Samstag, 30. November 2019

Verband UnternehmensGrün für ein leistungsfähiges Klimapaket

Gestern hat die Initiative "Unternehmen für ein leistungsfähiges Klimapaket" 2.300 Unterschriften an die Bundesregierung übergeben. Unterzeichnet haben Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich für ein leistungsfähiges und zukunftsstarkes Klimapaket einsetzen. 

Dazu erklärt
Dr. Katharina Reuter vom Verband UnternehmensGrün:
Das Klimapäckchen der Bundesregierung ist eine schallende Ohrfeige für die innovative Wirtschaft, die sich für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort Deutschland einsetzt. Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit sind keine Gegensätze, sie bedingen einander vielmehr. Viele Unternehmen haben das bereits erkannt und sind weiter als die Politik. Wir fordern die Bundesregierung auf, nicht länger die Wirtschaft der Vergangenheit zu schützen, sondern den Rahmen für die Wirtschaft der Zukunft zu setzen“, so Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin von UnternehmensGrün, die die Unterschriftenübergabe für die Wirtschaftsinitiative „Entrepreneurs For Future“ koordinierte.
Bild: Übergabe von 2.300 Unterschriften an die Bundesregierung. Von links nach rechts: Ina von der Heyden (GLS Bank), Albrecht von Sonntag (idealo), Waldemar Zeiler (einhorn), Peter Ugolini-Schmidt (Elektrizitätswerke Schönau), Ulf Sieberg (CO2 Abgabe e.V.), Dr. Katharina Reuter (UnternehmensGrün)

UnternehmensGrünDr. Katharina Reuter
0178-4481991
reuter@unternehmensgruen.de

Hintergrund:
Das Klimapaket der Bundesregierung wird von der innovativen Wirtschaft weder als leistungsfähig noch als zukunftsstark bewertet. Die Ziele aus dem Pariser Klimaabkommen werden mit ihm nicht ansatzweise erreicht. Mehr als 2.300 Unternehmen haben sich daher mit einem aktuellen Aufruf in die Debatte eingeschaltet – sie fordern die Politik auf, das Paket nachzubessern. Ziel: Ein ambitionierter Rahmen, um zum dynamischsten Leitmarkt für Klimatechnologien und nachhaltige Innovationen aufzusteigen: https://www.unternehmenfuersklima.de/
Die Rolle mit den Logos der 2.300 Unternehmen und der Aufruf wurden heute vor dem Bundeskanzleramt überreicht durch: Albrecht von Sonntag (idealo), Ina von der Heyden (GLS Bank), Peter Ugolini-Schmidt (Elektrizitätswerke Schönau), Waldemar Zeiler (einhorn).
Die unterzeichnenden Unternehmen stellen sich hinter diese acht Forderungen:
  1. Eine wirksame und planbar steigende CO2-Bepreisung für alle Sektoren.
  2. Beschleunigung der Energiewende durch schnellen Kohleausstieg, Umsetzung einer 100% Erneuerbaren Energien Strategie, Verankerung von Efficiency First, Steuerförderung für Gebäudesanierungen und ambitioniertem Gebäude€energiegesetz.
  3. Divestment und Abschaffung klimaschädlicher Subventionen bis zum Jahr 2025.
  4. Mobilitätswende mit Fokus auf effizienter Ausnutzung der Verkehrsmittel, öffentlichem Verkehr, geteilten Verkehrsmitteln, Kerosinsteuer sowie CO2-freie Antriebssysteme.
  5. Agrar- und Ernährungswende mit Maßnahmen wie der Ausdehnung einer ökologischen Landwirtschaft und Subventionen, die in Einklang mit den Klimaschutzzielen stehen.
  6. Stärkung der Kreislaufwirtschaft durch Fest- und Durchsetzung von Rücknahme-, Recycling-, Wieder€verwertungs€quoten.
  7. Aufbau eines Klima-Innovationsfonds für etablierte Unternehmen und Startups, die innovative Lösungen für die Steuerung/der Klimakrise realisieren.
  8. Ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz, das eine dekarbonisierte Wirtschaft im Einklang mit dem in Paris vereinbarten 1,5°C Ziel erreicht.
Kai Weller
für UnternehmensGrün e.V.

Geschäftsführender Partner

Pressemitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik

Thüringer Bevölkerung besucht durchschnittlich einmal im Jahr eine Kinovorstellung

Jeder Thüringer und jede Thüringerin schaute sich in den vergangenen Jahren im Durchschnitt einen Film pro Jahr in den Thüringer Kinos an (1,1 Besuche). Doppelt so häufig erfolgte 2017 der Besuch eines Museums (2,1 Besuche), wie das Thüringer Landesamt für Statistik im Zuge der Gemeinschaftsveröffentlichung „Kulturindikatoren kompakt 2019“ mitteilt. Die Besuchshäufigkeit der Museen ist in den letzten Jahren stetig angestiegen. Dagegen waren die Theaterbesuche mit durchschnittlich 0,3 Besuchen je Einwohner deutlich geringer. Einen Spitzenwert nehmen die Bibliotheksbesuche mit 2,8 Besuchen je Einwohner ein


Thüringer Landesamtes für Statistik
Erfurt, 28. November 2019

CDU-Medienexperte gegen Erhöhung des Rundfunkbeitrages

Kellner: „Nur so werden die Sendeanstalten wirklich sparen“

Erfurt – Der CDU-Medienexperte Jörg Kellner spricht sich gegen eine Erhöhung des monatlichen Rundfunkbeitrages in Deutschland aus. „Nur wenn wir den Beitrag, den jeder Haushalt zahlen muss, bei 17,53 Euro belassen, werden die Rundfunkanstalten tatsächlich sparen“, so Kellner. ARD, ZFD und Deutschlandfunk müssten sich wieder auf die staatlich geforderte Grundversorgung konzentrieren. Demnach soll der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit seinen Programmangeboten „zur Information, Bildung, Beratung, Kultur und Unterhaltung einen Beitrag zur Sicherung der Meinungsvielfalt und somit zur öffentlichen Meinungsbildung“ leisten, heißt es im Rundfunkstaatsvertrag. „Gerade erst hat die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten die überhöhten Gehälter in einigen Sendeanstalten kritisiert“, so Kellner: „Hier lassen sich pro Jahr 60 Millionen Euro einsparen.“ Aber auch über schlankere Strukturen, mehr Kooperationen unter den Sendeanstalten bei der Berichterstattung zu Großereignissen oder innerhalb der Auslandsstudios lasse sich Geld einsparen. „Die Sender sind seit langem aufgefordert Sparvorschläge vorzulegen“, so Kellner weiter: „Das ist bislang nicht im geforderten Umfang geschehen.“

Die KEF hat vor einigen Tagen der Politik einen ersten Vorschlag unterbreitet, den Rundfunkbeitrag ab 2021 um 86 Cent pro Beitragszahler und Monat zu erhören. Mit dem Beitragsaufkommen von derzeit rund acht Milliarden Euro werden unter anderem 22 Fernseh-, 67 Radiosender und eine Vielzahl von Online-Plattformen mit insgesamt mehr als 25.000 festen Mitarbeitern finanziert. Einer Anhebung des Beitragssatzes müssen alle deutschen Landtage zustimmen. „Insofern werde ich im Thüringer Landtag für eine Beibehaltung des derzeitigen Rundfunkbeitrages auch über 2021 werben“, so Kellner: „Der Beitragszahler darf nicht zusätzlich belastet werden – auch im Interesse der Akzeptanz der Öffentlich-Rechtlichen beim Bürger.“

Matthias Thüsing

Pressereferent

Fledermäuse – Geheimnisvolle Jäger der Nacht

Ausstellungseröffnung und Ehrung im Rahmen der Aktion FLEDERMAUSFREUNDLICH

Fledermäuse verlassen ihre Behausungen meist erst, wenn wir Menschen uns in die unsrigen zurückziehen. Die Aktivitäten dieser wunderbaren Tiere bleiben den meisten von uns verborgen und spielen sich in der Dunkelheit der Nacht ab. Nicht zuletzt aus diesem Grund haften den Fledermäusen viele Mythen an, liefern sie doch den Stoff für gruselige Geschichten und Sagen. Die Schönheit dieser Tiere, ihre Lebensweise und ihr Sozialverhalten bis hin zu den Vorgängen in ihren „Kinderstuben“ bleiben meist unentdeckt.
Die Ausstellung „Fledermäuse – Geheimnisvolle Jäger der Nacht“ macht dies alles anhand exzellenter Fotografien und Filmen des Naturfotografen Christoph F. Robiller für den Betrachter sichtbar. Im Rahmen einer Sonderausstellung in der Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“ Nordhausen können diese noch bis zum 31. Januar 2020 betrachtet und
bestaunt werden. Exponate aus Fledermausbeobachtung, -schutz und –vermarktung bereichern die Ausstellung.
Die Ausstellung der Stiftung Fledermaus wurde von Astrid Koschorreck, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes Südharz/Kyffhäuser e.V. eröffnet. Der Verband kooperiert auch in seinen Projekten mit der Stiftung. Wolfgang Sauerbier, Kurator der Stiftung, gab den Gästen der Eröffnungsveranstaltung mit einem Einführungsvortrag und einem geführten Rundgang durch die Ausstellung einen ersten Einblick in die Lebenswelt der Fledermäuse und die Aktivitäten der Stiftung im „Fledermausland“ Thüringen. Hier leben 20 der 24 in Deutschland vorkommenden Fledermausarten leben.
Der Schutz dieser besonderen Tiere, vorrangig die Erhaltung ihrer Lebensräume, liegt der Stiftung vor allen Dingen am Herzen. Mit der „Aktion FLEDERMAUSFREUNDLICH“ werden Bürgerinnen und Bürger sowie Gremien für ihr
Engagement beim ideellen Schutz der Fledermäuse, beim Quartiererhalt oder der Quartierschaffung, beispielsweise im Rahmen von Bau- und Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, geehrt. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 28. November 2019 wurde Franziska und Marcel Gladebeck aus der Gemeinde Hohenstein/Limlingerode diese Auszeichnung zuerkannt. Sie erhielten aus den Händen von Gaetano Fichera, Mitarbeiter der Stiftung Fledermaus sowie Berater im Netzwerk Fledermausschutz bei der Natura2000-Station Hohe Schrecke, eine von der Schirmherrin der Aktion – der Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund – unterzeichnete Urkunde sowie die Plakette der Aktion FLEDERMAUSFREUNDLICH.
Die Ausstellung ist bis zum 31. Januar 2020 im Rahmen der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“ Nordhausen zu sehen. Der Eintritt ist frei, Schulklassen werden um Voranmeldung gebeten.

