Samstag, 30. Juni 2012

Die Zeichen steh'n auf Resignation


Heute wurde die Flohburg/Das Nordhausen Museum offiziel und feierlich eröffnet. Nachdem ich dazu eine Einladung der Oberbürgermeisterin Barbara Rinke erhalten hatte, freute ich mich auf die Teilnahme an diesem Ereignis, machte mich rechtzeitig auf den Weg (wie ich meinte) in der Annahme, es würde sich um eine Veranstaltung in einem der Räumlichkeiten des Hauses handeln. Um mir einen günstigen Platz zu sichern.

Und dann war doch alles anders: die Eröffnung fand vor dem Eingang zur Flohburg statt und ein zahlreiches Publikum hatte sich bereits eingefunden, um das Ereignis mitzuerleben. Als demografiebetroffener, auf eine Sitzgelegenheit angewiesener neuer Teilnehmer setzte ich mich deshalb an einen der entlang der Hausfront der Flohburg aufgestellten bestuhlten Tische. Mit der Folge, dass sich mehr und mehr Menschen vor mir aufbauten und mich dabei zunehmend vom eigentlichen Geschehen abschnitten. Ich hörte einen musikalischen Auftakt, eine Ansprachen der Oberbürgermeisterin (weil es so auf dem Programm stand) und weitere weibliche Ansprachen, ohne auf die Entfernung ihren Inhalt verstehen zu können; ich war – wieder einmal - „abgehängt“. Nicht das erste Mal. Und sicher nicht das letzte Mal, wenn ich es nicht vorziehe, von mir aus Veranstaltungen fern zu bleiben in der Einsicht, dass das klüger ist, als sich in Selbstmitleid zu ergehen, zu klagen oder Kritik zu üben über mangelnde Vorkehrungen für Behinderte oder Rücksicht bei der kommunalen Organisation öffentlicher Veranstaltungen. Die Kritik ginge – wieder einmal – und zunächst in Richtung der Öffentlichkeitsabteilung der Stadtverwaltung. Und damit praktisch ins Leere. Bei gleichzeitig dort bestehender persönlicher Empfindlichkeit. Obwohl sich doch dieser Mangel sehr viel empfindlicher für die Betroffenen auswirkt. Es ist also besser, keine persönliche Sensibilität aufkommen zu lassen, sondern zu resignieren.

Das ist die persönliche Seite. Unter sachlichen Gesichtspunkten stelle ich allerdings den Anspruch der Stadt Nordhausen, eine „behindertenfreundliche Stadt“ zu sein, ernstlich in Frage. Ich habe das erstmals im Zusammmenhang mit dem Harzfest im vergangenen Jahr beklagt. Es reicht meines Erachtens nicht, alters- und behindertengerechte Einrichtungen (oder technische Vorrichtungen) zu schaffen, zu unterstützen und das als ausreichenden Beweis – oder Alibi – für eine alters- oder/und behindertengerechte Stadt vorzutragen. Das nämlich zeigt sich zumindest gleichermaßen im täglichen,praktischen – auch öffentlichen - Leben miteinander. Und es sollte nicht sein, dass ein Pressesprecher der Stadtverwaltung das Bestehen jener Einrichtungen betont und darauf hinweist, im persönlichen Verhalten und Umgang aber ignoriert, dass da – wenn auch nur gelegentlich – alternde oder behinderte Menschen in seine Nähe kommen können, die dann der Berücksichtigung bedürfen. Bisher – und schon wiederholt, - habe ich nicht den Eindruck einer solchen Berücksichtigung. Dafür aber den der Verletzlichkeit. Und das beklage ich. Und deshalb vermeide ich auch in Zukunft ohne persönliche Einladung tunlichst die Teilnahme an Veranstaltungen anderer als kommunalpolitischer Art, die von der Stadtverwaltung veranstaltet werden. Wahrscheinlich bedarf es dazu auch einer persönlicheren Reife

Kostbare Median-Bibel in Ausstellung „Durchs Wort sollen wir gewinnen“ in der Flohburg zu sehen

Nordhausen (psv) Im Zusammenhang mit der feierlichen Übergabe der „Flohburg. Das Nordhausen Museum“ wird am Samstag (morgen)  auch die Kabinettausstellung „Durchs Wort sollen wir gewinnen“ eröffnet. Ein wichtiges Ausstellungsstück wurde heute durch den Leiter des Stiftsarchivs und Stiftsbibliothek Zeitz, Frank-Joachim Stewing, in die Ausstellung eingefügt-  die sogenannte Median-Bibel.

Die Rudolstädter Medianbibel wurde in zwei Bänden 1541 gedruckt und von Martin Luther und dem Wittenberger Gremium erarbeitet. Das Besondere an den beiden Bänden sind vor- und nachgebundene Pergament- und Papierblätter, die Einzeichnungen bedeutender Persönlichkeiten  des Reformationszeitalters  zeigen. Dazu gehören Autographen von Martin Luther und Philipp Melanchthon  sowie von Luthers Sohn Paul und dessen beiden Söhnen.

Vor zwei Jahren wurden die kostbaren Bibelbände im Rahmen einer Wanderausstellung erstmalig präsentiert und vermitteln nun auch in Nordhausen Reformationsgeschichte aus erster Hand.

Die Ausstellung ist bis zum 2. September in der "Flohburg-Das Nordhausen Museum" täglich von 10-17 Uhr zu sehen

Zum Foto v.l.n.r.: Frank-Joachim Stewing, Kulturamtsleiterin Dr. Cornelia Klose und Museumsleiter Jürgen Rennebach zeigen die zweibändige Rudolstädter Median-Bibel.
(Foto: Ilona Bergmann)

Freitag, 29. Juni 2012

Alles paletti im Rosengarten


Als häufiger Besucher, und mehr noch als Passant der Wege durch den Rosengarten – ob zum Südharz-Klinikum, den Hohenroder Park oder am Warttürmchen vorbei hinunter ins Gumpetal – fiel mir doch seit vergangenen Monat eine Einschränkung der Wegnutzung innerhalb des Rosengartens auf. Hervorgerufen durch eine ausgehobene Grube und der dadurch nötig gewordenen Absperrung dieses Wegteiles. Merkwürdiger weise aber waren seit dem Aushub über Wochen keinerlei Aktivitäten festzustellen

Was mich schließlich veranlasste, vorgestern über die nnz öffentlich die Frage nach der Zuständigkeit und der Zeitdauer dieses Zustands zu stellen (es muss ja nicht immer gleich eine Kritik sein). Und siehe da, ab heute ist der alte, normale Zustand wieder hergestellt. Als wäre nie etwas gewesen.

Ich bin nicht eingebildet genug, um den Anstoß zu dieser Normalisierung für mich in Anspruch zu nehmen, vielleicht war es das angenäherte Zusammentreffen von Anfrage und Herstellung der Normalität. Sofern aber meine Anfrage dazu beigetragen hat, bedanke ich mich bei der nnz für die Vermittlung. Und der zuständigen Stelle für ihre Veranlassung. Und besuche gern weiter den Rosengarten.

Bild 1: So war es seit vielen Wochen
Bild 2: So ist es jetzt (wieder)

Der Partypatriotismus ist zu Ende . . .


. . . die Fahnen, Fähnchen und Transparente – wo immer sie auch angebracht wurden – können wieder eingeholt werden, die Träume von einem deutschen Fußball-Europameister sind ausgeträumt.

Das ist keine Häme oder Schadenfreude, sondern die nüchterne Reaktion eines Zeitgenossen, der bedauert, dass das gezeigte Bekenntnis zu Deutschland tatsächlich nur ein Konsumpatriotismus ist, wie es vor einigen Tagen die taz formulierte. Der mit Erfolgen der Fußball-Nationalmannschaft in einem Wettbewerb wie dieser Europameisterschaft erwacht und wächst, um jäh wieder zu verschwinden, wenn schließlich das gesteckte oder angestrebte Ziel nicht erreicht wird. Als ich gestern Abend, 30 Minuten nach Spielbeginn – das 0:1 war kurz vorher gefallen – zu Bett ging, waren draußen, am Parkplatz vor meinem Fenster, noch zahlreiche Autos mit angebrachten deutschen Fähnchen zu sehen – jetzt, um 6 Uhr in der Früh, sehe ich noch eines, das damit ausgestattet ist. Und diese Reaktion auf Verläufe im Fußball scheint mir bezeichnend. Und übertragbar auf viele andere Bereiche: man engagiert und begeistert sich gelegentlich und sogar für Vorgänge in Gesellschaft und auch Politik, aber ohne tiefere oder nachhaltige Anteilnahme. Solange es den eigenen Vorstellungen und Wünschen entspricht zeigt man Interesse und Anteilnahme. Um zu resignieren oder gar zu kritisieren, wenn der (weitere)Verlauf eine andere Richtung nimmt als man erhoffte. Oder zu einer Enttäuschung wird.

