Mittwoch, 31. Oktober 2012

Weltspartag: Tradition mit variablen Inhalten


Heute ist Weltspartag, nach der Tradition am letzten Werktag im Oktober. Und weil der 31te Reformationstag und damit Feiertag ist, fiel er diesmal auf den 30. Oktober. Über Anlass und Bedeutung dieses Tages zu berichten erübrigt sich, sollte er doch in der Gesellschaft und vor allem bei Eltern und ihren Kindern fester Bestandteil des Sparens sein.

Den Geldhäusern – so heißt es in einer offiziellen Verlautbarung – gibt dieser Tag die hervorragende Möglichkeit, dauerhafte Kundenbindungen herzustellen und zu vertiefen. Und die Zielstellung sind nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern alle Bereiche der Gesellschaft.

Die Kreissparkasse Nordhausen (KSK) zeigt sich auch diesmal in dieser Hinsicht kreativ und wartet mit einem besonderen Anreiz-Projekt auf, das sich speziell an Vereine im Landkreis Nordhausen richtet, soweit sie Kunde dieses Geldinstituts sind.

Wolfgang Asche, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse (sekundiert von „Winni“), stellte dieses Projekt gestern Vertretern der Presse vor und erläuterte es ausführlich. Darüber hinaus wurde es durch eine Pressemitteilung veranschaulicht, die hier in gleicher Absicht gegenüber den Vereinen im Wortlaut wiedergegeben wird.

Vereine aufgepasst: EXTRA-Geld für Vereinsprojekte!

Zum Weltspartag startet die Kreissparkasse Nordhausen mit der Initiative: „Ihr Geld kann mehr! SPAREN-GEWINNEN-GUTES TUN. PS-LOS-SPAREN – Ihre Stimme zählt!“

Mehr als 10 000 Euro Extrageld stellt der Vorstand der Kreissparkasse Nordhausen für gemeinnützige Vereine im Landkreis Nordhausen zur Verfügung.
Alle gemeinnützigen Vereine, die Kunde der Kreissparkasse Nordhausen sind und ihren Sitz im Landkreis Nordhausen haben, können sich in der Zeit vom 30.10. bis 30.11.2012 mit einem Projekt bewerben. Die Bewerbungsunterlagen und die Teilnahmebedingungen sind in der Internetfiliale der Sparkasse unter www.kskndh.de abrufbar.
Wie die Spendengelder verteilt werden, entscheidet dann kein Gremium hinter verschlossenen Türen. Allein die PS-Los-Sparer der Kreissparkasse Nordhausen mit mindestens 5 Losen sind stimmberechtigt. Jedes Los steht für 1 Euro Spendengeld. Mit der Stimmangabe entscheidet der PS-Los-Sparer, welcher Verein „seinen Anteil“ erhalten soll.
Zur Stimmabgabe erhalten die PS-Los-Sparer mit mindestens 5 Losen in der Zeit von 05.12.2012 bis 14.12.2012 ihren Stimmzettel zugesandt. Auch künftige PS-Los-Sparer, die danach noch bis zum 31.01.2013 einen Dauerauftrag über 5 oder mehr Lose eröffnen, können ebenfalls noch ihre Stimme zugunsten der Vereinsarbeit abgeben.
Die PS-Los-Sparer können bis zum 31.01.2013 ihre Stimme abgeben. Die erste Spendenübergabe erfolgt im Rahmen der PS-Los-Ziehung am 11. Februar 2013 in der Hauptstelle der Kreissparkasse Nordhausen. Bis Ende März folgen dann weitere.

„Die PS-Los-Sparer haben nicht nur einen Dauerauftrag für das Glück, indem sie Monat für Monat an den Auslosungen um attraktive Geldgewinne teilnehmen sondern sie tun mit jedem Loseinsatz auch Gutes für die Region“, sagte Wolfgang Asche, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Nordhausen. Beim Kauf eines PS-Loses leistet der Sparer zugleich einen sozialen Beitrag. Denn ein Teil des Auslosungsbeitrages wird für wohltätige Zwecke ausgeschüttet. In Bereiche wie Sport, Kultur und Soziales. „Als Dankeschön für die Teilnahme am PS-Los-Sparen wollen wir mit dem Start der Vereinsaktion zum diesjährigen Weltspartag unsere PS-Los-Sparer aktiv beteiligen“, so Asche weiter. „Jeder hat eigene Wünsche und Vorstellungen, welche Vereine unterstützt werden sollen. Jeder Euro, der über die Stimmabgabe den einzelnen Vereinen zugesprochen wird, fließt dann auch auf das Vereinskonto.“
Weitere Informationen sowie die Teilnahmebedingungen sind unter www.kskndh.de abrufbar.

Dienstag, 30. Oktober 2012

CDU-Landtagsfraktion würdigt Ehrenamtliches Engagement


Mit der Würdigung zahlreicher ehrenamtlich tätiger Bürger am 7. November im Erfurter Kaisersaal endet wohl im Jahr 2012 die Reihe der Veranstaltungen dieser Art, zumindest in Thüringen. Die Kommunen – Städte und Landkreise – haben in festlichen Veranstaltungen jeweils eine Anzahl von Bürgern gewürdigt, die sich ehrenamtlich engagieren und für eine solche Würdigung ausersehen wurden. Die Stadt Nordhausen würdigte bekanntlich im Rahmen der Festveranstaltung zur Deutschen Einheit am 3. Oktober die von ihr ausersehenen EhrenämtlerInnen.

Und nun setzt die CDU-Landtagsfraktion am Mittwoch nächster Woche im Erfurter Kaisersaal den Schlusspunkt der diesjährigen Würdigungen. Dazu werden aus allen Thüringer Landkreisen jeweils zwei Ehrenämtler benannt, die dann unter aktiver Mitwirkung der Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht für ihr Engagement geehrt werden.

Aus dem Landkreis Nordhausen stellte gestern die Landtagsabgeordnete Evelin Groß mit Franz-Ulrich Börner und dem Ehepaar Regina und Günter Wurzler die für die Würdigung ausersehenen Ehrenämtler vor, die dann selbst die Art ihres jeweiligen Engagements schilderten. Wobei sich ergab, dass sowohl Börner als auch das Ehepaar Wurzler als studierte Ingenieure bzw. Ökonomen schon seit DDR-Zeiten neben ihrer damaligen beruflichen Arbeit ehrenamtlich tätig sind: ersterer, also Franz-Ulrich Börner, in der Verkehrserziehung (zu Zeiten der DDR) und gegenwärtig im Bereich der katholischen Kirche als Pfarrgemeinderat und -vorstand, im Orgel- und Dombauverein wirkt und darüber hinaus als Schöffe am Amtsgericht Nordhausen tätig ist. Das Ehepaar Wurzler dagegen – früher selbst aktive und erfolgreiche Sportler - wirkt im Sportverein LSG Aufbau Sundhausen, wobei beide im wahrsten Sinne des Wortes Aufbauarbeit leisten, indem sie sich der jüngsten Mitglieder und Interessierten annehmen. Und sich mit der sportlichen Ausbildung – insbesondere im Tischtennis – auch sonst als Ansprechpartner der Kinder verdient machen. Und wenn gerade in Sundhausen von Triathlon die Rede ist und Veranstaltungen dieser Art stattfinden, dann haben sich auch dabei die Wurzlers in der jeweiligen Vorbereitung und bei der Durchführung Verdienste erworben.

Nach den Schilderungen also Ehrenämtler, die es verdient haben, im Rahmen der „Kaisersaal“-Veranstaltung in Erfurt gewürdigt zu werden. Der Landtagsabgeordneten Evelin Groß wiederum sei gedankt, dass sie die genannten Personen aus der großen Zahl ehrenamtlich tätiger Menschen im Landkreis Nordhausen hervorhob. Dass daran auch der frühere Landtagsabgeordnete und nunmehrige Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh erheblichen Anteil hat, soll hier nicht verschwiegen werden.

Montag, 29. Oktober 2012

Einladung zur 5. Ökumenischen Hubertusmesse


Die Kreisjägerschaft Nordhausen e.V. lädt am Sonntag, den 04. November 2012, um 18.00 Uhr, alle Interssierten zur diesjährigen, der 5. Ökumenischen Hubertusmesse, in den Nordhäuser Dom Zum Heiligen Kreuz

Dompfarrer Richard Hentrich wird den Gottesdienst gemeinsam mit Superintendent Michael Bornschein vom evangelischen Kirchenkreis gestalten.

Natürlich kommt auch das Jagdliche nicht zu kurz: Der feierliche Einzug in den Dom wird wieder in Begleitung der Jagdfalken erfolgen, und die Jagdhornbläser werden standesgemäß auf den Gottesdienst einstimmen. Für die musikalische Umrahmung sorgen dann die Chorgemeinschaft Großlohra-Trebra/Cecilia Rüdershausen und das Vokalensemble „Legende“ aus Königsberg (Kaliningrad)

Der CDU-Landtagsabgeordnete und forstpolitische Sprecher, Egon Primas wird als Mitglied der Kreisjägerschaft Nordhausen e.V.. Gedanken zur Jagd vortragen.

Im Anschluss an den Gottesdienst sind die Jagdhornbläser noch im Domhof am Lagerfeuer zu hören.

Die Kreisjägerschaft lädt alle Generationen herzlich zur Hubertusmesse ein, denn er hofft mit dem gemeinsamen Gottesdienst Vorbehalte sowohl gegenüber der Jagd, als auch der Kirche abbauen zu können.

