Der
Landkreis Nordhausen vergibt heute Abend zum zweiten Mal die
Thüringer Ehrenamtscard an 10 ehrenamtlich engagierte Südharzer aus
ganz unterschiedlichen Bereichen. Vorgeschlagen wurden die zu
Ehrenden von Städten, Gemeinden und den Vereinen.
Die
Thüringer Ehrenamtscard ist ein Instrument zur Würdigung
ehrenamtlichen Engagements der Thüringer Ehrenamtsstiftung. Die
Karte gilt zwei Jahre und die Inhaber können damit verschiedene
Vergünstigungen nutzen – nicht nur bei uns im Landkreis, sondern
in ganz Thüringen.
Wir
bedanken uns bei allen Kommunen und Einrichtungen, die im Landkreis
Nordhausen die Thüringer Ehrenamtscard unterstützen und damit ihre
Wertschätzung des breiten ehrenamtlichen Engagements für unsere
Region ausdrücken und mit ihren Vergünstigungen dafür sorgen, dass
die Ehrenamtscard attraktiv ist. Dazu gehören zum Beispiel
verschiedene Freibäder, das Badehaus, die Schwimmhalle Sollstadt,
die städtischen Nordhäuser Museen und das Theater Nordhausen.
Mit der
Thüringer Ehrenamtscard können Ehrenamtliche ausgezeichnet werden,
die bestimmte Voraussetzungen erfüllen (mind. 18. Jahre alt sind,
sich wöchentlich mindestens fünf Stunden engagieren, mindestens
fünf Jahre aktiv in einem Verein sind, keine Aufwandsentschädigungen
erhalten, die über einen Auslagenersatz hinausgehen).
Die
Vorschläge für die geehrten Ehrenamtlichen kommen überwiegend von
den Kommunen.
Auszeichnung
mit der Thüringer Ehrenamtscard
Heiko
Hieronymus
Heiko
Hieronymus ist seit 10 Jahren Vereinsvorsitzender des Sportvereins
Hannovera Niedersachswerfen, der bereits 1911 gegründet wurde.
Gleichzeitig engagiert er sich in der Jugendarbeit und betreut das
Jugendzentrum Niedersachswerfen seit fast 5 Jahren. Er setzte sich
dafür ein, dass auf dem Gelände des Sportplatzes eine
Mountainbike-Strecke und ein Basketballfeld errichtet wurden.
Jährlich organisiert er das Harztor-Feriencamp, bei dem ein
vielfältiges Ferienangebot für Kinder geplant wird und unterstützt
mit seinem Verein und dem Jugendzentrum Veranstaltungen wie jüngst
den Kirmesumzug durch die Gemeinde. Außerdem engagiert sich Heiko
Hieronymus auch im Ortschaftsrat Niedersachswerfen für seine
Heimatgemeinde.
Ursel
Müller
Ursel
Müller engagiert sich seit 1975 als musikalische Leiterin der
Folklore gruppe Hesserode und leitet in dieser Funktion auch die
Trachtengruppe in Neustadt seit über 15 Jahren. Die Folkloregruppe
Hesserode feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: das
50jährige Bestehen. Die Trachtengruppe Neustadt besteht seit gut 65
Jahren. Beide Gruppe pflegen das Harzer Brauchtum mit Volks- und
Jodelliedern, stellen alte Harzer Berufe und traditionelle
Instrumente wie das Birkenblatt vor, Peitschenknallen, Holzhacken und
-sägen vor.
Neben
Konzerten und weiteren kulturellen Veranstaltungen ist wohl der
Höhepunkt des Jahres der Südharzer Jodlerwettstreit, den die
Trachtengruppe Hesserode gemeinsam mit der Kommune auf der Waldbühne
in Hesserode organisiert - er fand in diesem Jahr schon zum 58. Mal
statt.
