Nordhausen (psv)
Die Stadt Nordhausen und
die Wohnungsunternehmen Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH
Nordhausen (SWG) und Wohnungsbaugenossenschaft eG Südharz (WBG) wollen
den Stadtteil Nordhausen-Nord zukunftsfest machen
und nachhaltig umbauen. Ein Themenfeld ist dabei der energetische
Stadtumbau, der nun in Nordhausen-Nord erprobt werden soll. Grundlage
sind das Integrierte Stadtentwicklungskonzept 2030 (ISEK) und das
Integrierte Klimaschutzkonzept 2050 (IKSK). Für Nordhausen-Nord
wird erheblicher Handlungsbedarf gesehen, gleichzeitig aber auch
langfristig sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten. Für das Quartier Nord
wird ein hoher Wärmeverbrauch in den Wohngebäuden konstatiert und ein
Einsparpotenzial von mehr als 40% geschätzt. Dieses
Potenzial soll nun gehoben werden. Der Startschuss zur Erarbeitung der
Rahmenplanung ist jetzt erfolgt mit einem Auftaktworkshop im „Nordhaus“.
„Ein
wichtiges Element dieses Verfahrens ist die Kooperation und die
Offenheit“, sagte Bürgermeisterin Jutta Krauth. „Jeder Verfahrensschritt
wird
mit den Bewohner-Vertretern des Stadtteils getan und den Nordhäuser
Stadträten.“
Partner
hierbei ist die Internationale Bauausstellung Thüringen (IBA) mit dem
Ziel, Modellprojekte im Wohnquartier Nordhausen-Nord umzusetzen. Seit
2014 sind die Hochschule Nordhausen und die Stadt Nordhausen Kandidat
der IBA Thüringen. Im Rahmen der Qualifizierungsphase haben die drei
Partner in 2015 und 2016 an dem „Wettbewerb Zukunftsstadt“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung teilgenommen.
Beim
Thema Energie kommt ein wichtiger Projektpartner hinzu, die EVN. Sie
betreibt in Nord das Fernwärmenetz mit einem Blockheizkraftwerk. Um die
Auswirkungen von Sanierungsmaßnahmen auf das Fernwärmenetz abschätzen
zu können sowie das Ziel der größtmöglichen CO2-Einsparung zu
ermitteln, wurde im Dezember 2016 ein Büro mit der Erarbeitung einer
Energiebedarfs und -potenzialanalyse für Nord
beauftragt.
Einer
der folgenden Schritte ist der Rahmenplan für das Quartier Nord.
Hierfür sollen drei qualifizierte Büros der Disziplinen
Stadtplanung/Architektur
und Landschaftsarchitektur in einem konkurrierenden Verfahren Ideen für
Nord entwickeln. Konkret fiel die Wahl auf folgende Büros:
1.
DeZwarteHond. Rotterdam/Groningen/Köln) mit plandrei Landschaftsarchitektur (Erfurt);
2.
TOPOTEK 1 (Berlin) und
3.
Teleinternetcafe (Berlin) mit HWK LandschaftsArchitekten Knödler (Ratingen).
Alle
drei Büros bzw. Arbeitsgemeinschaften erhalten die gleiche
Aufgabenstellung. Für die Bearbeitung haben die Teilnehmer gut 2 Monate
Zeit. Zur
Halbzeit kommen alle Büros und das Gutachtergremium zusammen. Mit
Empfehlungen für die weitere Bearbeitung beginnt dann die zweite Hälfte
der Bearbeitungszeit. Von den im Juni eingereichten Entwürfen wird durch
das Gutachtergremium eine Vorzugsvariante gewählt.
Alle drei Entwürfe werden anschließend voraussichtlich ab dem 13. Juni
im „Nordhaus“ für 3 Wochen öffentlich ausgestellt. Allen interessierten
Bürgerinnen und Bürgern werden die Entwürfe in einem Bürgergespräch
vorgestellt. Dabei können auch Hinweise für die
Weiterbearbeitung zu einem Rahmenplan aufgenommen werden.
Das
beschriebene Verfahren ist im Rahmen der IBA-Kandidatur notwendig, um
verschiedene exzellente Lösungen für einen beispielgebenden nachhaltigen
Stadtumbau eines Plattenbauquartiers in Nordhausen zu finden. Es wird
Kosten in Höhe von rd. 95.000 € verursachen. Dafür sind Fördermittel aus
dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) in Aussicht
gestellt. Die IBA unterstützt die Stadt mit einer
ergänzenden Förderung, so dass der kommunale Mitleistungsanteil auf 10%
abgesenkt werden kann.
Anregungen
und Hinweise zur Quartiersentwicklung in Nord werden gerne im Amt für
Zukunftsfragen und Stadtentwicklung unter der Telefonnummer 696
308 oder der Mail-Adresse stadtkonzepte@nordhausen.de von Petra Diemer entgegengenommen.
Zum Bild: Blick in die Auftaktrunde im „Nordhausen“. Foto: P. Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen
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