Zurück zum Fußball: Ulli Löw wird sicher in gewohnt wohl-akzentuierten Sätzen die Niederlage gegen Italien ummanteln, so wie er vor dem Spiel seine Zuversicht auf einen erfolgreichen Verlauf des Spiels durch seine Mannschaft in Pressekonferenzen und -gesprächen verhieß. Es wurde nichts daraus und die Presse ergeht sich heute in langen Betrachtungen über die Ursachen. Wenn die Ursachenforschung abgeklungen ist, wird es bei der lapidaren Feststellung bleiben, dass es der deutschen Mannschaft bei bedeutenden Wettbewerben nicht gelingt, Italien zu besiegen.

Mich hat diese ganze Fußball-Europameisterschaft wenig beschäftigt. Zwar hat mich die erwartungsvolle – und nach Siegen der deutschen Mannschaft sogar euphorische – Berichterstattung der Medien angeregt, aber gesehen habe kein einziges Spiel über Halbzeiten hinaus, mein Bett war mir lieber. Meinen gewohnten Tagesablauf konnte das Spektakel nicht wirklich beeinflussen. Und auch deshalb kann ich weder Häme noch Schadenfreude empfinden, es berührt mich zumindest emotional überhaupt nicht.

Bild: Ein einziges Auto mit Fähnchen (drittes rechts) blieb von der Fähnchendemonstration vor meinem Fenster übrig

Donnerstag, 28. Juni 2012

Primas: Thüringer Bauern erwarten Klarheit


Gemeinsame Agrarpolitik erneut Thema im Agrarausschuss

Erfurt - Die Fraktionen der CDU und SPD haben die künftige Gemeinsame Agrarpolitik der EU erneut auf die Tagesordnung des Ausschusses für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz im Thüringer Landtag gesetzt.

Hintergrund sind Informationen aus Kreisen der EU-Kommission, wonach es beim In-Kraft-Treten der Rechtsakte zur künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu Verzögerungen kommen kann. In diesem Falle würden die bisherigen rechtlichen Grundsätze, Anforderungen und die Finanzierungsregeln für die Zahlungen an die Landwirte zeitlich verlängert (Roll-over).

Dies wirft erhebliche Fragen auf, etwa was mit den Regeln geschieht, die nicht im Zusammenhang mit der Agrarpolitik stehen“, sagte der agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Egon Primas. Unklar sei beispielsweise die Finanzierung der 2. Säule, auch vor dem Hintergrund, dass Thüringen 2013 den Status als Ziel-1-Gebiet verliere.

Aus der 2. Säule werden u. a. das Agrarinvestitionsprogramm und die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete finanziert. Beides ist von wesentlicher Bedeutung für die Erhaltung der flächendeckenden Landwirtschaft in Thüringen“, erläuterte der Agrarexperte.

Wir brauchen deshalb schnellstmöglich Klarheit zu den Auswirkungen eines sog. Roll-over der Gemeinsamen Agrarpolitik auf Thüringen“, so Primas abschließend.

Am 6. Juli: Musik mit „Pasch“ in der „Kurzen Meile“ – live und kostenlos


Nordhausen (psv) Zum dritten Mal in diesem Jahr laden 6. Juli  um 19 Uhr die Gewerbetreibenden und Anwohner der „Kurze Meile“ – Deutschlands kürzester Fußgängerzone - ihre Fans und alle neuen Gäste zu einer musikalischen Live-Veranstaltung am ein: Gast an diesem Abend ist die Band „Pasch“.
Die drei Musiker haben ein vielfältiges Repertoire im Gepäck. Sie halten traditionelle Blues- Rock- Songs, Interpretationen progressiver Bands wie „Emerson, Lake & Palmer“ oder „Vanilla Fudge“, Bearbeitungen aktueller Künstler sowie eigene Titel für die Besucher an diesem Abend bereit. Beliebt war die Band von Anfang an bei ihren Fans vor allem auch wegen der eigenen Titel, die wieder mehr Raum in ihrem Programm einnehmen. Abrocken, headbangen oder einfach nur zuhören und genießen, dazu  sind  alle interessierten Gäste anspruchsvoller Musik ganz herzlich eingeladen. Wie immer wird auch an diesem Abend  für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Diese Veranstaltung ist eintrittsfrei. Spenden zur weiteren Organisation der Konzertreihe werden dankend entgegen genommen.

Die „Kurze Meile“ ist der obere Teil knapp 20 Meter lange Teil  der Barfüßer Straße in der Nordhäuser Altstadt.

Mittwoch, 27. Juni 2012

Phänomen Doktortitel?


Da wird seit Monaten immer wieder der Titel eines „Dr. unter den verschiedensten Gesichtspunkten behandelt, zur Diskussion oder auch in Frage gestellt und ich überlege, wie ernst man dieses Thema überhaupt noch nehmen muss.

Unmittelbaren Anlass dazu gab mir die Antwort des Chefredakteurs einer hier erscheinenden Printzeitung auf die Anfrage eines Lesers mit Doktorgrad: der hatte dieser Zeitung eine Abhandlung zukommen lassen, die auch unter der Autorenschaft dieses Lesers veröffentlicht wurde. Nur seinen Doktorgrad hatte man weggelassen, wofür er nun eine Erklärung erbat.

Die gab der Chefredakteur am 19.05. auf der Leserbrief-Seite in einer Art, die ich für ausgesprochen vordergründig halte: Er beruft sich zunächst in seiner Begründung auf das Stilbuch der Nachrichtenagentur dapd und weist auch gleichzeitig auf das Handbuch der Deutschen Presseagentur (dpa) hin, nach denen Titel wie Prof. oder Dr. nicht erwähnt werden, sofern es sich nicht um wissenschaftliche Themen handelt. Immerhin steht dpa noch zu, dass Titel Bestandteil des Namens sind, auf die Nennung aber verzichtet wird, sofern der Titel nicht für das Verständnis wichtig ist. Und schon das ist meines Erachtens Auslegungssache.

Immerhin: soweit, so gut. Was dann aber folgt, ist so schwammig und unklar, dass diese ganze Berufung auf Stil- und Handbücher ins Leere geht. Der argumentierende Chefredakteur meint nämlich, dass Regeln im Journalismus von den großen Nachrichten-Agenturen aufgestellt werden...und Redaktionen „wie auch unsere“, halten sich an diese Regeln - „in der Regel“.

Und damit wird alles in Frage gestellt. Zwar versucht sich der gute Mann noch in Rhetorik um dann zum Fazit für seine Zeitung zu kommen: „Wir verzichten auf den Titel – es sei denn, er ist für das Verständnis des Textes notwendig.“ Zum Beweis wird ein Bild angeboten, das Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigt. Mit dem Hinweis, dass diese prominenteste Vertreterin des Dr.-Titel-Phänomens ist.

Nochmals: soweit, so gut. Wie steht es dann aber zum Beispiel beim künftigen Oberbürgermeister von Nordhausen, Dr. Klaus Zeh? Noch immer hat die gemeinte Zeitung seinem Namen den Dr.-Titel vorangestellt. Obwohl in seinem Fall auch ohne diesen Titel völlig klar ist, um wen es sich handelt. Bei ihm ist der Dr. einfach Bestandteil des Namens. Auf den eben nicht verzichtet wird (siehe oben dpa-Handbuch) Und damit gerät meines Erachtens diese ganze Argumentation eines Chefredakteurs zu einer Art Spiegelfechterei. Er kann sich auf die Schulter klopfen

Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt: Weichen für vertiefte europäische Integration stellen

Anlässlich des morgigen EU-Gipfels erklärt Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt:

Die Staats- und Regierungschefs der EU sind gefordert, die kurzfristig notwendigen Stabilisierungsmaßnahmen zur Beherrschung der Staatsschuldenkrise umgehend zu realisieren, sie aber auch auf eine langfristig tragfähige Grundlage zu stellen. Jetzt müssen verbindlich die Weichen für eine vertiefte europäische Integration gestellt werden: Dazu ist eine wesentliche Erweiterung der europäischen Kompetenzen zur Sicherung der Haushaltsdisziplin mit entsprechenden Änderungen in den europäischen Vertragswerken Voraussetzung.

