Nordhausen (FHPN) Von Abfallverwertung spricht keiner mehr. Sekundärrohstoffaufbereitung nennen Fachleute die Gewinnung von Rohstoffen und Energie aus dem was die Konsumgesellschaft wegschmeißt. Wissenschaftler der verschiedensten Professionen befassen sich mit dieser zunehmend wichtigen Thematik. Hierzu trafen sich in den vergangenen Tagen 57 Teilnehmer des 5. Nordhäuser Sekundärrohstoff- Workshop und zeigten mit Ihrem Kommen, dass Sie Interesse an den speziellen Fragestellungen aus Forschung und Laborpraxis im Bereich der Sekundärrohstoffaufbereitung haben. Hierzu wurden viele Wissenschaftspartner aus ganz Deutschland und dem angrenzendem Ausland im AUGUST-KRAMER-INSTITUT der Fachhochschule Nordhausen begrüßt.
Der vom Studiengang Umwelt- und Recyclingtechnik organisierte mehrtägige Workshop“ wurde mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen der Montanuniversität Leoben (Österreich) und der Fachhochschule Nordhausen eröffnet. Von der neuen Partnerhochschule kam dann auch der erste wissenschaftliche Impuls der Tagung "Elektroscheidung in der Sekundärstoffaufbereitung" lautete das Thema des Fachvortrages.
Prof. Dr.-Ing. Karl J. Thomé-Kozmiensky skizzierte mit seinen Ausführungen zur „Optimierung von Abfallverbrennungsanlagen – Recyclinganlage und Schadstoffsenke“ den Stellenwert dieser Anlagen.
Ein großer Themenblock wurde der Analyse von Sekundärbrennstoffen gewidmet. Diskutiert wurden etwa die instrumentellen Möglichkeiten des Röntgenfluoriszenzanalysators sowie Untersuchungen von Abhängigkeiten ausgewählter Elemente bei der Sekundärbrennstoff-Analytik. Des Weiteren wurden massenspektrometrische Untersuchungen des Freisetzungsverhaltens anorganischer Spurstoffe bei der Verbrennung bzw. Vergasung fester Brennstoffe vorgestellt. Ein anderer Beitrag befasste sich speziell mit der Metallanalytik im Umweltbereich und der entsprechenden Rohstofferschließung. Diesen Themenblock beschließend wurde der aktuelle Stand der Arbeiten zur Normierung der Pressbohr- sowie der Pressmethode präsentiert, eine Verfahrens- und Analysetechnik, die maßgeblich an der FH Nordhausen entwickelt wurde.
Der letzte Vortragsblock widmete sich den neuesten verfahrenstechnischen Entwicklungen zum Stoffrecycling, wie etwa die Wertstoffausbeute in Recyclingprozessen effektiv gestaltet werden kann. Aus dem Bereich der Papiersortierung wurden Anlagenkonzepte vorgestellt. Vorträge zu aktuellen Forschungsarbeiten im Rahmen des Verbundvorhabens der FH Nordhausen und dem Altenburger Maschinenbauunternehmen „Schulz und Berger Luft- und Verfahrenstechnik GmbH“ rundeten den Workshop ab.
Prof. Dr.-Ing. Sylvia Schade-Dannewitzs Resümee viel entsprechend positiv aus: "Mit dieser Veranstaltungsreihe hat sich die Fachhochschule Nordhausen in der Fachwelt einen Namen gemacht. Diese Tradition soll fortgesetzt werden."
Bild:
Prof. Dr.-Ing. Sylvia Schade-Dannewitz und Hochschulpräsident Prof. Dr. Jörg Wagner (Mitte) im Kreise der Wertstoffexperten
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