Samstag, 31. Juli 2021

 Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz

31.07.2021

Erzbischof Schick: Das Phänomen „neuer religiöser Bewegungen“ verstehen lernen

Fachtagung zum „Politischen Pentekostalismus“

Eine kritische Bestandsaufnahme und Analyse des politischen Pentekostalismus hat jetzt eine Fachtagung des Instituts für Weltkirche und Mission (Frankfurt) vorgenommen. Das gestern Abend (30. Juli 2021) beendete Online-Expertentreffen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Kirchenvertreterinnen und Kirchenvertretern aus 40 Ländern setzte sich mit der Entwicklung der Pfingstkirchen im politischen Kontext auseinander.

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), erläuterte das Engagement auf diesem Feld: „In der Deutschen Bischofskonferenz beobachten wir seit fast 30 Jahren die dynamische weltweite Ausbreitung evangelikaler und pfingstkirchlicher Gemeinschaften. Europa scheint dabei ein Sonderfall zu sein. Zwar erleben auch wir hier die Abwendung von den traditionellen Groß-kirchen. Anders als in Amerika, Afrika und Asien führt der Rückzug von den großen Kirchen jedoch kaum zur Hinwendung zu evangelikalen oder pfingstkirchlichen Gruppen. Stattdessen bedeutet er in Europa eine weiter fortschreitende Säkularisierung und Entfremdung von Glauben und Religion.“ Im Unterschied dazu werde in anderen Teilen der Welt eine rasante Ausbreitung „neuer religiöser Bewegungen“ beobachtet, eine Entwicklung, die in vielfacher Hinsicht nicht einfach zu verstehen und einzuordnen sei, so Erzbischof Schick.

Das Phänomen stelle sich oft von Land zu Land unterschiedlich dar, weshalb pauschale Beschreibungen und Bewertungen nicht möglich seien, „denn die evangelikalen und pfingstkirchlichen Gemeinschaften sind in hohem Maß dezentral organisiert. Sie stellen alles andere als ein einheitliches Bild dar, sowohl mit Blick auf die Glaubenslehre als auch die kirchliche Praxis. Auch die Reaktionen der jeweiligen katholischen Ortskirchen in ihrem Verhältnis zu den Pfingstkirchen vor Ort fallen unterschiedlich aus. Sie reichen von weitgehender Integration in den ökumenischen Dialog und Zusammenarbeit bei einzelnen Aufgaben und Themen bis hin zu scharfer Abgrenzung“, sagte Erzbischof Schick.

Auf der Tagung wurde in verschiedenen Facetten ein aktuelles Forschungsprojekt des Instituts für Weltkirche und Mission zum Pentekostalismus mit der Konzentration auf politisches und soziales Engagement im öffentlichen Raum im Globalen Süden diskutiert. Darin zeigt sich eine Veränderung, die nicht mehr vom traditionellen Verständnis, das die Pfingstbewegung mit weltabgewandter Frömmigkeit identifiziert, ausgeht. Das Projekt fragt nach dem Zusammenhang von zunehmend in Erscheinung tretenden populistischen und autoritären Systemen und ihre religiöse und spirituelle Rahmung. Es verfolgt Fragen von Demokratieverständnis, politischer Legitimation und Autorität, Repräsentation und Bewertung von Säkularität.

P. Prof. Dr. Markus Luber SJ, kommissarischer Direktor des Instituts für Weltkirche und Mission, hob hervor, dass eine interdisziplinäre Analyse angesetzt werde, mit der – gerade auch auf der Fachtagung – Politikwissenschaftler, Soziologen, Religionswissenschaftler und Theologen ins Gespräch gebracht würden. Es gehe um eine theoretische Auseinandersetzung mit empirischen Bezügen und interkultureller Kontextualisierung. Grundlage für die Tagung sei eine vom Institut durch Dr. Leandro Bedin-Fontana herausgegebene Literaturstudie, die drei Kontinente in den Blick nehme und einen Fokus auf die Länder Brasilien, Nigeria und Philippinen setze. Der Vergleich erweise sich als fruchtbar, um sowohl globale Verflechtungen als auch lokale Besonderheiten wahrzunehmen. Ein besonderer Akzent wurde auf die theologische Argumentation des politisch agierenden Pentekostalismus gelegt. Mit Prof. Dr. Amos Yong (Fuller Theological Seminary, USA) kam auch ein theologischer Vertreter des Pentekostalismus zu Wort.