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Schiff ins Schlingern gekommen?

Eine etwas phantasievolle Vorstellung stellte sich bei mir ein, angesichts der jüngsten Berichte zur Piratenpartei. Ich will sie hier immerhin für mich festhalten.

Das Logo der Piratenpartei zeigt ein Schiff mit geblähtem Segel, offenbar vor gutem Wind.
Nun hat man von der Besatzung eines echten Piratenschiffes aus vielen Geschichten und Erzählungen immerhin die Vorstellung, es habe sich dabei um eine kleinere oder größere Anzahl versierter Abenteurer gehandelt, die sich untereinander verstanden. Und straff geführt wurden. Und mit Schiff und Segel umzugehen verstanden. Ob sich die Mitglieder der nunmehrigen Piratenpartei in Deutschland in einer solchen Position sahen, weiß ich nicht, wie ich mich ja auch nach deren Gründung in 2006 wenig um ihr politisches Programm und Engagement gekümmert habe. Weil mir eben die Assoziation zu klassischen Piraten zu phantastisch schien.

Offenbar sahen aber viele Bürger nach der Bildung einer Partei unter diesem Namen eine Gemeinschaft von Leuten, die sich anschickten, das bestehende System politischer Parteien und deren Politik aufzubrechen oder doch aufzumischen. Und bezeugten ihr Sympathie. Im vergangenem Jahr erreichte sie in Berlin bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus erstaunliche 8,9% und schien alle Voraussetzungen schaffen zu können, um im kommenden Jahr in den Bundestag einzuziehen. Derzeit soll ihre Mitgliederzahl gut 30 000 betragen.

Inzwischen aber haben sich ihre Chancen beträchtlich verringert und es scheint – um bei dem Vergleich zu echten Piraten früherer Zeiten zu bleiben – als hätten sie sich selbst den Wind aus dem Segel genommen. Jedenfalls scheint ihr Schiff ins Schlingern gekommen zu sein und in der öffentlichen Wahrnehmung scheinen sie schon wieder viele Sympathien verloren zu haben. Die Leute gehen damit offenbar sehr leichtfertig damit um. Für mich überhaupt erst mal ein Anreiz, mich näher mit der Piratenpartei und deren Konzept zu befassen (falls sie überhaupt ein solches haben). Irgendwie erinnere ich mich an die Blumenkinder der sechziger Jahre in der alten Bundesrepublik, die ja auch erst aus ihren reichlich wirren Vorstellungen zu sich selber finden mussten, um sich um ein politisches Konzept zu kümmern.. Was blieb, tendierte zu den Grünen. Ich will mich mal zur aktuellen Lage kundig machen.

Wegen des großen Erfolges: „Mein Zauberflötchen“ jetzt im Theater Nordhausen

In der vergangenen Saison brachte die liebevolle Inszenierung im Rahmen der Thüringer Schlossfestspiele Sondershausen Kinderaugen zum Strahlen. Insgesamt 11 Vorstellungen gab es in der Rotunde im Schloss Sondershausen. Wegen des großen Erfolges ist die Inszenierung ab 17. November wieder zu erleben – nun im Theater Nordhausen.

Der lustige Vogelfänger Papageno steht im Dienst der sternflammenden Königin. Er soll dem Prinzen Tamino helfen, die Tochter der Königin aus der Gefangenschaft des Zauberers Sarastro zu retten. Doch ehe Tamino die Prinzessin heiraten kann, müssen einige Abenteuer und Prüfungen bestanden werden. Eine magische Flöte und ein Glockenspiel mit Zauberkräften helfen Tamino und Papageno dabei. Und: Auch auf Papageno wartet eine Belohnung. Es gibt da eine Papagena, die die passende Frau für ihn wäre …

Märchenhaft ist die Handlung von Mozarts berühmter Oper „Die Zauberflöte“. Die Kasseler Regisseurin Babette Peiker erzählt das Märchen kindgerecht, einfühlsam und poetisch mit wenigen Darstellern, Musikern des Loh-Orchesters und liebevoll angefertigten Puppen. Mozarts Musik macht „Mein Zauberflötchen“ zu einem feinen Theatererlebnis für die kleinen Zuschauer.

Karten für die nächsten Vorstellungen von „Mein Zauberflötchen“ am 17.11. um 15 Uhr, am 18.11. um 11 Uhr und am 21.11. um 10 Uhr im 2. Rang des Theaters Nordhausen gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Foto: Thomas Kohl als Papageno, Foto: Birgit Susemihl

Debüt im 1. Schlosskonzert

Im 1. Schlosskonzert des Loh-Orchesters Sondershausen am 4. und 11. November erlebt das Publikum das Debüt einer neue Geigerin, die erst in diesen Tagen ihre Arbeit in Sondershausen beginnt. Die 1986 in Budapest geborene Sofia Posselt ist als Stellvertretende Konzertmeisterin Mitglied der ersten Geigengruppe. Ihr Debüt gibt sie gemeinsam mit einem anderen Orchestermitglied, dem Bratschisten und Stellvertretenden Stimmführer Artur Hubert. Beide spielen die berühmte Sinfonia concertante von Mozart. Sophia Posselt freut sich, dieses Werk spielen zu dürfen, sie empfindet das Stück „als Krönung – nach den Violinkonzerten Mozarts, die mich in den letzten Jahren kontinuierlich begleitet haben.“

Die Geigerin kommt aus einer Musikerfamilie, der Vater ist Dirigent, die Mutter Sängerin. Bereits als Kind lernte sie die klassische Musik kennen, ging mit auf Proben und zu Konzerten des Vokalensembles ihres Vaters. Schon mit vier Jahren bekam sie auf eigenen Wunsch Geigenunterricht auf einer kleinen Geige. Später lernte sie zusätzlich Klavier. Als ganz besonderes Erlebnis ihrer frühen Laufbahn als Musikerin hat sie eine Reise nach Italien und Slowenien mit einem Europäischen Jugendorchester in Erinnerung. Denn obwohl sie erst 10 Jahre alt war, wurde sie zur Konzertmeisterin gewählt. „Die Tournee hat mir sehr viel Freude bereitet. Seit diesem Zeitpunkt stand es bei mir fest, dass das Orchesterspiel das ist, was ich mein Leben lang machen möchte.“

Die Aufnahme in die Spezialschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden 2003 und zwei Jahre später in die Musikhochschule der Stadt war bereits ein Schritt dahin. Darüber hinaus spielte sie als regelmäßige Aushilfe im Orchestra de Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia u.a. unter der Leitung von Lorin Maazel und wirkte in kammermusikalisch besetzten Opernaufführungen der Semperoper Dresden mit. Unmittelbar nach ihrem Studium, das sie im Sommer 2011 beendete, war sie bereits Konzertmeisterin beim Berliner Residenz Orchester.

Welche Musik spielt sie besonders gerne? „Ich mag Musik aus allen Stilepochen gern, zu den von mir besonders gern gespielten Werken würde ich die Solosonaten von Bach, Musik aus dem 20. Jahrhundert (wie zum Beispiel Solosonaten von E. Ysaÿe) und das 2. Violinkonzert von dem aus meiner Heimat stammenden Béla Bartók zählen“, so die junge Künstlerin. Und wenn sie mal keine Geige spielt, bemüht sie sich, jede verbleibende Minute mit ihrer 5-jährigen Tochter und ihrem 4-jährigen Sohn zu verbringen.“

Die musikalische Leitung des Schlosskonzertes hat der 1. Kapellmeister der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH Michael Ellis Ingram. Neben der Sinfonia concertante von Mozart dirigiert er die Serenade für Streicher op. 22 von Antonin Dvořák sowie drei ursprünglich für Klavier komponierte Werke, die Kindheitserinnerungen wecken: Auszüge aus Robert Schumanns „Kinderszenen“ und „Album für die Jugend“ sowie Ausschnitte aus dem Zyklus „Auf verwachsenem Pfade“ von Dvořáks Landmann Leos Janáček.

Karten für das 1. Schlosskonzert am 4. und 11. November um 11 Uhr im Blauen Saal des Sondershäuser Schlosses gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der Sondershausen-Information (Tel. 0 36 32/78 81 11) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Foto: Agentur

Sonntag, 28. Oktober 2012

Ist die Pressefreiheit in Gefahr?


Den Eindruck vermitteln mir die Medienberichte der vergangenen Tage über Anrufe des Pressesprechers des CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer beim ZDF im Zusammenhang mit dem SPD-Parteitag der bayerischen SPD. Und plötzlich weiß man auch von einem Anruf im März vergangenen Jahres der Pressesprecherin des damaligen bayerischen Umweltministers Markus Söder im mittelbaren Zusammenhang mit der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima. Und beide Vorgänge werden von den Medien – und besonders dem ZDF und der „Süddeutschen Zeitung“ in einer Weise ausgewalzt und dargestellt, als wäre es in beiden Fällen ein direkter Angriff auf die Pressefreiheit gewesen.

Das war es meines Erachtens ganz gewiss nicht. Ich meine, es muss ganz allgemein – und besonders in diesen Fällen – einem Pressesprecher erlaubt sein, bei einem Medium anzurufen, um ein Bedenken oder einen Vorbehalt vorzutragen. Und es ist Sache des Gesprächpartners in der angerufenen Redaktion (oder Redaktionsleitung), darüber zu befinden, ob das Vorbringen berechtigt ist und berücksichtigt werden sollte, oder aber abschlägig beschieden werden muss, aus welchen berechtigten Gründen auch immer. So einfach ist das. Und man müsste kein Problem daraus machen.