Presse 1:
Franziska Gladebeck erhält die Auszeichnung der Aktion FLEDERMAUSFREUNDLICH aus den Händen von Gaetano Fichera, Wolfgang Sauerbier und Astrid Koschorreck gratulieren (von rechts nach links)

Presse 2:
Fledermausexperte Wolfgang Sauerbier beim Eröffnungsvortrag

Presse 3:

Wolfgang Sauerbier erläutert den Besuchern verschieden Exponate

Fotos: Silke Schulze

IHK-Info:

 „Netzwerk in Nordthüringen“
Netzwerktag Nordhausen und Beratung zu
rechtlichen Fragen am 10. Dezember 2019
Der nächste Netzwerktag in Nordhausen findet am 10. Dezember 2019 von 09:00 bis 16:00 Uhr im Landratsamt Nordhausen (Großer Plenarsaal, 1. OG), Grimmelallee 23, 99734 Nordhausen, statt.

Kompetente Ansprechpartner der IHK Erfurt, HWK Erfurt, Thüringer Aufbaubank, Bürgschaftsbank, GFAW, Agentur für Arbeit und der Wirtschafts-
senioren „Alt hilft Jung“ sowie ThEx-Enterprise und ThEx-Mikrofinanzagentur stehen Existenzgründern und bestehenden Unternehmen für persönliche Gespräche zur Verfügung. Auch ein Experte des Fachbereiches Zentrale Dienste/Recht/Steuern der IHK Erfurt beantwortet an diesem Tag in persönlichen Einzelgesprächen Fragen zu Rechtsformwahl, Gewerberecht, Handelsrecht, gewerblichem Mietrecht, Arbeitsrecht oder auch rechtliche Fragen im Zusammenhang mit der Berufsausbildung.

Alle Beratungen sind kostenfrei. Eine vorherige Terminabsprache unter Telefon 03631 90820 ist erforderlich.

Steffi Dirumdam
Regionale Service-Center (RSC)
Landkreise Nordhausen, Eichsfeld und Kyffhäuserkreis

Wer trägt die Kosten des Kohleausstiegs? Universität Stuttgart untersucht die Folgen von Kohleausstieg und E

Die Bepreisung von Kohlendioxyd (CO2), wie sie derzeit als flankierende Maßnahme zum Kohleausstieg und auch im Rahmen des geplanten Klimaschutzgesetzes intensiv diskutiert wird, ist ökologisch und ökonomisch effizient und daher sinnvoll. Ohne Maßnahmen zur Rückverteilung wird das Instrument aber je nach Ausgestaltung zu erheblichen Mehrbelastungen der Verbraucher führen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Policy Brief*, den das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart jetzt veröffentlicht hat. Betroffen sind bis zu 70 Prozent der Haushalte insbesondere in den niedrigen und mittleren Einkommensgruppen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am IER untersuchten in einem vom BMBF geförderten Projekt, wie sich die derzeit diskutierten Transformationsszenarien auf die Einkommen der Haushalte auswirken. Die Szenarien umfassen einen ordnungsrechtlichen Kohleausstieg, wie er von der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung der Bundesregierung (KWSB) vorgeschlagen wurde, sowie alternativ die Einführung einer stringenten CO2-Bepreisung zum Beispiel durch die Einführung eines Mindestpreises und die Kombination dieser Instrumente mit weiteren flankierenden Maßnahmen.

Dabei zeigte sich, dass das Instrument der CO2-Bepreisung zu einem deutlich kosteneffizienteren Transformationspfad führt und daher aus ökonomischer Sicht zu bevorzugen wäre. Für die Verbraucher führt dieser Weg jedoch zusätzlich zu den ohnehin anfallenden Kosten für den Systemumbau zu erheblichen Mehrbelastungen, wenn die Mehreinnahmen des Staates nicht an die Haushalte zurückfließen. Dies gilt im Grundsatz auch für die im Klimaschutzgesetz neu geplante Bepreisung von CO2 in den Sektoren Wärme und Verkehr. „Die Verteilungseffekte einer CO2-Bepreisung sind massiv und fallen in ein gesellschaftliches Klima, in dem schon heute zwei Drittel der Bevölkerung die Auffassung vertritt, die Energiewende sei teuer und belaste vor allem die kleinen Leute“, so der Leiter des Instituts für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung, Prof. Kai Hufendiek. „Will man die Akzeptanz der Energiewende nicht gefährden, muss der Transformationsprozess dringend diese Verteilungsfragen berücksichtigen.“

Im Detail kamen die Forschenden zu den folgenden Schlussfolgerungen:

• Der Strompreisanstieg, der sich im Falle eines Kohleausstiegs oder bei einer zusätzlichen ambitionierteren CO2-Bepreisung bei der Stromerzeugung ergibt, erscheint mit 0,5 – 2 ct/kWh eher tolerierbar. Werden aber die gesamten Kosten und vor allem Wälzungseffekte auch bei anderen Gütern des täglichen Lebens berücksichtigt, kann sich die Mehrbelastung eines Haushalts je nach Szenario auf bis zu 44 Euro pro Monat summieren.

• Besonders betroffen von der Entwicklung sind Haushalte mit geringeren Einkommen, die bereits heute einen problematisch hohen Anteil ihres verfügbaren Einkommens für Energie (Strom, Wärme, Warmwasser) ausgeben müssen. Aber auch Haushalten, die heute noch in geringem Umfang Ersparnisse zum Beispiel für die Altersversorgung bilden können, werden die finanziellen Spielräume völlig genommen. Dies betrifft bei den Mehrkosten alleine aus der Transformation des Stromsystems bis zu 50 Prozent, bei zusätzlicher Berücksichtigung der Transformation der Sektoren Wärme und Verkehr bis zu 70 Prozent aller Haushalte in Deutschland.

• Ohne verteilungspolitische Begleitung bergen notwendige weitere Maßnahmen zum Klimaschutz damit ein erhebliches Risiko, die Haushalte zu überfordern. Dies betrifft nicht nur die Bezieher von Transferleistungen, sondern reicht bis in die Mittelschicht hinein. Um gesellschaftlichen Verwerfungen vorzubeugen, sind konkrete flankierende Maßnahmen zur Kompensation der Transformationskosten daher unbedingt notwendig und gleichzeitig mit den Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen.

„Unsere Untersuchungen zeigen, dass dem Aspekt einer kosteneffizienten Umsetzung der Energiewende und der Verteilung der Mehrkosten auf die Verbraucher in Zukunft ein deutlich höherer Stellenwert beizumessen ist als bisher“, folgern Dr. Ulrich Fahl, Audrey Dobbins und Claudia Hofer aus dem Projektteam. Dies gelte umso mehr, da angesichts einer Vielzahl von Maßnahmen und von Milliardenzahlungen für die Energiewende in der Bevölkerung der Eindruck entstanden sei, dass die Kostenbelastung der Energiewende keine Rolle mehr spielt. „Ein Pfadwechsel und eine Neuorientierung erscheinen hier dringend notwendig, zumal die CO2-Bepreisung auch im Zuge des Klimaschutzprogramms 2030 sinnvollerweise als zentrales Lenkungsinstrument angesehen wird“, so die Forschenden. Dies gelte sowohl für die gewählte Höhe des effektiven Preises und für die sektorale Abgrenzung, als auch für die Verwendung der Einnahmen in Form einer gewährten oder nicht gewährten Rückverteilung.

Andrea Mayer-Grenu Abteilung Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart


Nordhausens wichtigstes Bauprojekt


Spatenstich für den Neubau der Feuerwache Nordhausen

Nordhausen (psv) Heute wurde das wichtigste Großprojekt der Stadt Nordhausen angestoßen. Oberbürgermeister Kai Buchmann, der Leiter der Berufsfeuerwehr Thomas Schinköth, der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Nordhausen-Mitte Carsten Vogel, Staatssekretär Udo Götze als Vertreter des Thüringer Innenministeriums, der zuständige Referatsleiter im Thüringer Landesverwaltungsamt, Rüdiger Kösel und Landrat Matthias Jendricke gaben heute mit dem obligatorischen Spatenstich den Startschuss für den Neubau der Feuerwache der Stadt Nordhausen. Staatssekretär Götze übergab zum Spatenstich die beiden Fördermittelbescheide für den Neubau der Feuerwache und für den Schlauchtrockenturm.