Die Fachtagung, so Prof. Luber, habe vor allem der Vernetzung gedient – sowohl unter den Ortskirchen als auch in ökumenischer Hinsicht durch die Teilnahme verschiedener christlicher Kirchen. Der wissenschaftliche Austausch wurde außerdem mit einer Aufmerksamkeit auf pastorale Situationen verbunden: Mit Blick auf die Unterschiede in der Reaktion von katholischen und evangelikalen Stimmen angesichts des fatalen Pandemiemanagements der brasilianischen Bolsonaro-Regierung hob beispielsweise Erzbischof Leonardo Steiner aus Manaus die Kraft des Zeugnisses gelebter Caritas und Solidarität gegenüber dämonisierender Rhetorik hervor.

Erzbischof Schick betonte, dass auch Europa der Erfolg der Pfingstkirchen nachdenklich stimmen müsse. „Könnte es sein, dass das, was viele in ihrer etablierten Kirche vermissen und sie zur Abkehr von jeglicher Religion veranlasst, dieselbe Wurzel hat wie das, was in anderen Regionen der Welt Menschen den Pfingstkirchen zutreibt? Dann wären die globalen Entwicklungen auch für uns in Europa relevant. Wir sollten die pentekostalen Christen nicht allein in einer Haltung der Abwehr betrachten, sondern mit einer gewissen Offenheit, mit echtem Unterscheidungsvermögen“, so Erzbischof Schick. Mit Blick auf das politische Engagement der Pfingstkirchen sagte er: „Seit geraumer Zeit sehen wir die Entwicklung, dass pentekostale Gemeinschaften nicht nur zu missionarischen Zielen die Öffentlichkeit suchen, sondern sich bemühen, die Politik aktiv zu beeinflussen. Ohne Bedenken gegenüber einer unzulässigen Vermischung von Politik und Religion wird dann Religion oft sehr direkt in die Politik getragen.“ Mit dem Projekt „Politischer Pentekostalismus“ sei nicht gemeint, das pfingstkirchliche Christentum sei als solches oder in erster Linie eine politische Bewegung, „doch die politischen Bestrebungen, die sich in den vergangenen Jahren nicht nur vereinzelt gezeigt haben, sind für uns Anlass zur Sorge“, so Erzbischof Schick. Es gehe künftig darum, Antworten auf Fragen zu finden: „Welche Inhalte werden propagiert? Welche Ziele werden verfolgt und mit welchen Mitteln? Sind die Beispiele, die wir sehen – besonders deutlich z.B. in Brasilien und einigen afrikanischen Ländern – repräsentativ für das pfingstkirchliche Christentum oder sind sie die Ausnahme? Welches Konfliktpotential birgt das politische Engagement? Wie wirkt es sich auf den innergesellschaftlichen Frieden aus? Welches Bild des Christentums wird so einer großen Öffentlichkeit präsentiert? Welches Menschen- und Gesellschaftsverständnis steht dahinter und welche theologischen Grundannahmen? Sind sie mit unserem eigenen katholischen Glaubensverständnis vereinbar? Was bedeutet das Phänomen für den ökumenischen Dialog?“

