen, doch mehr als ein Drittel der Menschen geht inzwischen nicht mehr davon aus, ihre Einkünfte im Alter ausschließlich oder überwiegend daraus zu beziehen.

+++ Mehrheit erwartet kaum Einschränkungen im Alter +++

Trotz des verbreiteten Wunsches nach einem frühen Renteneintritt und der Skepsis gegenüber der gesetzlichen Rente ist die jüngere Generation grundsätzlich optimistisch und vertritt mehrheitlich die Auffassung, ihren Lebensstandard im Alter voll oder annähernd erhalten zu können. Insgesamt 74% der Personen im Alter von 25 bis 54 Jahre gehen davon aus, sich nach ihrem Ruhestand materiell nicht stark einschränken zu müssen. Umgekehrt heißt das aber auch, dass etwa jeder vierte Befragte starke Einschränkungen beim Lebensstandard im Alter erwartet. Dies gilt insbesondere für Haushalte mit geringem Einkommen, wobei Frauen in dieser Frage insgesamt pessimistischer sind als Männer.

Darüber hinaus zeigt sich, dass Personen im Alter von 25 bis 39 Jahren die Entwicklung ihres Lebensstandards grundsätzlich positiver einschätzen als die Gruppe im Alter von 40 bis 54 Jahren. So fällt der Anteil der Personen, die vom Erhalt ihres Lebensstandards im Alter ausgehen, in der jüngeren Altersgruppe um rund 10 Prozentpunkte höher aus als bei älteren Personen.

+++ Konzentration auf wirkliche Problemlagen geboten +++

Nicht die gesamte Gesellschaft ist also von materiellen Verlustängsten im Alter betroffen, und auch die verbreiteten Katastrophenszenarien führen nicht zu einer allgemeinen Verunsicherung der Bevölkerung in der Rentenfrage. Dennoch deuten sich Probleme an, die genau analysiert werden müssen.

Prof. Dr. Hilmar Schneider, Leiter des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA): „Die Konzentration auf wirkliche Problemlagen ist das Gebot der Stunde. Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass nicht die Gesellschaft insgesamt mit Blick auf ihre finanzielle Lage im Alter verunsichert ist, sondern dass dies tatsächlich nur einen eher kleinen Personenkreis betrifft. Genau für diese Menschen gilt es, Lösungen zu entwickeln.“

Mark Fallak Presse und Kommunikation, IZA - Institut zur Zukunft der Arbeit

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Über das IZA

Als unabhängiges ökonomisches Forschungsinstitut betreibt und organisiert das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) seit 1998 von seinem Sitz in Bonn aus empirisch fundierte Arbeitsmarktforschung und Politikberatung, um Antworten auf die arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen unserer Zeit zu liefern. Das von der Deutsche Post Stiftung geförderte Institut stellt faktenbasierte Forschungsergebnisse der internationalen Arbeitsökonomie bereit und liefert auf dieser Grundlage handlungsrelevante Erkenntnisse für Politik und Gesellschaft, die über verschiedene Publikationsreihen und die innovative Online-Plattform IZA World of Labor frei zugänglich sind. Dazu kooperiert das IZA mit einem Netzwerk von rund 1.500 Spitzenforschern aus aller Welt – dem größten Wissenschaftlernetzwerk in der Ökonomie und einem der größten Forschungsnetzwerke überhaupt. Weitere Informationen finden Sie unter www.iza.org.


Mitteilung des idw – Informationsdienst Wissenschaft am 27.04.2017

IHK-Veranstaltungshinweis:

Zukunft-Handel: Digitalisierung ist kein Hexenwerk!

Wer online nicht gefunden wird, wird real vielleicht bald nicht mehr gesucht! Inzwischen sind immer mehr Händler überzeugt, Ihre Aktivitäten auch digital auszurichten, aber es gibt noch Fragen, wie dies umsetzbar ist.

Zur Unterstützung der Händler bietet die Industrie- und Handelskammer Erfurt eine Veranstaltung zum Thema „Zukunft-Handel: Digitalisierung ist kein Hexenwerk!“ an. Mit Best-Practice-Beispielen wird über die Entwicklung und Umsetzung von digitalen Strategien und Instrumenten berichtet und die Möglichkeit geboten, sich direkt mit Dienstleistern und Händler-Kollegen auszutauschen. In einer begleitenden Ausstellung können Sie sich über virtuelle Schaufenster sowie digitale Beratungstools informieren und via Datenbrille interaktiv und virtuell Produkte und Geschäfte, Mobile Payment sowie 3-D-Drucker erleben.

Wann? 08.06.2017, 09:30 bis 16:30 Uhr
Wo? ThEx Thüringer Zentrum für Existenzgründung
und Unternehmertum, Gustav-Freytag-Straße 1,
99096 Erfurt

Die Veranstaltung ist kostenfrei, die Teilnehmerplätze sind begrenzt. Weitere Informationen und Anmeldung über:

Diana Stolze

Donnerstag, 27. April 2017

Viertes Investitionsprogramm: 100.000 zusätzliche Plätze und qualitative Verbesserungen in der Kindertagesbetreuung

Deutscher Bundestag beschließt Gesetz 

zur Umsetzung des vierten Investitionsprogramms

Am 27. April 2017 hat der Deutsche Bundestag in zweiter und dritter Lesung das „Gesetz zum weiteren quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung“ beschlossen. Damit können 100.000 zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder bis zum Schuleintritt geschaffen und qualitative Verbesserungen gefördert werden.

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig:

„Gute Angebote der Kindertagesbetreuung ermöglichen Kindern gleiche Startchancen und verbessern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Eltern. Immer mehr Mütter und Väter wünschen sich deshalb einen Betreuungsplatz für ihr Kind. Da noch nicht ausreichend viele Plätze zur Verfügung stehen, treiben wir mit dem vierten Investitionsprogramm den Kita-Ausbau weiter voran.“

2017 wird der Bund die Rekordsumme von fast 2,5 Milliarden Euro in Kindertagebetreuung investieren. Allein mit dem vierten Investitionsprogramm stellt der Bund den Ländern von 2017 bis 2020 Finanzhilfen von über einer Milliarde Euro zur Verfügung. Damit kann der Kita-Ausbau und auch die Qualitätsentwicklung in der Kindertagesbetreuung weiter beschleunigt werden. Der Bund ermöglicht auch weiterhin die Förderung von Ausstattungsinvestitionen, die beispielhaft der gesundheitlichen Versorgung, Inklusionsmaßnahmen oder der Einrichtung von Ganztagsplätzen dienen. 