Gleichzeitig ist auch europäische Solidarität sicherzustellen, indem Mitgliedstaaten mit enormen Finanzproblemen nicht alleine gelassen werden. Finanzhilfen müssen aber zwingend an nationale Strukturreformen zur Rückgewinnung von Wettbewerbsfähigkeit und ausgeglichenen Staatsfinanzen gebunden sein. Jedem Mitgliedstaat bleibt frei, die Bedingungen für seine Unterstützung abzulehnen, er verliert dann aber selbstverständlich auch seinen Anspruch auf Hilfe. Durch eine entsprechend konsequent angelegte europäische Eingriffsmöglichkeit kann nachhaltig wieder Vertrauen wachsen, dass sich die Währungsunion als Stabilitätsunion versteht und entsprechend handelt – nach innen und nach außen. Jeder Staat in Schwierigkeiten erfährt Solidarität, aber es wird institutionell sichergestellt, dass kein Staat in der Währungsunion zu Lasten anderer Staaten leichtfertig über seine Verhältnisse lebt.

Kurzfristig muss die Europäische Union ihre Doppelstrategie mit einer konsequenten Haushaltskonsolidierung einerseits und einem auf Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung angelegten Wachstumspakt andererseits mit allen Anstrengungen vorantreiben. Richtigerweise setzt der Wachstumspakt nicht auf die Strohfeuer schuldenfinanzierter Konjunkturprogramme, sondern auf die Konzentration vorhandener Mittel für innovations- und wachstumsfördernde Maßnahmen.

EXIST in Action

Nordhausen (FHPN) Thüringens Gründungsinteressierte, Gründer, Jungunternehmer und Gründungsunterstützer trafen sich zu einem regen Erfahrungsaustausch rund um das Thema Existenzgründung in der Nordhäuser Traditionsbrennerei.

Ca. 45 Gleichgesinnte fanden jüngst in der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei zu „EXIST in Action“ zusammen, um sich über das Thema Existenzgründung auszutauschen. Diese thüringenweite Eventreihe  für angehende, frische und erfahrene Gründer ist ein informativ-unterhaltsames Treffen für Gründungsinteressierte, insbesondere für EXIST-Förderprojekte. EXIST ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi), das das Gründungsklima an Hochschulen verbessern möchte. Ziel ist es, technologieorientierte und wissensbasierte Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft zu erhöhen.
Die Veranstaltung „EXIST in Action“ findet vierteljährlich an einem der Thüringer EXIST-Hochschulstandorte statt. Während das erste EXIST-Treffen im Februar in Weimar veranstaltet wurde, erfolgte nun die zweite Runde mit regem Interesse in Nordhausen. Organisiert wurde „EXIST in Action“  vom Thüringer Netzwerk für innovative Gründungen (ThürIng) sowie der Fachhochschule Nordhausen als Mitglied des Thüringer Hochschulgründernetzwerkes in Kooperation mit Monika Lambrecht von der Kanzlei Lambrecht & Marx.
Die Teilnehmer erfuhren im Rahmen einer Führung durch die Traditionsbrennerei mehr über die Kunst und die Geschichte der Nordhäuser Brennkunst.  Anschließend gab Dr. Merle Fuchs (ThürIng) wertvolle Impulse für ein nachhaltiges Zeitmanagement sowie für die Finanzierung von Existenzgründungen. Kernpunkt des Programmes waren zwei erfrischende Berichte aus der Gründungspraxis über Stolpersteine und Erfolge auf dem Weg zur Unternehmensgründung: Dr. Nico Brehm, Geschäftsführer der RepuGraph GmbH in Nordhausen, schilderte  seine Erfahrungen als ehemaliger EXIST-Stipendiat zu Beginn seiner Unternehmensgründung im Jahr 2008 und Marcel Hardrath, Geschäftsführer der BinaryGuys.de GmbH, zeigte seinen erfolgreichen Start in das Unternehmertum mit Hilfe der Thüringer Business Angels auf.  Zum Abschluss informierte Peer Ziegler, Vorstand der Nordthüringer Wirtschaftjunioren, über die Möglichkeiten des neuen Gründerplanspiels der Wirtschaftsjunioren. Ziel dieses Planspiels ist es, unternehmerisches Denken und Handeln am Beispiel einer vorgegebenen Unternehmensgründung zu vermitteln. In Teams sind z. B. unter Zeitdruck gründungsrelevante Entscheidungen zu treffen und umzusetzen.
Während dieser Kurzvorträge und anschließenden Gesprächsrunde hatten die Gründungsinteressierten, Gründer, Jungunternehmer und Gründungsunterstützer die Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Austausch von Wissen, Erfahrungen und Kontakten.
An der Fachhochschule Nordhausen gibt es dank der Förderung aus dem Europäischen Sozialfonds derzeit ein EXIST-gefördertes Projekt, ein weiteres Gründerteam hat im Mai einen Antrag auf Förderung abgegeben und drei weitere stehen in der Phase der Antragsvorbereitung.  „Ich freue mich sehr über das rege Interesse an dem Weg in die eigene Selbstständigkeit nach dem Studium. Die Ideen und ihre Ideengeber strotzen vor innovativer  Kreativität und starkem Tatendrang,“ so Dr. Kareen Schlangen, Existenzgründungsberaterin der Fachhochschule Nordhausen. Gemeinsam mit Monika Lambrecht, Kanzlei Lambrecht & Marx, plant sie im Wintersemester weitere Veranstaltungen für Gründer an der Fachhochschule Nordhausen –  diesmal wieder im kleinen Kreis, wie z. B. dem Gründertreff.

"Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages" /
"Gefördert vom Europäischen Sozialfonds (ESF)"

Bilder: „EXIST in Action“ in der Nordhäuser Traditionsbrennerei

Thüringer Wirtschaftswachstum gesunken

Wachstumsrate der Thüringer Industrie in den ersten vier Monaten auf ein Drittel der Vorjahresrate gesunken

In den ersten vier Monaten 2012 stieg der Umsatz in den größeren Thüringer Industriebetrieben mit 50 und mehr Beschäftigen gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent. Damit lag der Anstieg in Thüringen wie bereits im März 2012 über der Summe der neuen Bundesländer mit 1,6 Prozent und dem deutschlandweiten Umsatzanstieg von 3,5 Prozent. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, belegte Thüringen bei der Umsatzentwicklung im bundesweiten Ländervergleich den 6. Platz. 
Während im Januar 2012 im Vergleich zum Vorjahresmonat eine durchweg positive Wachstumsrate ausgewiesen wurde, zeichnete sich in den Folgemonaten eine Abflachung der Konjunktur ab. Der Thüringer Industrieumsatz wuchs in den Monaten Januar bis April 2011 zu 2010 um 15,4 Prozent. Die Wachstumsrate sank für diese Monate in den Jahren 2012 zu 2011 mit 4,5 Prozent auf unter ein Drittel. Die gleiche Entwicklung vollzog sich auch in den neuen Bundesländern und Deutschland insgesamt. (Eine Mitteilung des Thüringer Statistischen Landesamtes)

Nach 70 Stunden Ausbildung: 16 neue Truppmänner für Nordhausens Feuerwehren

Nordhausen (psv) In den zurückliegenden Wochen absolvierten 13 Feuerwehranwärter und 3 Feuerwehranwärterinnen  der Freiwilligen Feuerwehren Petersdorf, Herreden, Stempeda, Rodishain und Krimderode ihre Grundausbildung bei der Nordhäuser Berufsfeuerwehr. Das sagte jetzt Rene Willerbach von der Nordhäuser Berufsfeuerwehr.

Während der 70-stündigen Ausbildung ging es um Themen wie Rechtsgrundlagen, Brandbekämpfung, Fahrzeug- und Gerätekunde, Lebensrettende Sofortmaßnahmen sowie Technische Hilfeleistung. „Besonders hervorzuheben ist, dass die Kameraden neben Familie, Schule und Beruf während ihrer Freizeit diesen Lehrgang besuchten. Nicht wenige der Kameraden sind die Woche über auf Montage oder arbeiten in Schichten. Die Besonderheit bei diesem Lehrgang war, dass sich die Berufsfeuerwehr mit den Ausbildungsterminen an die Arbeitszeiten der Lehrgangsteilnehmer angepasst hat. Die Ausbildung fand individuell Freitag, Samstag, Montag und Mittwoch statt. Somit konnten auch Kameraden die im Schichtsystem oder an den Wochenenden arbeiten müssen, den Lehrgang besuchen“, so Willerbach.