In der Debatte gehe es außerdem darum, so Erzbischof Schick, die grundsätzliche Frage nach dem Verhältnis von Religion und Politik zu stellen: „Welche Art der religiösen Einflussnahme auf die Politik ist notwendig und legitim? Wo sind die Grenzen und die Gefahren einer Vermischung beider Sphären? Es gibt unter den modernen Verfassungsstaaten sehr unterschiedliche Modelle in ihrem Verhältnis zur Religion. Sie reichen von strikter Trennung bis hin zu weitgehender Kooperation im Dienst der Menschen. Auch als Amtsträger unserer Kirche sehen wir die Verpflichtung, politisch Stellung zu beziehen, wenn es um grundsätzliche Fragen der Würde des Menschen und der gerechten Gestaltung der Gesellschaft geht. Mit Blick auf das politische Wirken der Pfingstkirchen gilt es zu fragen: Wo ist die Grenze legitimer Einflussnahme? Wo gefährdet der Einfluss von Religion das gedeihliche gesellschaftliche Miteinander von Menschen unterschiedlicher Überzeugungen, unter-schiedlicher Konfessionen und Religionen – und was entspricht demgegenüber unserem Auftrag als Christen zur Gesellschaftsgestaltung?“

Hinweise:

Weitere Informationen zur Tagung und zum Projekt finden Sie auf der Website des Instituts für Weltkirche und Mission.

 

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              

Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller (Erz-)Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 68 Mitglieder (Stand: Juli 2021) aus den 27 deutschen (Erz-)Bistümern an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.

 

 

Herausgeberin

Freitag, 30. Juli 2021

 Pressemitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik


Erfurt, 30. Juli 2021 - Nr. 196/2021

19 Parteien durch den Landeswahlausschuss für die Bundestagswahl 2021 in Thüringen zugelassen

Der Landeswahlleiter Günter Krombholz informiert:
19 Parteien wurden durch den Landeswahlausschuss in seiner Sitzung am 30. Juli 2021 zur Bundestagswahl 2021 in Thüringen zugelassen.

 Pressemitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik


Erfurt, 30. Juli 2021 - Nr. 194/2021

Erste Erntevorschätzung für Thüringen 2021
Getreideernte auf Vorjahresniveau, Rapsernte leicht überdurchschnittlich


Wie das Thüringer Landesamt für Statistik nach einer ersten Schätzung von Ende Juni 2021 mitteilt, wird eine Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix sowie ohne anderes Getreide zur Körnergewinnung) von 2,4 Millionen Tonnen erwartet. Nach dieser ersten Schätzung liegt die erwartete Erntemenge auf Vorjahresniveau. Gegenüber dem langjährigen Mittel der Jahre 2015 bis 2020 wird sie um 0,1 Millionen Tonnen bzw. 5 Prozent unterschritten.

Herausgegeben vom Thüringer Landesamt für Statistik – Grundsatzfragen und Presse
Europaplatz 3, 99091 Erfurt

 

 

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 Veranstaltungsplanung August 2021 – Park Hohenrode


  • Samstag, 07.08.2021 / 11 – 13 Uhr

    Workshop Blumenarrangements in Kooperation mit dem Floristikgeschäft „Vergiss-mein-nicht“

  • Sonntag, 15.08.2021 / 14 – 17 Uhr

    Nordhäuser Sängertreffen – Ein Benefizkonzert von 5 Nordhäuser Chören zu Gunsten der Opfer der Hochwasserkatastrophe in Deutschland

  • Sonntag, 22.08.2021 / 14 – 18 Uhr

    Sommerfest mit Pavilloneröffnung und buntem Markttreiben, Live-Musik und weiteren kulturellen Angeboten

  • Sonntag, 22.08.2021 / ab 18:30 Uhr

    Vorführung des Films „Tomorrow“ in der Villa (mit Anmeldung und Kartenvorverkauf)

  • 23.-27.08.2021

    Fairtrade-Woche mit Workshops und Infoständen in Kooperation mit dem Schrankenlos e. V. und dem Welt-Laden

  • Dienstag, 24.08.2021 ab 09:30 Uhr

    Kinderveranstaltung „Wir entdecken den Park“ in Kooperation mit der Kita „Brummkreisel“

  • Sonntag, 10 – 17 Uhr

    Familieninklusionstag in Kooperation mit dem VITT e. V. – Verband für Teilhabe und Inklusion in Thüringen e. V.