Heute ist ein guter Tag für unsere Feuerwehrleute
„Heute ist ein guter Tag für unsere Feuerwehrleute der Stadt Nordhausen aber auch für die Stadt Nordhausen selbst. Über 40 verbeamtete Feuerwehrleute und 252 freiwillige Kameradinnen und Kameraden, 82 Mitglieder der Jugendfeuerwehren und 92 Kammeraden und Kameradinnen der Alters- und Ehrenabteilung stehen 24 Stunden und sieben Tage in der Woche für die Sicherheit und den Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger ein. Offenkundig wird dieser Dienst an der Gesellschaft nicht nur bei Bombenentschärfungen, Flächenbrände, Unfalleinsätze, sondern auch durch die Unterstützung bei Sportveranstaltungen, von Festen und bei vielen weiteren ehrenamtlichen Einsätzen. Unsere Feuerwehrleute sollen dabei über bestmögliche Bedingungen verfügen, einerseits moderne Technik aber andererseits auch zeitgemäße Arbeitsbedingungen,“ so Oberbürgermeister Kai Buchmann. Nach einer jahrelangen Odyssee von Standortent- und umentscheidungen, über diverse Bauherrenmöglichkeiten, baut nun die Stadt selbst. Und das ist mit Blick auf den Brandschutz als unsere ureigene Pflichtaufgabe und auf die Standortbedingungen im alten Gebäude dringend notwendig und geboten“, so Buchmann weiter. Es hat knapp 13 Jahre zwischen einem ersten Grundsatzbeschluss und dem nun erfolgten Spatenstich gedauert.

„Mit Blick auf diese lange Zeitspanne und die zwischenzeitlichen Irrungen und Wirrungen des Projekts bzw. die Willensbekundungen zum Bau der Feuerwache der Stadt Nordhausen quer durch alle Institutionen und politischen Ebenen dieser Region, muss diese lange Zeitdauer für die Umsetzung einer wichtigen kommunalen Pflichtaufgabe ein einmaliger Vorgang gewesen sein,“ so Buchmann mit einem kritischen Blick auf die Vorgeschichte des Projekts. Am Spatenstich nahmen neben den geladenen Vertretern aus der städtischen, regionalen und Landespolitik auch Feuerwehrleute aller Nordhäuser Ortsteilfeuerwehren und Vertreter der Rettungs- und Sicherheitskräfte der Region Nordthüringen teil.


Einzelheiten zum Bauprojekt Feuerwache/ Zorgestraße

Vorgeschichte:
Bereits 2006 hatte der Stadtrat die Vorbereitung der Standortverlagerung der Berufsfeuerwehr an die Zorgestraße beschlossen. Dieser Beschluss wurde im Jahr 2010 fortgeschrieben und schlussendlich am 15. Juni 2016 konkretisiert. Zur Planung des Feuerwehrgebäudes auf dem Grundstück Zorgestraße 1 wurde ein europaweit ausgeschriebener Realisierungswettbewerb durchgeführt. Mit Stadtratsbeschluss vom 14. Juni 2017 wurde die Entwurfsplanung der Architekten „dasch zürn und partner Partnerschaft mbH“ aus Stuttgart für die Realisierung als auch für den Betrieb als die wirtschaftlichste Lösung zur Umsetzung beschlossen.

Daten und Fakten zur Feuerwache:
Die neue Feuerwache wird über 16 Einstellplätze für Feuerwehrfahrzeuge, sechs Einstellplätze in der Nebenhalle, Personalräume für die Kameradinnen und Kameraden der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren sowie Büroräume für die Verwaltung der Feuerwehr verfügen. Das Bauwerk wird in U-Form errichtet, welches eine Länge von ca. 90 m und eine Breite von ca. 72 m hat. Das Gebäude wird 3-etagig errichtet und hat kein Kellergeschoss. Die Grundstücksfläche beträgt ca. 12.500 m². Diese Größe reicht aus, um 69 PKW-Stellplätze auf dem Grundstück mit zu errichten.



[Da der Landkreis Nordhausen über kein separates Feuerwehrtechnisches Zentrum verfügt, wird es in der Nordhäuser Feuerwache gemeinsam genutzte Bereiche geben. Dies sind die Schlauchpflegewerkstatt mit Schlauchtrockenturm, die Atemschutzwerkstatt, die Elektro-Funkwerkstatt und die Feuerwehreinsatzzentrale. Hierzu wurde mit dem Landkreis Nordhausen eine Zweckvereinbarung in diesem Jahr geschlossen.]

Kosten und Finanzierung:

Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich nach derzeitigen Schätzungen auf 18 Millionen Euro, wovon das Land Thüringen Fördermittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro gewähren wird und das Landratsamt Nordhausen gewährt einen Baukostenzuschuss in Höhe von 891.000 Euro. Dies entspricht einer Förderquote von zirka 13 Prozent. Am 11. April 2019 wurde der Bauantrag für den Neubau des Feuerwehrtechnischen Zentrums gestellt. Am 10. Juli 2019 wurde die Baugenehmigung für das Projekt erteilt. Mit den Erdarbeiten, welche die Firma Waresa Bau GmbH aus Nordhausen ausführt, wird unmittelbar nach dem Spatenstich begonnen. Nach einer nicht ganz zweijährigen Bauzeit ist für das Jahr 2021 die Inbetriebnahme und Übergabe der Feuerwache an die Feuerwehr der Stadt Nordhausen geplant.

Freitag, 29. November 2019

Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums:

Rekordhaushalt 2020: 12 Milliarden für Familien und mehr Zusammenhalt

Bundesfamilienministerin Giffey: Wir werden unser Land damit spürbar stärker und lebenswerter machen Der Deutsche Bundestag hat heute den Haushalt für 2020 beschlossen: Rekord- Niveau erreicht der Einzeletat des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Rund 12,055 Milliarden Euro und damit so viel wie noch nie stehen dem BMFSFJ für die wichtigen gesellschaftspolitischen Themen zur Verfügung: das sind rund 251 Millionen mehr als im Regierungsentwurf vorgesehen waren. Die insgesamt 12 Milliarden Euro bedeuten im Vergleich mit dem aktuellen Etat einen Anstieg um mehr als 1,6 Milliarden und damit ein Plus von 15 Prozent. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey dankte dem Bundestag und betonte: „Diese 12 Milliarden Euro sind sehr gut angelegt. Wir investieren das Geld vor allem in die Menschen, in die Familien und in den sozialen Zusammenhalt. Für starke Familien und Menschen, die sich einbringen, und für ein friedliches Miteinander. Wir wollen unser Land damit spürbar stärker und lebenswerter machen - aber auch moderner: Wir werden im nächsten Jahr zentrale Familienleistungen digitalisieren und es Familien einfacher machen, Kindergeld, Kinderzuschlag und Elterngeld zu beantragen. Unser Ziel: ein Antrag, digital, von zu Hause oder mobil verschickt. Die zusätzlichen Gelder kommen so zum Beispiel unserem Innovationsbüro ‚Digitales Leben‘ zu Gute. Ein ganz erheblicher Teil des Etats, nämlich 9 Milliarden Euro, kommt direkt in den Portemonnaies der Familien in Deutschland an. Größter Einzelposten ist auch in diesem Jahr wieder das Elterngeld.“ Elterngeld Der Ansatz für die bekannteste und beliebteste Familienleistung steigt gegenüber 2019 um 395 Millionen Euro auf insgesamt 7,255 Milliarden Euro. Kinderzuschlag Im Rahmen des Starke-Familien-Gesetzes wird der Zuschlag zum Kindergeld weiter reformiert. Nach der Erhöhung des Maximalbetrages von 170 auf 185 Euro steht die weitere Ausweitung der Anspruchsberechtigten an. Der Mittelansatz steigt um 294 Millionen Euro auf 869 Millionen Euro. Gute-KiTa-Gesetz Nachdem die Verträge mit allen 16 Bundesländern unterzeichnet sind, wird der Bund den Ländern bis 2022 über den Finanzausgleich für das Gute-KiTa-Gesetz insgesamt 5,5 Milliarden Euro für mehr Qualität in den Kitas und die Entlastung der Eltern bei den Gebühren zur Verfügung stellen. Im nächsten Jahr sind dafür  1 Milliarde Euro eingeplant. Flankiert wird das Gute-KiTa-Gesetz durch die Fachkräfteoffensive, für die 2020 insgesamt 60 Millionen Euro eingestellt sind. Unterhaltsvorschuss Aufgrund der deutlich gestiegenen Mittelabrufe im Zuge der UVG-Reform werden die Gelder für 2020 um 148 Millionen auf 943 Millionen Euro aufgestockt. Bundesfreiwilligendienst Die Mittel für den Bundesfreiwilligendienst werden um 40 Millionen Euro aufgestockt. Mit insgesamt rund 207 Millionen Euro ist gesichert, dass auch 2020 so vielen Interessenten wie bisher ein Platz angeboten werden kann. Freiwilligendienste Auch die Jugendfreiwilligendienste FSJ, FÖJ und IJFD werden im nächsten Jahr kräftig unterstützt. Sie erhalten 10 Millionen Euro mehr als ursprünglich im Haushaltsentwurf vorgesehen. Für 2020 stehen damit insgesamt mehr als 120 Millionen Euro zur Verfügung. Maßnahmen zur Stärkung von Vielfalt, Toleranz und Demokratie Für das Bundesprogramm „Demokratie leben!" als wichtigstem Instrument zur Demokratieförderung und Extremismusprävention werden auch im nächsten Jahr wieder 115,5 Millionen Euro bereitgestellt. Mit dem Bundesfinanzminister ist beschlossen, diesen Ansatz bis 2023 in der Finanzplanung des Bundes zu verstetigen. Patenschaftsprogramm „Menschen stärken Menschen“ Weiterhin unterstützt wird auch das bürgerschaftliche Engagement im Rahmen des Programms „Menschen stärken Menschen“ – mit 18 Millionen Euro bleiben die Mittel auf gleichem Niveau. Stärkung von Frauen Die Mittel für das Aktionsprogramm gegen Gewalt an Frauen werden 2020 um rund 29 Millionen Euro auf 35 Millionen Euro aufgestockt. Der Großteil des Geldes wird im Rahmen eines Bundesinvestitionsprogramms, das im Januar startet, in den Aus-, Um- und Neubau von Frauenhäusern und Beratungsstellen gesteckt. Zusätzlich wird die Entwicklung innovativer Praxismodelle gefördert. Kinder- und Jugendplan Mit rund 218 Millionen Euro werden zahlreiche Maßnahmen der Kinder- und Jugendpolitik finanziert. Zu Gute kommt das Geld unter anderem denJugendmigrationsdiensten und der Präventionsarbeit an Schulen gegen Diskriminierung, Mobbing, Gewalt, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus. Mehrgenerationenhäuser 2020 werden die Mittel für die Mehrgenerationenhäuser auf knapp 23 Millionen Euro erhöht. Damit sollen alle bundesweit 540 MGH zusätzlich mit je 10.000 Euro gefördert werden. Ungewollte Kinderlosigkeit Mittelanstieg auch bei der Förderung der Kinderwunschbehandlung bei ungewollter Kinderlosigkeit: Hierfür stehen im nächsten Jahr 13,4 Millionen Euro bereit.   Web-Ansicht: http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/presse/pressemitteilungen/rekordhaushalt-2020--12-milliarden-fuer-familien-und-mehr-zusammenhalt/141902

