Freitag, 29. April 2022

 Pressemitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik


Erfurt, 29. April 2022 - Nr. 081/2022

Zum Tag der Arbeit am 1. Mai
Durchschnittliche Wochenarbeitszeit seit 2011 rückläufig


Wie das Thüringer Landesamt für Statistik anlässlich des Tages der Arbeit am 1. Mai mitteilt, waren nach Erstergebnissen des Mikrozensus 2021 in Thüringen 1 017 Tausend Personen erwerbstätig, davon 540 Tausend Männer und 477 Tausend Frauen. Seit 2011 hat sich somit die Zahl der Erwerbstätigen um insgesamt 68 Tausend Personen bzw. 6,3 Prozent reduziert. Damit war 2021 weniger als die Hälfte (48,8 Prozent) der Thüringer Bevölkerung erwerbstätig; 10 Jahre zuvor waren es 49,6 Prozent.




Machen Sie mit bei der Zeitverwendungserhebung 2022, jetzt für die Teilnahme anmelden!
https://statistik.thueringen.de/ZVE/anmeldung


Herausgegeben vom Thüringer Landesamt für Statistik – Grundsatzfragen und Presse

 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen

Erfurt, 29. April 2022

 

Grüne Fraktion: Heraus zum 1. Mai – kein Platz für Nazis und Rassismus

Astrid Rothe-Beinlich: Friedliche und solidarische Gesellschaft von unschätzbarem Wert

 

Unter dem Motto „GeMAInsam Zukunft gestalten“ ruft der DGB auch in diesem Jahr zum Tag der Arbeit auf die Straße. Die Abgeordneten der grünen Landtagsfraktion werden sich wie in jedem Jahr an verschiedenen Veranstaltungen zum 1. Mai beteiligen. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Wir möchten auch in diesem Jahr unsere Verbundenheit mit den Gewerkschaften zum Ausdruck bringen, die seit Jahrzehnten für die Beschäftigten und gute Arbeit sowie faire Löhne streiten. Die Corona-Pandemie hat uns deutlich aufgezeigt, in wie vielen Bereichen nicht nur die Anerkennung, sondern auch die entsprechende Bezahlung fehlt. Es bedarf endlich tatsächlicher Verbesserungen und den ernsthaften Willen, prekäre Arbeitsverhältnisse und schlechte Löhne zu beseitigen. Die für dieses Jahr geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro ist dabei ein guter Schritt in die richtige Richtung.“

„Wie wichtig eine friedliche und solidarische Gesellschaft ist, ist uns in diesem Jahr durch Putins furchtbaren und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine allen schmerzlich bewusst geworden. Dieser Krieg und die damit verbundene Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine sind durch nichts zu rechtfertigen. Für uns sind und bleiben die souveräne Gleichheit von Staaten und die Grundpfeiler der demokratischen Friedensordnung unverhandelbar. Unsere volle Solidarität gilt den Menschen aus der Ukraine, die jetzt unter den Folgen dieses Angriffs leiden oder sich auf der Flucht befinden. Aber sie gilt auch all den Russ*innen, die sich trotz der damit verbundenen persönlichen Gefahren und Repressionen gegen Putin stellen und öffentlich ein Ende des Krieges fordern“, so Rothe-Beinlich weiter.

„Dass Rechtsextreme auch in diesem Jahr den 1. Mai für ihre menschenverachtende Ideologie missbrauchen wollen, können und werden wir nicht hinnehmen. Für uns gilt nicht nur am 1. Mai: Kein Platz für Nazis und Rassismus - nirgendwo!“, schließt die grüne Fraktionsvorsitzende. 

 

Astrid Rothe-Beinlich wird an der Veranstaltung des DGB in Erfurt auf dem Anger und am Demokratiefest der Omas gegen Rechts vor der Staatskanzlei teilnehmen.

Madeleine Henfling wird von 10 Uhr bis 12 Uhr an der Kundgebung des DGB in Ilmenau teilnehmen. Um 12:30 Uhr wird sie bei der Kundgebung des DGB in Meiningen einen Redebeitrag halten.

Olaf Müller wird an der Kundgebung des DGB auf dem Johannisplatz in Jena teilnehmen.

Laura Wahl wird als parlamentarische Beobachterin die Kundgebungen in Erfurt begleiten.