  • 30.08.- 03.09.2021

    Kreativprojekt zum Thema „LandArt“ in Kooperation mit der Jugendkunstschule
    (Anmeldung über die Jugendkunstschule erforderlich)

 Pressemitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik


Erfurt, 30. Juli 2021 - Nr. 195/2021

Ausgabe 15 des Corona-Dossiers erschienen

Heute erscheint die 15. Ausgabe der Sonderveröffentlichung „Aktuelle Zahlen für Thüringen in Zeiten der Corona-Pandemie“. Die Publikation wird monatlich fortlaufend veröffentlicht und ist auf der Homepage des Thüringer Landesamtes für Statistik unter dem folgenden Link zu beziehen.

Herausgegeben vom Thüringer Landesamt für Statistik – Grundsatzfragen und Presse

Donnerstag, 29. Juli 2021

 Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz

29.07.2021

Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe

Ökumenischer Gottesdienst in Aachen am 28. August 2021

Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Aachener Dom wollen die evangelische und die katholische Kirche sowie die in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) zusammengeschlossenen Kirchen am 28. August 2021 um 10.00 Uhr der Opfer der Flutkatastrophe gedenken. Dieser wird vom Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, dem Vorsitzenden der ACK, Erzpriester Radu Constantin Miron, sowie mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Religionen gestaltet.

„Die Flutkatastrophe hat Menschenleben ausgelöscht und Existenzen zerstört. Die vielen Toten, die Trauernden und alle, die jetzt vor den Trümmern ihrer Existenz stehen, sollen nicht vergessen sein. Im Gottesdienst wollen wir sie vor Gott bringen und ihn um seinen Beistand und Trost bitten“, erklären Landesbischof Bedford-Strohm und Bischof Bätzing. „Wir sind überwältigt von der Hilfe und Solidarität, die die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland und gerade auch aus dem Ausland den Menschen in den Flutgebieten entgegenbringen. Dafür wollen wir Gott danken. Wir haben den Ort Aachen gewählt, weil er zentral in Europa liegt. Damit wollen wir daran erinnern, dass auch unsere Nachbarn in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg von der Flutkatastrophe betroffen waren und sind“, so Bischof Bätzing und Landesbischof Bedford-Strohm.

Zu dem Gottesdienst eingeladen werden Betroffene der Flutkatastrophe, Helferinnen und Helfer, Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger sowie die Verfassungsorgane, Vertreterinnen und Vertreter der Bundesländer und Repräsentantinnen und Repräsentanten der betroffenen Nachbarländer.


Diese Pressemitteilung wird von den Pressestellen der Deutschen Bischofskonferenz, der EKD und des Bistums Aachen zeitgleich verschickt. Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.

 

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        

Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller (Erz-)Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 68 Mitglieder (Stand: Juli 2021) aus den 27 deutschen (Erz-)Bistümern an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft. 

 Pressemitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik


Erfurt, 29. Juli 2021 - Nr. 192/2021

Auch 2021 weniger Getreide und mehr Winterraps auf Thüringens Feldern

Die Thüringer Landwirte bestellten nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung im Jahr 2021 auf 58 Prozent der 604 400 Hektar umfassenden Ackerfläche Getreide. Damit stehen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik zur diesjährigen Ernte mit 351 100 Hektar Getreide zur Körnergewinnung (einschließlich Körnermais und Corn-Cob-Mix) 5 100 Hektar bzw. 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr im Feld.