Den Pressesprechern müsste ich in beiden Fällen Unbedarftheit gegenüber den Medien unterstellen. Wer mit Pressesprechern Erfahrung hat weiß allerdings, dass sie nicht selten zu Selbstüberschätzung und damit zu Eigenmächtigkeiten neigen. Jedenfalls aber hätten sie wissen müssen, dass sie bei den Medien auf Institutionen treffen, die solche Anrufe registrieren und ganz nach jeweiliger Interessenlage auslegen und mit ihren Mitteln der Rhetorik oder auch dialektisch begründen. Medien werden in einer solchen Situation stets in der Vorhand sein. Was soll zum Beispiel die Aussage des Chefredakteurs des ZDF, Hans Frey : „Der Anruf Strepps (Pressesprecher Seehofers) war versuchte Intervention?“ Das kann Einflussnahme oder Einmischung ebenso bedeuten wie Klärung oder Schlichtung. Die Tendenz ist allerdings offensichtlich und gewollt.

Und weil ich schon bei Definitionen bin: Anfang 2011 rief die Pressesprecherin Söders beim Bayerischen Fernsehen an, nachdem von diesem ein Beitrag zu CSU-Minister Markus Söder gesendet worden war. Dazu schreibt nun heute die „Süddeutsche“(Auszug): „Es gibt im Journalismus zwei Möglichkeiten, ein Thema zu behandeln: Man kann das auf originelle (also subjektiv und tendenziös) oder auf konventionelle Art (also sachlich und objektiv) tun. Was soll man also davon halten, wenn in einer Nachrichtensendung des Bayerischen Fernsehens zuerst ein origineller, aber nicht vorteilhafter Beitrag über den CSU-Minister Markus Söder gesendet wird, aber in den späteren Ausgaben durch einen sehr konventionellen Beitrag ersetzt wird? Der Fall wird vor allem dadurch auffällig, dass zwischen den beiden Sendungen Söders Pressesprecherin Ulrike Strauß in der Fernsehredaktion und bei deren Chef daheim angerufen hat. . .“ (Ende des Auszugs)

Es geht also um die Behauptung, dass es im Journalismus zwei Möglichkeiten in einer Nachrichtensendung gibt, ein Thema zu behandeln. Und das stimmt nach meiner Auffassung und so, wie ich es einstens mal lernte, nicht: Originalität hat in einer Nachrichtensendung nichts zu suchen, die hat absolut sachlich (also das, was hier als konservativ bezeichnet wird) zu sein. Also wäre es doch berechtigt, wenn Ulrike Strauß beim Bayerischen Fernsehen anrief und Sachlichkeit reklamiert haben könnte!? Immerhin reagierte das Bayerische Fernsehen und besann sich auf Sachlichkeit. Dass nun auch diesem Vorgang eine konstruierte Tendenz gegeben wird, ist zwar durch die Presse- und Meinungsfreiheit gedeckt, fair oder sachlich aber ist es nicht. Das verlangt aber auch die Pressefreiheit nicht. Und damit nehmen diese Medien nicht nur Meinungsfreiheit, sondern geradezu Narrenfreiheit für sich in Anspruch. Und das ist meines Erachtens denkbar problematisch. Im übrigen und letztlich weiß man eh' nicht, was man glauben soll angesichts der widersprüchlichen Beteuerungen beider Seiten.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

"S´gibt nix zu lachen … oder doch?" Stefan Müller-Ruppert liest sich durch Kishons jüdischen Humor

Fr, 26.10.12, 19 Uhr, Rudolstadt, Stadtbibliothek
Sa, 27.10.12, 17 Uhr, Jena, Villa Rosenthal
So, 28.10.12, 17 Uhr, Mühlhausen, Stadtbibliothek

Oh ja, die oben gestellte, titelgebende Frage der Überschrift, wird wohl mit Fug und Recht und obendrein noch aus vollem Herzen mit „JA“ zu beantworten sein. Denn der badische Rezitator, Sänger und Schauspieler Stefan Müller-Ruppert hat sich bei der Auswahl für seine Lesung zu Ehren des israelischen Geschichtenschreibers und Satirikers Ephraim Kishon, bewusst für dessen humoristische Darstellungen des ganz normalen, vor allem israelischen Alltags und die Fallstricke des Familienlebens entschieden. Denn obwohl Kishon seinen großen literarischen Ruf nicht zuletzt auch für seine politischen Satiren erlangte, bedarf es für diese, wie auch für‘s politische Kabarett doch der Spannung und Wirkungskraft der tages- oder zumindest der zeitnahen Aktualität. Diese ist aber natürlich nun, seit dem Tode Kishons im Jahre 2005 nicht mehr gegeben. Zeitlos hingegen sind aber dessen außerpolitische Gegenstände seines satirischen Spottes, die kleinen Ärgernisse des Alltags, die Mühlen der Bürokratie, die menschlich-allzu-menschlichen Schwächen seiner Landsleute

Mit Kishon Kurzgeschichten begegneten in Deutschland erstmals ungezählte Menschen dem literarischen Genre der Satire. Ephraim Kishon, der am liebsten in der Abgeschiedenheit seiner Wahlheimat Appenzell in der Schweiz arbeitete und durchaus als konservativ galt, spießte in seinen Geschichten die allgemeinmenschliche Schwäche der Heuchelei auf, oder charakterisierte die Eigenheiten seiner jüdischen Landsleute. Und so darf man gespannt, sein wenn Stefan Müller-Ruppert, der bekannt dafür ist, dass er Geschichten nicht nur liest, sondern auch durchlebt, durchjubelt, durchleidet, enthusiastisch unterlegt mit einer ausdrucksstarken Mimik und Gestik, ausholt, einen bunten und unterhaltsamen Querschnitt durch Kishons Schaffen zu bieten, der das Publikum gut gelaunt, mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause entlässt.

Tickets Rudolstadt und Jena zu 8,- /5,- € (Rudolstadt und Jena) und 7,- € (Mühlhausen) an der Abendkasse. Das Gesamtprogramm und weitere Informationen zu Künstlern, Terminen, Vortragsthemen und Veranstaltungsorten und finden Sie unter www.kulturtage.synagogenverein-erfurt.de.


Veranstalter: Förderverein Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V. | Für mehr Informationen oder die Vermittlung von Interviewpartnern steht Ihnen Stephanie Erben, Projektmanagerin der Kulturtage, unter 01523 366 79 66 gern zur Verfügung.

Nach der Arbeit ins Konzert

Loh-Orchester Sondershausen lädt zum After-Work-Konzert ins Theater Nordhausen

Was gibt es nach einem erfüllten Arbeitstag Schöneres, als einen entspannten Abend zu genießen? Leichte, entspannende Musik zum Feierabend – das bietet das Loh-Orchester Sondershausen in seiner neuen Reihe der After-Work-Konzerte. Ein einstündiges kurzweiliges Musikprogramm lässt den Stress vergessen und bietet den Zuhörern Entspannung pur. Anschließend laden fünf Partnerrestaurants des Theaters Nordhausen dazu ein, den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.

Am Dienstag, 20. November, um 18 Uhr findet im Theater Nordhausen das erste After-Work-Konzert statt. Dvořáks Serenade für Streicher, die Sinfonia concertante von Mozart und Auszüge aus Robert Schumanns „Kinderszenen“ stehen auf dem Programm. Die musikalische Leitung hat der neue 1. Kapellmeister Michael Ellis Ingram.

Wen der Heimweg ins After-Work-Konzert führt, der braucht sich um Kleiderordnung keine Gedanken zu machen. Gerne können die Konzertbesucher einfach direkt von der Arbeit kommen und mit Laptop- oder Einkaufstasche den Alltag an der Garderobe abgeben.

Fünf ganz verschiedene Restaurants, alle theaternah gelegen, nehmen unter dem Stichwort „After-Work-Konzert“ gerne Reservierungen für einen Besuch im Anschluss ans Konzert entgegen. Gegen Vorlage der Eintrittskarte gibt es in jedem Restaurant einen Begrüßungsdrink auf Kosten des Hauses. Das Theaterrestaurant „Da Capo“ (Tel. 0 36 31/979 20 28) lockt mit einem Prosecco mit Rose oder wahlweise einem kleinen Bier. Das „Brandenburg“ in der Kranichstraße 19 (Tel. 0 36 31/90 04 78) bietet ein Glas Holundersekt. Im „Rustica“, Barfüßerstraße 36, Tel. 0 36 31/99 41 80, gibt es einen Prosecco-Aperol. Exotisch wird es im „Namaste India“ in der Töpferstraße 31 (Tel. 0 36 31/46 28 94) mit einem Mangosekt. Und das Schoko, Gumpertstraße 6, Tel. 0 36 31/65 17 77, zaubert einen „White Russian“. Das Angebot des Begrüßungsdrinks gilt nur in Verbindung mit einem Abendessen.

Karten für das Konzert selbst gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) für 12 Euro auf allen Plätzen.

