Bürgermeisterin Krauth: „Jetzt erst recht und geschlossen für Nordhausen als Kreisstadt
brennen und kämpfen“
„Kein Nutzen, wenn man die Starken schwächt“
Nordhausen (psv)
Nordhausens
Bürgermeisterin Jutta Krauth zeigt sich enttäuscht über die Entscheidung
des Thüringer Innenministers gegen Nordhausen als Kreisstadt nach einer
Kreisgebietsreform. Aufgeben komme allerdings
nicht in Frage. „Jetzt erst recht müssen wir alle geschlossen für
Nordhausen als Kreisstadt brennen und kämpfen, so wie es die
Stadtratsfraktionen parteiübergreifend bereits getan haben“ sagte Frau
Krauth. „Ich rufe alle Nordhäuserinnen und Nordhäuser, alle
gesellschaftlichen Gruppen von der Kultur über die Sportvereine bis hin
zu den Wirtschaftsverbänden dazu auf, gemeinsam und sehr deutlich die
Stimme zu erheben für den Erhalt von Nordhausen als Kreisstadt.“
Für
Ende Mai kündigt sie einen Sonderstadtrat zum Thema Eingemeindungen an.
Dort sollen weitere Fusionen von Nordhausen mit Nachbargemeinden
beschlossen
werden. Zugleich kritisierte sie das Landratsamt. Dies habe durch das
Verschleppen pflichtgemäßer Entscheidungen Nordhausens Position im Kampf
um den Kreisstadtstatus erheblich geschwächt. Dies müsse sofort ein
Ende haben.
„Ich
werde zur nächsten Stadtratssitzung am 2. Mai Innenminister Dr. Holger
Poppenhäger und alle Nordhäuserinnen und Nordhäuser zu einem
Bürgerdialog
einladen“, sagte Frau Krauth. „Sollte dieser Termin von Dr. Poppenhäger
nicht wahrgenommen werden können, lade ich ihn für den Sonderstadtrat
Ende Mai ein.“ Dort wolle man zum einen dem Innenminister darlegen, dass
es „der Vernunft widerspricht, der größten
und stärksten Stadt den Kreisstadtstatus zu nehmen. Zum anderen sollte
der Innenminister den Nordhäuserinnen und Nordhäusern vor Ort seine
fachlichen Gründe gegen Nordhausen als Kreisstadt erklären.“
„Es
schadet der gesamten Region, wenn man die Starken künstlich schwächt.
Das macht auch die Schwachen nicht stärker“, so die Bürgermeisterin.
„Die
Leistungskraft der Stadt Nordhausen strahlt historisch in den gesamten
Thüringer Norden aus. Der Verlust des Kreisstadtstatus schwächt die
bevölkerungsreichste Stadt der Region und somit den gesamten neuen
Landkreis. Durch das Zusammengehen mit dem Kyffhäuserlandkreis
bedarf es besonderer Anstrengungen im Wettbewerb der Regionen
untereinander. Die Fehler der Vergangenheit dürfen nicht wiederholt
werden. Die Stadt Nordhausen konnte in den 90-iger Jahren den Verlust
der oberzentralen Funktionen wie Finanzamt und Katasteramt
im Laufe der Jahre auffangen. Artern und Sondershausen hat diese
Verlagerungen in ihre Städte jedoch nicht gestärkt und nicht vor dem
weiteren Einbruch der Bevölkerungszahlen bewahrt. Nordhausen ist für die
überwältigende Mehrheit der Bewohner des zukünftigen
Kreises schneller und besser sowohl mit dem ÖPNV als auch individuell
erreichbar, als jede andere kreisangehörige Stadt in diesem künftigen
Kreisgebiet. Nirgendwo sind Arbeitsplatz-, Dienstleistungs-, Bildungs-,
Wohn- und Kulturangebote in derartiger Dichte
und Qualität vorhanden bzw. in angemessener Entfernung erreichbar“,
sagte Frau Krauth.
Die
Bürgermeisterin appellierte eindrücklich an das Nordhäuser Landratsamt
„die bewusste Schwächung Nordhausens endlich zu überwinden. Nach vier
Monaten warten wir bis heute auf die Genehmigung des Haushalts. Es gibt
aus dem Landratsamt immer noch kein Bekenntnis zur Sanierung des
Albert-Kuntz-Sportparks; die nötige Sanierung unseres Theaters hängt in
der Luft. Die unsägliche Hinauszögerung des Termins
für die OB-Wahl schwächt Nordhausen. Diese Nebenkriegsschauplätze
müssen sofort beendet werden. Es geht um die Zukunft von Nordhausen für
die kommenden Jahrzehnte.“
Zum
Bild: Nordhausens Bürgermeisterin – hier bei Unterzeichnung des
Eingemeindungsvertrags mit der Gemeinde
Buchholz im Februar – ruft zum Kampf für Nordhausen als Kreisstadt auf.
„Wir müssen geschlossen für Nordhausen brennen und kämpfen.“
Foto: P. Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen
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