„Neben einem bedarfsgerechten Angebot ist jedoch auch die Qualität der Betreuungsangebote entscheidend. Nur qualitativ hochwertige Angebote eröffnen allen Kindern die gleichen Bildungschancen. Mit dem vierten Investitionsprogramm fördern wir deshalb auch die Qualität der Kindertagesbetreuung. Ich freue mich sehr über diesen wichtigen Meilenstein“, so Manuela Schwesig

Gemeinsam mit Ländern und Kommunen hat der Bund im November 2016 eine Qualitätsoffensive in der Kindertagesbetreuung gestartet. Ihr Ziel: Die Qualität der Kindertagesbetreuung durch gemeinsame Qualitätsziele zu verbessern und eine solide Finanzierung dauerhaft zu sichern. Der Bund will dafür wesentlich mehr Mittel investieren. Das vierte Investitionsprogramm leistet dafür schon jetzt einen wichtigen Beitrag. 

Durch das Gesetz zum weiteren quantitativen und qualitativen Ausbau wird das Sondervermögen „Kinderbetreuungsausbau“ um insgesamt 1,126 Milliarden Euro aufgestockt. Erstmals werden auch Betreuungsplätze für Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt gefördert.
Mitteilung des BMFSFJ am 27.04.2017
 

Große Kunst auch am 1. Mai

Nordhausen Die Ausstellung „Aus dem Verborgenen an die Öffentlichkeit – Bedeutende Werke aus der Talanx Unternehmenssammlung“, die nicht nur originale Grafiken und Gemälde von Emil Nolde, Lesser Ury, Edvard Munch, Paul Klee, Pablo Picasso oder Joan Miró zeigt, sondern auch großformatige Leinwände und Objekte des bekanntesten Pop Art Künstlers Andy Warhol, begeisterte bereits viele Besucher aus Nah und Fern. Die Eintragungen im Gästebuch der Ausstellung geben von dieser Begeisterung eindrucksvolles Zeugnis:
„Vielen Dank für diese tolle Ausstellung, großartig und einzigartig, diese Idee!“ schreibt ein Ehepaar aus Erfurt, „Die Ausstellung, das tolle Haus und der wunderbare Garten mit Mammut sind es wert, dass viele große und kleine Besucher ihre Lebenszeit hier sinnvoll und angenehm verbringen, schreibt ein Gast aus Leipzig.
„Beeindruckend solch international renommierte Künstler, die die Kunst signifikant
beeinflusst haben, hier in Nordhausen zu Gast zu haben. Vor allem die Fülle der Variationen ist faszinierend. Vielen Dank für diese Einblicke.“
„Picasso hat den Weg nach Nordhausen gefunden und andere wunderbare Künstler. Da kann man sehr stolz sein.“
Die Liste der Herkunftsorte der Besucherinnen und Besucher dieser Ausstellung ist sehr lang und reicht von Stuttgart bis Hamburg, Jena und Leipzig.
Aus diesem Grund wird das Kunsthaus Meyenburg auch am Montag, den 1. Mai, von 10 bis 17 Uhr geöffnet sein.
Ab Mai treten auch die neuen Sommeröffnungszeiten in Kraft. Das Kunsthaus ist dann jeweils am Samstag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Di bis Fr sowie So ist das Kunsthaus von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Der Eintritt für die aktuelle Sonderausstellung, die noch bis zum 11. Juni 2017 im Kunsthaus Meyenburg gezeigt wird, beträgt 6,50 €, ermäßigt 4,50 €. Für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei.
Stadt Nordhausen am 27.04.2017

Unterschriftenliste für Nordhausen als Kreissitz

Nordhausen ist und bleibt Kreisstadt! Unter diesem Motto werden ab heute Unterschriftslisten seitens der Stadt Nordhausen in der Stadtinformation, im Bürgerservice und in der Stadtbibliothek ausgelegt. Darin heißt es: „Wir fordern von den Mitgliedern des Thüringer Landtags, dass sie sich für den Erhalt der Stadt Nordhausen als Kreissitz einsetzen. Unsere Kreisstadt Nordhausen ist für alle Bürgerinnen und Bürger des neuen Kreises schnell erreichbar. Hier gibt es alles, was sie brauchen – Arbeit, Bildung, Gesundheitsvorsorge, Kultur und Freizeit“.

Bürgermeisterin Jutta Krauth hofft, dass möglichst viele mit Ihrer Unterschrift ein Zeichen für eine starke Kreisstadt Nordhausen und für die Region setzen. Alle Interessierten – ob Geschäfte, Unternehmen, Institutionen oder Nachbarkommunen – erhalten auf Nachfrage beim Büro des Oberbürgermeisters unter 03631/696-400 oder ob@nordhausen.de weitere Unterschriftslisten. Bis zum 11.06.2017 zur symbolischen Schlüsselrückgabe beim Rolandsfest sollen die Unterschriften gesammelt werden und im Anschluss an den Thüringer Landtag übergeben werden.
Stadt Nordhausen am 27.04.2017

Zwei Tonnen Müll wurden beseitigt

Illegale Ablagerungen von Abfällen sind eine Problematik, die das Fachgebiet Abfallwirtschaft und Deponie des Landratsamtes Nordhausen nahezu täglich beschäftigt. So waren zwei Mitarbeiter erst kürzlich für die Beräumung und ordnungsgemäße Entsorgung illegal abgelagerter Abfälle zwischen Niedersachswerfen und Woffleben, am Kohnstein, unterwegs. Gemeinsam mit einem Mitarbeiter des Bauhofs Niedersachswerfen haben sie eine Vielzahl von illegal abgelagerten Mengen Asbest, Teerpappe und Beton sowie diverser Hausmüll, Folien, Verpackungsabfälle und Sperrmüll eingesammelt. Insgesamt kamen dabei rund zwei Tonnen Müll zusammen, die anschließend ordnungsgemäß auf dem Abfallwirtschaftszentrum Nentzelsrode entsorgt wurden. Die Kosten für die Beräumung und ordnungsgemäße Entsorgung muss der Landkreis Nordhausen und damit die Allgemeinheit tragen, da der oder die Verursacher bisher nicht ermittelt werden konnten. Das Fachgebiet Abfallwirtschaft und Deponie bedankt sich bei der Verwaltungsgemeinschaft Hohnstein/Südharz für die Unterstützung durch die Bereitstellung eines Fahrzeuges sowie Personal des Bauhofes Niedersachswerfen. 

Die zunehmende illegale Ablagerung beispielsweise von Bauschutt, Garten- und tierischen Abfällen an der Zorge unterhalb des Kohnsteins ist auch deshalb problematisch, weil sich hier ein öffentlicher Versorgungsbrunnen und damit Trinkwasserschutzzonen befinden.