Foto: Tilmann Graner

Erfolg der kommunalen Wirtschaftsförderung


Der Vorstand des Nordhäuser Unternehmerverbandes ist erfreut, dass sich mit der Firmengruppe GSM aus Bad Lippspringe ein weiteres Unternehmen der metallverarbeitenden Branche in Nordhausen ansiedelt. Hier zeigt sich, wie eine gut ausgebaute Infrastruktur und vor allem ein motiviertes und qualifiziertes Arbeitskräftepotenzial mit ausschlaggebend bei einer Standortentscheidung sein kann. Die Vorständler des NUV würdigen auch die geleistete Arbeit der beiden kommunalen Verwaltungen im Landkreis Nordhausen, die von GSM-Geschäftsführer Dietmar Lüning ausdrücklich gelobt wurde.

Die Ansiedlung mit der Schaffung von einmal 70 Arbeitsplätzen an der Nordhäuser Darre macht deutlich, dass auch Restflächen in bestehenden Gewerbegebieten attraktiv sind. Sie macht aber auch deutlich, dass es innerhalb der Stadt Grenzen gibt und eine großflächige Ansiedlung nur in einem dafür ausgewiesenen Industriegebiet realisiert werden kann. Deshalb soll weiterhin der Fokus auch auf die weitere zeitnahe Erschließung des Industriegebietes in der Goldenen Aue gelegt werden

„Der Graf von Luxemburg“ ab 16. November im Theater Nordhausen

Wolfgang Dosch inszeniert Operetten-Hit von Franz Lehár – Aaron Judisch kehrt in der Titelpartie zurück nach Nordhausen

Herbstzeit ist Operettenzeit im Theater Nordhausen: Mit beschwingter Musik und farbenfroher Inszenierung lässt sich das graue Novemberwetter leicht vergessen. Am Freitag, 16. November, ist es wieder soweit: „Der Graf von Luxemburg“, Operetten-Hit von Franz Lehár, feiert Premiere.

Das Regieteam ist eine Garantie für einen tollen Abend: Der Wiener Regisseur Wolfgang Dosch begeisterte das Nordthüringer Publikum schon mit einer Vielzahl von spritzig-heiteren Operetten-Inszenierungen, zuletzt „Casanova“ und „Gräfin Mariza“. Auch „Der Graf von Luxemburg“ wird seine Handschrift tragen. Ihm zur Seite steht der neue 1. Kapellmeister des Loh-Orchesters, Michael Ellis Ingram, der sich mit der Operngala und dem Ballett „Don Quichotte“ in die Herzen des Publikums gespielt hat. Die Ausstattung entwirft Bernhard Niechotz, dessen Zusammenarbeit mit Wolfgang Dosch das Nordhäuser Publikum in „Die Csárdásfürstin“ und „Casanova“ verzauberte.

In der Titelrolle gibt es ein Wiedersehen mit einem Mann, der in der vergangenen Spielzeit die Herzen des Publikums im Sturm eroberte: Aaron Judisch. Der Amerikaner spielte damals den Casanova in der gleichnamigen Operette von Paul Lincke. Nun also ist er René, Graf von Luxemburg. Im Ensemble sind neben den beliebten Nordhäuser Künstlern Elena Puszta, Uta Haase und Marian Kalus zwei Sänger, die bereits bei den Thüringer Schlossfestspielen Sondershausen auftraten: Anna Erxleben war in der allerersten Saison der Schlossfestspiele alternierend die Susanna in „Die Hochzeit des Figaro“. Helmut Kleinen spielte mit Berliner Schnauze den Giesecke in „Im Weißen Rössl“.

René, Graf von Luxemburg, bekommt unerwartet ein sehr ungewöhnliches Angebot. Da gerade Ebbe in seiner Kasse ist, kommt ihm der Vorschlag des Fürsten Basil Basilowitsch gerade recht: Der gealterte Fürst hat sich in die von ihm protegierte junge Sängerin Angèle verliebt. Doch auch eine Sängerin ist für einen Fürsten nur standesgemäß, wenn sie von Adel ist. Daher braucht Basil Basilowitsch einen Grafen, der bereit ist, der Sängerin durch eine auf drei Monate begrenzte Ehe – für viel Geld – zu gräflichem Namen zu verhelfen. Durch einen Paravent getrennt heiraten René und Angèle. Doch was passiert, wenn sich die gerade auf diese Weise Geadelte und der titelgebende Graf noch vor der vereinbarten Scheidung unsterblich ineinander verlieben?

Die Geschichte wird mit schwungvoller und anrührender Musik erzählt. Nur vier Jahre nach Lehárs Welterfolg „Die lustige Witwe“ entstand mit „Der Graf von Luxemburg“ eine der ersten Salonoperetten, in denen der Musik eine ganz besonders unterhaltende Rolle zukommt.

Neugierige erhalten schon am Samstag, 3. November, erste Eindrücke von der Operetteninszenierung: im „Operettencafé“ um 15 Uhr im Theaterrestaurant „Da Capo“.

Karten für die Premiere am 16. November um 19.30 Uhr und die nächste Vorstellung am 30. November um 19.30 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Foto: In der vergangenen Spielzeit eroberte Aaron Judisch als Casanova die Herzen des Publikums – jetzt kehrt er als Graf von Luxemburg zurück. Foto: Roland Obst

Sonntagsmatinee „Noten mit Dip“ bis Ende des Jahres bereits ausverkauft


Noch zwei Mal heißt es in der Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen dieses Jahr „Noten mit Dip präsentiert …“. Am 18. November präsentieren Valeriya Shishkova (Gesang) und das Duo „Di Vanderer“ ihr Programm „Mit gejen zusamen – Klezmer und jiddische Lieder“. Zum Abschluss des Jahres kann man am 16. Dezember das Ensemble „QuadroTon“ mit seinem Programm „Von Renaissance bis Comedian Harmonist – Männergesang aus vier Jahrhunderten“ erleben. Die Matineen bis Ende des Jahres sind bereits ausverkauft.
Die gute Nachricht: In wenigen Tagen erscheint das neue Noten mit Dip-Programm für 2013. Der Flyer ist u.a. im Büro der Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen und in der Touristeninformation Sondershausen erhältlich!

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Fachhochschule Nordhausen: Gut für Nordthüringen?


Erstmalig wurde am Beispiel der Fachhochschule Nordhausen dezidiert ermittelt, welche wirtschaftlichen Impulse eine Hochschule für die Region generiert, hieß es in der Ankündigung einer Studie, die den Titel trägt „Die ökonomische Bedeutung der Fachhochschule für die Region Nordthüringen“ und am Montag im Rahmen einer Veranstaltung im Audimax der Fachhochschule vorgestellt wurde. Ich war Teilnehmer dieser Veranstaltung und berichtete darüber. Und nun überlege ich, welche Bedeutung diese Studie für die gesamte Region Nordthüringen nun wirklich hat!?

In meinem Eintrag – und ich beziehe mich hier nur auf diesen – hatte ich geäußert, dass doch Nordthüringen aus vier Landkreisen besteht, die Studie aber keine Auskunft darüber gibt, welche Bedeutung sie denn zum Beispiel für Artern, Mühlhausen oder Bad Heiligenstadt hat. Der MDR hatte zu dieser Studie mit Text und Video berichtet und dazu den für ihre Erstellung verantwortlichen Prof. Dr. Jörg Arnsmeyer interviewt.

In dieser Berichterstattung des MDR kommt nun der Begriff Nordthüringen im direktem Zusammenhang mit wirtschaftlichen Effekten in dieser Studie überhaupt nicht vor, sie vermittelt die wohl richtige Vorstellung, dass sich die ökonomische Bedeutung der Fachhochschule im wesentlichen auf den Landkreis und vor allem die Stadt Nordhausen bezieht. Aber auch darauf begrenzt. Und wie inzwischen aus Mühlhausen und Bad Heligenstadt intern zu hören war, registriert man dort so gut wie nichts von positiven wirtschaftlichen Effekten der Nordhäuser Fachhochschule. Und schon gar keine Unternehmensgründungen.

Das wird in der Studie auch nicht behauptet. Tatsächlich heißt es im Textbeitrag des MDR auch (Auszug): „Die Fachhochschule Nordhausen ist für die Stadt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Eine Studie der Fachhochschule ergab, dass Studenten und Lehrkräfte der Stadt eine zusätzliche Nachfrage in Höhe von 20 Millionen Euro pro Jahr bringen. Allein die Immobilienbranche erziele jährlich rund zweieinhalb Millionen Euro Mieteinnahmen, sagte der Betreuer der Studie, der Wirtschaftsprofessor Jörg Arnsmeyer.. . .“ (Ende des Auszugs). Viel bleibt ja dann darüber hinaus auch nicht für die anderen Landkreise. Warum dann also „Region Nordthüriingen“. Die Studie wurde ja auch nur der Landrätin des Kreises Nordhausen (neben der nnz zum Download) übergeben. Und das sicher nicht nur deshalb, weil Vertreter aus den anderen Landkreisen Nordthüringens an der Veranstaltung nicht teilnahmen, wie ich in meinen Beitrag feststellte. Das muss Gründe haben. Ich vermeide es, darüber zu spekulieren, aber interessant wäre schon, die offizielle Meinung der kommunalen und wirtschaftlichen Vertreter aus diesen Landkreisen zu erfahren

Rückblick: 5. Nordhäuser Sekundärrohstoff- Workshop endete erfolgreich

Nordhausen (FHPN) Von Abfallverwertung spricht keiner mehr. Sekundärrohstoffaufbereitung nennen Fachleute die Gewinnung von Rohstoffen und Energie aus dem was die Konsumgesellschaft wegschmeißt. Wissenschaftler der verschiedensten Professionen befassen sich mit dieser zunehmend wichtigen Thematik. Hierzu trafen sich in den vergangenen Tagen 57 Teilnehmer des 5. Nordhäuser Sekundärrohstoff- Workshop und zeigten mit Ihrem Kommen, dass Sie Interesse an den speziellen Fragestellungen aus Forschung und Laborpraxis im Bereich der Sekundärrohstoffaufbereitung haben. Hierzu wurden viele Wissenschaftspartner aus ganz Deutschland und dem angrenzendem Ausland im AUGUST-KRAMER-INSTITUT der Fachhochschule Nordhausen begrüßt.

