Mittwoch, 24. Oktober 2012

Fachhochschule Nordhausen: Gut für Nordthüringen?


Erstmalig wurde am Beispiel der Fachhochschule Nordhausen dezidiert ermittelt, welche wirtschaftlichen Impulse eine Hochschule für die Region generiert, hieß es in der Ankündigung einer Studie, die den Titel trägt „Die ökonomische Bedeutung der Fachhochschule für die Region Nordthüringen“ und am Montag im Rahmen einer Veranstaltung im Audimax der Fachhochschule vorgestellt wurde. Ich war Teilnehmer dieser Veranstaltung und berichtete darüber. Und nun überlege ich, welche Bedeutung diese Studie für die gesamte Region Nordthüringen nun wirklich hat!?

In meinem Eintrag – und ich beziehe mich hier nur auf diesen – hatte ich geäußert, dass doch Nordthüringen aus vier Landkreisen besteht, die Studie aber keine Auskunft darüber gibt, welche Bedeutung sie denn zum Beispiel für Artern, Mühlhausen oder Bad Heiligenstadt hat. Der MDR hatte zu dieser Studie mit Text und Video berichtet und dazu den für ihre Erstellung verantwortlichen Prof. Dr. Jörg Arnsmeyer interviewt.

In dieser Berichterstattung des MDR kommt nun der Begriff Nordthüringen im direktem Zusammenhang mit wirtschaftlichen Effekten in dieser Studie überhaupt nicht vor, sie vermittelt die wohl richtige Vorstellung, dass sich die ökonomische Bedeutung der Fachhochschule im wesentlichen auf den Landkreis und vor allem die Stadt Nordhausen bezieht. Aber auch darauf begrenzt. Und wie inzwischen aus Mühlhausen und Bad Heligenstadt intern zu hören war, registriert man dort so gut wie nichts von positiven wirtschaftlichen Effekten der Nordhäuser Fachhochschule. Und schon gar keine Unternehmensgründungen.

Das wird in der Studie auch nicht behauptet. Tatsächlich heißt es im Textbeitrag des MDR auch (Auszug): „Die Fachhochschule Nordhausen ist für die Stadt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Eine Studie der Fachhochschule ergab, dass Studenten und Lehrkräfte der Stadt eine zusätzliche Nachfrage in Höhe von 20 Millionen Euro pro Jahr bringen. Allein die Immobilienbranche erziele jährlich rund zweieinhalb Millionen Euro Mieteinnahmen, sagte der Betreuer der Studie, der Wirtschaftsprofessor Jörg Arnsmeyer.. . .“ (Ende des Auszugs). Viel bleibt ja dann darüber hinaus auch nicht für die anderen Landkreise. Warum dann also „Region Nordthüriingen“. Die Studie wurde ja auch nur der Landrätin des Kreises Nordhausen (neben der nnz zum Download) übergeben. Und das sicher nicht nur deshalb, weil Vertreter aus den anderen Landkreisen Nordthüringens an der Veranstaltung nicht teilnahmen, wie ich in meinen Beitrag feststellte. Das muss Gründe haben. Ich vermeide es, darüber zu spekulieren, aber interessant wäre schon, die offizielle Meinung der kommunalen und wirtschaftlichen Vertreter aus diesen Landkreisen zu erfahren

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