Bundesfamilienministeriums  
Pressemitteilung 102 
Veröffentlicht am 29.11.2019 
 

Fensterchen, öffne dich!

Theater-Adventskalender startet am Sonntag

Viel zu tun für Engel und Weihnachtsmann
Es ist wieder Adventskalender-Zeit am Theater Nordhausen! Ab Sonntag öffnet der Theaterengel täglich um 17 Uhr eines der Fenster des Theaters zur Töpferstraße hin. Darin kommen Figuren aus Theaterstücken und Märchen zum Vorschein. Als Überraschung präsentiert sich dann der jeweilige Fensterpate mit einem kleinen Programm. Es gibt täglich etwas zu gewinnen, denn ab ca. 16.50 Uhr verteilt der Weihnachtsmann höchstpersönlich Lose an die Kinder. Wer zehn Lose von zehn verschiedenen Tagen sammelt, kann diese an der Theaterkasse gegen eine Eintrittskarte eintauschen. Täglich backt der Förderverein der Evangelischen Grundschule frische Waffeln. Daneben bietet der Theaterförderverein Glühwein und Kinderpunsch an, und außerdem werden die Gewinnnummern des ersten Benefiz-Adventskalenders des Rotary Club Nordhausens und des Rotary-Hilfe Nordhausen e.V. verkündet.

Adventsauftakt mit handbemalten Weihnachtskugeln
Pünktlich zum 1. Dezember sind alle herzlich eingeladen, beim Öffnen des ersten Fensters dabei zu sein. Der Chor der Evangelischen Grundschule wird für das musikalische Rahmenprogramm sorgen. Außerdem werden mundgeblasene und handbemalte Weihnachtskugeln, gesponsort vom Förderverein des Theaters Nordhausen, verlost.

In der zweiten Woche des Theater-Adventskalenders gibt es ein ganz besonderes Fensterchen:
Am 10. Dezember ist die Kreissparkasse Nordhausen als Fensterpate zu Gast. Sie beginnt mit ihrem Programm schon um 16.00 Uhr, denn es ist viel los an diesem Nachmittag: Kinder können dem Weihnachtsmann ihren Wunschzettel geben. Aus allen Wunschzetteln wird ein Wunsch ausgelost, den die Kreissparkasse erfüllt. Um 16.30 Uhr singen dann die Mitglieder des Chor Nordhausen e.V., und schlussendlich öffnet um 17.00 Uhr wie jeden Tag der Theaterengel das Fensterchen. Anschließend werden die Gewinner des PS-Los-Sparens gezogen.

Folgende Initiativen, Vereine und Unternehmen sind beim diesjährigen Theater-Adventskalender bisher dabei: Buchhaus Rose, Alternativer Bärenpark Worbis, Wacker Nordhausen, Konzertchor Nordhausen, Stadtbibliothek Nordhausen, Plasma Service Europe GmbH, Technisches Hilfswerk, Tanzstudio Radeva, Stadt Nordhausen, Kreissparkasse Nordhausen, Silberdisteln des Theater Nordhausen, Jugendfeuerwehr Nordhausen, Tanzschule More Esprit, Harzer Schmalspurbahn, Kreismusikschule Nordhausen, Diakonie, Montessori Schule, Excalibur Kids, Veronica Lenz, Kantorei Nordhausen.

Aufgrund der umfassenden Sanierungsarbeiten in den kommenden Jahren findet der Theater-Adventskalender vorerst zum letzten Mal statt.



Bildunterschrift: Vorfreude schönste Freude – Adventskalender am Theater ab Sonntag (Foto: Anne Hagedorn)

Schwer verrückt!

Die One-Man-Show von Mensch Markus im Theater Nordhausen

Wir leben in einer verrückten Welt. Einer Welt, in der man ohne Hochschulstudium kein Busticket mehr ziehen kann, während anderswo per Twitter Politik gemacht wird. Beziehungsgespräche ohne Therapeut sind undenkbar, aber wenn der Kreislauf Probleme bereitet, befragen wir lieber eine App als den Arzt. Kein Wunder also, dass die Menschen sich immer häufiger fragen: Leben wir eigentlich in einer gigantischen Irrenanstalt und wenn ja, wann kommen die Medikamente?
Vollblutkomiker Markus Maria Profitlich macht endlich Schluss mit der Unsicherheit. In seinem brandneuen Soloprogramm präsentiert er die wirksamste Glückspille der Welt: sich selbst.
Mit treffsicherer Komik entlarvt Markus den alltäglichen Irrsinn, gibt wertvolle Tipps im Umgang mit den eigenen Marotten und beantwortet auf seine unnachahmliche Art unter Einsatz seines ganzen Körpers die Frage aller Fragen: Wie verrückt muss man selber sein, um den galoppierenden Wahnsinn um sich herum zu überstehen?
Zwei Stunden hochkonzentriertes Balsam für die Seele – garantiert rezeptfrei und fast ohne Nebenwirkungen. Denn mit starkem Lachmuskelkater muss auf jeden Fall gerechnet werden!

Karten für das Gastspiel am 25. Januar 2020 um 20.00 Uhr im Theater Nordhausen gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.


Foto: Markus Maria Profitlich GmbH

Donnerstag, 28. November 2019

Seniorenakademie Ellrich punktet in „Lange Nacht der Wissenschaften“

Entsteht ein weiterer kultureller ‚Hotspot‘ in Ellrich?


Über Langeweile im Bereich der Kultur konnten die Ellricher Bürger im vergangenen Jahr wahrhaftig nicht klagen. Von Vorträgen in der St. Johanniskirche – der ‚Netzwerkkirche‘ – auf dem Marktplatz über die „Hoppe-Tage“ mit Anwesenheit der Tochter Rolf Hoppes, dem berühmten Schauspieler, „Oscar-Preisträger“ und Ehrenbürger von Ellrich, weiter mit Konzerten wie der ‚Orgelwanderung‘ in den drei Kirchen und nicht zu vergessen das Konzert des ‚Trio Magos‘ in der Frauenbergskirche als Event im Rahmen der Sparkassen-Kultur-Tage – und diese Aufzählung ist nur eine Auswahl. Im Eindruck überwältigend die Show des MDR zum
Gewinn des Wettbewerbs „Mach Dich ran!“ mit 2000 Besuchern. Und nun erstmalig die Beteiligung Ellrichs an der ‚8. Langen Nacht der Wissenschaften“. Dieser Beitrag mit gleich drei Vorträgen fand in der neu eröffneten ‚Seniorenwerk Akademie‘ des Seniorenwerks mbH in Ellrich am Schwanenteich statt, gewissermaßen die Feuertaufe für diese neue Bildungsstätte und Auftakt für eine Reihe an Fortbildungsveranstaltungen, aber auch mit Vorträgen verschiedenen Inhalts für die Bürger dieser Stadt. Alle drei Vorträge befassten sich mit Themen, die Fragen und Probleme behandelten, die nicht im Focus der üblichen Berichterstattung stehen. Über „Sterbebegleitung“ referierte der Geschäftsführer des Seniorenwerks RA Christian Döring, gefolgt von der Rolle und Wichtigkeit der Märchen und der Notwendigkeit des Vorlesens. Jeden Tag 15 Minuten vorzulesen, Geschichten zu erzählen oder Bilderbücher anzuschauen, führen laut Studien zu Kindern, die erfolgreicher in der Schule sind.
Diese und weitere „Psychologische Aspekte der Märchen“ erläuterte Frau Dr. Hannelore Pientka. Den Abschluss bildete der Vortrag über „Sexualität im Alter“. Dieses sehr menschliche Thema, oft totgeschwiegen oder in eine „Schmuddelecke“ gerückt, wurde durch den Psychotherapeuten Dirk Scholz ausführlich dargestellt und Empfehlungen für Angehörige, aber auch Pflegepersonal gegeben. Das Interesse an allen drei Vorträgen war groß und die Aufmerksamkeit der Gäste war fast knisternd spürbar, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Die ‚Senioren Akademie‘ hatte nicht mit solchem Zuspruch gerechnet, denn der Vortragsraum war bis auf den letzten Platz
gefüllt. Im Ergebnis wurde die Leiterin Madeleine Dornhofer von der Leitung des Seniorenwerks beauftragt, ein Vortragsprogramm für das kommende Jahr zu erstellen, das sich mit interessanten Themen an die Allgemeinheit wendet. Vorstellungen und Vorschläge gibt es schon, doch können sich Interessierte mit Themenvorschlägen an die ‚Senioren Akademie‘ wenden. Es ist begrüßenswert, dass das Seniorenwerk mit diesem Angebot das kulturelle Leben der Stadt Ellrich bereichern möchte und es nicht nur bei Kaffee und Kuchen belässt, den man in dem schönen, ebenfalls neu eröffneten Café am Schwanenteich genießen kann.