Ursel
Müller komponierte auch das „Südharz-Lied“, diese „Hymne“
auf unsere Region haben die Folkloregruppen aus Hesserode und
Neustadt unter Leitung von Ursel Müller auch 2018 auf der Grünen
Woche in Berlin präsentiert, als sich der Landkreis Nordhausen als
Schwerpunktlandkreis am Thüringer Gemeinschaftsstand vorgestellt
hat. Die Sängerinnen und Sänger haben das Südharz-Lied inzwischen
auch auf CD gebannt, um das Lied in den Grundschulen des Landkreises
bekannt zu machen. Gerade in der Nachwuchsarbeit haben sich die
Vereine mit ihrer Chorleiterin verdient gemacht und tragen damit zur
Bewahrung alter musikalischer und kultureller Traditionen bei.
Gerald
Beyermann
Gerald
Beyermann engagiert sich seit 1988 als Vorsitzender des
Kreisverbandes der Rassegeflügelzüchter im Landkreis Nordhausen.
Die
Wendezeit haben die Rassegeflügel- und Kleintierzüchter gut
überstanden, schon im März 1990 gründeten die damaligen Sparten
aus den einzelnen Orten den Kreisverband, Gerald Beyermann leitete
von Beginn an den Verband. Damals hatten die lokalen Vereine noch
mehr als 1.200 Mitglieder, heute sind es noch rund 300 in den 22
Mitgliedsvereinen.
Als
Vorsitzender des Kreisverbandes vertritt Herr Beyermann die Region
auch im erweiterten Landesvorstand des Thüringer Landesverbandes.
Auf Landesebene hat er von 2000 bis dieses Jahr die Ausbildung der
Anwärter für Preisrichter geleitet, er selbst saß schon bei
unzähligen Schauen als Preisrichter für Rassegeflügel in der Jury.
Herr
Beyersdorf ist natürlich selbst Züchter, ist seit 1967 Mitglied im
örtlichen Verein in seinem Heimatort Wollersleben und hat diesen
Verein auch von 1978 bis 2017 geleitet. Für alle Rassegeflügel- und
Kleintierzüchter im Landkreis steht übrigens der Jahreshöhepunkt
am kommenden Wochenende an, denn dann treffen sich die Züchter in
Mackenrode zur Kreisverbandsausstellung.
Klaus
Körber
Klaus
Körber engagiert sich bereits seit 20 Jahren, seit 1999 im
Gemeinderat bzw. Ortschaftsrat in Uthleben. Er bringt sich auch schon
von Beginn an sehr intensiv in die Arbeit des Fördervereins Uthleben
ein, Herr Körber zählte im Dezember 2014 zu den
Gründungsmitgliedern.
Seit
den frühen 1980er Jahren engagiert sich Klaus Körber zudem in
verschiedenen Sportvereinen. Herr Körber ist außerdem Mitglied des
SV Grün-Weiß Uthleben, war jahrelang der Kassenwart des Vereins und
unterstützt auch heute die Arbeit des Vereins auf vielfältige Art
und Weise.
Des
Weiteren ist Klaus Körber seit Jahrzehnten im Kreissportbund
Nordhausen tätig. Er war der erste Präsident des Kreissportbundes
von 1990 bis 1996. Seit 1996 ist Klaus Körber ohne Unterbrechung
Vizepräsident des KSB Nordhausen. Von 1993 bis 1995 war er zudem
Präsidiumsmitglied des Thüringer Landessportbunds. Zurzeit amtiert
er als Präsident des Kreissportbundes. Zur Würdigung seiner
besonderen Leistungen und herausragenden Verdienste im Thüringer
Sport erhielt Klaus Körber 2016 die GutsMuths-Ehrenplakette in Gold
ausgezeichnet.
Rainer
Aderhold
Rainer
Aderhold ist seit vielen Jahren Vorsitzender des traditionsreichen
Bergmannsverein „Glückauf“ Bleicherode e.V. In diesem Jahr
feiert der Bergbau in der Kali-Stadt schon sein 120jähriges
Bestehen. Wie lebendig die Bergbautradition ist, hat erst am
vergangenen Freitag einmal mehr die Barbarafeier in der Alten Kaue
bewiesen.
