Nordhäuser Wasserverband nimmt
Photovoltaikanlage in der Zorgeaue in Betrieb.
Der Nordhäuser Wasserverband (WVN)
betreibt in Ellrich drei Trinkwasserbrunnen erstmals mit Sonnenstrom.
Seit 10. Oktober ist die neue Photovoltaikanlage am Ortausgang von
Ellrich in Richtung Zorge in Betrieb. „Um eine über den Tag
relativ gleichbleibende Strommenge zu erzeugen, sind die Paneele der
Anlage nach Ost, Süd und West ausgerichtet“, erläutert Technologe
Johannes Räthel, der das Projekt leitete. Aufgebaut hat die rund
160.000 Euro teure Anlage die Firma Belectric PV Dach aus Sömmerda.
20 Prozent der Kosten werden vom Thüringer Umweltministerium
gefördert.
Die neue Photovoltaikanlage besitzt
auf einer Fläche von etwa 40 mal 20 Metern 240 Module und verfügt
über maximal 76 500 Kilowatt Jahresleitung. Zusätzlich errichtet
wurde auch eine Trafostation, die die drei Brunnen im Falle von zu
geringer Solarstromleistung wie bisher mit herkömmlichem Strom
versorgen wird. „Wir schaffen in Ellrich damit eine deutlich
umweltfreundlichere Versorgungssicherheit als bisher“, sagt
WVN-Geschäftsführerin Carmen Lis. Gerade an diesem Standort biete
sich eine Photovoltaikanlage an, weil die drei Trinkwasserbrunnen
regelmäßig in Betrieb sind und die Pumpen entsprechend
kontinuierlichen Strom bräuchten.
Rund 1600 Kubikmeter Trinkwasser
werden im Schnitt an den drei Brunnen pro Tag abgenommen.
Versorgt wird
von hier neben Ellrich auch ein Großteil des nördlichen
Landkreises. So auch Sophienhof und Ilfeld. Bis hin nach Hörningen
und Limlingerode erhalten Haushalte ihr Trinkwasser aus der Ellricher
Zorgeaue.
Die PV-Anlage steht bereits im
Zusammenhang mit dem neuen Wasserwerk, das voraussichtlich ab
kommendem Frühjahr in der Ellricher Zorgeaue gebaut werden soll.
Aktuell befinde man sich am Ende der Planungsphase und bereite die
Ausschreibungen vor, so Räthel. Die Bauzeit wird insgesamt zwei
Jahre betragen.
Der eigentliche Plan mit Baustart im
Frühjahr dieses Jahres konnte nicht gehalten werden, weil die
Baukosten deutlich gestiegen waren. Es folgte deshalb eine weitere
Einsparungsrunde. Im Vergleich zur Ursprungsversion konnte man eine
bautechnische Verbesserung umsetzen, die sich auch positiv auf die
Baukosten auswirken konnte: Rund 3,5 Millionen Euro wird der
Wasserverband in das neue Werk investieren.
Grundsätzlich notwendig wird das
neue Wasserwerk, weil die bisherige Dosier- und Messtechnik für die
Trinkwasseraufbereitung in Ellrich in Containern untergebracht ist
und damit nicht mehr der Zeit entspricht. „Mit dem neuen Wasserwerk
wird die Trinkwasseraufbereitung den allgemein anerkannten Regeln der
Technik angepasst und diesen dann auch gerecht“, erläuterte Lis
den Grund für den Neubau.
Darüber hinaus setzt der Wasserverband
mit dieser Investition seinen Generalplan Wasser um. Dieses
Strategiepapier sieht unter anderem vor, dass das neue Ellricher
Wasserwerk nicht nur, wie bisher, eine wesentliche Rolle für die
Trinkwasserversorgung im nördlichen, sondern zukünftig auch für
den westlichen und südwestlichen Teil des Landkreises spielen wird.
Foto: Blick auf die neue PV-Anlage
in der Ellricher Zorgeaue. Die Anlage versorgt die drei
Trinkwasserbrunnen mit Strom. Foto: Belectric PV Dach
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