Der vom Studiengang Umwelt- und Recyclingtechnik organisierte mehrtägige Workshop“ wurde mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen der Montanuniversität Leoben (Österreich) und der Fachhochschule Nordhausen eröffnet. Von der neuen Partnerhochschule kam dann auch der erste wissenschaftliche Impuls der Tagung "Elektroscheidung in der Sekundärstoffaufbereitung" lautete das Thema des Fachvortrages.
Prof. Dr.-Ing. Karl J. Thomé-Kozmiensky skizzierte mit seinen Ausführungen zur „Optimierung von Abfallverbrennungsanlagen – Recyclinganlage und Schadstoffsenke“ den Stellenwert dieser Anlagen.
Ein großer Themenblock wurde der Analyse von Sekundärbrennstoffen gewidmet. Diskutiert wurden etwa die instrumentellen Möglichkeiten des Röntgenfluoriszenzanalysators sowie Untersuchungen von Abhängigkeiten ausgewählter Elemente bei der Sekundärbrennstoff-Analytik. Des Weiteren wurden massenspektrometrische Untersuchungen des Freisetzungsverhaltens anorganischer Spurstoffe bei der Verbrennung bzw. Vergasung fester Brennstoffe vorgestellt. Ein anderer Beitrag befasste sich speziell mit der Metallanalytik im Umweltbereich und der entsprechenden Rohstofferschließung. Diesen Themenblock beschließend wurde der aktuelle Stand der Arbeiten zur Normierung der Pressbohr- sowie der Pressmethode präsentiert, eine Verfahrens- und Analysetechnik, die maßgeblich an der FH Nordhausen entwickelt wurde.
Der letzte Vortragsblock widmete sich den neuesten verfahrenstechnischen Entwicklungen zum Stoffrecycling, wie etwa die Wertstoffausbeute in Recyclingprozessen effektiv gestaltet werden kann. Aus dem Bereich der Papiersortierung wurden Anlagenkonzepte vorgestellt. Vorträge zu aktuellen Forschungsarbeiten im Rahmen des Verbundvorhabens der FH Nordhausen und dem Altenburger Maschinenbauunternehmen „Schulz und Berger Luft- und Verfahrenstechnik GmbH“ rundeten den Workshop ab.
Prof. Dr.-Ing. Sylvia Schade-Dannewitzs Resümee viel entsprechend positiv aus: "Mit dieser Veranstaltungsreihe hat sich die Fachhochschule Nordhausen in der Fachwelt einen Namen gemacht. Diese Tradition soll fortgesetzt werden."

Bild:
Prof. Dr.-Ing. Sylvia Schade-Dannewitz und Hochschulpräsident Prof. Dr. Jörg Wagner (Mitte) im Kreise der Wertstoffexperten

Dienstag, 23. Oktober 2012

FH Nordhausen: Bildung kostet nicht nur . . .


sie bringt auch nachweislich was ein. Mit dieser Feststellung hat die Fachhochschule Nordhausen scheinbar neugierig machen wollen auf die Vorstellung einer Studie über die ökonomische Bedeutung der Fachhochschule Nordhausen für die Region Nordthüringen. Das geschah gestern im Audimax. Neugierig auf ihren Inhalt und demzufolge Teilnehmer an der Veranstaltung aber waren außer der Landrätin des Landkreises Nordhausen, Birgit Keller und des Bürgermeisters der Stadt Nordhausen, Matthias Jendricke nur wenige.

Insbesondere vermisste man Vertreter der Wirtschaft. Man könnte vermuten, dass das Thema Marketing dort noch nicht angekommen ist. Denn immerhin birgt die Fachhochschule mit seinen Professoren, Angestellten und besonders mit ihren derzeit 2570 Studierenden ein wirtschaftliches (finanzielles) Potenzial, das wohl noch längst nicht so erschlossen ist, wie es sein könnte. Wenn ich zum Beispiel an den kürzlich stattgefundenen Auftritt eines Ballettensembles des Theaters Nordhausen in der Mensa der Fachhochschule denke, die damit bei den Studierenden Anreize zum Besuch des Balletts „Don Quichottte“ schaffen wollte, das gerade morgen zu besonders günstigen Preisen zum Besuch einlädt, bleibt mir festzustellen, dass die Kultur und Kunst, also z.B. das Theater Nordhausen damit Zeichen setzte für die Werbung um dieses erwähnte Potenzial. Richtig ist wohl auch, dass die Fachhochschule in vielfacher Hinsicht Impulsgeber für die Region geworden ist, das Echo aus der „Hochschulstadt“ Nordhausen, abgesehen von besonderen Veranstaltungen, wie etwa die „Nacht der Wissenschaften“ eher verhalten ist.

Wie dem auch sei: Seit 1997 gibt es die Fachhochschule in Nordhausen (FHN), und es gibt in Nordhausen das Regionalbudget (der Nachfolgerin des vormaligen Regionalmanagements), das nun wissen wollte, welche Bedeutung die Fachhochschule nun aktuell in wirtschaftlicher Hinsicht für die Region hat. Und beauftragte Prof. Dr. Jörg Arnsmeyer von der FH mit der Erstellung eines entsprechenden Gutachtens. Das dieser gestern im Audimax der Fachhochschule vorstellte. Wie schon in der Ankündigung dieser Veranstaltung festgestellt wurde, ist es das erste seiner Art, und bot sich für Nordhausen auch deshalb an, weil die Wirkung der Fachhochschule für die Region seit deren Gründung gut nachvollziehbar ist. Ähnlich könnte sich eine solche Untersuchung für Schmalkalden mit seinen knapp 20 000 Einwohnern und seiner 1991 gegründeten Fachhochschule mit ihren ca, 3000 Studierenden als durchführbar erweisen, während die ökonomische Bedeutung der Fachhochschulen in Jena und Erfurt eine solche Untersuchung wohl kaum ermöglichen würde.

Die gestern vorgestellte Studie liefert ein sehr anschauliches Bild von der ökonomischen Bedeutung, die die Fachhochschule in den Jahren ihres bisherigen Bestehens in der Region Nordthüringen erreichte. Und die besteht immerhin aus vier Landkreisen. Vertreter aus den anderen Landkreisen neben Nordhausen waren allerdings erkennbar keine unter den Teilnehmern. Die Studie gibt allerdings auch keine Auskunft darüber, wie sich die Fachhochschule in ihrer ökonomischen Bedeutung konkret etwa auf den Eichfeld- , den Kyffhäuserkreis oder auch den Unstrut-Hainichkreis auswirkt. Bleibt hier noch anzumerken, dass mit der Landtagsabgeordneten Evelin Groß (CDU) immerhin auch die Politik vertreten war.

Verantwortlich für die Studie ist Prof. Dr. Jörg Arnsmeyer, von der FHN, der sie auch vorstellte und recht anschaulich in allen ihren Teilen erläuterte. Dabei gleich eingangs betonte, dass Fachhochschulen gut zu einer kleinteiligen KMU-starken Wirtschaftsstruktur in Thüringen passen, weil sie starke lokale Dynamik in der Wirtschaft generieren, oft in Zusammenarbeit mit KMUs, also Klein- und mittelständischen Unternehmen vor Ort. Und höhere lokale „Klebeeffekte“ bei Absolventen erzielen als Universitäten. Tatsächlich – so hatte der Präsident der FH, Prof. Dr. Jörg Wagner kürzlich erklärt, bleibt etwa die Hälfte der Absolventen der FH Nordhausen im Umkreis von etwa 50 Kilometern. Hier allerdings beschränkte er sich auf die Begrüßung der Teilnehmer und die Einführung des Referenten.

Im Ergebnis ist nach dessen Studie die Fachhochschule ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region Nordthüringen, die mit einem Gesamtbudget von rund 12,2 Mill.€ (Stand 2011), das zu etwa 25% für Sachausgaben verwendet wird, ein bedeutender Nachfrager in der Region. Gleichzeitig gehört sie mit 174 Mitarbeitern zu den wichtigen Arbeitgebern, haben doch nur 2,5% der regionalen Arbeitgeber mehr als 50 Beschäftigte. Die KMUs dominieren also bei weitem. Diese sicheren Arbeitsplätze tragen zu einem erheblichen Nachfrageimpuls im Gewerbe der Region bei. Doch nicht nur die Mitarbeiter, sondern ganz besonders die über 2 500 Studierenden sind kaufkräftige Kunden der regionalen Unternehmen, zumal ein großer Teil ihrer Ausgaben in der Region verbleibt. Damit sind die Studierenden der bestimmende Teil des positiven wirtschaftlichen Effektes der FHN: Auf ihre Aktivitäten sind rund ¾ der zusätzlichen Nachfrage in der Region zurück zu führen.