Herr
Aderhold engagiert sich in vielfältiger Weise für den Erhalt der
Bergbautraditionen und auch der Bergbaumaschinen und -technik. Auch
ein kleines Museum auf dem beeindruckenden historischen
Schachtgelände, das aufwändig saniert wurde, trägt zur Bewahrung
der Bergbautradition bei. Aber auch in Veranstaltungen lebt die
Bergbautradition weiter. So unterstützt Rainer Aderhold die
Organisation von verschiedenen Feierlichkeiten wie dem jährlichen
Bergmannsfest oder der Barbarafeier. Außerdem bringt es sich in die
Pflege städtischer Flächen wie der Seilscheibe ein.
Für
Bleicherode steht ein großer Höhepunkt in zwei Jahren an – in
2021 feiert die Stadt den 5. Thüringer Bergmannstag und Herr
Aderhold ist natürlich Mitglied im Organisationskomitee.
Lutz
Kohlhase
Lutz
Kohlhase ist der stellvertretende Vorsitzende des Bergmannsverein
„Glückauf“ Bleicherode e.V. Ebenso wie Rainer Aderhold engagiert
er sich intensiv für die Bewahrung und Pflege der 120jährigen
Bergbautradition in Bleicherode, hilft bei der
Organisation von Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Bergmannsfest
und der Barbarafeier. Auch Lutz Kohlhase bringt sich ins
Organisationskomitee des 5. Thüringer Bergmannstages ein, der 2021
in Bleicherode stattfindet. Herr Kohlhase ist übrigens auch
Arschlederträger des Bergmannsvereins „Glückauf“, verliehen
wurde es anlässlich des Durchschlagsfestes Bleicherode/Sollstedt im
Oktober 2004.
Dritte
Auszeichnungsrunde:
Maik
Hilpert
Maik
Hilpert ist in vierfacher Weise in seinem Heimatort Auleben
ehrenamtlich engagiert. Er ist seit vielen Jahren aktives Mitglied im
Sportverein National Auleben e.V. Viele Jahre spielte er dort
Fußball. Seit ca. 6 Jahren ist Maik Hilpert im Vorstand des
Sportvereins als Präsident tätig und leitet dort mit großem Erfolg
die Geschicke des traditionsreichen Vereins mit weit über 100
Mitgliedern.
Maik
Hilpert ist ebenfalls tätig im Ortschaftsrat Auleben und wirkt dort
als stellvertretender Ortschaftsbürgermeister. Auch im Förderverein
"Europadorf Auleben" e.V. engagiert er sich für seine
Heimatgemeinde, die in diesem Jahr mit einer großen Festwoche und
vielen weiteren Veranstaltungen ihr 1200jähriges Bestehen feiert.
Hannelore
Müller
Hannelore
Müller ist die Geschäftsführerin und „gute Seele“ des Vereins
für lebendiges Mittelalter, der in diesem Jahr stolz sein
zwanzigjähriges Vereinsjubiläum feiern konnte.
Ihre
Vereinskollegen beschreiben Frau Müller als diejenige, die sich um
die alltäglichen Geschicke des Vereins kümmert, die ungezählten
Arbeitseinsätze organisiert sowie Auftritte und Veranstaltungen bis
ins Detail vorbereitet und koordiniert.
Vielen
ist Frau Müller auch in historischen Gewändern bekannt, denn sie
verkörpert die Königin Mathilde und ist damit auf vielen
verschiedenen Veranstaltungen und Festen zu Gast.
Frau
Müller betreut mit ihrem Verein seit vielen Jahren die kreiseigene
Burgruine Ebersburg bei Herrmannsacker und setzt sich hier
unermüdlich für die historische Burganlage ein. Unzählige
Arbeitsstunden investieren Frau Müller und ihre Vereinskollegen in
die Pflege und den Erhalt der Ebersburg. Sie sorgen außerdem für
Leben auf der Ebersburg und organisieren dort jährlich mehrere
Veranstaltungen, z.B. die große Ostereier-Suche, die nächtliche
Feenwanderung oder den Kinderspiel- und Denkmalstag im Herbst.