Künftig plant das Landratsamt in diesem Bereich verstärkte Kontrollen durchzuführen. Zeugen, die Hinweise zu illegalen Abfallablagerungen bzw. zu den Verantwortlichen geben können, wenden sich bitte an das Fachgebiet Abfallwirtschaft und Deponie unter 03631 91431-16. Ablagerungen von Abfällen außerhalb einer Abfallbeseitigungsanlage stellen eine Ordnungswidrigkeit dar und können mit Geldbußen bis zu 100.000 Euro geahndet werden. Angesichts der am Standort Teichstraße möglichen Kontamination von Boden und Grundwasser kann zudem der Straftatbestand erfüllt sein.
Mitteilung des Landratsamtes Nordhausen am 27.04.2017

Entkalker, Farben, Scheuermittel - das Schadstoffmobil kommt

Das Landratsamt Nordhausen bietet allen Privathaushalten vom 3. bis 17. Mai 2017 den kostenlosen Entsorgungsservice von Schadstoffen, die nicht in die Restmülltonne gehören, an. Die Touren starten jeweils um 10 Uhr bzw. 10.30 Uhr, samstags bereits um 9 Uhr. Der Tourenplan mit allen Stationen und Zeiten stehen auch unter www.abfall-nordhausen.de oder in den Gemeindeblättern. Die Termine können auch zusätzlich telefonisch unter 03631 9143120 beim Fachgebiet Abfallwirtschaft des Landratsamtes Nordhausen erfragt werden. Folgendes kann zum Schadstoffmobil gebracht werden: Abbeizmittel, Energiesparlampen, Feuerlöscher, Foto- und Hobbychemikalien, Frostschutzmittel, Holzschutzmittel, Lack- und Farbeimer aus Kunststoff oder Metall, Laugen, Leuchtstoffröhren, Pestizide, Pflanzenschutzmittel, Ölfarben, Quecksilber, Rostumwandler, Säuren, Schädlingsbekämpfungsmittel, Spiritus sowie Spraydosen. Flüssigkeiten werden in Behältnissen bis zu 30 Litern angenommen. Altbatterien und Akkus gehören ebenfalls nicht in den Hausmüll, dafür kann das kostenlose Rücknahmesystem des Handels genutzt werden. Auch das Landratsamt Nordhausen nimmt Kleinbatterien entgegen.

Bis zu einer Menge von 100 kg pro Haushalt können Schadstoffe kostenlos abgegeben werden. Gewerbetreibende, wie Kleinbetriebe, Apotheken, Arztpraxen, Behörden, Bildungs- und Sozialeinrichtungen, können auch gefährliche Abfälle abgeben, diese jedoch erst nach vorheriger Anmeldung. Das Formular dazu kann unter www.abfall-nordhausen.de heruntergeladen werden. Es ist zu beachten, dass diese Entsorgung im Gegensatz zu den Privathaushalten kostenpflichtig ist.


Die Abgabe gefährlicher Abfälle ist nicht an den Wohnort gebunden. Die Abfälle können dort abgeben werden, wo sich das Schadstoffmobil gerade aufhält. Es dürfen jedoch keinesfalls Schadstoffe vorher unbeaufsichtigt an den Haltestellen abgestellt werden, wenn das Schadstoffmobil noch nicht anwesend ist. Damit können Kinder und Umwelt gefährdet werden. Dies stellt außerdem eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit einer Geldbuße bis zu 5.000 Euro geahndet werden.
Mitteilung des Landratsamtes Nordhausen am 27.04.2017

Martin Rosemann, Rentenexperte der SPD-Fraktion, warnt davor, die Abschläge bei der Erwerbsminderungsrente abzuschaffen

Der SPD-Rentenexperte  Martin Rosemann warnt davor, die Abschläge bei der Erwerbsminderungsrente abzuschaffen. „Denn dann würde man unter Umständen einen falschen Anreiz für all jene setzen, die sich entscheiden, vor 65 in den Ruhestand zu gehen. Sie könnten dies dann nämlich  über eine abschlagsfreie Erwerbsminderungsrente versuchen,  anstatt über die allgemeine vorgezogene Altersrente mit Abschlägen“, sagte Rosemann im Interview mit der Wochenzeitung „Das Parlament“. Da es aber durch die Reformen der letzten Jahre sehr viele verschiedene Rechtssituationen für die Betroffenen gebe, könne es sinnvoll sein, pauschale Lösungen für alle Erwerbsgeminderte zu prüfen. Aber auch diese könnten zu Ungerechtigkeiten führen, fügte er hinzu. Rosemann sprach sich außerdem für eine Solidarrente für langjährig Versicherte aus. In den nächsten Jahren werde sich zeigen, dass eine solche Rente nötig sein wird, so der SPD-Abgeordnete.

Das Interview im Wortlaut:
Herr Rosemann, zum zweiten Mal in dieser Legislaturperiode verlängert die Koalition die Zurechnungszeit bei der Erwerbsminderungsrente. Ist der Handlungsbedarf so groß?
Eine Erwerbsminderung ist eines der größten Armutsrisiken im Alter. Deshalb war es uns als Koalition wichtig, hier noch einmal Verbesserungen zu erreichen.

Die Zurechnungszeit  soll um drei Jahre, auf 65 Jahre verlängert werden. Befreit das tatsächlich viele Erwerbsgeminderte aus der Armutsfalle?
Ich denke ja. Denn bezogen auf die individuelle Erwerbsbiografie macht es natürlich  einen Unterschied, ob man  drei Jahre  mehr an Zurechnungszeit hat oder nicht. Das kann  schon darüber entscheiden, ob man ein Einkommen oberhalb oder unterhalb der Grundsicherung hat.

Reicht das aus?
Nein. Denn bemerkenswert ist, dass von denjenigen, die in die Erwerbsminderung  gehen, nicht einmal 50 Prozent vorher eine Reha-Maßnahme bekommen haben. Das heißt, wir erreichen mit Prävention und Rehabilitation jene nicht, die es am dringendsten nötig hätten. Es geht also auch darum, im Voraus zu verhindern, dass jemand eine Erwerbsminderungsrente beantragen muss. Aber auch dazu hat die Koalition Einiges auf den Weg gebracht.