 

Pressemitteilung

„Nur der erste Schritt“ - Johann Wadephul (CDU) im Interview mit der Wochenzeitung „Das Parlament“

Vorabmeldung zu einem Interview in der nächsten Ausgabe der Wochenzeitung „Das Parlament“ (Erscheinungstag 2. Mai 2022)

- bei Nennung der Quelle frei zur sofortigen Veröffentlichung -

Der CDU-Verteidigungsexperte Johann Wadephul spricht sich für die Lieferung von Leopard 1-Kampfpanzern, gepanzerten Mannschaftstransportern oder Artillerie an die Ukraine aus. „Die Lieferung der Geparden kann definitiv nur der erste Schritt sein, dem weitere folgen sollten“,  sagte der Bundestagsabgeordnete im Interview mit der Wochenzeitung „Das Parlament“ (Erscheinungstag 2. Mai 2022). Es gebe umfangreiche Bestände im Besitz der Industrie, die zügig geliefert werden könnten und für die es keine langwierige Ausbildung brauche.

Der Flugabwehrpanzer Gepard, der jetzt geliefert werde, sei bis zu seiner Ausmusterung das komplexeste System im Bestand des deutschen Heeres gewesen, betonte Wadephul. Da es mindestens sechs Monate dauere, bis Besatzungen auf diesem System ausgebildet seien, werde er in der Ukraine nicht sofort voll einsatzfähig sein.

Zu dem von der Bundesregierung geplanten Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr sagte der CDU-Politiker, dem werde seine Fraktion nur zustimmen, wenn die Koalition zusichere, dass es ausschließlich für die Bundeswehr bestimmt sei. Auch müsse klar sein, wie die Schulden getilgt werden sollen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) müsse zudem sein Versprechen einlösen, wonach die Ausgaben für Verteidigung auch nach Verbrauch des Sondervermögens mehr als zwei Prozent der Wirtschaftsleistung betragen sollen.


Das Interview im Wortlaut:

Das Parlament: Herr Wadephul, als Konsequenz aus dem Ukraine-Krieg will die Bundesregierung 100 Milliarden Euro in eine bessere Ausstattung der Bundeswehr investieren und dieses Vorhaben im Grundgesetz absichern. Ihr Fraktionschef Friedrich Merz mag die Stimmen für die notwendige Zweidrittel-Mehrheit allerdings nicht beisteuern. Warum? Waren mehr Mittel für die Bundeswehr nicht immer das, was CDU und CSU wollten?

Wadephul: Ja, das stimmt, die CDU/CSU-Fraktion kämpft schon seit Jahren für deutlich mehr Investitionen für die Bundeswehr. Meist stand sie da relativ allein, denn die anderen Fraktionen waren sehr zurückhaltend. Deswegen begrüßen wir grundsätzlich den Vorschlag eines Sondervermögens. Doch es kommt darauf an, wie dieses Programm ausgestaltet wird. Davon machen wir als Fraktion abhängig, ob wir zustimmen können.

Das Parlament: Was sehen Sie besonders kritisch an den Regierungsvorschlägen?

Wadephul: Bis dato ist nicht sicher, wofür die Gelder eigentlich bestimmt sind. Für die Bundeswehr oder auch für andere Aufgaben? Weder sind die Texte eindeutig, noch liegt uns bis dato ein Wirtschaftsplan vor, obwohl dieser konstitutiver Bestandteil des Gesetzes sein sollte.

Das Parlament: Unter welchen Bedingungen würde Ihre Fraktion zustimmen?

Wadephul: Es gibt für uns drei zentrale Punkte: Erstens muss das Sondervermögen ausschließlich für die Bundeswehr bestimmt sein. Zweitens muss klar sein, wie die Schulden  getilgt werden. Drittens muss festgelegt werden, dass auch nach Verbrauch des Sondervermögens die Ausgaben für Verteidigung weiterhin über zwei Prozent der Wirtschaftsleistung betragen, so wie Deutschland es der Nato zugesagt hat und wie es die Bundeswehr braucht. Das hat der Bundeskanzler in seiner Rede am 27. Februar im Bundestag so versprochen, und wir erwarten, dass er Wort hält.

Das Parlament: Was sollte und muss Ihrer Meinung nach mit den 100 Milliarden vorrangig finanziert werden?

Wadephul: Es geht darum, zügig zentrale Fähigkeitslücken zu schließen und die volle Einsatzfähigkeit der Bundeswehr wiederherzustellen.

Das Parlament: Im Gesetzentwurf für das Sondervermögen steht, die Vorhaben würden „auch Maßnahmen zur Stärkung im Cyber- und Informationsraum sowie zur Ausstattung und Ertüchtigung der Sicherheitskräfte von Partnern“, umfassen. Könnten damit also auch Waffenlieferungen an die Ukraine finanziert werden?