Dres. Hannelore und Wolfgang R. Pientka       

CDU fordert mehr Druck der Sicherheitsbehörden auf Mafia-Banden

Walk: „Zu viel über deren Geschäfte in Thüringen liegt noch im Dunkeln“

Erfurt - Der CDU-Innenexperte fordert von der Landesregierung mehr Engagement bei der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität (OK) in Thüringen.“ Die Medienberichte in dieser Woche belegen einmal mehr, dass hochkriminelle Organisationen in Thüringen aktiv sind. Doch die Ermittlungsbehörden im Freistaat verfügen nur über ein recht unklares Lagebild zu Strukturen, Geschäftsbeziehungen und Personen“, so Walk. Angesichts von weiterhin großen Personalproblemen auf der Ermittlerseite könnten längst nicht alle Möglichkeiten genutzt werden, die die Strafprozessordung biete, um den Druck auf die Mafia-Banden zu erhöhen, so Walk weiter. Telefonüberwachung, der Einsatz von verdeckten Ermittlern sowie die Kooperation mit Zoll, Ordnungsämtern und weiteren nationalen und internationalen Behörden könne einerseits die Geschäfte der Gruppierungen empfindlich stören und andererseits Informationen zu den Tätern und ihren Geschäften liefern. Neben der Verfolgung von Straftätern im Einzelfall muss die Polizei laut Walk auch langfristig und gezielt Bekämpfungsstrategien entwickeln und umsetzen. „Das sind in der Regel besonders komplexe und aufwändige Verfahren.“ Nur langfristig angelegte Strukturermittlungen könnten dabei ausreichende und aussagekräftige Informationen über Umfang und konkrete Erscheinungsformen der Organisierten Kriminalität liefern. „Drei Jahre nach den ersten Schießereien armenischer Banden in Erfurt liegt aber leider noch vieles im Dunkeln“, so Walk an die Adresse der rot-rot-grünen Landesregierung.

Im Jahr 2018 wurden in Thüringen nur noch vier Tatkomplexe mit
OK-Relevanz bearbeitet. „Das ist weniger als in den Vorjahren und bundesweit ein trauriger letzter Platz“, sagte Walk. Er geht zudem von einer hohen Dunkelziffer an Taten aus. Der MDR hat am Mittwochabend umfassend über die Geschäfte der kriminellen Gruppierungen aus dem russischen Raum, aber auch der italienischen Mafia in Thüringen berichtet. Dabei wurde laut den Autoren deutlich, dass die Ermittlungsbehörden oft genug nicht in der Lage sind die Hintergründe selbst von Schießereien auf offener Straße restlos aufzuklären. „Solche Taten beeinflussen - wenn sie nicht restlos aufgeklärt werden, das Sicherheitsempfinden des Bürgers in besonderem Maße und fuhren dazu, dass Vertrauen in den Staat und seine Institutionen wie etwa Polizei und Justiz nachhaltig zu Schaden kommt“, so Walk.

Matthias Thüsing

Pressereferent

Pressemitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik:

1 Milliarde Euro für die Kinder- und Jugendhilfe im Jahr 2018

Im Jahr 2018 wurden von den öffentlichen Haushalten in Thüringen 1 093 Millionen Euro für die Kinder- und Jugendhilfe ausgegeben. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 52,5 Millionen Euro bzw. 5,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit lagen die Auszahlungen für die Kinder- und Jugendhilfe, wie im Jahr 2017, erneut über 1 Milliarde Euro.

Thüringer Landesamtes für Statistik
Erfurt, 28. November 2019

Krippenweg / 78 Weihnachtskrippen im Stadtgebiet ausgestellt

Nordhausen (psv) Noch ein Tag bis zur Eröffnung des Nordhäuser Weihnachtsmarktes. Neben dem Weihnachtsschmuck in der Innenstadt und um das historische Rathaus werden auch in diesem Jahr in den Schaufenstern der Geschäfte der Nordhäuser Innenstadt 78 Weihnachtskrippen aus verschiedenen Materialien, Zeiten und Ländern zu bestaunen sein. Fast alle Krippen sind aus Privatbesitz und werden für diesen Zweck und diese Zeit ausgeliehen. Wie in den Jahren zuvor organisierte Richard Hentrich, Pfarrer in Ruhestand, auch in diesem Jahr den Nordhäuser Krippenweg.

Nach der morgigen Eröffnung des Weihnachtsmarktes oder aber im Rahmen des Verkaufsoffenen Sonntags am 2. Advent, am 8. Dezember, kann der gesamte Weg abgelaufen werden.

Alle Informationen zum Krippenweg, wie der Überblick über die teilnehmenden Geschäfte und die Leihgeber sind dem Programmflyer  zum diesjährigen Weihnachtsmarkt zu entnehmen oder auch auf der Homepage der Stadt Nordhausen zu finden.


Foto: Pressestelle Stadtverwaltung Nordhausen 

Homo- und Transphobie als Problem im Sport

Sport in seinen vielen Facetten ist kein diskriminierungsfreier Raum. In einem Sportsystem, das geprägt ist von einer binären Geschlechterordnung und Geschlechterstereotypen, fühlen sich LGBTI*-Personen verunsichert und teilweise diskriminiert, sodass sie an der aktiven Teilnahme am Sport oftmals gehindert werden. Das EU-Projekt OUTSPORT präsentiert die Ergebnisse der Gesamtstudie mit mehr als 5.500 Befragten sowie die Handlungsempfehlungen für den organisierten Sport.

Übergeordnetes Ziel des europaweiten Verbundprojekts war es, Strategien und weiterbildende Maßnahmen zu entwickeln, um Diskriminierung und Gewalt im Sport aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität entgegenzuwirken. Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-Personen und Intersexuellen soll die Teilnahme am Sport auf allen Ebenen erleichtert werden. Dazu wurden in der ersten Studie mittels Online-Befragung mehr als 5.500 LGBTI* aus allen 28 EU-Staaten zu ihren Erfahrungen im Sport befragt. In der zweiten Studie wurden Vertreter*innen von 15 Sportverbänden, Sportbünden und Dachorganisationen aus den fünf Projektländern zu ihren Strategien zur Bekämpfung von homo-/transphober Diskriminierung im Sport interviewt.

Die überwiegende Mehrheit der Befragten empfindet Homo- und Transphobie als Problem im Sport; insbesondere in den Mannschaftssportarten ist ein homo- und transphober Sprachgebrauch weit verbreitet. Als Konsequenz daraus versteckt ein Drittel der sportlich Aktiven ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität im Rahmen ihrer Sportaktivitäten. Anlaufstellen, die man bei Problemen und negativen Erfahrungen kontaktieren könnte, kennen mehr als ein Drittel der Befragten nicht. „Die Diskriminierung von LGBTI* ist ein gesamtgesellschaftliches Problem“, so die Studienleiterin an der Deutschen Sporthochschule, Professorin Ilse Hartmann-Tews. „Daher sollte sich jede Person für die Etablierung einer wertschätzenden Kultur mitverantwortlich fühlen.“ Für den organisierten Sport empfiehlt die Studie eine offene und proaktive Haltung der Akteur*innen in Verbänden und Sportbünden zu Fragen sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.

Am 31. Dezember endet das Verbundprojekt von fünf europäischen Projektpartnern nach dreijähriger Laufzeit. Ergebnisse werden nun auf unterschiedlichen Ebenen präsentiert und diskutiert, so u.a. bei der Abschlusskonferenz von OUTSPORT in Budapest, einer internationalen Tagung zur Situation von LGBTI* im Sport in Barcelona, dem Sportausschuss des NRW Landtags in Düsseldorf sowie der Bundesnetzwerktagung queerer Sportvereine (BuNT) in Hamburg.

Das Verbundprojekt Outsport, finanziert durch die Europäische Kommission über das Förderprogramm Erasmus+, wurde in Zusammenarbeit von fünf europäischen Partnern durchgeführt:
• Italian Association for Culture and Sport (AICS)
• LEAP Sports Scotland
• Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit (VIDC)
• FRIGO Hungary
• Deutsche Sporthochschule Köln

Den Projektbericht und das Toolkit für Trainer*innen & Übungsleiter*innen (englisches PDF) sowie ausgewählte Ergebnisse und Handlungsempfehlungen für Deutschland (deutsches PDF) finden Sie online: https://www.dshs-koeln.de/aktuelles/meldungen-pressemitteilungen/detail/meldung/...


Sabine Maas Presse und Kommunikation
Deutsche Sporthochschule Köln
http://www.out-sport.eu/?lang=de




Mittwoch, 27. November 2019

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen informiert:

EU-Parlament bestätigt neue Besetzung der EU-Kommission

Madeleine Henfling: Nun gilt es, schnell und mutig zu handeln 

Heute bestätigte das Europäische Parlament die neue Besetzung der 26 Kommissar*innen. Damit können Ursula von der Leyen und ihr Team offiziell am 1. Dezember 2019 ihre Arbeit aufnehmen. Dazu erklärt Madeleine Henfling, europapolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen:

„Ich gratuliere Ursula von der Leyen als erste Frau an der Spitze der EU-Kommission und den 26 gewählten Kommissar*innen. Nun ist es an der Zeit, die Arbeit zügig aufzunehmen und schnell und mutig zu handeln, denn große Aufgaben stehen an wie der Umbau der Europäischen Union zur Klimaschutzunion, die Stärkung und Sicherung der Rechtsstaatlichkeit in allen Mitgliedsstaaten und die Ausrichtung der Agrarpolitik auf mehr Nachhaltigkeit.