Herausgegeben vom Thüringer Landesamt für Statistik – Grundsatzfragen und Presse

 

 
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  Presse­mitteilung
  Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums
Pressemitteilung 055   Veröffentlicht am 29.07.2021
  Interaktiver Deutschlandatlas erweitert und aktualisiert
 
     
 

Im Rahmen der jährlichen Hauptaktualisierung des interaktiven Deutschlandatlas haben das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) insgesamt zwölf neue Karten erarbeitet, die seit heute freigeschaltet sind. Gleichzeitig erscheint der Deutschlandatlas in einem neuen Gewand mit verbesserter Menüführung. Bereits bestehende Karten wurden aktualisiert, sofern neue Daten vorgelegen haben.

Damit zeigt der Deutschlandatlas nun auf insgesamt 68 Karten, wie es um wichtige Lebensbereiche in Stadt und Land bestellt ist. Die Karten geben einen Überblick über die unterschiedlichen Lebens- und Standortbedingungen in ganz Deutschland und schaffen somit nicht nur für die Bundesregierung eine wichtige Erkenntnisgrundlage für die Politik für gleichwertige Lebensverhältnisse.

Unter den neu aufgenommenen Karten werden nun auch gesellschaftspolitische Themen dargestellt, die bislang nicht visualisiert waren, wie zum Beispiel die Anzahl an Baufertigstellungen von Wohnungen, Beschäftigungs- und Teilzeitquoten von Männern und Frauen oder die Väterbeteiligung am Elterngeld.

Darüber hinaus wurden bestehende Karten um wichtige Details ergänzt. So wurde zum Beispiel das Angebot für Kindertagesbetreuung für Kinder im Grundschulalter ergänzt und die Breitbandversorgung um Anschlüsse mit mindestens 1.000 Mbit/s hinzugefügt.

Der Deutschlandatlas wurde erstmals im Juli 2019 als Printversion vorgestellt und im Juli 2020 zu einer interaktiven Online-Version weiterentwickelt. Damit ermöglicht er interessierten Menschen aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft einen leichten Zugang zu anschaulich aufbereiteten Daten.

Alle Karten und weitere Informationen finden Sie unter: www.deutschlandatlas.bund.de

 
    

  

Parkplätze zu vielfältigen Umsteigepunkten ausbauen

Henkel: „Mobilitätswende in den Städten braucht neue Konzepte“

Erfurt – Der CDU-Wirtschaftsexperte Martin Henkel will mehr Umsteigemöglichkeiten auf den Parkplätzen an den Endhaltestellen der städtischen Bus- und Bahnlinien schaffen. „Diese Flächen sollten zu Orten mit vielfältigen Mobilitätsalternativen weiterentwickelt werden“, so Henkel.

Besucher der Innenstädte sollten hier nicht nur vom Auto auf den ÖPNV, sondern auch auf E-Bike, E-Scooter, E-Auto und sogar Lastenräder umsteigen können.“ Hierdurch könnten nicht nur die Abgasbelastung in der Stadt gesenkt und Staus vermieden werden. „Der Ansatz ermöglicht zudem weiter individuelle Mobilität sowohl für die Stadt und für das Umland.“ Stadt und Land würden so besser vernetzt werden.

Aus Sicht von Martin Henkel liegt ein weiterer Vorteil der Weiterentwicklung der Parkplätze darin, dass hier E-Autos während des Parkens geladen werden könnten. „Anders als beim Laden zu Hause könnte hier in Phasen hoher Stromproduktion die Ladeaktivität erhöht und zu anderen Zeiten gedrosselt werden“, so Henkel weiter. „Kombiniert mit einer App ließen sich alle Angebote bereits buchen, wenn ich aus meinem Dorf losfahre“, so Henkel weiter. Insofern bestehe die Möglichkeit, eine individuelle Mobilitätsgarantie anzubieten.