Prof Arnsmeyer schlüsselte in seinen Ausführungen die Einkommen der Studierenden als auch der Lehrenden und Angestellten der FHN auf und erläuterte, welche Effekte durch deren Ausgaben in der Region erzielt werden. (So generiert z.B. jeder in der Region wohnende Professor im Schnitt eine jährliche Nachfrage in Höhe von über 35 000€.) Während demzufolge bei den Studierenden - abgesehen von den „Klebeeffekten“ ein ständiges Kommen und Gehen herrscht, sind Angestellte und Professoren eher seßhaft. Wobei sich die Frage stellt, ob gerade für sie genügend getan wird, um ihnen in der Region zur Seßhaftigkeit zu verhelfen. Bekannt sind Professoren, die sich in Nachbarkreisen ansiedelten, weil ihnen in Nordhausen keine geeigneten Immobilien bzw. Bauplätze geboten wurden. Die Region Nordthüringen hat sich immerhin seit Bestehen der FHN in Bezug auf Einkomen und Einkommensverteilung besser entwickelt als das Land Thüringen insgesamt, wozu die FHN einen wichtigen Beitrag geleistet haben dürfte.

Der Referent gab in seinen Ausführungen eine kurze, aber präzise Übersicht zur Fachhochschule Nordhausen, die mit derzeit 2 570 Studierenden die kleinste und jüngste Fachhochschule in Thüringen ist, die einen breiten Fächerkanon anbietet. Mehr als die Hälfte der Studierenden kommen nicht aus Thüringen. Insbesondere für die Nachbarländer Niedersachsen (338 Studierenden) und Sachsen-Anhalt (302 Studierende) stellt Nordhausen eine attraktive Alternative zum studieren dar. Aus den übrigen Thüringer Nachbarländern (Sachsen, Bayern und Hessen) kommen 303 Studenten an die FHN. Aber auch für junge Menschen aus weiter entfernten Bundesländern scheint Nordhausen ein attraktiver Studienort zu sein, kommen doch z.B. aus Baden-Württemberg derzeit immerhin 118 Studierende. Damit ist die FHN thüringenweit die Fachhochschule mit den höchsten Anteil von Studierenden, die nicht aus Thüringen kommen. Prof. Arnsmeyer wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass mit der Zuwanderung aus anderen Bundesländern ein erheblicher Mittelstransfer in die Region Nordthüringen stattfindet, zumal auch gerade diese Studenten ihren Lebensmittelpunkt häufig vor Ort haben und einen wesentlichen Teil ihrer Ausgaben in der Region tätigen.

Der Professor veranschaulichte seine Ausführungen durch Schaubilder, Diagramme und Tabellen, die neben den Einkommen der Studenten auch über die Einkommenssituation von Professoren und Angestellten Auskunft gaben und die durch deren Ausgaben entstehenden Effekte in der Region. Nachdem Prof Arnsmeyer auch noch die sich abzeichnenden langfristigen Effekte aus der Leistungserstellung aufgezeigt hatte, kam er zur Schlussbetrachtung, bei der er noch einmal feststellte, dass die Fachhochschule Nordhausen zur Prosperität der Region Nordthüringen beiträgt und die Region auch noch indirekt von der Ansiedlung der FHN profitiert, nämlich durch die Stärkung der Unternehmen der Region durch den permanenten Wissenstransfer, der ein ganz wichtiger Effekt sein dürfte. „Aber auch die Tatsache, dass durch den monetären Impuls das Angebot an Waren und Dienstleistungen differenzierter ausfallen kann und die öffentliche Infrastruktur besser ausgelastet wird, ist hier positiv hervorzuheben“, so Prof.Arnsmeyer. „Der Standort der Hochschule kann auch deshalb seine Attraktivität erhalten und verbessern.“

Nach einer recht sachbezogenen Diskussion überreichte Prof. Dr. Arnsmeyer die Studie der Landrätin des Kreises Nordhausen. Birgit Keller. Die übrigens in der nnz heruntergeladen werden kann.

Montag, 22. Oktober 2012

CDU Heringen gelingt Verjüngung unter bewährter Führung

Am Freitag, den 19.10.2012 fand die Neuwahl des Vorstandes der CDU Heringen statt. Die Wahlen erfolgten statuarisch korrekt geheim.
Im Amt einstimmig bestätigt wurde als Vorsitzender der Bürgermeister der 2010 gegründeten Landgemeinde Stadt Heringen/Helme, Maik Schröter.
Ihm stehen zwei Stellvertreter zur Seite. Rainer Hesse aus dem Ortsteil Hamma und Frank Aderhold übernehmen diese Funktion.
Als Schatzmeister konnte sich Mathias Händel ebenfalls über ein einstimmiges Ergebnis freuen. Bei den Beisitzern gab es einige Veränderungen.
Nach 22 Jahren stand der Tischlermeister Sven Schlegel nicht mehr zur Verfügung. Ihm folgten jetzt der Heringer Chris Schröder (21 J.) und das Urbacher Mitglied Marcus Bossog (24 J.).
Somit findet auch auf Ebene der CDU Basis ein Generationswechsel statt.
Als Gast hatten sich die Mitglieder den neuen Kreisgeschäftsführer Stefan Nüßle eingeladen, der auch die Versammlung leitete.
Sowohl in dem Bericht des Stadtverbandsvorsitzenden Maik Schröter als auch im Bericht des Fraktionsvorsitzenden der CDU im Stadtrat, Torsten Kauschke, spielte die Finanzausstattung der Kommunen im Freistaat eine große Rolle.
Die Mitglieder der Partei sprachen sich einstimmig dafür aus, die Landes- aber auch die Bundesregierung aufzufordern, den kommunalen Finanzausgleich neu zu ordnen.
Schröter sagte dazu: "Bei allem Sparwillen muss klar zu erkennen sein, dass die kommunale Basis die Grundlage für das gemeinschaftliche Miteinander in der Gesellschaft ist. Dazu bedarf es einer auskömmlichen finanziellen Ausstattung!"
Diskutiert wurde auch die Notwendigkeit wieder mehr weibliche Mitglieder für die Mitarbeit in der Partei zu gewinnen. Gerade die Frauen sind es, die mit einem vernünftigen sozialen Gefühl in der Politik gebraucht werden.
Auch künftig möchten sich die Mitglieder der CDU aktiv in die Politik einbringen und ihre Ideen den gewählten Ratsmitgliedern direkt mit auf den Weg geben.
Eine entscheidende Rolle spielte in der Debatte die Nachhaltigkeit aller kommunalpolitischen Entscheidungen.
Bei jeder Entscheidung für Neuinvestitionen müsse eine Folgekostenabschätzung zwingender Bestandteil der Beschlussgrundlage sein.
Nur so kann vermieden werden, dass die nachfolgenden Generationen Lasten zu tragen haben, die nicht mehr finanzierbar sind.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Herbstwanderung mit Nachwirkung


Der Herbst zeigte sich – für alle sicht- und erlebbar – in diesen Tagen von seiner schönsten Seite. Und dürfte manchen Zeitgenossen angeregt oder gar veranlasst haben, die Natur zu erwandern oder sonst zu erleben.

Ich bin ein solcher Zeitgenosse, der sich in der Natur wohl fühlt und sie in der ihm möglichen Maße konsumiert, wenn immer ihm das möglich ist. Also wandere ich. Man muss davon kein Aufhebens machen und es ist auch meine ganz persönliche Angelegenheit, die ich nur deshalb hier festhalte, um mich vielleicht einmal daran zu erinnern.

Mein Aktionsradius ist ja seit einem Jahr meiner Gehbehinderung wegen sehr gering geworden, aber Laufen ist jedenfalls erträglicher als irgendwo zu stehen. Und wenn es auch nur an einer Tramhaltestelle ist. Nur jetzt und angesichts des schönen Wetters wurde ich angeregt, mein Gehvermögen wieder einmal einem Test zu unterziehen. Und mich dafür zwar nicht zu dopen, aber doch vorzubauen, damit ich nicht gleich „das Handtuch schmeißen muss“.

Und nun habe ich Gelegenheit, darüber nachzudenken, ob es sinnvoll ist, normale Reaktionen künstlich (mit Medikamenten) unterdrücken zu wollen, um seine Leistungsfähigkeit zu erzwingen oder wenigstens Schmerzen zu unterdrücken.

Es war auf diese Art zunächst eine schöne und genussvolle Tour bei aufgehender Sonne am Schullandheim Harzrigi vorbei den oberen Waldrand von Harzrigi zu erreichen und diesen dann in westlicher Richtung zu folgen, um schließlich die Antiquareiche zu erreichen. Eine Genußwanderung angesichts des bunten Laubes der Bäume und der grandiosen Aussicht nach Westen zur Eichsfelder Pforte und nach Süden, nach Nordhausen und dahinter zu den Hügel- und Bergregionen. Und das, ohne jemanden zu begegnen. Übrigens: Zu den Bänken an der Antiqureiche ist inzwischen ein Tisch dazugekommen. Dank auch dem Nordhäuser Umweltamt

Was also zunächst Genuss war, wurde zunehmend anstrengender und schließlich zur Tortur, bei der ich froh war, schließlich wieder meine Wohnung ohne fremde Hilfe erreicht zu haben. Und seitdem sitze ich hier und versuche mit meinen Mitteln, Konsolidierung zu finden. Morgen werde ich im Klinikum Hilfe erbitten. Dabei bleibt immerhin die Erinnerung , die Natur in ihren schönsten Farben erlebt zu haben. Und irgendwie versöhnt das.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Wie kam es nur zu diesem Programmablauf?