Was spricht dagegen, die Abschläge bei der Erwerbsminderungsrente abzuschaffen? Es ist doch ein Unterschied, ob jemand freiwillig in Rente geht und Abschläge in Kauf nimmt oder ob man krankheitsbedingt dazu gezwungen ist?
Im Grundsatz ja. Aber in dem Moment, wo die Zurechnungszeit auf 65 Jahre verlängert wird, ist es  nicht mehr richtig. Denn dann würde man unter Umständen einen falschen Anreiz für all jene setzen, die sich entscheiden, vor 65 in den Ruhestand zu gehen. Sie könnten dies dann nämlich  über eine abschlagsfreie Erwerbsminderungsrente versuchen,  anstatt über die allgemeine vorgezogene Altersrente mit Abschlägen. Im Übrigen  sind die Abschläge ja auf 10,8 Prozent gedeckelt. Insofern relativiert sich das Problem auch.

Warum sollen die Verbesserungen bei der Zurechnungszeit nur für Neu-Rentner ab 2018 gelten?
Das eine sind die Kosten. Zum anderen haben Verbesserungen oder Verschlechterungen im Rentenrecht in der Vergangenheit immer nur für zukünftige Rentner gegolten. Das hat zum einen etwas mit einem gewissen Vertrauensschutz zu tun. Zum anderen  mit dem Verwaltungsaufwand, der gravierend wäre, wenn alle Bestandsrentner mit einbezogen würden.  Denn dann müsste sich die Rentenversicherung  jeden einzelnen Versicherungsfall noch einmal anschauen.

Bei der Mütterrente wurde es so gemacht.
Es stimmt, wir haben bei der Mütterrente eine Ausnahme gemacht. Das ging aber nur, weil wir eine Pauschalregelung gefunden haben.  Allerdings haben wir durch die verschiedenen Reformen bei der Erwerbsminderungsrente  jetzt fünf oder sechs parallele Rechtssituationen für die Betroffenen, abhängig davon, wann sie in Erwerbsminderung gegangen sind.  Ich glaube schon, dass da ein sozialer Sprengstoff drin liegt. Deshalb wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, zu prüfen, ob man nicht für jene, die schon in Erwerbsminderung sind, eine pauschale Lösung finden kann. Jedoch kann es auch bei einer Pauschalierung zu Ungerechtigkeiten im Einzelfall kommen.

Wie wichtig ist das Rentenniveau für den Schutz vor Altersarmut?
Altersarmut hängt in erster Linie von der Erwerbsbiografie ab und nicht von der Höhe des Rentenniveaus. Von Altersarmut  werden in erster Linie Leute betroffen sein, die unterbrochene Erwerbsbiografien haben, entweder, weil sie selbstständig waren und nicht oder wenig in die Rentenversicherung eingezahlt haben, oder weil sie   zwar gearbeitet aber wenig verdient haben,  länger arbeitslos waren oder längere Familienphasen hatten. Die haben meist  nur wenig davon, wenn das Rentenniveau  etwas höher ist.

Ist die Diskussion also obsolet?
Nein. Beim Rentenniveau geht es mehr um die Frage der Verhinderung des sozialen Abstiegs und darum, dass das System insgesamt die nötige Akzeptanz  hat. Deshalb ist die Diskussion schon  sinnvoll, aber sie ist etwas anderes als die Diskussion über Altersarmut, wo man zielgenauere Lösungen für bestimmte Gruppen braucht.

Der DGB fordert einen grundsätzlichen Kurswechsel in der Rentenpolitik hin zu einer Stärkung der ersten Säule, selbst das DIW plädierte dafür, die gesetzliche Rente stärker zu stützen, weil eine weitere Senkung gerade die untere Vermögenshälfte der Bevölkerung treffe. Wie kann das konkret aussehen?
Bundesarbeitsministerin  Andrea Nahles hat dazu  einen guten Vorschlag gemacht, den der doppelten Haltelinie für Rentenniveau und Beitragssatz. Beides geht nur zusammen, wenn man zusätzliche Steuermittel in die Hand nimmt. Zum anderen sind  weitere Maßnahmen für bestimmte Gruppen nötig, wie die Einbeziehung Selbstständiger in die gesetzliche Rente.

Stichwort Betriebsrenten. Sie wollen deren Verbreitung in kleineren Unternehmen fördern. Wieso hilft das Beschäftigten mit niedrigem Einkommen?
Wir verändern die Förderung. Wir führen nicht nur einen Geringverdienerzuschuss für Betriebsrenten ein. Wir führen, und das ist ein sozialpolitischer Meilenstein, einen Freibetrag in der Grundsicherung  für zusätzliche freiwillige Altersvorsorge ein. Damit machen wir betriebliche Altersvorsorge für Geringverdiener sehr viel attraktiver als bisher.

Arbeitgeber sollen künftig von Haftungsrisiken bei der Betriebsrente befreit werden und nur noch für die eingezahlten Beiträge haften. Wer trägt dann das Risiko?
Für uns ist wichtig, dass der Verzicht auf Garantien, der Wegfall der  Arbeitgeberhaftung, nur in einem tariflichen Umfeld passiert. Wenn es keine Garantien mehr gibt, dann muss ja jemand da sein, der die Spielregeln definiert und die Qualitätskontrolle macht. Und das können eigentlich nur die Tarifpartner gemeinsam sein.

Und wie profitieren  die Beschäftigten, die  in nicht tarifgebundenen Unternehmen arbeiten?
Die Tarifpartner werden ein Interesse daran haben, dass auch möglichst viele nicht tarifgebundene Unternehmen sich diesem Betriebsrentenmodell  anschließen. Denn  je größer diese Kollektive sind, desto geringer sind die Verwaltungskosten und desto attraktivere Angebote können die Versicherer machen. Die Möglichkeit der Nachzeichnung des Tarifvertrags ist in dem Gesetzentwurf deshalb bewusst angelegt.

Verschiedene Konzepte für eine Mindestrente liegen nun schon lange auf dem Tisch. Ist es nicht langsam an der Zeit, hier voranzukommen? Oder dann eben andererseits zu sagen: Wir packen die weg, wir brauchen die nicht?
Ich glaube, dass sie nötig ist und dass es in den nächsten Jahren noch deutlicher wird, dass sie nötig sein wird. Der Vorschlag von Andrea Nahles für eine Solidarrente wird dem Problem gerecht: Menschen  mit  langer Erwerbsbiografie  sollen, unter Einbeziehung von Kindererziehungszeiten, Pflegezeiten und gewissen Zeiten der Arbeitslosigkeit,  am  Ende eine Rente haben,  die zehn Prozent über dem  Grundsicherungssatz liegt. Das ist ja für die meisten auch eine Frage der Würde, im Alter nicht zum Sozialamt gehen zu müssen.