Am Samstag endete der Lehrgang mit einem schriftlichen Leistungsnachweis. Hier stellten alle 16 Teilnehmer ihre erworbenen Kenntnisse unter Beweis, und haben die Prüfung erfolgreich abgeschlossen. Damit haben sie den Grundstein für ihre weitere Ausbildung in der Freiwilligen Feuerwehr gelegt. Glückwünsche zum Abschluss des Lehrgangs gab es von Bürgermeister Matthias Jendricke und Gerd Jung, dem Leiter der Berufsfeuerwehr.


„Die Aus- und Weiterbildung in der Feuerwehr endet nie. In den nächsten Jahren folgt der Sprechfunkerlehrgang, der Atemschutzgeräteträgerlehrgang, der Truppmannlehrgang Teil 2 und der Truppführerlehrgang. Wenn diese Lehrgänge alle absolviert wurden, haben die Kameraden ca. 200 Stunden Ausbildung hinter sich.“

Ein besonderer Dank gilt dem DRK Kreisverband Nordhausen für die Unterstützung in der Ausbildung und der Firma Autoverwertung Bösenberg für die Bereitstellung von Übungsobjekten.


Zum Bild: Die Teilnehmer des Grundlehrgangs.
Foto: Feuerwehr

Rundfunkbeiträge - Was haben Unternehmer ab 2013 zu beachten?


Neues DIHK-Merkblatt hilft bei der Kostenkalkulation
Ab 2013 wird die Berechung der Rundfunkbeiträge (bisher: Rundfunkgebühren) auf eine völlig neue Grundlage gestellt – im Wesentlichen: Mitarbeiter pro Betriebsstätte und betrieblich genutzte Kfz –. Daher kann auch für Unternehmen der zu entrichtende Rundfunkbeitrag von der bisherigen Rundfunkgebühr stark abweichen.
Von der neuen Regelung sind alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Institutionen sowie Einrichtungen des Gemeinwohls betroffen. Es wird ein grundsätzlicher potenzieller Nutzen durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk unterstellt, der eine finanzielle Belastung sowohl des privaten als auch des nicht-privaten Bereichs rechtfertigt. Ob sich hinter den Türen dieser Räume auch Rundfunkgeräte – gleich welcher Art – befinden, spielt dann keine Rolle mehr.

Der DIHK hat ein Merkblatt für Unternehmer und Existenzgründer herausgegeben. Dieses erhalten Sie im Regionalen Service-Center der IHK in Nordhausen und Heilbad Heiligenstadt.

Konzert mit Wally und Sophia Hase im Regionalmuseum Bad Frankenhausen

Im Rahmen des 21. Internationalen Sondershäuser Meisterkurses findet am Samstag, 30. Juni 2012 um 19:30 Uhr im Regionalmuseum Bad Frankenhausen ein ganz außergewöhnliches Konzert statt. Die beiden berühmten Musikerinnen Wally Hase (Flöte) und Sophia Hase (Klavier) spielen  Werke von Johann Sebastian Bach, Sergej Prokofieff und Erwin Schulhoff.

Der diesjährige Meisterkurs, der vom 27.6. bis 4.7.2012 an der Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen stattfindet, ist ein Neubeginn in der Sondershäuser Tradition: Nach Abschluss der Ära Wolfgang Marschner im letzten Jahr bietet in diesem Jahr Wally Hase, Professorin für Flöte an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar, hier erstmals einen Meisterkurs für junge Flötisten an.

Karten (10€, ermäßigt 8€) für das Konzert in Bad Frankenhausen können ab sofort telefonisch unter 034671/62086 oder per Mail (museum@bad-frankenhausen.de) im Regionalmuseum Bad Frankenhausen reserviert werden.

Dienstag, 26. Juni 2012

Abschiedskonzert eines großen Talents


Gemeint ist Sophia Praetorius, eine junge Klaviervirtuosin, Schülerin der Musiklehrerin Simona-Daniela Natu in der Kreismusikschule Nordhausen. Sie gab am Sonntag in der zur Musikschule gehörenden Cyriaci-Kapelle ihr Abschiedskonzert.

Als Berichterstatter – nicht als Rezensent – dieses Konzertes sei mir zunächst die Bemerkung erlaubt, dass meine Verbindung zur Kreismusikschule bisher eher sporadisch verlief.Obwohl es immer mal gute Ansätze zu einer kontinuierlicheren Verbindung gab. Das Kunstfest am Samstag könnte ein neuer Ansatz sein, trug die Musikschule doch mit einigen sehr bemerkenswerten Auftritten von Orchester und Solisten zum künstlerischen Erfolg dieses Festes bei. Simona-Daniela Natu machte mich bei dieser Gelegenheit auf das Abschiedskonzert von Sophia Praetorius am Sonntag aufmerksam, zu dem sie mich gleichzeitig einlud.

Was ich dann in der Cyraci-Kapelle erlebte war überraschend was die Zuhörerschaft betraf, begeisternd was die junge Frau am Klavier bot und eindrucksvoll wie sich anschließend eine Vielzahl Zuhörer, ihre Fans und ihre Lehrerin von ihr verabschiedeten. Es blieb neben diesen Eindrücken das Bedauern, dass man dieses offensichtliche Talent wohl nie als große Klaviervirtuosin erleben wird. War dieses Abschiedskonzert doch nicht nur ihr Abschied von der Musikschule, sondern auch eine Absage an ein durchaus mögliches Musikstudium.

Es blieben nur einzelne Stühle unbesetzt an diesem Abend in der Cyriaci-Kapelle; und es waren meiste junge Leute, die gekommen waren, um Sophia Praetorius am Flügel zu erleben. Es wäre auch wert gewesen, zu rezensieren, was die junge Frau an diesem Instrument bot. Zu bemängeln wäre kaum etwas gewesen, wohl aber zu würdigen, um der jungen Künstlerin ihr großes musikalisches Talent aus berufeneren Mund zu bestätigen, als ich das vermag.

Sophia Praetorius bot Klassik auf hohem Niveau: Josef Haydn, Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin, Claude-Achille Debussy und Franz List. Und wer ihr dabei aus der Nähe zusehen konnte, musste einfach beeindruckt sein, mit welcher Leichtigkeit sie das Tastenwerk beherrscht und mit welcher Vielfalt im Ausdruck sie die einzelnen Musikstücke versah und zu Gehör brachte. Wobei ihr Gesicht mitunter ein Lächeln umspielte das nichts von der Konzentration erkennen ließ, die einfach nötig ist, um den einmal schmeichelnd-innigen, dann aber auch wieder schwung- und kraftvollen melodischen Spielfluß mit der Selbstverständlichkeit zu beherrschen, wie es die junge Virtuosin vermag. Chopins „Militär-Polonaise“ (Nr.3, A-Dur, Op 40) war dafür meines Erachtens ein ausdrucksstarkes Beispiel.

So sicher die junge Künstlerin am Klavier war, so liebenswert verhalten und gehemmt wirkte sie bei ihren erklärenden Überleitungen und der Entgegennahme des Beifalls nach jedem ihrer gebotenen Musikstücke. Demgegenüber zeigte sich ihr Vater, Dirk Praetorius, durchaus versiert und ließ Genugtuung und Freude erkennen, seine Tochter moderierend begleiten zu können.

Es war ein ebenso begeisterndes wie eindrucksvolles Konzert, für das die junge Künstlerin viel, sehr viel Beifall erhielt. Und sich schließlich noch entschuldigte, weil ihr Programm „nur“ aus klassischen Vorträgen bestand. Dabei versichernd, „dass ich mehr kann“, was zu einiger Heiterkeit Anlass gab. Was sie wirklich damit meinte, ließ sie musikalisch mit einer Jazz-Zugabe wissen. Und auch damit überzeugte sie.

Nach dem Dank- und Verabschiedungsprocedere fanden sich neben Sophie Praetorius mit ihrer „Leistungsvermittlerin“ Simona-Daniela Natu noch einige ihrer (früheren) Schüler für ein gemeinsames Bild zusammen, jede(r) einzelne von ihnen ein bemerkenswertes schulisch ausgebildetesTalent, das trotzdem dabei ist, einen anderen Berufsweg einzuschlagen. Man möchte es bedauern.

Primas fordert weiterhin Nordsee-Pipeline


Erfurt – „Die Nordsee-Pipeline ist nach heutigem Kenntnisstand die für die Werra- und Weseranrainer, die Umwelt und die Arbeitsplätze in der Kali-Industrie die am wenigsten belastende Lösung. Deshalb hat sich der Landtag bereits 2010 klar hinter das Votum des Runden Tisches gestellt und die Landesregierung aufgefordert, sich für diese Variante mit allem Nachdruck einzusetzen.“ Daran erinnerte heute in Erfurt der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Egon Primas. Anlass der Klarstellung waren Meldungen über die Genehmigung des Regierungspräsidiums Kassel für eine Pipeline von Neuhof nach Philippsthal. „Diese Variante zum Transport der Abwässer ist seit längerem bekannt und geplant“, so Primas.