 

Matthias Thüsing

Stellv. Pressesprecher

 Pressemitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik


Erfurt, 29. Juli 2021 - Nr. 193/2021

Öffentliche Sitzung des Landeswahlausschusses über die Zulassung der eingereichten Landeslisten für die Bundestagswahl 2021

Der Landeswahlleiter Günter Krombholz informiert:
Die öffentliche Sitzung des Landeswahlausschusses über die Zulassung der eingereichten Landeslisten für die Bundestagswahl 2021 findet am Freitag, dem 30. Juli 2021, um 10 Uhr, im Multifunktionsgebäude des Steigerwaldstadions, Mozartallee 3, 99096 Erfurt (zweites Obergeschoss) statt.

Mittwoch, 28. Juli 2021

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen

Erfurt, 28. Juli 2021

 

 

Grüne Fraktion macht Investitionsbedarfe in frühkindliche Bildung deutlich

Astrid Rothe-Beinlich fordert gesetzlichen Ausbaupfad für die Betreuungsschlüssel

 

 

Mit der Entscheidung, dass es keine vorgezogenen Neuwahlen in Thüringen geben wird, steht nach der Sommerpause im Landtag in intensiven Beratungen die Aufstellung des Haushaltes für das Jahr 2022 bevor. Außerdem werden seit längerem verschiedene Ansätze für eine Novellierung des Thüringer Kindergartengesetzes diskutiert. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

 

„Gute Bildung fängt bekanntlich immer bei den Kleinsten an. Deswegen legen wir ein großes Augenmerk auf die Verbesserung der Qualität und der Arbeitsbedingungen in unseren Kindergärten. Mit Blick auf die vorhandenen Haushaltsmittel braucht es Prioritätensetzungen. Wir sehen jedenfalls nicht, wie weitere beitragsfreie Jahre und notwendige qualitative Verbesserungen zeitgleich zu stemmen sind. Entscheidend ist aus grüner Sicht, dass wir die qualitativen Standards in den Einrichtungen weiter verbessern, die Betreuungsschlüssel vereinheitlichen und schrittweise den wissenschaftlichen Empfehlungen anpassen. Thüringen hinkt hier bislang deutlich hinterher. Wir schlagen dazu einen klar verabredeten ambitionierten Stufenplan bis zum Jahr 2030 vor, der gesetzlich abgesichert Schritt für Schritt dazu führt, dass 2030 ein*e Erzieher*in höchstens vier unter 3-Jährige und höchstens neun über 3-Jährige betreut. Wir rechnen hier bei gleichbleibender Kinderzahl mit 3.000 zusätzlich notwendigen Erzieher*innen, die wir einstellen müssten, was ein echter finanzieller und personeller Kraftakt fürs Land und nur langfristig zu schaffen ist.“

 

Die grüne Bildungspolitikerin macht deutlich, dass es auch darum geht, die Ausbildung der Erzieher*innen attraktiver zu gestalten, damit in den kommenden Jahren ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stehen. „Der Fachkräftemangel ist ein großes Problem. Es gilt daher, vielfältige und kürzere Wege in das Arbeitsfeld Kindergarten zu schaffen. Deswegen setzen wir zusätzlich auf mehr praxisintegrierte Ausbildungsplätze, genauso wie es die Fachschulausbildung, die akademische Ausbildung und die berufsbegleitende Weiterbildung braucht. Entscheidend wird es ebenso auf die künftige Entlohnung ankommen, weshalb wir der Forderung nach einer Tarifklausel durchaus offen gegenüberstehen“, so Rothe-Beinlich weiter.

 

„Nicht zuletzt muss die Fachberatung weiter gestärkt und vor allem der Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis verbessert werden. Deshalb wollen wir im Kindergartengesetz ein Thüringer Zentrum für frühe Bildung verankern. Dieses soll wissenschaftlich arbeiten und Informationslücken schließen, politikberatend Vorschläge unterbreiten sowie für die Erzieher*innen entsprechende Fort- und Weiterbildungen anbieten. Hier gibt es unserer Meinung nach bislang eine Lücke. Weitere Handlungsbedarfe sehen wir bei der Digitalisierung und bei der Einrichtung multiprofessioneller Teams in den Kindergärten, um den vielfältigen Förderbedarfen unserer Kinder gerecht zu werden", so Rothe-Beinlich abschließend.