Martin Rosemann ist seit 2013 für die SPD Abgeordneter des Deutschen Bundestages. Im Ausschuss für Arbeit und Soziales ist er Berichterstatter seiner Faktion für Rentenpolitik.
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Das vollständige Interview erscheint in der nächsten Ausgabe der Wochenzeitung „Das Parlament“  (Erscheinungstag: 2. Mai 2017).

Veränderte Abfallentsorgung am 1. Mai, Himmelfahrt und Pfingsten

Aufgrund der bevorstehenden Feiertage verschieben sich die sonst üblichen Termine der Rest- und Bioabfallentsorgung sowie der Wertstoffabfuhr. Die Montagsentsorgung (1. Mai) sowie alle in der Woche anfallenden Entsorgungen finden jeweils einen Tag später statt. Somit endet in der Woche die letzte Entsorgung am Samstag, 6. Mai.
An Himmelfahrt, 25. Mai, verschiebt sich die Donnerstagsentsorgung auf Freitag, 26. Mai, die vom Freitag erfolgt am Samstag, 27. Mai. In der Woche nach Pfingsten beginnt die Entsorgung erst am Dienstag, 6. Juni. Alle weiteren Termine verschieben sich jeweils um einen Tag. Die veränderten Termine stehen bereits im Entsorgungskalender und unter www.abfall-nordhausen.de.

Die Sammelstelle für Elektro- und Elektronikschrott der Nordthüringer Werkstätten gGmbH - Lebenshilfe bleibt am Freitag nach Himmelfahrt, 26. Mai, geschlossen. Das Abfallwirtschaftszentrum Nentzelsrode (Deponie) ist am 26. Mai und 27. Mai zu den gewöhnlichen Öffnungszeiten zu erreichen.
Mitteilung des Landratsamtes Nordhausen am 27.04.2017

Ernährungsberatung und Vorsorgevollmacht: Erste Themenwoche im SWG-Begegnungszentrum „Nordhaus“

Wohnungsunternehmen und Kooperationspartner organisieren ab 2. Mai Vorträge und Informationsveranstaltungen in Begegnungsstätte.

Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) lädt zu einer ersten Themenwoche in das SWG-Begegnungszentrum „Nordhaus“, Stolberger Straße 131, in Nordhausen ein. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Jugendsozialwerk, Caritas und Horizont-Verein werden ab Dienstag, 2. Mai, mehrere Thementage mit verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen organisiert.
Los geht es am Dienstag mit einer Ernährungsberatung, die die Mitarbeiter des Jugendsozialwerkes ab 14 Uhr anbieten. Ein Vortrag zum neuen Pflegestärkungsgesetz folgt am Mittwoch, 3. Mai, um 14 Uhr. Im Anschluss informieren Mitarbeiter der Caritas ab 15 Uhr zum Thema Vorsorgevollmacht.
Die erste Themenwoche endet am Donnerstag, 4. Mai, mit einem Vortrag zum Thema „Wie schütze ich mich vor Straftaten“. Die Caritas-Veranstaltung beginnt ab 10 Uhr.
Die Veranstaltungsreihe wird ab Montag, 8. Mai, fortgesetzt: Dann bieten Mitarbeiter des Horizont-Vereins verschiedene Angebote zu interkulturellen Themen an.

Alle Veranstaltungen sind öffentlich und kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht nötig. 
Mitteilung der SWG Nordhausen am 27,04.2017 

Circo_phobia

Zappelinis zweite Zeltsaison06. Mai – 01. Oktober 2017

Sa 06. Mai// 19.00-20.30 Uhr
Stehfleisch und Sitzvermögen(Zeitgenössischer Zirkus für Jedermann)Diese Show ist die universale Mischung aus Weltklasse-Jonglage, großartiger Musik und akrobatischer Komik. Klappstühle, Bälle, Ringe, Keulen, Gepäckstücke und anderer Klimbim werden zu Repräsentanten einer komplexen Welt ohne Ausweg für die tragisch, komischen Protagonisten Niels Seidel und Malte Steinmetz. Das Ganze ist detailverliebt choreographiert und so entsteht aus zunächst
geballter Langeweile ein Beckettsches Theater des Absurden, in dem die Konflikte zwar alt, aber noch lange nicht gelöst sind.
Künstler Spot the drop (10/15 Euro)www.spotthedrop.com

Sa 20. Mai // 20.00 UhrSanta Machete im Zappelini-Zelt
Sie spielen den Inbegriff dessen, was man als FREAK SHOW bezeichnen könnte. Die 8 jungen Franzosen um Frontfrau PaNteRa alias Julie Roman mit ihrem wirklich skurrilen „afro-soul dancefloor roots-pimiento cumbia-
libre“ Sound sind durch nichts und niemand zu stoppen. Die Musiker sorgen auf jeden Fall für Stimmung und gute Laune.
www.jazzclub-nordhausen.de (16/8 Euro)

So 21. Mai // 15.00-16.00 Uhr Breakin`City(Breakdanceshow für Jung und Alt)Wer sind diese Leute, die es schaffen, sich auf den rotierenden Körperachsen zu bewegen – ja, sogar zu tanzen? Ist es möglich, die Gesetze des Möglichen für einen Moment zu entdrehen oder sie zu freezen oder: einzufrieren? Woher kommen diese
Jungs und Mädels, die sich durch die Welt auf den kopfdrehend und handstandspringend tanzen? Die Antwort ist einfach... aus Breakin` City!Künstler Zappelini – Der Junge Zirkus (5/10 Euro)

Mo 05. Juni // 15.00-16.00 Uhr Das Floß ist los! (45 min Zirkusabenteuer für mutige Menschen von 7-99 Jahren)Seit dreizehn Jahren treibt das Floß über den Ozean? Der Mast hängt schief und die Aussicht ist nach allen Seiten hoffnungslos. Drei Artisten hat es
aufs Meer hinaus gespült, doch sie bleiben erfinderisch. Ein altes Handtuch fängt den Wind und manchmal einen Clownfisch. Aus Rolas und Jonglierkeulen, lassen sich wunderbare Dinge bauen. Doch keiner weiß, wohin die Strömung sie trägt. Künstler Zappelini – Der Junge Zirkus (5/10 Euro)

Di 13. Juni // 19.00-20.30 UhrTRASH-Kabarett –Kunst am Abgrund (90 min Körpereinsatz für alle ab 16 Jahren)Kein Abend wie dieser! Thüringer Comedystars, Jonglierpoeten, Songwriter, Luftartisten inklusive eure Nachbarn nehmen Angriff auf Eure Gesichts- und Lachmuskeln. Angestachelt von den zwei Moderatoren erwarten sie euren Applaus. Hier wird der Ernstfall geprobt. Ausgefeilte Choreographien – Fehlanzeige! Hier wird gezeigt was man hat oder gerne hätte. Künstler Harzer Lokalmatadoren (Eintritt frei)