Zurzeit
hängt wieder der Wunschzettelbriefkasten auf der Eberburg, wo alle
kleinen und großen Südharzer ihre Post an den Weihnachtsmann
einwerfen können. Zur Kleinen Burgweihnacht am 2. Advent werden die
Wichtel diese wichtige Post für den Weihnachtsmann wieder abholen.
Der Verein für lebendiges Mittelalter lädt dann herzlich zum
geselligen Beisammensein auf die weihnachtlich geschmückte Ebersburg
ein.
Günther
Maiwald
Günther Maiwald ist seit vielen Jahren der
ehrenamtliche 1. Vorsitzende des Harzklubzweigvereins Ellrich e.V.
Der Ellricher Harzklub ist einer der aktivsten Wandervereine im
Landkreis Nordhausen und das ist maßgeblich auch ein Verdienst
seines Vorsitzenden, der es versteht, seine rund 175 Mitglieder aktiv
in die Vereinsarbeit einzubinden.
Der
Harzklubzweigverein Ellrich besteht eigentlich seit 130 Jahren.
Aufgrund der politischen Reglementierungen konnte er jedoch zwischen
1939 und 1989 kaum in Erscheinung treten. Seine Wiedergründung war
im Dezember 1989. Die Zusammenarbeit mit den Wanderfreunden aus
Walkenried und Zorge entwickelte sich nach der Grenzöffnung
erfolgreich. Herr Maiwald setzt sich mit seinem Vorstand dafür ein,
dass die guten Kontakte und die starken Bindungen an alte
Harzklubtraditionen erhalten bleiben. Er organisiert jedes Jahr mit
dem Verein zahlreiche beliebte offene Wanderungen.
Schwerpunktmäßig
engagiert sich der Harzklubzweigverein in der Pflege des
umfangreichen Wegenetzes von rund 130 km, insbesondere im
Kammerforst, dem Wernaer und Rothesütter Wandergebiet sowie vor
allem dem Ellricher Stadtwald. Bis zur Grenzöffnung war hier der
Zutritt verwehrt, Wege und Einrichtungen verfielen. In der 1989
gegründeten Initiative Stadtwald wurden Wanderwege aufgewertet und
Erholungseinrichtungen wie Ruhebänke und Sitzgruppen saniert. Auch
Wanderhütten wurden gemeinsam gebaut bzw. instand gesetzt,
beispielsweise am „Roten Schuss“, der schon als schönste
Stempelstelle ausgezeichnet wurde.
In
Abstimmung mit den jeweiligen Trägern pflegt der Harzklubzweigverein
auch überregionale Wanderwege, wie zum Beispiel den Karstwanderweg,
Kaiserweg und Harzer Grenzweg. Im Rahmen des Naturschutzes sind
Maßnahmen zur Pflege des Heidebiotops, zur Baumpflege und zur
Betreuung des seit 1993 bestehenden Naturlehrpfades Ellricher
Stadtwald hervorzuheben.
Manfred
Weber
Mit der
Wiedervereinigung übernahm Manfred Weber die ehrenamtliche Leitung
der Kegelbahn im Sportverein "Aktivist" Sollstedt e.V.
Unter seiner Leitung wurde die Kegelbahn zweimal modernisiert und es
entstand ein moderner Leistungsstützpunkt des Kegelsports im
Landkreis Nordhausen.
Seit
nunmehr 29 Jahren wird die Kegelbahn in ehrenamtlicher Tätigkeit
geführt und finanziert. Familien-, Betriebsfeiern,
Kindergeburtstage, Freizeitsport-Veranstaltungen u.v.m. tragen zur
Deckung der Unterhaltungskosten bei. Gemeinsam mit seiner Frau
Angelika engagiert sich Manfred Weber für die Erhaltung der
Kegelbahn. Seinem Einsatz um den Kegelsport ist es zu verdanken, dass
die Sollstedter Kegelbahn ein Vorzeigeobjekt weit über den Landkreis
hinaus geworden ist.
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