Mich beschäftigt nach wie vor der Verlauf des 7. Nordhäuser Energieforums, das am Dienstag im Audimax der Fachhochschule stattfand. Ich hatte über diese Veranstaltung berichtet ohne bis dahin Kenntnis genommen zu haben von den zuvor schon in der nnz erschienenen Abhandlungen der Bürgerinitiative „Stoppt Biogas Nordhausen“, eines Kommentars des nnz-Herausgebers („Unterste Lade“) und zahlreicher Leserkommentare dazu. Und nun frage ich mich, unter welchen (Begleit-)Umständen es überhaupt zu diesem Energieforum kam?
Und diese Frage beschäftigt mich deshalb, weil in fast allen diesen gerade erwähnten Verlautbarungen diesem Videochat (nnz) mit dem Dialog eines Kindes mit seiner Oma so große Bedeutung beigemessen wird. Iin meinem Bericht hatte ich diesem Vorgang als volkstümlich und emotional nur geringe Bedeutung beigemessen und mich lediglich gewundert, dass er unter den Impulsreferaten aufgeführt wurde. (Als ich merkte, was da geboten wurde stellte ich - für jeden sichtbar - mein Aufnahmegerät ab.) Wie volkstümlich dieser Vortrag war, fand ich in den Leserkommentaren als Reaktion auf den nnz-Kommentar „Unterste Lade“ bestätigt. Und nun also meine Frage, warum dieser Vortrag so besonders herausgestellt wurde?
In der Ankündigung zu diesem Forum war zu lesen, dass Veranstalter die Thüringer Verbraucherzentrale, Stadt und Landkreis Nordhausen und die Fachhochschule Nordhausen war. Und die hatten dann doch wohl in der Vorbereitung dieses Forums die einzelnen Vorträge nach Inhalt und Niveau geprüft und für gut befunden? Und diesen Vortrag sogar unter die Impulsreferate eingereiht? Wenn in dem nnz-Kommentar dieser Vortrag als „unterste Schublade“ und als nahe der Demagogie bezeichnet wird, gebührt doch wohl die Kritik in erster Linie den Organisatoren, die ihn ins Programm aufnahmen? Würde ich zu Spekulationen neigen (wie solche ja in den anonymen Leserkommentaren so forsch gemacht werden) könnte ich vermuten, dass hier sowohl von den Organisatoren wie vom Sachkommentator bewusst gehandelt wurde, um Reaktionen auszulösen und die allgemeine Stimmung zu testen. Für mich war es lediglich ein Vorgang, der zumindest keine Bereicherung des Sachgehalts und des Niveaus dieses Energieforums war.
Und schließlich noch eine letzte Bemerkung: ich kann zwar verstehen, dass es die Bürgerinitiative „Stoppt Biogas Nordhausen“ fertig brachte, in dieses Energieforum die Standortfrage unter ihrem speziellen Interessenaspekt einzubringen. Dass dann in diesem Forum auch gleich die grundsätzliche Sinnhaftigkeit von Biomethangasanlagen am Beispiel Nordhausen in Zweifel gezogen werden konnte, kann ich umso weniger verstehen.

Dienstag, 16. Oktober 2012

Schavan und das Gewissen


Es ist schon erstaunlich, finde ich, was man derzeit um Bildungsministerin Annette Schavan aufführt in Kreisen, denen man ein Urteil zugestehen kann. Und mehr noch in der Reaktion mancher Bürger, die die Gelegenheit nutzen, um in Kommentaren auf Zeitungsberichte ihre Meinung äußern. Überwiegend hämisch und anonym natürlich, damit man im Falle der Zweckmäßigkeit so tun kann, als wäre nie etwas gewesen.

Ich weiß (natürlich) nicht, ob an den Unterstellungen, sie habe sich vor 32 Jahren des Plagiats schuldig gemacht, etwas wahres dran ist – offenbar sind sich da ja auch die Wissenschaftler nicht einig, für mich hat sie aber in den Jahren als CDU-Vordere und schließlich auch als Bildungsministerin bewiesen, dass sie eine fähige Politikerin und ausgezeichnete Fachministerin ist. Und das ist für mich Grund genug, ihr meinen Respekt und mein Vertrauen auszudrücken (auch wenn sie davon nichts hat).

Ich weiß nicht – und will auch nicht wissen – was jenen und jene bewogen hat, die in den vergangenen Jahren die Dissertationen von Politikern auf Plagiate hin durchforsteten (und dafür viel Zeit aufwenden mussten), und ich weiß ebenso wenig über die Motive, die jene bewogen, aus den Arbeiten anderer Leute abzuschreiben, ohne die Quellen zu benennen.
Demgegenüber aber sind mir alle durch ihre Ämter und ihre Parteiarbeit bekannt aus Berichten und teilweise auch durch Ansprachen und Gesprächen – sogar die Tochter des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten – und in keinem einzigen Fall hatte ich den Eindruck, sie hätten sich durch ihre inkriminierten Arbeiten ihre Ämter und Würden erschlichen.

Ich habe das im vergangenem Jahr schon im Zusammenhang mit dem Ex-Verteidigungsminister von Guttenberg geschrieben und gemeint, dass mir der Titel eines Menschen allein wenig Respekt abnötigt (zumal mir der österreichische Hang nahe liegt, auch zu jemanden noch Doktor zu sagen, der im Grunde rein gar nichts ist). Dass für mich dagegen die Persönlichkeit zählt, mit der ich es zu tun habe. Und habe mir damit einige Kritik eingehandelt.

Im Falle der Bildungsministerin jedenfalls finde ich die Verhaltensweise der Presse bezeichnend, die jede auch noch so anonyme Mitteilung aufgriff, um gegen Annette Schavan zu argumentieren (z.B. Spiegel online am 10.Okt.: (Auszug) „Der anonyme Plagiatsjäger "Robert Schmidt" hat die Doktorarbeit von Annette Schavan durchsucht und jetzt sein privates Urteil gefällt. . . .Bleibt die Frage: Warum prüft die Uni immer noch?“ (Ende des Auszugs) Sachlichkeit kann ich darin nicht erkennen. Andere Zeitung argumentierten übrigens ähnlich. Und erst jetzt, nachdem anerkannte Wissenschaftler Schavan in Schutz nehmen, ändert sich ihr Tenor. Wobei auch bei ihnen auffällt, dass sie sich erst jetzt zu Wort melden, nachdem die Bundeskanzlerin Annette Schavan ihr vollstes Vertrauen ausdrückte.

Bleibt mir noch zu bemerken, dass ich der Ministerin allein ihr Bemerken „Schämen Sie sich“ damals gegenüber von Guttenberg verüble. Und darin Selbstgerechtigkeit als Charaktermanko sehe. Sie dürfte es inzwischen bereut haben.

Montag, 15. Oktober 2012

„Don Quichotte“ macht mir meine Grenzen bewusst

 Was tut man als Journalist angesichts eine Ballett-Aufführung, die man als begeisternd empfindet, für deren Beschreibung aber einfach die Worte fehlen? Ich denke, man schweigt am besten und lässt das Geschehen auf der Bühne auf sich wirken. Und genau das tat ich am Freitag und war gespannt auf die Experten-Rezension.

Und die kam gleich von zwei Rezensentinnen (Julia Stadter und Frauka Adrians), die in ihrer Einschätzung im wesentlichen übereinstimmen. Und Choreographie, Darsteller, Musik und Ablauf in einer Weise beschreiben, die mir einfach nicht gegeben ist. Und mir wieder einmal bewusst werden lassen, dass man Gefühle haben und erleben kann, ohne sie in entsprechender Weise mit Worten ausdrücken zu können. Das beschämt mich nicht , sondern lässt mich meine nüchterne Überlegung und Schreibe bewusst werden. Denen es vielleicht den genannten Rezensentinnen vergleichsweise mangelt. Also freue ich mich, dass ich ihnen insgesamt beipflichten kann, ohne auch nur den Versuch zu machen, eigene Akzente hinzuzufügen. Die es zwar gibt, die ich aber angesichts des beschriebenen Gesamtbildes und -eindrucks für bedeutungslos halte. Und wünschen kann, dass dies öfter mal der Fall ist. Was ich am Freitag im Theater Nordhausen erlebte und empfand, war jedenfalls faszinierend.
Foto: Tilman Graner

Sonntag, 14. Oktober 2012

Die Zeichen mehren sich . . .


die mir bewusst werden lassen, wie entbehrlich man doch in der Welt ist. Das klingt nach Bitternis, die es aber nicht sein soll. Dagegen empfinde ich eine Art Ironie oder gar Zynismus, dass diese Zeichen von einer Seite kommen, von der ich es eigentlich nicht erwartete. Ich will das hier nicht weiter ausführen um mich nicht selber zu verdächtigen, in Selbstmitleid verfallen zu wollen. Zumal es ja noch Betätigungsfelder gibt, die mir die Möglichkeit geben, Profil zu zeigen. Ein von mir sehr geschätzter Kollege empfahl mir, nicht mehr alles machen zu wollen. Das tue ich doch eigentlich schon lange nicht mehr. (Wenn diese Empfehlung auch in eine andere Richtung gemeint ist.) Ich nehme sie aber als Gelegenheit, die gemeinte Richtung in meinem Sinne zu ändern. Damit soll es hier sein Bewenden haben. Es reicht, wenn ich selber weiß, was gemeint ist.