Sa 17. Juni // 19.00-21.00 Uhr Shakespeare im Waschsalon (Improvisation und Highspeedentertainment für Jung & Alt)
Temporeich, fantasievoll und unterhaltsam schleudert dieses Erfurter Theaterensemble über die Thüringer Bühnenlandschaft. Das Publikum wird zur Muse des Geschehens und wählt den Ort, ein Abenteuer, eine Figur oder eine Handlung für den folgenden „Waschgang“. Die volle Dosis fliegt in den Frontlader. Der Vollwaschgang lässt die Worte flattern, fertigt brilliante Geschichten mit trockenem Humor, dem Duft der weiten Welt. Heraus kommt ein Stoff aus dem Heldengeschichten gemacht werden.Künstler Buntwäsche 60 Grad + Gäste (5/10 Euro)

Sa 01. Juli // 19.00-20.00 Uhr Kammervarieté (Artistik und Parodie für jung & alt)Visuelle Comedy mit Tanz, Artistik für die ganze Familie
Jeanette Flexonette und Lorenzo Cinotti , zwei sagenhafte Künstler des Zirkusuniversums, präsentieren die spektakuläre Artistik der großen Varietés mit kleinsten Mitteln. Enthusiastisch und mit eiskaltem Wagnis zeigen, was in ihnen steckt: anmutiger Tanz, wilde Freakshow, Magie, Jonglage und halsbrecherische Kunststücke.Künstler Jeanette Flexonette und Lorenzo Cinotti (5/10 Euro)

Sa 02.September // 19.00-20.30 Uhr
Laute Stille (Körpertheater ab 16 Jahren)Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt, in der 7 Figuren Einblicke in ihr Leben geben. Phantasien und Träume, Gedanken und Wünsche gemischt mit einem unverwechselbaren Humor für Momente unseres absurden Lebens. Mal poetisch, grotesk oder auch mit blutrünstigem Sarkasmus. Das Publikum wird zum Voyeuristen und bekommt Einblicke in die verborgenen Kammern unserer menschlichen Natur.Künstler Elias Elastisch (8/12 Euro)www.elias-elastisch.de

Sa 16. September // 19.00-21.00 Uhr
Clappe, das ist Kunst!(90min Frontalentertainment ab 16 Jahren)Der sympathische Anarcho-Clown nimmt seine Zuschauer mit auf die Reise nach der Frage: Was ist Kunst? Seine Antwort ist: 90 min Frontalentertainment. In seiner wilden Cross-Genre-Show sprengt er die starren Grenzen zwischen Comedy, Artistik und Zauberei. Provokant, schnell und stets authentisch trifft er die Klischees der Kleinkünstler und die voyeuristische Freude seiner Zuhörer.
Künstler Archie Clapp (8/12 Euro)www.archie-clapp.de

So 17. September // 15.00-16.00 Uhr
Die Reise zum Mittelpunkt der Welt (Theater für Jung & Alt)Professor Lindenbroock und Arne Saggnusson, begeben sich auf eine schräge Forschungseise. Mit einem alten Bettgestell, einem Sonnenschirm fliegen sie zum Mond, überleben eine Bruchlandung auf dem Mount Everest, sitzen mit siebzig singenden Chinesen in einer Seilbahn, stürzen mit einem Fahrstuhl in die von blinden Alligatoren wimmelnde Kanalisation von Singapur – und fragen sich: „Kennen Sie Jules Vernes?“
Künstler Erfreuliches Theater Erfurt (5/10 Euro)www.erfreulichestheater.de

Sa 30. September // 18.00-19.00 Uhr ,So 01. Oktober // 15.00-16.00 Uhr Stunt Buddies (zeitgenössischer Zirkus für Jedermann)
Es herrscht Chaos am Set zum neuen Stunt Buddies Streifen. Der Oberbeleuchter fällt von der Leiter, als er „Dirty Birdy“ vom Scheinwerfer verscheucht. Der Produzent kreischt: „Und Action!“, als plötzlich das Stuntmoped explodiert und der Geräuschemacher seine Triangel zerdeppert. Selbst der Spinnen Typ hat sich in der Garderobe verheddert und baumelt nun am Garderobenständer. Ob da die Stunt Buddies je wieder heraus kommen?
Künstler Zappelini – Der Junge Zirkus (5/10 Euro)

Girls’Day und Boys‘Day 2017 – So viele Veranstaltungen wie noch nie!

Gegen Rollenbilder und Geschlechterklischees: Am heutigen Girls’Day und Boys’Day bekommen wieder zehntausende Jungen und Mädchen die Chance, in vermeintlich typische Berufe des jeweils anderen Geschlechts hinein zu schnuppern. In diesem Jahr ist das Angebot so groß wie noch nie: Beim Girls’Day wird mit mehr als 10.000 Veranstaltungen zum ersten Mal seit dem Start im Jahr 2001 eine fünfstellige Zahl erreicht. Insgesamt 6.500 Veranstaltungen beim Boys’Day sind ebenfalls Rekord. Insgesamt werden heute an den Aktionstagen rund 100.000 Mädchen und über 30.000 Jungen teilnehmen.

Am Girls’Day informieren sich Mädchen über Ausbildungsberufe und Studien-gänge in den Bereichen Handwerk, Technik, Naturwissenschaften und IT, in denen Frauen selten vertreten sind. Manche bekommen aber auch die Gelegenheit weibliche Vorbilder in Führungspositionen aus Wirtschaft oder Politik kennenzulernen – so wie Hanna (9) und Yola-Marie (12). Sie durften anlässlich des Girls’Day bereits gestern Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig auf Schritt und Tritt begleiten: Zusammen mit der Ministerin fuhren sie zu einem Termin im Rahmen des W20-Treffens wo über die Gleichstellung von Frauen und Männern diskutiert wurde. Für beide Schülerinnen waren dies aufregende Stunden, in denen sie die große Politik hautnah miterleben und viele Fragen stellen konnten.

„Es ist gut, wenn Mädchen und Jungen ihren Horizont erweitern und wir ihnen helfen, Rollenbilder aufzubrechen“, erklärte Manuela Schwesig: „Junge Menschen träumen davon, den Beruf zu finden, der zu ihnen passt. Das große Interesse am Girls’Day und Boys’Day zeigt, dass bei den Jugendlichen ein Umdenken erfolgt. Die Zeiten der ‚Frauen- bzw. Männerberufe‘ sind längst vorbei. Sie entsprechen nicht mehr den Wünschen und Potenzialen der jungen Menschen, und auch nicht den Realitäten des Arbeitsmarktes. Die gesamte Breite an Berufen muss für alle offen stehen“, so Manuela Schwesig weiter. 

