Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz
28.07.2021
„Schnell handeln, damit eine noch größere Hungersnot verhindert werden kann“
Erzbischof Schick ruft zu internationaler Solidarität mit Madagaskar
auf
Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), ruft eindringlich zu internationaler Solidarität mit den hungerleidenden Menschen in Madagaskar auf: „Wegen der beispiellosen Dürre der letzten Wochen droht dort ein Massensterben. Die Menschen ernähren sich von Insekten, Lehm und losen Blättern. Die Lage ist desaströs, das Ausmaß des Hungers erschreckend. Daher appelliere ich an die internationale Staatengemeinschaft, schnell zu handeln, damit eine noch größere Hungersnot verhindert werden kann.“
Etliche Familien sind aufgrund von Dürre und Sandstürmen gezwungen, die ländlichen Gebiete zu verlassen, um andernorts nach Nahrung zu suchen. Ihre Felder sind gänzlich ausgetrocknet. Besonders hart ist der Süden des Landes getroffen. Die Menschen dort sind seit Wochen auf Nährstoffunterstützung durch ausländische Hilfsorganisationen angewiesen. Am schlimmsten bedroht der Hunger Kinder und Säuglinge. Viele von ihnen seien nur noch „Haut und Knochen“, so Erzbischof Schick.
Die katholischen Hilfswerke in Deutschland erreichen in diesen Tagen vermehrt dramatische Hilferufe von Bischöfen und Projektpartnern vor Ort. Die gegenwärtige Notlage übersteige jedoch bei Weitem die finanziellen Möglichkeiten der kirchlichen Werke, betont Erzbischof Schick. Eine rasche finanzielle Unterstützung aller Hilfsorganisationen, die den Hunger bekämpfen können, durch die internationale Staatengemeinschaft sei deshalb ein Gebot der Stunde: „Ohne durchgreifende Hilfsmaßnahmen wird sich die Zahl der Hungernden in kürzester Zeit verdoppeln. Die Weltgemeinschaft steht angesichts dieses alarmierenden Szenarios in der Pflicht, das Überleben der Menschen zu sichern.“
Spenden sind erbeten an Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes mit besonderer Zuständigkeit für Not- und Katastrophenhilfe. Das Spendenkonto lautet: Caritas international, IBAN DE88 6602 0500 0202 0202 02, Stichwort: Madagaskar.
Auch
das Bischöfliche Hilfswerk Misereor und die anderen weltkirchlichen
Werke leisten Hilfe für Madagaskar und nehmen Spenden entgegen.
Hintergrund
Wegen
anhaltender Dürren sind in der einst französischen Kolonie Madagaskar
nach Einschätzung des Welternährungsprogramms (WFP) rund 400.000
Menschen vom Hungertod bedroht.
Laut Welthungerhilfe stehen im Süden des Landes bereits jetzt 14.000
Menschen kurz vor dem Tod durch Mangelernährung. Die Vereinten Nationen
und die Regierung von Madagaskar haben wiederholt an die internationale
Gemeinschaft appelliert, sich am Kampf gegen
die Hungerkatastrophe in Madagaskar mit ausreichend finanziellen
Mitteln zu beteiligen. Eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz,
zu der auch deren damaliger Vorsitzender Kardinal Reinhard Marx und
Erzbischof Dr. Ludwig Schick gehörten, hat im Mai 2018
Madagaskar besucht. Anlass war das VIII. Deutsch-Afrikanische
Bischofstreffen, das sich mit Fragen der ganzheitlichen Entwicklung
befasste.
Die Deutsche Bischofskonferenz
ist
ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller (Erz-)Bistümer in
Deutschland. Derzeit gehören ihr 68 Mitglieder (Stand: Juli 2021) aus
den 27 deutschen (Erz-)Bistümern an.
Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben,
zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von
Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen.
Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz
ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und
Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.
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