Freitag, 8. Juni 2012

CDU gegen weitere 380 kV-Leitungen über den Thüringer WaldTatsächlichen Bedarf seriös ermitteln und Alternativen prüfen

„Mit dem Bau der 380 kV-Leitung Halle-Schweinfurt ist das gerade noch akzeptable Maß in der Region erreicht.“ Das hat der energiepolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Henry Worm, heute in Erfurt zu Plänen gesagt, weitere Hochspannungsleitungen über den Thüringer Wald zu ziehen. Zugleich forderte er eine seriöse Bedarfsermittlung und verwies auf schonendere technologische Alternativen wie Hochtemperaturseile und Gleichstrom-Erdkabel.

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„Die vom Bund beschlossene Energiewende muss auch beim Netzausbau mit dem notwendigen Augenmaß umgesetzt werden. Schutzgüter wie Fauna und Flora und das Landschaftsbild dürfen bei der Abwägung nicht permanent ins Hintertreffen geraten. Das wird ihrer Bedeutung für unsere Natur- und Kulturlandschaften nicht gerecht. Weitere Großprojekte neben der 380 kV-Leitung sind schlichtweg nicht verkraftbar“, sagte Worm. Für eine seriöse Prognose des tatsächlichen Durchleitungsbedarfs müssen nach seinen Worten die Energiekonzepte der Bundesländer aufeinander abgestimmt, aber auch dezentrale Strukturen für die Energieerzeugung berücksichtigt und wirksamere Speichertechnologien entwickelt werden.

Worm wies ferner darauf hin, dass die 50Hertz Transmission GmbH, die für die Übertragungsnetze in Nord- und Ostdeutschland zuständig ist, in ihrem Zuständigkeitsbereich bereits Gleichstromleitungen plant. Mit ihnen ist außerdem eine vergleichsweise unproblematische Erdverkabelung möglich. „Diese Verfahren können und müssen in sensiblen Landschaften wie Südwestthüringen eingesetzt werden. Auch durch Hochtemperaturseile lässt sich mehr Strom transportieren und die Zahl der erforderlichen Leitungen minimieren“, sagte der Energieexperte abschließend.

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