Heute (Donnerstag) hat der Staatssekretär im BMFSFJ, Dr. Ralf Kleindiek, die Betriebsschule U-Bahn der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) besucht. Dort wurde im Rahmen des Girls’Day teilnehmenden Mädchen gezeigt, wie man eine U-Bahn fährt. Anschließend betonte Dr. Kleindiek: „Es ist eine wichtige Aufgabe, Jungen und Mädchen das ganze Spektrum an Berufen zu verdeutlichen, damit sich ihre Berufswahl an ihren Interessen und Fähigkeiten orientiert und nicht daran, welchen Beruf ‚ein Junge‘ oder ‚ein Mädchen‘ gewöhnlicher Weise ausübt. Geschlechterklischees schränken die Berufswahl ein. Motivierte und ihren Interessen und Fähigkeiten nach eingesetzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aber nicht nur für diese selbst sondern ebenso für das Unternehmen und seinen Erfolg ein Zugewinn“. 

Girls’Day und Boys’Day eröffnen Jugendlichen jedes Jahr neue Horizonte jenseits der traditionellen Berufswahl. Der Boys‘Day hatte seit dem Start 2011 über 190.000 Teilnehmer. Beim Girls’Day haben im Zeitraum von 2001 bis 2016 insgesamt 1,7 Millionen Mädchen neue Berufe kennengelernt. 21 Prozent der teilnehmenden Unternehmen haben bereits junge Frauen eingestellt, die sie über den Girls’Day kennen und schätzen gelernt haben. 

Sowohl Girls’Day als auch der jüngere Boys’Day zeigen messbare Auswirkungen auf das Berufswahlverhalten junger Frauen und Männer. Dazu zwei Beispiele:

Seit Beginn des Girls’Day ist der Frauenanteil bei den auszubildenden Fahrzeuglackiererinnen von 5,5 Prozent im Jahr 2000 auf 15 Prozent im Jahr 2015 gestiegen. Der Anteil der Männer in der schulischen Ausbildung zum Erzieher hat sich seit Einführung des Boys’Day von 16,8 Prozent (2012) in nur drei Jahren auf 18,6 Prozent erhöht.

Der Girls’Day  – Mädchen-Zukunftstag wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. 

Der Boys’Day – Jungen-Zukunftstag |Neue Wege für Jungs wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. 

Weitere Informationen: www.girls-day.de | www.boys-day.de | www.neue-wege-fuer-jungs.de
Mitteilung des BMFSFJ am 27.04.2017

IHK-Info:

Ausbilderqualifizierung
ab 08.05.2017 im RSC Nordhausen
(80 Unterrichtsstunden und Selbststudienanteil)

Das Regionales Service-Center Nordhausen der IHK Erfurt bietet einen Vorbereitungslehrgang auf die Ausbildereignungsprüfung nach AEVO an (80-Stunden-Lehrgang mit Selbststudium).

Wo: Regionales Service-Center Nordhausen, Wallrothstraße 4
Wann: 08.05.2017 – 03.07.2017
jeweils montags und mittwochs 16:30 – 20:30 Uhr

Planen Sie, die Ausbildung Ihres Fachkräftenachwuchses selbst in die Hand zu nehmen? Neue Berufe und Ausbildungsstrukturen, neue Prüfverfahren sowie moderne Lern- und Lehrmethoden stellen an die Ausbilder zunehmend erhöhte Anforderungen. Die Ausbilderlehrgänge der IHK Erfurt wurden umfassend auf die veränderten Ausbildungsprozesse abgestimmt und vermitteln spezielle berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse.

Weitere Informationen erhalten Sie im RSC Nordhausen unter Telefon 03631 908210 bzw. RSC Heilbad Heiligenstadt unter Telefon 03606 612114 oder über www.erfurt.ihk.de .

gez. Diana Stolze
Leiterin Regionale Service-Center

Landkreise Eichsfeld, Nordhausen und Kyffhäuserkreis

Klares Ziel vor Augen

Volkan Uluc ist neuer Cheftrainer des FSV Wacker 90 Nordhausen. Der 47-jährige Uluc wurde anlässlich der Pressekonferenz nach der Regionalliga-Partie des FSV Wacker 90 gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig offiziell vom Präsidenten Nico Kleofas vorgestellt.
„Ich freue mich, zurück in Thüringen zu sein. Ich möchte hier eine tolle Mannschaft formen. Es war immer eklig, in Nordhausen zu spielen. So muss es für die Gegner wieder werden. Wer mich kennt, weiß dass ich mich voll mit dem Verein identifizieren werde.“, so die ersten Worte von Cheftrainer Volkan Uluc.


Auch für das bevorstehende Pokalfinale in Erfurt hat der Trainer ein klares Ziel: „Es ist wichtig, positiv vorm Pokalfinale zu reden. Ich habe zweimal mit Jena den Thüringenpokal gewonnen. Das will ich mit Nordhausen auch!“
Der gebürtige Türke kennt aus seiner Zeit beim FC Carl Zeiss Jena und dem BFC Dynamo die Regionalliga Nordost. Seit März 2017 ist Uluc im Besitz der Fußball-Lehrer-Lizenz, die gleichbedeutend mit der UEFA-Pro-Lizenz ist. Er unterschieb am Mittwoch einen Zweijahresvertrag an der Parkallee.

Foto: Bernd Peter

Mittwoch, 26. April 2017

Auf dem Weg zu meisterlichem Können

Sinnbildlich gemeint könnte es auch heißen: Von der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen zum Kunsthaus Meyenburg, ebenso in Nordhausen. Der Weg von der Kreissparkasse zum Kunsthaus ist nicht weit, der inhaltliche allerdings, von den seit gestern in der Galerie der Kreissparkasse ausgestellten Ergebnissen von „Kunstkursen Malerei Grafik Kleinplastik“ (Titel:
„Der endlose Blick“) zu den Werken aus der Talanx Unternehmenssammlung, die seit dem 02. April im Kunsthaus Meyenburg gezeigt werden, doch ein beträchtlich längerer Weg. Jedenfalls aber befinden sich alle 26 angehenden Künstler, deren Exponate nun in der Galerie der Kreissparkasse zu sehen sind, nach der Laudatio Jürgen Rennebachs auf gutem Weg.

