Montag, 29. Oktober 2012

Schiff ins Schlingern gekommen?

Eine etwas phantasievolle Vorstellung stellte sich bei mir ein, angesichts der jüngsten Berichte zur Piratenpartei. Ich will sie hier immerhin für mich festhalten.

Das Logo der Piratenpartei zeigt ein Schiff mit geblähtem Segel, offenbar vor gutem Wind.
Nun hat man von der Besatzung eines echten Piratenschiffes aus vielen Geschichten und Erzählungen immerhin die Vorstellung, es habe sich dabei um eine kleinere oder größere Anzahl versierter Abenteurer gehandelt, die sich untereinander verstanden. Und straff geführt wurden. Und mit Schiff und Segel umzugehen verstanden. Ob sich die Mitglieder der nunmehrigen Piratenpartei in Deutschland in einer solchen Position sahen, weiß ich nicht, wie ich mich ja auch nach deren Gründung in 2006 wenig um ihr politisches Programm und Engagement gekümmert habe. Weil mir eben die Assoziation zu klassischen Piraten zu phantastisch schien.

Offenbar sahen aber viele Bürger nach der Bildung einer Partei unter diesem Namen eine Gemeinschaft von Leuten, die sich anschickten, das bestehende System politischer Parteien und deren Politik aufzubrechen oder doch aufzumischen. Und bezeugten ihr Sympathie. Im vergangenem Jahr erreichte sie in Berlin bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus erstaunliche 8,9% und schien alle Voraussetzungen schaffen zu können, um im kommenden Jahr in den Bundestag einzuziehen. Derzeit soll ihre Mitgliederzahl gut 30 000 betragen.

Inzwischen aber haben sich ihre Chancen beträchtlich verringert und es scheint – um bei dem Vergleich zu echten Piraten früherer Zeiten zu bleiben – als hätten sie sich selbst den Wind aus dem Segel genommen. Jedenfalls scheint ihr Schiff ins Schlingern gekommen zu sein und in der öffentlichen Wahrnehmung scheinen sie schon wieder viele Sympathien verloren zu haben. Die Leute gehen damit offenbar sehr leichtfertig damit um. Für mich überhaupt erst mal ein Anreiz, mich näher mit der Piratenpartei und deren Konzept zu befassen (falls sie überhaupt ein solches haben). Irgendwie erinnere ich mich an die Blumenkinder der sechziger Jahre in der alten Bundesrepublik, die ja auch erst aus ihren reichlich wirren Vorstellungen zu sich selber finden mussten, um sich um ein politisches Konzept zu kümmern.. Was blieb, tendierte zu den Grünen. Ich will mich mal zur aktuellen Lage kundig machen.

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