Verständlich ist, dass sich meine Kolleg*innen von der Grünen Fraktion/EFA im Europaparlament heute bei der Abstimmung mehrheitlich enthielten – als ein Zeichen des guten Willens trotz grundlegender Kritikpunkte. Es gibt beispielsweise erhebliche Vorbehalte gegen einige gewählte Kommissar*innen sowie Zuständigkeitszuschnitten. So haben die Europagrünen massive Vorbehalte gegenüber der Nähe des ungarischen Kommissars zum Autokraten Viktor Orbán. Als Erweiterungskommissar soll dieser ausgerechnet dafür zuständig sein, die Einhaltung der europäischen Werte in den Beitrittsländern zu kontrollieren. Gleiches gilt für die frauenpolitische Rolle rückwärts der kroatischen Kommissarin. Auch im direkten Wechsel des französischen Kommissars Breton von der Spitze eines High-Tech-Konzerns auf den Posten des Kommissars, der für diesen Konzern regulieren soll, sehen wir einen schwerwiegenden Interessenkonflikt“, so die bündnisgrüne Abgeordnete.

„Bereits bei den Anhörungen der Kommissionskandidat*innen wurde klar: Da diese Kommission weder bei der Agrar- noch bei der Handelspolitik etwas substantiell ändern möchte, wird sie einen Green Deal für die Menschen in Europa nicht erfolgreich durchsetzen können. Doch die Klimaziele können wir nur erreichen, wenn die Maßnahmen in allen relevanten Bereichen mutig sind. 

Ursula von der Leyen muss ihre Wahlversprechen einhalten und die Kommission zur Klimakommission machen, damit die erforderliche klimapolitische Wende schnellstmöglich eingeleitet wird.“

Positiv bewertet Henfling das Wahlversprechen von der Leyens, die Kommission zu einer Klimakommission zu machen: „Wir Bündnisgrüne wollen der neuen EU-Kommissionspräsidentin eine Chance geben und an der politischen Verwirklichung dieses Versprechens mitarbeiten“, so Henfling weiter.

Ebenso konnten bei den zahlreichen Hearings viele Kandidat*innen wie Timmermanns, Vestager und Sinkevi?ius überzeugen. 
Henfling erklärt weiterhin: „Ich begrüße sehr, dass diese Kommission die weiblichste Kommission der Geschichte ist und dass dieser Kommission zum ersten Mal eine Kommissionspräsidentin vorsitzt, obgleich von der Leyens Versprechen nach Geschlechterparität verpasst wurde.“

Abschließend äußert Henfling: „Wir Grüne setzen auch zukünftig auf konstruktive Zusammenarbeit, um Europa mit aller Kraft ökologischer und sozialer zu machen – um einen echten Wandel in Europa voranzutreiben, für mehr Klimaschutz und einen echten Green New Deal und klarer Kante gegen rechts. Nun gilt es, dass die neue EU-Kommission schnell und mutig handelt.“

WEIHNACHTEN – EIN WINTERMÄRCHEN?

Die Weihnachtslesung mit Anja Eisner und Susanne Hinsching ab 7. Dezember

Nachdem die beiden Nordhäuser Leserinnen im vergangenen Jahr in mörderisch-kriminelle Geschichten zu Weihnachten verstrickt waren, soll es in diesem Jahr nur einfach märchenhaft schön werden. Alles ist vorbereitet: Zur Premiere am 7. Dezember im Kunsthaus Meyenburg wird frischer weißer Pulverschnee herabrieseln, nur wunderschöne, gerade gewachsene Edeltannen warten darauf, in warmen, geheizten Stuben zu geschmückten Weihnachtsbäumen zu werden, und der Weihnachtsmann nimmt den Eltern Arbeit ab und ist bereits auf dem Wege, um den Kindern langersehnte Geschenke zu überbringen….
….Doch halt, so geht es wirklich nur im Märchen zu! Anja Eisner und Susanne Hinsching, die Leiterin der Städtischen Museen, schauen mit ihrer humorvollen Weihnachtslesung gewohnt mutig der Wirklichkeit in die Augen! Und so wird von etwas zu viel Schnee am Heiligabend zu sprechen sein, von einer Grippe, die auch das neugeborene Jesuskind nicht ungeschoren davonkommen lässt, und von einer botanischen Ungeheuerlichkeit, die am Heiligabend in Österreich, in Sachsen und an der Waterkant auftritt. Es wird geklärt werden, was der Weihnachtsmann mit Honolulu zu tun hat, und der erstmalige Vortrag einer „fünfaktigen Dramödie“ beweist, dass eine Ente zum Weihnachtsfest nicht nur traditionell, sondern auch trostspendend ist!

Die wie gewohnt etwas andere Weihnachtslesung ist am Samstag, dem 7. Dezember, im Kunsthaus Meyenburg zum ersten Mal zu erleben. Am Dienstag, dem 10. Dezember, findet der Angriff auf die Lachmuskeln in der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei statt, und am Freitag, dem 13. Dezember (auch das noch!), lesen Anja Eisner und Susanne Hinsching in der Flohburg. Beginn ist jeweils um 19.00 Uhr. Die Eintrittskarten sind in den jeweiligen Museen – auch bereits im Vorverkauf – zu erwerben.


(Foto: privat)

1. LOH-KONZERT

„Festklänge“ am 04. Dezember im Achteckhaus Sondershausen

 Mit einem abwechslungsreichen Advents- und Weihnachtsprogramm beginnt in dieser Spielzeit die Reihe der Loh-Konzerte. Unter der Leitung des Schweizer Gastdirigenten Christoph-Mathias Mueller wird das Loh-Orchester Sondershausen zusammen mit dem Opernchor des Theaters Nordhausen im ersten Teil vor allem adventliche Klänge von englischsprachigen Komponisten zu Gehör bringen, u. a. Werke von Leroy Anderson, Frederick Delius und weihnachtliche Arrangements für Chor und Orchester von Kenneth Hesketh. Der Opernchor tritt aber nicht nur gemeinsam mit dem Orchester, sondern auch allein mit klangintensiven Werken von Bob Chilcott und Herbert Howells auf. Im zweiten Teil folgen als interessanter slawischer Kontrast Auszüge aus Nikolai Rimski-Korsakows „Die Nacht vor dem Christfest“. Besonders und einzigartig wird das Konzert aber durch die Mitwirkung dreier Preisträgerinnen des bundesweiten Carl-Schroeder-Wettbewerbs für Musikschüler. Sie erhalten die wunderbare Gelegenheit, Bühnenluft zu schnuppern, das Zusammenspiel mit einem großen Orchester zu genießen und sich als zukünftige Stars zu zeigen. In diesem Konzert werden zu erleben sein: Mi-Helen (Horn) und Chiara-Marie Gaeblein (Violine) sowie Sophia Hartmann (Violoncello).

Preisträgerinnen des Carl-Schroeder-Wettbewerbs
Opernchor des
Theaters Nordhausen
Choreinstudierung Markus Fischer
Musikalische Leitung und Moderation Christoph-Mathias Mueller
Loh-Orchester Sondershausen


Karten für das 1. LOH-KONZERT am 4. Dezember 2019 um 19.30 Uhr im Achteckhaus Sondershausen gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH. 

Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums:

 „Mit Recht zur Gleichstellung“: Franziska Giffey lädt zu großer Dialogveranstaltung ein

Bundesfrauenministerin würdigt 40 Jahre Frauenrechtskonvention als internationalen Meilenstein der Gleichberechtigung

„Mit Recht zur Gleichstellung“ – unter diesem Motto lädt das Bundesfrauenministerium heute zu einer großen Fachkonferenz und Dialogveranstaltung ein. Erwartet werden dazu am Nachmittag in der Niedersächsischen Landesvertretung bis zu 250 Gäste aus Politik, Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wissenschaft. Anlass sind zwei Jubiläen: 40 Jahre Frauenrechtskonvention (CEDAW) und 25 Jahre Vierte Weltfrauenkonferenz von Peking mit der Verabschiedung der Aktionsplattform und den darin formulierten strategischen Zielen und Maßnahmen. 

Trotz dieser beiden gleichstellungspolitischen Meilensteine ist noch nirgendwo auf der Welt echte Gleichstellung zwischen Männern und Frauen erreicht. Das Weltwirtschaftsforum, das jährlich die geschlechtsspezifische Lücke hinsichtlich politischer Teilhabe, Gleichstellung am Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft sowie bei Bildung und Gesundheit errechnet, taxiert den globalen „Gender Gap“ bei 32 Prozent. Demnach würde es bei gleichem Reformtempo noch weitere 108 Jahre bis zur vollen Gleichstellung dauern. Auch hierzulande muss sich gleichstellungspolitisch noch einiges bewegen. Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey betont:

„Wir sind vorangekommen in den letzten 40 Jahren, aber am Ziel sind wir noch lange nicht. Denn noch immer müssen Frauen jeden Tag gegen Hindernisse ankämpfen. Es heißt immer: Wer für die Gleichstellung von Frauen und Männern eintritt, braucht einen langen Atem. Ich bin da ungeduldig und will sehen, dass sich schnell was verändert. Solange Frauen in Deutschland viel schlechter bezahlt werden als Männer, solange sie nicht ansatzweise die gleiche Repräsentanz in Führungspositionen haben, solange Frauen über 80 Prozent der Opfer von häuslicher Gewalt sind und solange sie nicht in gleicher Weise Familie und Beruf vereinbaren können - solange dürfen wir nicht nachgeben und müssen Druck machen. Abkommen wie die Frauenrechtskonvention bekannter zu machen, ist dabei enorm wichtig. Denn nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch einfordern.“

Die heutige Veranstaltung „Mit Recht zur Gleichstellung“ ist der Auftakt in ein großes Gleichstellungsjahr: Im März 2020 steht die Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen in New York an, die ganz im Zeichen von Peking+25 stehen wird. Im Juli 2020 findet in Paris die wahrscheinlich seit 1995 größte Weltfrauenkonferenz mit bis zu 6.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Ziel ist es, eine neue internationale gleichstellungspolitische Roadmap zu beschließen. Die Bundesregierung wird sich an der Seite von UN Women und Gastgeber Frankreich als engem Partner in der europäischen und internationalen Gleichstellungspolitik aktiv in diese internationalen Prozesse einbringen.

