Der Gottlieb Duttweiler Preis 2013 geht an den Wirtschaftsprofessor Ernst Fehr. Der an der Universität Zürich lehrende Vorarlberger wird geehrt für seine bahnbrechende Forschung zur Rolle von Fairness in Märkten, Organisationen und bei individuellen Entscheidungen. Die Verleihung findet am 9. April 2013 statt, die Laudatio hält der Verhaltensökonom Dan Ariely.Ernst Fehr untersucht seit rund zwei Jahrzehnten akribisch und an der vordersten Forschungsfront das Sozialverhalten und die wirtschaftlichen Präferenzen der Menschen. Dabei hat er das alte Erklärungsschema des Menschen als «Homo Oeconomicus» revidiert. Gestützt auf eine Vielzahl von Experimenten, konnte Fehr über die Kulturgrenzen hinweg die «Fairnesspräferenz» der Menschen dokumentieren: Wie oft wir nicht vom Egoismus, sondern vom Wunsch nach Gerechtigkeit getrieben sind.
Als einer der weltweit einflussreichsten Wirtschaftswissenschafter leistete Ernst Fehr einen entscheidenden Beitrag zur «psychologischen Wende in der Ökonomik». Dank seinem transdisziplinären Forschungsansatz ist ihm der Brückenschlag von der Ökonomie zu Psychologie, Biologie und Neurowissenschaften gelungen. Die Untersuchungsgebiete des vielfach ausgezeichneten Forschers reichen von den Grenzen der Selbstregulierungsfähigkeit von Wettbewerbsmärkten über die Rolle des Neuropeptides Oxytocin bei der Vertrauensbildung bis zur Frage, wie sich Mädchenbeschneidungen verhindern lassen.Der politisch unabhängige Gottlieb Duttweiler Preis wird in unregelmässigen Abständen an Personen verliehen, die sich mit hervorragenden Leistungen für die Allgemeinheit verdient gemacht haben. Zu den früheren Preisträgern gehören der Wikipedia-Gründer Jimmy Wales, alt UNO-Generalsekretär und Friedensnobelpreisträger Kofi A. Annan oder der tschechoslowakische Präsident Václav Havel.Mit Ernst Fehr wird eine weitere Persönlichkeit geehrt, die ihr Schaffen in den Dienst einer besseren Welt stellt. Die Übergabe der mit 100'000 Franken dotierten Auszeichnung findet am 9. April 2013 im Gottlieb Duttweiler Institut in Rüschlikon/Zürich vor geladenen Gästen statt. Professor Dan Ariely, Dozent für Verhaltensökonomik an der Duke University, wird seinen Forschungskollegen würdigen. Die Feier bildet den Höhepunkt im Jubiläumsjahr des 1963 eröffneten GDI.
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