Wadephul: Grundsätzlich haben wir Bauchschmerzen mit dieser Formulierung, denn damit sind Ausgaben in anderen Bereichen Tür und Tor geöffnet. Wir wollen, dass das Sondervermögen, so wie es auch der Bundeskanzler angekündigt hat, als er von einem „Sondervermögen Bundeswehr“ sprach, ausschließlich der Bundeswehr zukommt.

Das Parlament: Die Bundesregierung hat vergangene Woche ihr Nein zur Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine aufgegeben und schickt jetzt rund 50 Flugabwehr-Panzer vom Typ „Gepard“. Außerdem will sie ukrainische Soldaten auf deutschem Boden ausbilden lassen. Hat die Ampel damit jetzt „geliefert“?

Wadephul: Die Entscheidung ist richtig und sie ist politisch überfällig – die Bundesregierung hat sich aus meiner Sicht reichlich spät bewegt. Die Anfragen der Ukraine und der Industrien lagen zum Teil seit Wochen vor und nichts ist passiert. Es war der Druck der Öffentlichkeit und der CDU/CSU-Fraktion, der hier gewirkt hat. Gleichzeitig ist diese Lieferung technisch sehr anspruchsvoll.

Das Parlament: Inwiefern?

Wadephul: Der Flugabwehrpanzer Gepard war bis zur Ausmusterung 2012 das komplexeste System im Bestand des deutschen Heeres. Da braucht es mindestens sechs Monate, bis Besatzungen auf diesem System ausgebildet sind.

Das Parlament: Das heißt, der Gepard hilft in der aktuellen Situation gar nicht?

Wadephul: Waffensysteme wie der Gepard sind heutzutage so komplex, dass jeder Soldat der Welt eine gewisse, manchmal mehrmonatige Ausbildung braucht. Also wird es dauern, bis er in der Ukraine voll einsatzfähig ist. Insgesamt geht es bei vielen aktuellen Lieferungen aber meist um Waffensysteme, die schon älterer Bauart und weniger komplex sind. In der Diskussion wird auch gerne übersehen, dass die ukrainischen Soldaten schon Erfahrung mit modernen Waffensystemen haben. Die fangen daher nicht bei Null an, sondern müssen vielfach nur umgeschult werden.

Das Parlament: Sie haben sich neben dem Gepard für weitere Lieferungen ausgesprochen. An welche denken Sie konkret?

Wadephul: Die Lieferung der Geparden kann definitiv nur der erste Schritt sein, dem weitere folgen sollten. Ich meine zum Beispiel Leopard 1-Kampfpanzer, gepanzerte Mannschaftstransporter oder Artillerie. Da gibt es umfangreiche Bestände im Besitz der Industrie, die zügig geliefert werden können und für die es keine langwierige Ausbildung braucht. Darum sollten sie auch geliefert werden, so wie die Ukraine es dringend wünscht.

Das Parlament: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sein Zögern mit der Sorge begründet, Russlands Präsident Putin könnte die Lieferung schwerer Waffen als Kriegseintritt betrachten mit der Folge eines Dritten, möglicherweise nuklearen Weltkrieges. Teilen Sie diese Sorge nicht?

Wadephul: Ich halte die Aussage des Bundeskanzlers für problematisch. Erstens, weil er damit unseren Bündnispartnern wie Estland, Slowenien und Tschechien vorwirft, sie würden einen Atomkrieg provozieren, denn sie haben weit vor Deutschland schwere Waffen wie Schützenpanzer und Artillerie geliefert. Und zweitens – und das wiegt schwerer – macht er sich und Deutschland erpressbar, denn augenscheinlich braucht Russland nur mit Aussagen zu Nuklearwaffen zu provozieren und Deutschland zuckt politisch zurück.

Das Parlament: Ist das nicht verständlich? Vor einem Atomkrieg haben hierzulande viele Menschen  Angst.

Wadephul: Nein, denn diese Zurückhaltung konterkariert auf gefährliche Weise unsere Bündnissolidarität und widerspricht unserer Beteiligung an der nuklearen Abschreckung der Nato.

Das Parlament: Als Erpressungsversuch wird auch die jüngste Entscheidung Russlands gedeutet, Polen und Bulgarien den Gashahn zuzudrehen. Ist ein Gas-Lieferstopp nach dem Ja der Bundesregierung zu schweren Waffen auch für Deutschland näher gerückt?

Wadephul: Auch hier gilt, dass wir nicht erpressbar sein dürfen. Das Risiko ist da, doch die Frage ist, ob Russland selbst sich einen solchen Boykott im wahrsten Sinne des Wortes leisten kann. Da habe ich meine Zweifel. Und deswegen sollten wir da fest in unserer Politik bleiben.

