Donnerstag, 18. Oktober 2012

Wie kam es nur zu diesem Programmablauf?


Mich beschäftigt nach wie vor der Verlauf des 7. Nordhäuser Energieforums, das am Dienstag im Audimax der Fachhochschule stattfand. Ich hatte über diese Veranstaltung berichtet ohne bis dahin Kenntnis genommen zu haben von den zuvor schon in der nnz erschienenen Abhandlungen der Bürgerinitiative „Stoppt Biogas Nordhausen“, eines Kommentars des nnz-Herausgebers („Unterste Lade“) und zahlreicher Leserkommentare dazu. Und nun frage ich mich, unter welchen (Begleit-)Umständen es überhaupt zu diesem Energieforum kam?
Und diese Frage beschäftigt mich deshalb, weil in fast allen diesen gerade erwähnten Verlautbarungen diesem Videochat (nnz) mit dem Dialog eines Kindes mit seiner Oma so große Bedeutung beigemessen wird. Iin meinem Bericht hatte ich diesem Vorgang als volkstümlich und emotional nur geringe Bedeutung beigemessen und mich lediglich gewundert, dass er unter den Impulsreferaten aufgeführt wurde. (Als ich merkte, was da geboten wurde stellte ich - für jeden sichtbar - mein Aufnahmegerät ab.) Wie volkstümlich dieser Vortrag war, fand ich in den Leserkommentaren als Reaktion auf den nnz-Kommentar „Unterste Lade“ bestätigt. Und nun also meine Frage, warum dieser Vortrag so besonders herausgestellt wurde?
In der Ankündigung zu diesem Forum war zu lesen, dass Veranstalter die Thüringer Verbraucherzentrale, Stadt und Landkreis Nordhausen und die Fachhochschule Nordhausen war. Und die hatten dann doch wohl in der Vorbereitung dieses Forums die einzelnen Vorträge nach Inhalt und Niveau geprüft und für gut befunden? Und diesen Vortrag sogar unter die Impulsreferate eingereiht? Wenn in dem nnz-Kommentar dieser Vortrag als „unterste Schublade“ und als nahe der Demagogie bezeichnet wird, gebührt doch wohl die Kritik in erster Linie den Organisatoren, die ihn ins Programm aufnahmen? Würde ich zu Spekulationen neigen (wie solche ja in den anonymen Leserkommentaren so forsch gemacht werden) könnte ich vermuten, dass hier sowohl von den Organisatoren wie vom Sachkommentator bewusst gehandelt wurde, um Reaktionen auszulösen und die allgemeine Stimmung zu testen. Für mich war es lediglich ein Vorgang, der zumindest keine Bereicherung des Sachgehalts und des Niveaus dieses Energieforums war.
Und schließlich noch eine letzte Bemerkung: ich kann zwar verstehen, dass es die Bürgerinitiative „Stoppt Biogas Nordhausen“ fertig brachte, in dieses Energieforum die Standortfrage unter ihrem speziellen Interessenaspekt einzubringen. Dass dann in diesem Forum auch gleich die grundsätzliche Sinnhaftigkeit von Biomethangasanlagen am Beispiel Nordhausen in Zweifel gezogen werden konnte, kann ich umso weniger verstehen.

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