Dass die interessierte Öffentlichkeit diese vielversprechenden Ansätze in Malerei, Grafik und Kleinplastiken sehen und begutachten kann, ist einmal mehr dem Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Nordhausen, Wolfgang Asche, zu danken, den man längst als Förderer der Kunst kennt und u.a. auch die Galerie seines Hauses für Ausstellungen zur Verfügung stellt. Sei hier auch gleich Vera Angelstein genannt, die bei den jeweiligen Ausstellungen Regie führt. Wofür ihr auch jeweils Dank und Anerkennung ausgedrückt wird.

Angesichts dieser Einführung räume ich hier freimütig ein, dass ich damit zunächst etwas ausführlicher auf die seit dem 02. April laufende „Talanx-Ausstellung – Aus dem Verborgenen an die Öffentlichkeit“ im Kunsthaus Meyenburg eingehen will, an deren Vernissage ich zwar teilnahm, aus verschiedenen persönlichen Hinderungsgründen aber bisher nicht näher einzugehen vermochte.

Nachdem die die Stadt Nordhausen und die Presse seinerzeit über die Vernissage ausführlich berichtete, konzentriere ich mich hier auf Auszüge aus dem Mitschnitt der Laudatio der Kunsthistorikerin und Leiterin des Kunsthauses, Susanne Hinsching, die sich freute, ausstellen und würdigen zu können, was HDI und Echter Nordhäuser in dieser Ausstellung unter dem Motto „Aus dem Verborgenen an die Öffentlichkeit“ dieser Öffentlichkeit an hoher Kunst offerieren.

„Vom Impressionismus und Expressionismus über die Klassische Moderne bis zur amerikanischen Pop Art, den Abstrakten Expressionismus und die zeitgenössische Kunst zeigt die Ausstellung Gemälde, Grafiken und Objekte, die sonst hinter verschlossenen Türen, in Vorstandszimmern und Tresoren aufbewahrt werden. Damit ermöglicht diese Ausstellung einen einzigartigen Blick auf Kunstwerke vieler namhafter Künstler, die sonst nie oder nur von wenigen Menschen gesehen werden können“, erläuterte Hinsching und dankte in diesem Zusammenhang besonders Michael John von der Rotkäppchen-Mumm GmbH, ohne den es dieses Ausstellungsprojekt gar nicht geben würde. Sei hier auch gleich erwähnt, dass diese Ausstellung bis zum 11.06.2017 besucht werden kann.
Im Rahmen ihrer Einführung erwähnte die Kunsthistorikerin auch gleich Namen der Künstler, die dieser Ausstellung noch besondere Bedeutung verleihen: „Beispielsweise Werke von Pablo Picasso,Antoni Tàpies, Lyonel Feininger, Marc
Chagall, Georges Braque, Max Ernst, Joan Miró, Andy Warhol, Roy Lichtenstein oder Sam Francis, die mit ihrem innovativen Wirken die jeweiligen Kunstströmungen entscheidend beeinflusst haben.“
Um dann diese Bedeutung näher zu erläutern: „Die Sammlung der Talanx hat ihren Schwerpunkt auf der Kunst des 20. Jahrhunderts, welches das spannenste und vielseitigste Jahrhundert war, das es in der Entwicklung der Kunst je gegeben hat.
Angefangen mit der Abkehr von der akademischen Malweise des 19 Jahrhunderts begann der Aufbruch in die Moderne mit der Auflösung von Formen und Konturen und der Konzentration auf Licht und Farbe im Impressionismus, gefolgt von der Reduzierung der Darstellung auf das unbedingt Notwendige und der verstärkten Betonung des Ausdruckes im Expressionismus.
In der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts entstand dann eine Vielzahl neuer Kunstrichtungen, die häufig parallel nebeneinander existierten: Surrealismus, Dadismus, Konstruktivismus, Suprematismus und einige –ismen mehr.“
Hier nun verlasse ich die ins Gedächtnis und den Mitschnitt gerufene Laudatio aus der Vernissage und werde nach der nächsten Führung durch die Ausstellung darauf zurückkommen. Einfach deshalb, weil mein eigener Kenntnisstand nicht ausreicht, ohne diesen optischen Bezug einfach nach der Laudatio Susanne Hinschings zu verstehen, was Sache ist. Und werde mich zunächst auf die nun in der Kreissparkasse eröffnete Ausstellung „Der endlose Blick“ konzentrieren, für die der Gegenwartsblick ausreichen dürfte.

Bild 1: Einführung in die Ausstellung „Der endlose Blick“durch Wolfgang Asche
Bild 2: Bild aus der gerade eröffneten Ausstellungen
Bild 3: Talanx-Ausstellung: Laudatio der Kunsthistorikerin Susanne Hinsching

Bild 4: Bild aus der Talanx-Ausstellung

IHK-Info:

Beratersprechtag
Netzwerk in Nordthüringen“ und Beratung zu
rechtlichen Fragen am 09.05.2017

Existenzgründern, bestehenden Unternehmen und Freiberuflern wird im Rahmen des Beratersprechtages „Netzwerk in Nordthüringen“ die Möglichkeit geboten, Fragen zur Existenzgründung, zur richtigen Rechtsform und zu Fördermöglichkeiten zu klären. Welcher Schritt muss zuerst gegangen werden und an welche Unterlagen muss man denken? Auch zum Mikrokreditfonds des Freistaates Thüringen wird beraten.

Zur Beantwortung Ihrer Fragen stehen kompetente Vertreter der Thüringer Aufbaubank, Bürgschaftsbank, IHK, HWK, GFAW, Agentur für Arbeit, von den Wirtschaftssenioren „Alt hilft Jung“ und den Projekten ThEx Enterprise und ThEx Mikrofinanzagentur in individuellen und vertraulichen Gesprächen zur Verfügung. Auch ein Experte des Fachbereiches Standortpolitik|Recht, Steuern der IHK Erfurt ist vor Ort und beantwortet Ihre Fragen zum Gewerberecht, Handelsrecht, gewerblichen Mietrecht, Arbeitsrecht oder auch rechtliche Fragen im Zusammenhang mit der Berufsausbildung. Alle Beratungen sind kostenfrei.
Wann? 09.05.2017 von 09:00 bis 16:00 Uhr
Wo? BIC Nordthüringen GmbH, Alte Leipziger Straße 50,
99734 Nordhausen / OT Bielen
Um vorherige Terminabsprache mit dem RSC Nordhausen der IHK Erfurt unter Telefon 03631 908210 wird gebeten.

gez. Diana Stolze
Leiterin Regionale Service-Center
Landkreise Eichsfeld, Nordhausen und Kyffhäuserkreis