Das Parlament: CDU, CSU und SPD haben die Russland-Politik der vergangenen Jahre maßgeblich mitgestaltet. Sie, Herr Wadephul, haben sich kürzlich für eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dieser Politik in Form einer Enquete-Kommission ausgesprochen. Wie ist dieser Vorstoß aufgenommen worden? Gibt es erste Schritte in diese Richtung?

Wadephul: Ich höre aus verschiedenen politischen Richtungen Unterstützung für diese Idee, zuletzt auch von Kollegen aus der SPD- und der FDP-Fraktion. Da geht es, meine ich, um ein „Lessons-learned“. Deswegen muss wohlüberlegt sein, wie man das macht. Derzeit ist aus meiner Sicht aber nicht die Zeit dafür.  Wir stehen noch immer voll im Bann dieses schrecklichen Krieges in der Ukraine, von dem wir nicht wissen, wie er enden wird. Wenn er zu Ende ist, sollten wir aber fraktionsübergreifend die Köpfe zusammenstecken und eine Aufarbeitung auf die Spur bringen.

Das Gespräch führte Johanna Metz.

Johann Wadephul (CDU) sitzt seit Oktober 2009 im Bundestag und ist als stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion zuständig für Verteidigung und Auswärtiges.


Deutscher Bundestag
Pressestelle

 

CHRIST IN DER GEGENWART
Liebe Leserin, lieber Leser!
 
Wir sehen uns gern als unabhängige Subjekte, die frei entscheiden und der Welt ihren Stempel aufdrücken können. Die Pandemie und der Ukrainekrieg brechen mit dieser Illusion. Sie zeigen unsere schmerzhafte Abhängigkeit von Mächten, die wir nicht kontrollieren können. Das hat Konsequenzen – auch religiös.
 
Ein Kunstwerk als Flüchtling: Der „Brunnen der Erschöpfung“ wurde wenige Stunden nach Kriegsbeginn aus der Ukraine geschmuggelt. Jetzt steht er auf der Biennale, fasziniert die Besucher und weckt biblische Assoziationen. Ein Kommentar.
 
Der Mann, der den Regenbogen in die Kirche brachte: Unsere Redakteurin macht sich auf Spurensuche im Vermächtnis ihres Urgroßvaters, der als Kirchenmaler arbeitete. Berührende Einblicke in eine Familiengeschichte mit unerwarteten Wendungen (Zugang mit dem Digital-Abo).
 
Wir wünschen eine gesegnete Woche
 
Ihr
CHRIST IN DER GEGENWART
 
AKTUELLE AUSGABE
CIG_18-22
WEITERE THEMEN DER AKTUELLEN AUSGABE:
Gilt die christliche Friedensethik noch, wenn Panzer durch Europa rollen? Eine Einschätzung des Sozialethikers Markus Vogt.
Ostern ist zu groß für ein Wochenende. Warum der Kirchenkalender uns einlädt, 50 Tage lang zu feiern.
„Liebst du mich?“ Wer die Zwischentöne in Jesu berühmter Frage an Petrus verstehen will, muss in den griechischen Originaltext schauen.
Vor 250 Jahren wurde Novalis geboren. Erinnerung an Dichter, der den „unnennbar süßen Himmel“ suchte.
Ein Onlinekünstler gibt seiner Mikrowelle eine künstliche Intelligenz – hat sie damit auch eine Seele?
Je strenger die Sexualmoral, umso nackter wurden die Heiligen dargestellt. Ein neues Buch untersucht dieses Phänomen.
Das braune Gold: Kakaobauern profitieren bisherkaum vom Handel. Das soll sich jetzt ändern.
 
BUCHEMPFEHLUNG
 
Johanna Beck (Autorin) 
 
Mach neu, was dich kaputt macht
20,00 EUR
 

Ausgeliefert, klein und machtlos – so fühlt sich Johanna Beck in ihrer Kindheit in einer heftig umstrittenen katholischen Jugendgruppe oft. Gott lernt sie als einen strafenden und bedrohlichen Gott kennen, Priester als seine übermächtigen Vertreter. Traumatisiert durch den geistlichen und sexuellen Missbrauch, den sie erleiden muss, meidet sie als junge Erwachsene alles, was mit der katholischen Kirche zu tun hat.


 
Mehr
 
CIG IM ABONNEMENT
CIG print + digital
 
  
Vier Wochen kostenlos testen!
Gedruckt und digital – ganz wie Sie möchten:
 
 
Zum Kombi-Abo
 
Zum Digital-Abo
 
App StoreGoogle PlayFacebook