Der CDU-Umweltpolitiker weiter: „Die gespielte Empörung der Grünen ist unverständlich. Schließlich wurden die gleichen Salzabwässer bisher mit 120 Lkw täglich auf der Straße transportiert." Nur durch den Bau einer Nordsee-Pipeline könne es nach Primas‘ Worten dauerhaft zur Verbesserung der Wasserqualität in Werra und Weser kommen.

Primas sieht in einer solchen Fernleitung den entscheidenden Baustein in einem Gesamtentsorgungskonzept. Dies sei im Übrigen auch die Haltung des Runden Tisches „Gewässerschutz und Kaliproduktion“. Primas räumte ein, dass es nicht leicht werde, die Pipeline durchzusetzen, umso wichtiger ist nach seinen Worten „diese Forderung mit Nachdruck zu vertreten und die überzeugenden Argumente vorzutragen, die für diese Lösung sprechen.“

Bemerkenswertes Echo vom 11. Kunstfest


 Neugierig war ich am Samstag schon, wie sich der „Tapetenwechsel“ der Jugendkunstschule vom Kunsthaus Meyenburg in die Domstraße 20A im vergangenen Jahr beim diesjährigen Kunstfest – dem 11ten seiner Art – auswirken würde. Und ich war beeindruckt, soweit ich das Geschehen miterlebte.

Das war, zeitlich gesehen, nicht allzu viel. Immerhin aber konnte ich einiges an unmittelbaren Vorbereitungen verfolgen und erlebte die doch recht feierliche Eröffnung dieses Festes aus nächster Nähe. Vom weiteren Geschehen erhielt ich dann durch die bildliche Berichterstattung der hier erscheinenden (Internet-) Zeitung Aufschlüsse, die ich immerhin interessant fand. Von der ja eine erste umfangreiche Serie an Bildern schon angeboten wurde, lange bevor sich überhaupt der spektakulärste Teil des Festes – oder sein musikalischer Höhepunkt – wenigstens abzeichnete.

Und hörte eine freilich ganz anders geartete Einschätzung dieses Festes durch Bemerkungen, die Dompfarrer Richard Hentrich am Sonntag in seine Predigt im Gottesdienst darüber einflocht.

Die Dompfarrei nämlich hatte zur großzügigeren räumlichen Gestaltung dieses 11. Kunstfestes das Flächenterrain hinter dem Dom zur Verfügung gestellt und dazu die Pforte zum Platz vor der Jugendkunstschule geöffnet. Mit der Folge, dass dort der ruhigere Teil des Festes ablaufen konnte, mit Kuchen- und Kaffeestand und reichlich Sitzgelegenheiten.
Was ein gut-nachbarschaftliches Verhältnis zwischen Dompfarrei und Jugendkunstschule erkennen ließ, was Pfarrer Hentrich eben in seiner Predigt bestätigte. Der auch am Samstag an der Eröffnung dieses Kunstfestes teilgenommen hatte.

Und dieser Umstand gehört nun auch zu den Vorgängen, die mir die Überlegung aufnötigen, was denn eigentlich zur Berichterstattung einer Zeitung – gerade in Ton oder Bild – über eine solche Veranstaltung gehören sollte? Hätte ich nicht an der Eröffnung dieses Kunstfestes teilgenommen, wäre mir völlig entgangen, dass es da einen musikalischen Auftakt durch das Orchester der Kreismusikschule unter der Leitung seines Direktors Holger Niebhagen gab, dass Bürgermeister Matthias Jendricke, der zukünftige Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh, der Vorsitzend des Fördervereins der Kreismusikschule, Thomas Kohl und der Leiter der Jugendkunstschule, Jürgen Rennebach, Grußworte an die Besucher richteten und Bianca Sue Henne (Leiterin des Jungen Theaters) das Geschehen moderierte.

Alles Vorgänge, die ich für bemerkenswert halte, weil sie das gute und einvernehmliche Verhältnis von Stadtverwaltung, Fördervereinen und Schulen veranschaulichen und dokumentieren. Kein Bild davon, keine Erwähnung, dafür aber Bilder in reicher Zahl vom spektakulären Geschehen auf der Bühne und dem Terrain vor der Jugendkunstschule. Also Action, das die Leute offenbar vor allem anderen interessiert. Da ist es mir ja schon fast peinlich, den mit gemalten Bildern ausgestalteten Zugang zum Ort des Geschehens zu erwähnen, den ich durchaus anregend fand.

Für mich ergab sich jedenfalls insgesamt der Eindruck, dass „Tapetenwechsel“ der Jugendkunstschule mit ihrem Umzug in die Domstraße neue Impulse vermittelt hat und das Kunstfest unter diesem Motto im Zusammenwirken von Jugendkunstschule und Kreismusikschule an Inhalt und Qualität gewonnen hat. Man bereichert sich offenbar gegenseitig. Und das kann nur gut sein.

Montag, 25. Juni 2012

Ausstellung zu einen besonderen Thema

„Abstraktion trifft Realismus“ betitelt sich die am Freitag im Kunsthaus Meyenburg eröffnete Sonderausstellung. Und daraus ergibt sich fast notwendiger weise die Frage, was denn der Sinn dieses gewolltem Aufeinandertreffens ist? Die Antwort gab Kunsthistorikerin Susanne Hinsching in ihrer Laudatio

Es mag nicht einfach gewesen sein, für das Anliegen dieser Grafikausstellung die „richtigen“ Bilder auszuwählen. Immerhin verfügt das Kunsthaus über mehr als 600 Grafiken namhafter und berühmter Künstler der unterschiedlichsten Stilrichtungen. Das erfuhren die Gäste dieser Vernissage von Dr. Cornelia Klose, die namens der Stadt Nordhausen eine kurze Begrüßungsansprache hielt und in die Ausstellung einführte. Um dann überzuleiten zur Leiterin des Kunsthauses Meyenburg, Susanne Hinsching, die in der nun folgenden Laudatio anschaulich erläuterte, welche Motivation zu dieser höchst anspruchsvollen Ausstellung führte.

Danach ist es vorrangiges Anliegen dieser Ausstellung,Vorurteile gegenüber abstrakter Kunst abzubauen, wie Kunsthistorikerin eingangs ihrer Laudatio hervorhob. Um dann unter Hinweis auf die ausgestellten Grafiken die unterschiedlichen Sichtweisen von Abstraktion und Realismus in der Kunst zu erklären bzw. zu veranschaulichen. Konnte das zur Vernissage gekommene Publikum aus ihrem Munde erfahren, worum genau es geht, sind Besucher der Ausstellung in der Folgezeit nicht sich selbst überlassen: ein bedrucktes Transparent im Foyer des Kunsthauses gibt wesentliche Teile des Textes aus der Laudatio wieder.

Von den zwei hauptsächlichsten Fragen bei der Betrachtung von Kunst ging die Laudatorin bei ihren Ausführungen aus: „Was will uns der Künstler damit sagen“ und „Was sehe oder erkenne ich selbst?“
Darauf lässt sich angesichts gegenständlicher oder realistischer Kunst relativ leicht eine Antwort finden. Handelt es sich dagegen um abstrakte Kunst, kann es sehr viel schwerer fallen, Zugang zum Dargestellten und damit eine Antwort zu finden. Herrscht doch vielfach auch heute noch die landläufige Meinung, dass nur „realistische“ Kunst richtige Kunst ist. Gleichzusetzen etwa mit der Auffassung, „dass dieser Maler etwas kann“. Während man bei der Betrachtung abstrakter Kunst nicht selten Äußerungen hört wie „das kann ich doch auch“ oder „so malt mein Kind im Kindergarten“. Die Phase der einst gepriesenen „Naiven Kunst“ gab insbesondere Anlass dazu.

Die folgenden Erläuterungen in der Laudatio Susanne Hinschings waren dann ebenso grundlegend wie anschaulich: „Abstrakte Kunst will nicht nur das Abbilden, was der Künstler sieht, sondern zeigt eine andere Sichtweise, die noch eine zusätzliche Ebene mit einbezieht, nämlich die Innenwelt. Und das bedeutet, dass das Gesehene zuerst im Kopf verarbeitet – also abstrahiert – wird, um dann erst zur Darstellung auf dem Papier oder der Leinwand zu kommen. Deshalb verlangt abstrakte Kunst eigentlich und sogar noch mehr künstlerische Fähigkeiten. Wobei Hinsching ausdrücklich betonte, dass große Künstler natürlich beides vermögen: gegenständlich Abbilden und die abstrahierte Darstellung: bestes Beispiel sei Pablo Picasso.