Das BMFSFJ unterstützt die Gleichstellung von Frauen und Männern auf vielen Ebenen und mit unterschiedlichsten Maßnahmen – einige Beispiele: Führungspositionen-Gesetz  EntgelttransparenzgesetzBundesförderprogramm gegen Gewalt an Frauen (120 Millionen € Investitionsprogramm zur Bauförderung über 4 Jahre bis 2023 plus Innovations- bzw. Aktionsprogramm)Gute-KiTa-GesetzStarke-Familien-GesetzBundesinitiative Klischeefrei zur Förderung einer klischeefreien Berufs- und StudienwahlGesetz zum Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Regelung der vertraulichen Geburt Förderung der Kinderwunschbehandlung bei ungewollter Kinderlosigkeit 

Die Frauenrechtskonvention (CEDAW) als weltweit erster Völkerrechtsvertrag speziell zu den Menschenrechten von Frauen wurde am 18. Dezember 1979 von den Vereinten Nationen verabschiedet. Inzwischen haben 189 Staaten das Abkommen ratifiziert, Deutschland als eines der ersten Länder bereits 1985. Die Konvention verpflichtet die Vertragsstaaten, jede Form der Diskriminierung von Frauen zu beseitigen und Benachteiligungen von Frauen auf allen Ebenen abzubauen. 1995 folgte im Rahmen der vierten Weltfrauenkonferenz die Pekinger Erklärung und Aktionsplattform – es ist der bis heute umfassendste Fahrplan für die Gleichstellung von Frauen und Männern. 
 
Web-Ansicht: http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/presse/pressemitteilungen/-mit-recht-zur-gleichstellung---franziska-giffey-laedt-zu-grosser-dialogveranstaltung-ein/141852

Bundesfamilienministerium  
Pressemitteilung 101 
Veröffentlicht am 27.11.2019

Erinnerung an Ehrenbürger Jean René Jaques Mialet

Nordhausen (psv) Der Nordhäuser Ehrenbürger Jean René Jaques Mialet verstarb am 27. November 2006 im Alter von 86 Jahren in Paris. Sein Todestag jährt sich heute zum 13. Mal. Grund für die Stadt Nordhausen an sein erfülltes und aktives Leben zu erinnern.

Als Sohn eines französischen Offiziers und einer Lehrerin in Saarbrücken am 3. April 1920 geboren, trat er vor Beginn des Zweiten Weltkrieges als Offiziersanwärter in die renommierte Militärschule von Saint-Cyr ein. Nach der deutschen Besetzung Frankreich versuchte der junge Leutnant, sich zu General Charles de Gaulle nach England durchzuschlagen. Dabei wurde er von der Gestapo verhaftet. Über das Polizeilager Compiègne deportierte ihn die Gestapo im September 1943 in das KZ Buchenwald und von dort aus in das KZ Mittelbau-Dora. Wie durch ein Wunder überlebte Mialet anderthalb Jahre schwerster Zwangsarbeit beim Ausbau unterirdischer Fabrikanlagen. Im April 1945 gelangte er mit einem Todesmarsch in das KZ Bergen-Belsen. Dort befreiten ihn britische Truppen.


Nach der Rückkehr nach Frankreich studierte Mialet bis 1950 Politische Ökonomie und Wirtschaftswissenschaften und wurde anschließend Ministerialbeamter in der französischen Regierung. 1959 wurde er enger Mitarbeiter von Präsident de Gaulle. Von 1962 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1989 arbeitete Mialet an der Spitze des französischen Rechnungshofes. Zu seinen Auszeichnungen gehört die Ernennung zum Kommandeur der Ehrenlegion, das Kriegsverdienstkreuz 1939 -1945 und die Ehrenmedaille der deportierten Widerstandskämpfer. Schon frühzeitig sah es Jean Mialet als seine Aufgabe an, die Erinnerung an diejenigen, die Mittelbau-Dora nicht überlebt haben, wach zu halten. Er engagierte sich im französischen Freundeskreis Dora-Ellrich, dessen Vorsitz der in den 1980er Jahren übernahm.

1990 wurde er Präsident des Europa-Kommitees ehemaliger Häftlinge des KZ Mittelbau-Dora. Von 1994 bis 2003 war er darüber hinaus Vorsitzender des Häftlingsbeirates der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Während dieser Zeit hat er mit großem Engagement weit über die Grenzen Frankreichs und Deutschlands hinaus maßgeblich zur verstärkten Auseinandersetzung mit der Geschichte des KZ Mittelbau-Dora beigetragen, eines Lagers, das vielerorts als vergessen galt. Eine seiner Hauptaufgaben sah der bekennende Katholik Jean Mialet, in der deutsch-französischen Aussöhnung. 1981 veröffentlichte er in Frankreich sein Werk „Haine et Pardon“ (Hass und Vergebung), das im Frühjahr 2006 im Berliner Westkreuz-Verlag in deutscher Übersetzung erschien. 

In der "HDI Berufe-Studie 2019" ergaben sich folgende interessante Erkenntnisse für:

Thüringen
Keiner wechselt häufiger den Beruf als die Thüringer. Das Thema Geldverdienen hat bei der Ausübung des Berufs nur einen geringen Stellenwert. Bei der Berufswahl geht es Thüringern darum, es nicht so weit zu haben zur Arbeitsstelle und auch die Selbstverwirklichung im Beruf ist wichtiger als bei allen anderen Bundesbürgern. Und Thüringer wählen die Art ihres Berufes im Deutschland-Vergleich auch häufiger mit dem Motiv, weil sich dort Familie und Beruf gut vereinbaren lassen. Zeitdruck im Job mag man hingegen gar nicht.

Ausgewählte Thüringen-Ergebnisse im Detail: 
  • In Thüringen sagen die wenigsten Berufstätigen, dass sie ihren derzeitigen Beruf primär nur wegen des Geldverdienens ausüben. Dort sind es 29 Prozent, im Bundesdurchschnitt 34 Prozent.
  • In Thüringen, Bayern und Hessen wechseln die Menschen am häufigsten ihren Beruf. In diesen drei Bundesländern liegt die Häufigkeit des Berufswechsels im Durchschnitt aller Berufstätigen bei 2,2 Wechseln. Im Schnitt aller Bundesländer beträgt der Wert 2,0.
  • In keinem anderen Bundesland stimmen so wenige Berufstätige der Aussage zu, dass ihr derzeitiger Beruf für ihr Leben keine zentrale Rolle spielt. In Thüringen erklären das 19 Prozent, im Bundesdurchschnitt 25 Prozent.
  • In keinem anderen Bundesland haben so viele Berufstätige bereits intensiv über die ganz konkreten Konsequenzen nachgedacht für den Fall, dass sie ihren Beruf verlieren. In Thüringen liegt dieser Wert bei 75 Prozent, im Bundesdurchschnitt bei 66 Prozent.
  • In Thüringen und Brandenburg hat die soziale Anerkennung als Berufstätiger die höchste Bedeutung:  je 69 Prozent der Erwerbstätigen ist das „eher wichtig“ oder „sehr wichtig“. Der Bundesschnitt liegt bei 63 Prozent. Zum Vergleich: Die niedrigste Bedeutung hat dieses Kriterium in NRW mit nur 58 Prozent.
  • In keinem anderen Bundesland ist der Anteil derjenigen Berufstätigen, die ihren derzeitigen Beruf wegen der räumlichen Nähe zum Wohnort gewählt haben, so groß wie in Thüringen: 36 Prozent in Thüringen taten dies. Im Bundesdurchschnitt sind es nur 24 Prozent.
  • Die Bedeutung eines „geregelten Tagesablaufs“ durch den Beruf ist im Bundesländervergleich am häufigsten den Berufstätigen in Thüringen (77 Prozent) wichtig. Der Bundesschnitt liegt bei 71 Prozent. Zum Vergleich: Am seltensten erklären dies die Beschäftigten in Berlin (60 Prozent).
  • In keinen anderen Bundesländern können sich so viele Berufstätige ein Leben ohne ihren Beruf nicht vorstellen wie in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dort sind es jeweils 56 Prozent, im Bundesdurchschnitt 49 Prozent.
  • Unter allen Bundesländern die wenigsten Befürworter hat hier die Devise, dass man arbeiten sollte um zu leben, und nicht leben um zu arbeiten. In Thüringen denken 67 Prozent so, im Bundesschnitt 71 Prozent.
  • Mehr als überall sonst in Deutschland stimmen die Thüringer der Aussage zu, dass sie ihre Tätigkeit als sinnstiftend für die Gesellschaft erachten. Hier sind es 49 Prozent der Berufstätigen, im Rest der Republik durchschnittlich 41 Prozent.
  • In keinem anderen Bundesland erklären so viele Berufstätige, dass es Ihnen beim Beruf wichtig ist, etwas Wichtiges für die Gesellschaft zu tun. In Thüringen erklären das 69 Prozent der Berufstätigen. Im Bundesschnitt liegt der Wert bei 56 Prozent.
  • 36 Prozent der berufstätigen Thüringer sagen, dass ihr Beruf ihr Lebensinhalt ist – Höchstwert. Im Bundesdurchschnitt liegt der Wert bei 29 Prozent.
  • Nirgendwo in Deutschland ist Berufstätigen Selbstverwirklichung wichtiger als in Thüringen. 76 Prozent sind es dort, im Bundesdurchschnitt 67 Prozent.
  • In keinem anderen Bundesland erklären so viele Berufstätige, dass von Ihnen persönlich der Zeitdruck als einer der Hauptgründe für die eigene, aktuelle berufliche Belastung empfunden wird. In Thüringen erklären das 50 Prozent, im Bundesdurchschnitt liegt dieser Wert bei 41 Prozent.
  • In keinem anderen Bundesland sind so viele Berufstätige der Meinung, dass sie ihre sozialen Kontakte verlieren, wenn sie ihren derzeitigen Beruf komplett nicht mehr ausüben können. 29 Prozent der Berufstätigen in Thüringen erklären das, im Bundesschnitt 22 Prozent.
  • Nirgendwo in Deutschland ist der Anteil der Berufstätigen, die ihren derzeitigen Beruf wegen der guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewählt haben, größer als in Brandenburg und Thüringen. 22 Prozent sind es dort. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 17 Prozent.