 

 Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz

28.07.2021

„Schnell handeln, damit eine noch größere Hungersnot verhindert werden kann“

Erzbischof Schick ruft zu internationaler Solidarität mit Madagaskar auf

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), ruft eindringlich zu internationaler Solidarität mit den hungerleidenden Menschen in Madagaskar auf: „Wegen der beispiellosen Dürre der letzten Wochen droht dort ein Massensterben. Die Menschen ernähren sich von Insekten, Lehm und losen Blättern. Die Lage ist desaströs, das Ausmaß des Hungers erschreckend. Daher appelliere ich an die internationale Staatengemeinschaft, schnell zu handeln, damit eine noch größere Hungersnot verhindert werden kann.“

Etliche Familien sind aufgrund von Dürre und Sandstürmen gezwungen, die ländlichen Gebiete zu verlassen, um andernorts nach Nahrung zu suchen. Ihre Felder sind gänzlich ausgetrocknet. Besonders hart ist der Süden des Landes getroffen. Die Menschen dort sind seit Wochen auf Nährstoffunterstützung durch ausländische Hilfsorganisationen angewiesen. Am schlimmsten bedroht der Hunger Kinder und Säuglinge. Viele von ihnen seien nur noch „Haut und Knochen“, so Erzbischof Schick.

Die katholischen Hilfswerke in Deutschland erreichen in diesen Tagen vermehrt dramatische Hilferufe von Bischöfen und Projektpartnern vor Ort. Die gegenwärtige Notlage übersteige jedoch bei Weitem die finanziellen Möglichkeiten der kirchlichen Werke, betont Erzbischof Schick. Eine rasche finanzielle Unterstützung aller Hilfsorganisationen, die den Hunger bekämpfen können, durch die internationale Staatengemeinschaft sei deshalb ein Gebot der Stunde: „Ohne durchgreifende Hilfsmaßnahmen wird sich die Zahl der Hungernden in kürzester Zeit verdoppeln. Die Weltgemeinschaft steht angesichts dieses alarmierenden Szenarios in der Pflicht, das Überleben der Menschen zu sichern.“

Spenden sind erbeten an Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes mit besonderer Zuständigkeit für Not- und Katastrophenhilfe. Das Spendenkonto lautet: Caritas international, IBAN DE88 6602 0500 0202 0202 02, Stichwort: Madagaskar.

Auch das Bischöfliche Hilfswerk Misereor und die anderen weltkirchlichen Werke leisten Hilfe für Madagaskar und nehmen Spenden entgegen.

Hintergrund

Wegen anhaltender Dürren sind in der einst französischen Kolonie Madagaskar nach Einschätzung des Welternährungsprogramms (WFP) rund 400.000 Menschen vom Hungertod bedroht. Laut Welthungerhilfe stehen im Süden des Landes bereits jetzt 14.000 Menschen kurz vor dem Tod durch Mangelernährung. Die Vereinten Nationen und die Regierung von Madagaskar haben wiederholt an die internationale Gemeinschaft appelliert, sich am Kampf gegen die Hungerkatastrophe in Madagaskar mit ausreichend finanziellen Mitteln zu beteiligen. Eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz, zu der auch deren damaliger Vorsitzender Kardinal Reinhard Marx und Erzbischof Dr. Ludwig Schick gehörten, hat im Mai 2018 Madagaskar besucht. Anlass war das VIII. Deutsch-Afrikanische Bischofstreffen, das sich mit Fragen der ganzheitlichen Entwicklung befasste.

 

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        

Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller (Erz-)Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 68 Mitglieder (Stand: Juli 2021) aus den 27 deutschen (Erz-)Bistümern an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.