Hinsching öffnete dann den Blick auf die Entwicklung der Abstraktion, die danach kein Phänomen der Gegenwart ist, wenn auch vielfach die Entstehung der abstrakten Malerei ziemlich präzis auf die Zeit um 1911datiert wird. Dabei dürfte als erstes abstraktes Werk ein Gemälde von Hilma af Klint aus dem Jahr 1906 angesehen werden – stilprägend aber waren es die Werke von Wassily Kandinsky oder Kasimir Malewitsch (etwa um die Wende zum vergangenen Jahrhundert). Allerdings – so die Laudatorin – lassen sich abstrahierte Tendenzen in der Kunstgeschichte schon sehr viel früher nachweisen. Und auch das Spannungsfeld zwischen Realismus und Abstraktion ist viel älter.

Sehr anschaulich beschrieb dann Susanne Hinsching diese schon in der griechischen Antike begonnene künstlerische Darstellung – sowohl in der Malerei als auch in der Plastik – über die folgenden Jahrhunderte in allen ihren (auch mystischen) Sinngebungen, Erscheinungen, aber auch Wandlungen und Gegensätzen.Wobei sie in ihrer Beschreibung schließlich der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vermehrte Bedeutung beimaß. In der der Aktionsbegriff in Bezug auf die Bildende Kunst eine ständige Erweiterung erfuhr. Abstrakte Malerei konnte schließlich fast jede beliebige Form einer vereinfachenden, die Natureindrücke reduzierenden Darstellung bezeichnen. Was soweit ging, dass zum Beispiel Marcel Duchamp 1913 einen beliebigen Alltagsgegenstand einfach zur Kunst erklärte. Diese „Readymades“ haben die gängige Idee von Kunst bis hin zur Institution Museum so nachhaltig verändert wie kaum eine Werk gewordene Idee der Kunst des 20. Jahrhunderts.

Nachdem sich die Laudatorin in ihren Ausführungen auch mit der „Informel-Bewegung“ der 50er Jahre beschäftigt hatte - also der Auflösung jeglicher Form - mit ihren Auswirkungen auf die Nachkriegskunst in Westeuropa, wies sie schließlich auf die höchste Steigerung der Abstraktion in der Kunst hin, die in den 70er Jahren durch den Künstler Joseph Beuys ihren Höhepunkt erreichte, in dem er die Loslösung des Kunstbegriffes vom Objekt propagierte. Um dann zu erläutern, dass in der zeitgenössischen Kunst beide Strömungen vertreten sind: „Abstraktion“ und „Realismus“. Die Kunst der Gegenwart zeigt heute die individuellen Vorlieben und persönlichen künstlerischen Handschriften jedes einzelnen Künstlers, die oft nicht mehr einer Kunstrichtung zuzuschreiben sind.

Damit näherte sich Susanne Hinsching in ihren Ausführungen den ausgestellten Grafiken, indem sie zunächst darauf hinwies, dass auch das, was wir auf den ersten Blick als realistisch wahrnehmbar ist, eine Abstrahierung der Wirklichkeit zeigt. So sei die die Darstellung der Realität allein, so wie sie der Künstler sieht oder zeigen will, demnach nicht maßgebend, um Kunst dem „Realismus“ zuzuordnen. Vielmehr sei es ein weiteres Ziel der Ausstellung, anhand der ausgewählten Motive wie Köpfe, Menschengruppen, Frauen Architektur, Landschaften und Tiere, die jeweils in einem Raum zusammengestellt sind, zu zeigen, wie verschiedenartig Kunst ist. Dabei geht es nicht um eine chronologische Aufreihung der Werke, die Zusammenstellung orientiert sich vielmehr meist am Abstrahierungsgrad. Was aber umso deutlicher werden lässt, wie Künstler in den vergangenen Jahrhunderten die verschiedenen Motive umgesetzt haben und wie stark, oder auch wie unterschiedlich sie die Wirklichkeit abstrahiert haben.

Mit dieser Ausstellung soll aber auch gezeigt werden, dass die abstrahierende Darstellung eben diese von der Kunsthistorikerin aufgezeigten langen Traditionen hat, und nicht nur den Zeitgeist entspricht. Dabei wies sie darauf hin, dass manchmal bewusst eine provokante Gegenüberstellung gewählt wurde, um die Gegensätze und Gemeinsamkeiten noch deutlicher zu machen. Und machte auf Beispiele dafür aufmerksam, etwa dem Motiv „Frauen“, die die abstrahierenden Darstellungen von Mirò oder Matisse auf der einen Seite zeigt, und den sehr wirklichkeitsnahen „Liegenden Akt mit Hummer“ von Richard Müller (zu sehen im obligatorischen Ausstellungs-Eröffnungsraum). Gemeinsam sei allen die Umsetzung der wichtigsten Eigenschaften in der Darstellung.

Nachdem Susanne Hinsching auf einige weitere Beispiele hingewiesen hatte, leitete sie auf ein „benachbartes“ Thema über, indem sie Realismus und Abstraktion nicht eng auf die Bildende Kunstbegrenzt verstanden wissen wollte, sondern den Blick des Publikums auf einen anderen Vorgang lenkte, der sich im Foyer des Kunsthauses wirklich abzeichnete: „Mit der Entwicklung der abstrakten Kunst setzten sich auch in der Musik Komponisten mit dem Thema auseinander. Die dissonante Freisetzung des Klangwertes der Einzeltöne und die Entfernung von der Melodie in der Musik sind vergleichbar mit der Loslösung der Farbe vom Gegenstand.

Was konkret gemeint war, trug den Titel „Xim-xim oder Regen auf Mallorca“ und stellte sich als Ballettminiatur dar, die anlässlich dieser Vernissage entstand.. Andràs Viràs und Paul Zeplichal waren die Akteure des Balletts, mit dem die jahrelange gute Zusammenarbeit des Kunsthauses Meyenburg mit dem Theater Nordhausen nun ihre Fortsetzung erfuhr. Und Auke Swen, den das Ballett-interessierte Publikum bisher als Tänzer erleben konnte, stellte sich mit „Xim-xim oder Regen auf Mallorca“ erstmals als Choreograph vor. Und setzte das Thema der Ausstellung „Abstraktion trifft Realismus“ in Tanz um. Auf sehr eindrucksvolle Weise, für die es viel Beifall des Publikums gab. Womit offenbart wurde, wie sich erst im Zusammenspiel der realistischen Bühnenhandlung mit der recht liebevoll gestalteten Abstraktion tänzerisches Spiel darstellt. Musikalisch begleitet wurde der Auftritt durch Frédéric Chopins Prélude op. 28 Nr 15 in Des-Dur. Der sich zwar verwahrte, in seinem auf Mallorca entstandenen Werk naturalistische Lautmalerei betrieben zu haben; der geläufige Name „Regentropfen-Prélude“ beschreibt den Höreindruck aber ziemlich genau: Regen auf Mallorca! Und „xim-xim“ ist ebenfalls eine Abstraktion, bezeichnet sie doch im Katalanischen einen langandauernden, leichten Regen. Hinschin empfahl allerdings vorsorglich zuvor den Zusehern, es beim Tanz der beiden Akteure zu halten wie beim Betrachten der ausgestellten Bilder: „Denken Sie nicht über die Theorie nach, sondern öffnen Sie Ihre Sinne, um den Künstlern zu folgen. Sie werden Ihnen – trotz Regen – viel Spaß vermitteln. Es schien befolgt worden zu sein.

Die Ausstellung setzt sich also ingesamt mit einem sehr diffizilen höchst anspruchvollen Thema auseinander, das ernsten Kunstinteressenten interessante Aufschlüsse vermittelt, für die der Kunsthistorikerin Susanne Hinsching zu danken ist. Während Menschen, die vornehmlich an der Betrachtung interessanter, anspruchvoller Bilder interessiert sind, dem Thema selbst wohl weniger Interesse entgegen bringen. Es ist immerhin eine hoch einzuschätzende Grafikausstellung, die des Besuches wert ist. Für den bis 09.09.2012 Gelegenheit gegeben ist

Gedanken zu einer Sonderausstellung


Sie gelten der am Freitag im Kunsthaus Meyenburg eröffneten Sonderausstellung unter dem Titel „Abstraktion trifft Realismus“, die für die gekommenen Gäste interessante Aufschlüsse zum Thema „realistische“ im Verhältnis zu „abstrakter“ Kunst gebracht haben dürfte. Für einen gesellschaftlich ambitionierten Teilnehmer wie dem Autor dieses Beitrags ergaben sich allerdings vor diesen Aufschlüssen Überlegungen, die sich ihm angesichts der Bedeutung dieser Ausstellung aufdrängten.