Diese Bundesländer-Auswertung bezieht sich auf die "HDI Berufe-Studie 2019" und die dazu gehörige Pressemitteilung, die Sie im Folgenden nachrichtlich erhalten. Diese ist auch im Internet mit zahrleichen Zusatz-Informationen zu finden: https://www.berufe-studie.de

PRESSEMITTEILUNG – 27.11.2019                               
                                                             
Berufstätige beklagen Digitalisierung und härteren Arbeitsmarkt -
Neue repräsentative HDI Berufe-Studie 2019
  • 60 Prozent befürchten Jobverluste durch die Digitalisierung in Deutschland - aber 72 Prozent halten den eigenen Arbeitsplatz für ungefährdet
  • Fast zwei Drittel lehnen bundesweit einen Wohnortwechsel für den Beruf ab - die meisten in Sachsen, die wenigsten in Hessen und Hamburg
  • Das Risiko einer beruflich bedingten Erkrankung wird unter allen Berufsgruppen im Schnitt auf 36 Prozent geschätzt, Mediziner sehen die Gefahr in ihrem Beruf sogar bei 53 Prozent
  • Nur fürs Geld wird am häufigsten in Bayern und Nordrhein-Westfalen gearbeitet

Die Berufstätigen in Deutschland registrieren tiefgreifende Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt insbesondere durch die Digitalisierung. Konsequenzen für sich persönlich ziehen daraus aber nur wenige. Doch es gibt teilweise große Unterschiede zwischen den einzelnen Berufsgruppen, Jüngeren und Älteren sowie innerhalb der einzelnen Bundesländer. Das deckt jetzt die erstmals in jedem Bundesland repräsentativ durchgeführte bundesweite HDI Berufe-Studie 2019 auf.

Dr. Patrick Dahmen, Vorstandsvorsitzender HDI Lebensversicherung AG, erklärt die Intention der HDI Berufe-Studie: „Wir wollen eine gesellschaftliche Debatte rund um das Thema Arbeitskraftabsicherung anstoßen. Wer sich, wie HDI, als lebenslanger Begleiter der Menschen und Partner seiner Kunden versteht, muss ihre Sorgen und Nöte kennen. Deshalb haben wir nachgefragt. Die HDI Berufe-Studie liefert uns Fakten, Trends und Tendenzen.“

Mit sehr gemischten Gefühlen betrachten Berufstätige die Digitalisierung. „Durch die Digitalisierung werden in Deutschland mehr Arbeitsplätze verschwinden als neue entstehen“ - sechs von zehn Berufstätigen sind dieser Meinung, bei den über 45-Jährigen (65 Prozent) noch mehr als unter den Jüngeren (57 Prozent). Interessant aber ist: Dass der eigene Job durch die Digitalisierung bedroht ist, halten drei Viertel (75 Prozent) der über 45-Jährigen für unwahrscheinlich, bei den jüngeren sind es 69 Prozent. Die Befürchtung schmerzlicher Veränderungen in der Arbeitswelt ist also um ein Vielfaches höher als die Sorge um den eigenen Beruf.

Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland hat im Auftrag der Versicherung HDI über 3600 Berufstätige ab 15 Jahren in umfangreichen Online-Interviews befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ sowohl für Berufstätige in Deutschland insgesamt als auch in den jeweiligen Bundesländern.

Eine ähnliche Diskrepanz wie bei der Digitalisierung zeigt sich beim Thema Flexibilität im Job. Drei Viertel der Erwerbstätigen (76 Prozent) halten Fort- und Weiterbildung zur ständigen Anpassung an Veränderungen in ihrem Beruf für wichtig oder sehr wichtig. Auf der anderen Seite sind fast zwei von drei Berufstätigen aber ausdrücklich nicht bereit, für ihren Beruf den Wohnort zu wechseln. In Sachsen sind es sogar 75 Prozent, noch am wenigsten sind es in Hessen und Hamburg mit 57 Prozent.

Das Risiko Berufsunfähigkeit wird erkannt, ohne zu handeln
Widersprüchlichkeit herrscht schließlich auch bei der Absicherung gegen den Verlust der eigenen Arbeitskraft. Nahezu alle Alters- und Berufsgruppen nennen eine Police für diesen Fall als wichtigste aller Versicherungspolicen - gleich nach der Krankenversicherung. Das persönliche Risiko, aufgrund eines Unfall oder einer Erkrankung den Beruf nicht mehr ausüben zu können, wird im Schnitt mit 36 Prozent veranschlagt, unter Medizinern sogar mit 53 Prozent. In der Praxis haben aber Policen zur Absicherung der Arbeitskraft - sogenannte Berufsunfähigkeitsversicherungen - bei weitem nicht diese Bedeutung.

Patrick Dahmen: "Die Ergebnisse der Studie haben uns selbst überrascht. Erkenntnisse und Handeln klaffen bei vielen Berufstätigen weit auseinander. Frappierend ist etwa, wie stark gerade junge Berufstätige eine Absicherung gegen den Verlust der Arbeitskraft wegen Unfall oder Krankheit befürworten, aber in der Praxis viel zu selten besitzen."

Soziale Anerkennung und Geld dominieren - besonders in Bayern und in Nordrhein-Westfalen
Der Wunsch nach einer "Work-Life-Balance" ist populär. "Man sollte arbeiten, um zu leben - nicht leben um zu arbeiten!" Sieben von zehn Berufstätigen (71 Prozent) pflichten dieser Forderung bei. Im Arbeitsalltag aber ist gut zwei Drittel von ihnen ihre soziale Anerkennung als Berufstätiger "wichtig" oder sogar "sehr wichtig" (62 Prozent). Besonders ausgeprägt ist das in Ostdeutschland und tendenziell unter jungen Berufstätigen noch intensiver als unter älteren.

Wie stark sich die Deutschen insgesamt über Beruf und Einkommen definieren, zeigen weitere Befunde. So gibt mit 42 Prozent der Großteil aller Industrie-Beschäftigten an, "primär nur wegen des Geldverdienens den Beruf ausüben". Bei Handwerkern und Dienstleistern sind es mit 33 Prozent die wenigsten. Regional zählt das Gehalt am meisten in Bayern und NRW. Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) arbeitet hier "nur fürs Geld".

Zudem nennen die Bayern mit 55 Prozent am häufigsten ein höheres Gehalt als Top-Grund für einen Arbeitsplatzwechsel. Bundesweit sagen das knapp die Hälfte aller Erwerbstätigen. Nur etwa halb so wichtig als Grund für einen Wechsel ist "eine interessantere berufliche Aufgabe". Damit liegt diese Begründung auf Platz zwei (28 Prozent) knapp vor "besseren Arbeitskonditionen, etwa flexible Arbeitszeitmodelle" (27 Prozent).

Digitaler Wandel erleichtert die Arbeit“
Nach Angaben der Berufstätigen entfällt heute im Schnitt die Hälfte ihrer Arbeit auf digitale Tätigkeiten. Dass das Arbeitsleben durch die Digitalisierung in den letzten fünf Jahren "rauer geworden ist", sagen 39 Prozent. Aber für sich persönlich ziehen sie auch hier eine positive Bilanz: 44 Prozent der Erwerbstätigen empfinden "unterm Strich den digitalen Wandel insgesamt als Erleichterung der Arbeit". Nur etwa halb so groß ist mit 25 Prozent der Anteil derer, die eine Verschlechterung sehen, für 24 Prozent hat sich nichts verändert.

Patrick Dahmen resümiert: "Ein gespaltenes Verhältnis zur Digitalisierung zeigt sich quer durch unsere gesamte Studie. Einerseits spüren die Berufstätigen, dass hierdurch starke Veränderungen in der Arbeitswelt anstehen - stärker oft als in allen anderen Lebensbereichen. Andererseits sorgen digitale Vereinfachungen und die bisher gute Lage am Arbeitsmarkt aber offenbar dafür, dass die meisten noch keinen persönlichen Handlungsbedarf erkennen und die Entwicklung einfach abwarten."

Tatsächlich haben sich laut neuer HDI Studie drei von zehn Erwerbstätige in Deutschland noch nie konkreter damit beschäftigt, welche Konsequenzen der Verlust ihres Berufes haben könnte. Eine Verarmung in diesem Fall halten aber immerhin 29 Prozent für möglich.


Weitere Informationen und Zusatz-Material: https://www.berufe-studie.de