Am Freitag fand im Audimax der Fachhochschule eine Graduiertenfeier statt, während der sowohl Bachelor- wie Masterabsolventen der verschiedenen Studiengänge ihre Zeugnisse erhielten und verabschiedet wurden. Ich war der Einladung gefolgt und nahm daran teil, um zu berichten, wie das angeregt worden war. Auch diese Veranstaltung nahm einen Verlauf, der mich bewusst werden ließ, dass meine Verfassung nicht mehr reicht, um mit anderen in Bezug auf körperliche Flexibilität mithalten zu können. Auch wenn, oder gerade weil sich diese anderen darauf beschränken (müssen), den Verlauf bildlich festzuhalten. Das reicht allerdings, um mein eigenes Sichtfeld empfindlich zu beeinträchtigen.

Ich beschränke mich deshalb hier auf Auszüge der Festansprache des Präsidenten der Fachhochschule, Prof. Dr. Jörg Wagner, die er nach dem musikalischen Auftakt hielt. Und die er mit einem Zitat von Antoine de Exupèry begann: „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen“. Um dann den Absolventen zu bestätigen, dass sie in ihrer Studienzeit solides und umfassendes Wissen, jeweils in ihrem Studienfach, vermittelt bekamen. Und ihnen damit der Weg ins Berufsleben offen steht. Wobei die bisherige Erfahrung zeige, dass etwa die Hälfte der Absolventen in einem Umkreis von 50km um die Fachhochschule bleibt, während die andere Hälfte anderswo in Deutschland oder weltweit eine berufliche Karriere beginnt. Wobei der Hochschulpräsident die zunehmende Internationalität sowohl deutscher Wirtschaftsräume als auch die der anderen Länder hervorhob, die sich gut ausgebildeten Fachkräften erschließt. „Aber“, so der Präsident, „eines kann ich Ihnen jetzt schon sagen: Sie sind von uns zwar gut ausgebildet worden, aber dieses Wissen reicht nicht für den gesamten Berufsweg. Sie werden öfter in die Verlegenheit kommen, sich weiterbilden zu müssen...Das, was Sie heute gelernt haben, ist der Stand der Dinge, natürlich auch mit einigen Zukunftsperspektiven, aber wir wissen nicht, wohin die Entwicklung führt, wo die Gesellschaft in zehn Jahren stehen wird. Es wird Veränderungen geben und Sie sind selber ein wesentlicher Bestandteil der Gesellschaft und Sie haben die Möglichkeit, diese Veränderungsprozesse mit anzustoßen, zu gestalten und zu moderieren...“ Prof. Wagner zitierte dann Seneca, der einmal gesagt habe: „Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“ Und animierte damit die zuhörenden Absolventen, auch mal ein Wagnis und ein Risiko einzugehen... auch ideell.“

Damit soll es hier sein Bewenden haben. Der Hochschulpräsident erläuterte dann zwar noch dem Dogmatismus in seiner Denk- und Verhaltensform und -weise, auf die ich aber aus sensiblen Gründen nicht mehr eingehe. Die Rede des Professors war außerordentlich ausführlich, überaus anschaulich und bedenkenswert. Für die Graduierten aber auch in gewisser Weise für mich.

Ich weiß zunächst einmal nichts mit seiner Feststellung anzufangen,„Sie werden öfter in die Verlegenheit kommen, sich weiterbilden zu müssen.“ Warum „Verlegenheit“? Weiterbildung ist heutzutage eine elementare Notwendigkeit, die sich nicht aus einer Verlegenheit heraus ergibt, sondern eben aus dem systematischen Bestreben, mit der beruflichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Schritt zu halten.

Zum anderen erinnerte ich mich während der Rede des Präsidenten an einen kürzlich gelesenen Artikel in einer Zeitung, in der es hieß: Viele Angsthasen, wenig Unternehmergeister. Deutschlands Studenten eint ein gemeinsames Ziel: die Festanstellung. Eine Unternehmensgründung wagen die wenigsten. Es wurde beklagt, dass Hochschulen interessiert sind, möglichst schnell dem Arbeitsmarkt zunächst einmal Bachelors zuzuführen. Unternehmensgeist aber wird dort kaum angeregt und entwickelt. Nun weiß ich zwar - auf die Fachhochschule Nordhausen bezogen - dass die Studienzeit für Bachelors durchweg von sechs auf sieben Semester verlängert wurde, aber Wagnisbereitschaft für Unternehmensgründungen scheint auch dort nicht vermittelt zu werden. Obwohl ja Prof. Wagner in seiner Rede von gewissen Wagnissen sprach, zu denen die Absolventen Mut haben sollten. Dass sich die aber auf Unternehmensgründungen beziehen könnten, kam dabei nicht zum Ausdruck. Und das ist eigentlich schade, wie ich meine.

Samstag, 13. Oktober 2012

Junger Klavier-Star im 2. Sinfoniekonzert

Preisträgerin des Franz-Liszt-Klavierwettbewerbs spielt Tschaikowskys Klavierkonzert mit dem Loh-Orchester

Als ein „faszinierendes junges Talent“ wird sie selbst weit jenseits der Grenzen ihrer russischen Heimat, in Kanada, bezeichnet. Und in Deutschland erhielt sie jüngst eine große Auszeichnung für ihr Talent: Im vergangenen Jahr gewann die 1991 in Moskau geborene Pianistin Marina Yakhlakova den 1. Preis beim 7. Internationalen FRANZ LISZT Klavierwettbewerb Weimar-Bayreuth und einen besonderen Preis für die beste Interpretation eines Liszt-Werkes.

Jetzt reist sie noch einmal nach Thüringen, diesmal nach Sondershausen und Nordhausen, um gemeinsam mit dem Loh-Orchester im 2. Sinfoniekonzert am 20. und 21. Oktober eines der populärsten Klavierkonzerte zu spielen. Eines Russen, natürlich. Peter Tschaikowskys 1. Klavierkonzert b-Moll mit seinem bekannten, pompösen Anfang und seinen eingängigen Melodien gehört zu den beliebtesten Klavierkonzerten überhaupt.

Marina Yakhlakova, bereits mehrfach Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe und seit 2008 Stipendiatin der Vladimir-Spivakov-Stiftung, studiert derzeit am Staatlichen Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium, der berühmten musikalischen Ausbildungsstätte in Russland, an der Tschaikowsky selbst seinerzeit eine Dozentur für Theorie und Harmonielehre innehatte.

Unter dem Motto „Russisch verzaubert“ stehen neben Tschaikowskys Klavierkonzert Werke weiterer russischer Komponisten auf dem Programm: Alexander Glasunows klangschöne Sinfonie Nr. 4 und Anatoli Ljadows impressionistische Orchesterminiatur „Der verzauberte See“. Die musikalische Leitung hat mit Peter Kuhn, dem Generalmusikdirektor der Bergischen Sinfoniker, ein weiterer Gast.

Das Konzert findet am 20. Oktober um 19.30 Uhr im Haus der Kunst Sondershausen und am 21. Oktober um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen statt. Vor beiden Konzerten bieten Peter Kuhn und Konzertdramaturgin Juliane Hirschmann jeweils um 18.45 Uhr eine Einführung im Foyer an.

Karten gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der Sondershausen-Information (Tel. 0 36 32/78 81 11) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Foto: Agentur

Freitag, 12. Oktober 2012

Gibt Mais Gas?

 Nordhausen (FHPN) Grundsatzdebatte zur Biogaserzeugung in Nordhausen am Dienstag um 18:00 Uhr im Audimax der Fachhochschule Nordhausen.

Das siebte Nordhäuser Energieforum widmet sich am kommenden Dienstag einem aktuellen kommunalpolitischen Streitthema. Ob und wo soll auf dem Nordhäuser Stadtgebiet eine Biomethananlage zur Energiegewinnung errichtet werden. Die Pläne zur Errichtung einer solchen Anlage durch die Energieversorgung Nordhausen GmbH liegen vor. Die Betreiber erhoffen sich hiervon einen wichtigen Schritt hin zu einer dezentralen Energieversorgung im Rahmen der deutschlandweit propagierten Energiewende. Doch hiergegen regt sich Widerstand, gerade von Anwohnern im Umfeld möglicher Standorte. Inzwischen hat sich eine Bürgerinitiative „Stoppt Biogas Nordhausen“ gegründet, die die Notwendigkeit einer solchen Anlage in Frage stellt und dazu mit ethischen Grundsatzfragen und den Ergebnissen der Studie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina „Bioenergie: Möglichkeiten und Grenzen“ argumentiert.
Die Veranstalter des Nordhäuser Energieforums, neben der Thüringer Verbraucherschutzzentrale, Stadt und Landkreis Nordhausen auch die Fachhochschule Nordhausen, bieten nun ein Podium für  einen sachlichen Gedankenaustausch. In vier Impulsreferaten wird die Thematik aus Experten- und Bürgersicht beleuchtet. Natürlich erhält auch ein Vertreter der Bürgerinitiative die Gelegenheit, deren Standpunkt gegen eine solche Anlage darzulegen. An der anschließenden Diskussion sind auch Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich zu beteiligen. Moderiert wird die Veranstaltung von dem Fernsehjournalisten Daniel Baumbach. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich in das Audimax der Fachhochschule Nordhausen eingeladen. Beginn ist um 18:00 Uhr. Die Veranstaltung ist kostenfrei.