Eingeladen zu dieser in mehrfacher Hinsicht aufschlussreichen Ausstellung hatte für die Stadt Nordhausen Oberbürgermeisterin Barbara Rinke. Was sicher in den ausgestellten, thematisch veranschaulichenden Grafiken aus dem außerordentlich reichen Bestand des Kunsthauses und damit der Stadt Nordhausen seinen Grund hatte. Es war im übrigen die letzte, recht anspruchsvolle Kunstausstellung, zu der Barbara Rinke in ihrer Eigenschaft als Stadtoberhaupt eingeladen hatte. Umso mehr war damit die Hoffnung verbunden, dass sie auch selbst an dieser Vernissage teilnehmen werde.– vielleicht sogar neben einer mehr oder weniger großen Zahl an MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung oder Mitgliedern des Stadtrates. Wie man das sonst von bedeutenden kommunalen Veranstaltungen kennt. Etwa kürzlich vom Richtfest der Kulturbibliothek. Und ganz gewiss von der offiziellen Verabschiedungsveranstaltung im Audimax der Hochschule. Wie geführten Gesprächen zu entnehmen war, gab es neben kunstinteressierten Gästen der Vernissage auch gesellschaftlich ambitionierte, die sich gefreut hätten, Gelegenheit zu erhalten, die doch bekanntlich um Kultur und Kunst verdiente langjährige Oberbürgermeisterin in dieser künstlerisch höchst anspruchsvollen Umgebung verabschieden zu können.
Es war indessen – außer der Leiterin des städtischen Kulturamtes, Dr. Cornelia Klose – aus jenen Kreisen niemand gekommen . Und so blieb es ein auf das eigentliche Thema fixiertes Ereignis. Und Dr. Klose vorbehalten, die Gäste zu begrüßen und sie mit dem außerordentlich umfangreichen Bestand an originalen Exponaten – etwa der Künstlerin Ilsetraut Glock Grabe – und Grafiken vieler namhafter Künstler bekannt zu machen, die das Kunsthaus besitzt. Um dann unter Hinweis auf die für die Ausstellung ausgewählten Grafiken überzuleiten auf die Laudatio der Leiterin des Kunsthauses Meyenburg, Kunsthistorikerin Susanne Hinsching. Zu der später noch ausführlich zu berichtet sein wird.

Das Bedauern gilt aber auch gegenüber dem zukünftigen Nordhäuser Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh: es wäre eine angemessene Gelegenheit gewesen, sich mit einer Teilnahme an dieser Veranstaltung zum künstlerischen Anspruch der Stadt Nordhausen zu bekennen. Um in diesem Sinne OB Barbara Rinke zu verabschieden. Um gleichzeitig überzuleiten auf das eigene, zukünftige Engagement in Sachen Kunst. Niemand von ihnen war gekommen. Und auch keiner der bildenden Künstler, denen man doch sonst öfter bei Ausstellungen im Kunsthaus Meyenburg begegnet. Immerhin konnte man sich über die Teilnahme des Repräsentanten der gestaltenden Kunst in Nordhausen, Theaterintendant Lars Tietje mit seiner Pressereferentin Birgit Susemihl freuen. .

Nun fiel bei der gestrigen Eröffnung der Ausstellung ganz allgemein auf, dass die Zahl der Gäste nicht die Höhe erreichte, die man von Ausstellungen von Einzelkünstlern kennt. Vor allem nämlich dann, wenn es sich um einen hier bekannten Künstler handelt.Was allerdings seinen Grund auch darin gehabt haben könnte, dass das allgemeine öffentliche Interesse am Freitag Abend in ganz andere Richtung ging. Was allerdings spekulativ wäre, was nicht Sache des Betrachtenden ist. Jene aber, die in doch immer noch großer Zahl gekommen waren, hörten eine hervorragende Laudatio zum Thema der Ausstellung, die manchen Besucher ein (noch) besseres Verständnis von abstrakter im Verhältnis zu realistischer Kunst vermittelt haben dürfte. Und jedenfalls Aufschlüsse bei der anschließenden Betrachtung der ausgestellten Grafiken erleichtert haben müsste. Auch darauf soll noch ausführlicher eingegangen werden.

Zwischen Laudatio und anschließender Gelegenheit der Grafik-Betrachtungen aber sahen die Gäste noch eine Ballettminiatur unter dem Motto „Xim.xim oder Regen auf Mallorca“ die anlässlich dieser Vernissage entstand und einstudiert wurde. Und einmal mehr das gute Verhältnis zwischen Kunsthaus Meyenburg und dem Theater zum Ausdruck brachte. Eine etwas ungewöhnliche Art Ballett, über das ebenfalls noch einiges zu berichten sein wird. Mir bleibt schließlich zu danken für die erfahrene Rücksicht vor allem durch Susanne Hinsching und Dr. Cornelia Klose. Die räumlichen Verhältnisse des Kunsthauses bringen nun einmal mit sich, dass (geh-)behinderte Gäste auf Rücksicht angewiesen sind.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Choreographie zur Vernissage im Kunsthaus Meyenburg


Xim-Xim oder Regen auf Mallorca“ eröffnet Ausstellung „Abstraktion trifft Realismus“ am Freitag

Die bereits bewährte Zusammenarbeit zwischen dem Theater Nordhausen und dem Kunsthaus Meyenburg wird bei der Vernissage der Ausstellung „Abstraktion trifft Realismus“ am Freitag fortgesetzt. Eigens für die Ausstellungseröffnung entstand die Choreographie „Xim-Xim oder Regen auf Mallorca“ von Auke Swen, die bereits am vergangenen Freitag in der Premiere des Kammertanzabends „Perspektiven getanzter Art“ ihre Uraufführung erlebte. „Es ist bereits eine Tradition, dass die Ballettkompanie des Theaters Nordhausen anlässlich der Sommerausstellung auftritt“, freut sich Susanne Hinsching, Leiterin des Kunsthauses Meyenburg.

Die Idee zu dieser Arbeit entstand, als Susanne Hinsching der Chefdramaturgin des Theaters Anja Eisner vom Konzept der nächsten Ausstellung erzählte. Gegenübergestellt werden abstrakte und realistische Werke. Anja Eisner hatte sofort die Vision, dass sich daraus ein Ballett machen lassen müsste. Eine Grundidee und eine Musik, in der sich abstrakte mit realistischeren Passagen abwechseln, waren schnell gefunden. Als Choreograph wurde Auke Swen ausgewählt. Seine erste eigene Choreographie wurde auch zum Bestandteil des Kammertanzabends „Perspektiven getanzter Art“.

Doch ihre eigentliche Bestimmung findet die humorvoll und detailgetreu getanzte Geschichte von einem Regentag nun am 22. Juni um 19 Uhr bei der Vernissage im Kunsthaus Meyenburg.

Foto: v. li. David Rossteutscher und Auke Swen in „Xim-Xim oder Regen auf Mallorca“, Foto Tilmann Graner

Egon Primas zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gewählt

CDU-Fraktion regelt die Mandatsnachfolge für Dr. Klaus Zeh

Die CDU-Landtagsfraktion hat den Nordhäuser Abgeordneten Egon Primas heute zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gewählt.

Egon Primas
Primas tritt in dieser Funktion zum 1. Juli die Nachfolge von Dr. Klaus Zeh an, der am gleichen Tag sein Amt als neuer Oberbürgermeister von Nordhausen antritt. „Nordthüringen hat damit weiter eine Stimme im Fraktionsvorstand. Alle Regionen des Landes sollen gleichmäßig vertreten sein. Egon Primas steht außerdem wie kein anderer für den ländlichen Raum in Thüringen“, so Mohring.

Primas wird die Interessen der Fraktion damit zugleich auch im Ältestenrat des Thüringer Landtags vertreten. Weitere bisher von Dr. Zeh für die CDU-Fraktion wahrgenommene Funktionen und Ämter werden sich die Abgeordneten Gerold Wucherpfennig und die für Zeh nachrückende Evelyn Groß teilen. Die dazu erforderlichen Wahlen führte die Fraktion ebenfalls in ihrer heutigen Sitzung durch. So wird Wucherpfennig medienpolitischer Sprecher der Fraktion und Mitglied der Versammlung Thüringer Landesmedienanstalten. Ferner wird der Eichsfelder Abgeordnete künftig dem Europausschuss angehören.

Evelyn Groß wird im Ausschuss für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt- und Naturschutz und im Haushalts- und Finanzausschuss mitarbeiten. Sie wird die Fraktion im Kuratorium der Landeszentrale für Politische Bildung vertreten und Dr. Zeh als Beauftrage für Kirchenfragen und Religionspolitik und für die Opfer des Stalinismus und der SED-Diktatur folgen. Dem Koalitionsausschuss wird weiterhin Dr. Zeh angehören. „Wenn in der Koalition über die politisch strittigen Fragen gesprochen wird, soll die kommunale Familie mit am Tisch sitzen“, sagte Mohring.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Am 1. Juli im Audimax der Fachhochschule:


Frau Rinke und Dr. Zeh laden zur Verabschiedung, Amtsübergabe und Neubeginn

Nordhausen (psv) „Es war der gemeinsame Wunsch von Herrn Dr. Zeh und mir, seinen Amtsbeginn als Oberbürgermeister und meinen Abschied nach 18 Dienstjahren mit den Menschen unserer Stadt feierlich zu begehen. Deshalb laden wir alle Nordhäuserinnen und Nordhäuser am 1. Juli um 17 Uhr, zur feierlichen Amtsübergabe in das Audimax der Fachhochschule ein“, sagte jetzt Nordhausens Oberbürgermeisterin Barbara Rinke. „Es wird kein aufwändiger Festakt, aber ein förmlicher und auch festlicher Abschied und Neubeginn, wie es aus meiner Sicht einem Wechsel in diesem Amt angemessen ist. An diesem Tage möchte ich symbolisch mit der Übergabe der Amtskette die Geschäfte an Herrn Dr. Zeh übertragen, möchte auch die Gelegenheit nutzen, Danke zu sagen. Ich habe die Aufgabe mit Lust und Liebe angenommen, konnte sie aber nur gemeinsam mit vielen anderen Menschen bewältigen.“ Sie freue sich, so Frau Rinke, dass die Fachhochschule die Räume zur Verfügung gestellt habe und dass das Theater für die kulturelle Umrahmung sorgen werde.

Gestern hatte der designierte Oberbürgermeister Dr. Zeh an der Amtsleiterberatung der Stadtverwaltung teilgenommen. Inhalt dieser Sitzung war die Auswertung der Übergabeprotokolle der einzelnen Ämter im Zuge des Oberbürgermeisterswechsels. Dabei wurden laufende und noch umzusetzende Vorhaben diskutiert sowie die Projekt-Prioritäten der Fachbereiche und der Bearbeitungsstand von Stadtratsbeschlüssen. Nach der Amtsleiterrunde trafen sich Frau Rinke und Dr. Zeh zu einem weiteren Vier-Augen-Gespräch mit Blick auf die Übergabe der Amtsgeschäfte.

Am 28. Juni werden sich Frau Rinke und Dr. Zeh auf einer Belegschaftsversammlung der Stadtverwaltung von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verabschieden bzw. sich ihnen vorstellen.

MIT fordert Landesmittel für infrastrukturelle Maßnahmen

Zu ihrer Vorstandssitzung trafen sich die Mitglieder des Kreisvorstandes der Mittelstandsvereinbarung (MIT) auf der Baustelle der neu entstehenden Kulturbibliothek in Nordhausen.
Unter sachkundiger Führung des Geschäftsführers der bauausführenden Waresa Bau GmbH, Herrn Silvio Wagner, erhielten die Mittelständler einen Überblick über die eingesetzte Technologie und den damit verbunden Arbeiten. Zum Abschluss zollten die Vorständler der Firma Waresa Bau GmbH mit ihren Mitarbeitern Respekt für diese anspruchsvolle Baumaßnahme, gerade in Hinblick auf Bauzeit und Größe.

Während der anschließenden Vorstandssitzung im Ratskeller der Stadt Nordhausen verständigten sich die Vorständler neben weiteren Tagesordnungspunkten darauf, in Abstimmung mit den anderen Wirtschaftsverbänden die Forderung an die Landesregierung heranzutragen, den Kommunen ausreichend finanzielle Mittel für die Sanierung von Schulen und Straßen sowie Brücken in der Stadt und im Landkreis Nordhausen zur Verfügung zu stellen. Hier müsste dringend von Landesseite eine Prioritätenabstimmung erfolgen, so der Kreisvorsitzende Niels Neu. Bevor der Freistaat Stadionneubauten in Erfurt und Jena für ca. 50 Millionen Euro in Auftrag gibt oder andere Prestigeprojekte fördert, müsse zunächst sichergestellt sein, dass alle Schulen und Kindergärten in Thüringen sich in einem dem heutigen Standard entsprechenden Zustand befinden.
In Auswertung des durch die MIT durchgeführten Verkehrsforums am 19.03.2012 mit dem Straßenbauamt Leinefelde und dem zuständigen Bauminister Carius werben die Vorständler für eine bessere finanzielle Ausstattung auch im Verkehrsbereich, um die in Planung befindlichen Verkehrsprojekte, beispielsweise die Ortsumfahrungen Nordhausen, Harztor- Ilfeld-Niedersachswerfen endlich zu realisieren.

Der als Gast anwesende Landtagsabgeordnete Egon Primas erläuterte, dass durch das zuletzt aufgelegte Konjunkturprogramm einige Schulen im Landkreis eine energetische Sanierung erfahren haben. Primas schlug vor, jetzt ein weiteres Konjunkturpaket in Richtung Straßensanierung und Innenausbau von Schulen einzufordern.
Die Vorständler verständigten sich darauf eine ihrer nächsten Veranstaltungen in einer der betroffenen Schule durchzuführen, um der Unternehmerschaft vor Ort die Zustände aufzuzeigen und um Unterstützung für ihre Forderung in Richtung Erfurt zu werben. Des Weiteren wird durch eine Fotodokumentation ein Ausschnitt über die sanierungsbedürftigen Straßen und Brücken, wie zum Beispiel, im Stadtgebiet zwischen Sundhausen und Bielen dargestellt.

Dienstag, 19. Juni 2012

Beschäftigungen im Ausland


Informationsveranstaltung der Auslandsvermittlung
 
 

Arbeiten im Ausland ist für viele Menschen durchaus eine Option. Jedes Jahr zieht es Tausende in unterschiedliche Länder um dort berufliche Wege zu gehen.
Die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) informiert
                       am Mittwoch, den 27. Juni 2012
zum Thema „Leben und Arbeiten in Europa“ in der
Agentur für Arbeit Nordhausen
Uferstr. 2
Beginn ist um 10.00 Uhr
Es geht diesmal um Anmelde- und Einreisemodalitäten, Anerkennung von Qualifikationen, Steuer- und Sozialversicherungsfragen und um finanzielle Unterstützung. Natürlich besteht auch an diesem Tag die Möglichkeit ein individuelles Gespräch zu führen.       
Eine Anmeldung ist bis 22.06.2012 unter 0361/302 1515 oder per E-Mail unter zav-erfurt-auslandsvermittlung@arbeitsagentur.de erforderlich.
Mit dem Bus zu den Schlossfestspielen

Bustransfer von Nordhausen zu den Sonntagsvorstellungen der „Entführung aus dem Serail“ – Karten an der Theaterkasse und den Vorverkaufsstellen

Eine besonders bequeme Anreisemöglichkeit zu den Thüringer Schlossfestspielen Sondershausen gibt es auch in diesem Jahr. Zu den beiden Sonntagsvorstellungen der Oper „Die Entführung aus dem Serail“ wird ein Bus von Nordhausen nach Sondershausen fahren. Abfahrt ist am Sonntag, 8. Juli, und am Sonntag, 15. Juli, jeweils um 16.30 Uhr in der Käthe-Kollwitz-Straße gegenüber dem Theater. Die Vorstellung im Schlosshof beginnt an diesen beiden Tagen um 18 Uhr. Im Anschluss an die Vorstellung fährt der Bus zurück nach Nordhausen.

Wer bequem mit dem Bus zu den Thüringer Schlossfestspielen Sondershausen fahren möchte, erhält die Fahrkarten zum Preis von acht Euro pro Person an der Theaterkasse in Nordhausen, Tel. (0 36 31) 98 34 52.

Foto: Impression von den Schlossfestspielen 2009, Foto Tilmann Graner