Kommunales Unternehmen will den
Nordhäusern in zwei Quartieren den Zugang zur Elektromobilität
erleichtern. Aktionstage für Mai und Juni geplant.
Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft
(SWG) setzt auf Elektromobilität: Gemeinsam mit dem Nordhäuser
Start-up-Unternehmen Intrasol (Intelligent Traffic Solutions) hat das
kommunale Wohnungsunternehmen am Donnerstag zwei Elektrofahrzeuge BMW
i3 und zwei Schnellladestationen in der Schärfgasse und in der
Hundgasse in Nordhausen in Betrieb genommen. „Die Fahrzeuge können
ab sofort von allen Bewohnern in den beiden Quartieren gemietet
werden. Das Angebot richtet sich ausdrücklich an alle Anwohner,
nicht nur an unsere Mieter“, erläuterte SWG-Geschäftsführerin
Inge Klaan das Car-Sharing-Modell.
Mit dem speziellen Angebot will das
kommunale Wohnungsunternehmen den Nordhäusern den Zugang zur
Elektromobilität erleichtern und damit auch einen Beitrag leisten,
um mögliche Hemmschwellen abzubauen. Außerdem will man den
Anwohnern die größtmögliche Mobilität fernab eines eigenen
Fahrzeugs ermöglichen.
Am Donnerstag
ging es erst einmal ums Ausprobieren: Einige SWG-Mieter nutzten die
Möglichkeit, und drehten eine Runde mit dem blau-weißen BMW oder
ließen sich von Intrasol-Geschäftsführer Eric Benkenstein
erläutern, wie man das Car-Sharing in Anspruch nehmen kann: Nach
einer Onlineregistrierung und der einmaligen Sichtung des
Führerscheines in der Intrasol-Geschäftsstelle in der
Rothenburgstraße in Nordhausen, kann es auch schon losgehen. „Das
Fahrzeug wird am PC oder per Handy gebucht. Abgerechnet wird
minutengenau“, erläuterte Benkenstein. Je nach Mietdauer zahlt der
Fahrer zwischen 9 und 19 Cent pro Minute. Auswählen kann der Fahrer
auch, ob er das Auto für eine private oder geschäftliche Fahrt
nutzt.
Geplant ist vorerst eine einjährige
Testphase. Diese soll zum einen zeigen, wie wirtschaftlich das
Elektromobil im SWG-Fuhrpark ist und ob es sich langfristig lohnt,
die gesamte Autoflotte auf Elektrofahrzeuge umzustellen. „Läuft
das Carsharing-Modell in den Wohngebieten gut an, dann wollen wir
auch das als Anlass nehmen, weitere Stellplätze in unseren
Wohngebieten und in unseren Tiefgaragen mit Schnellladesäulen
aufzurüsten“, erläuterte die SWG-Chefin den weiteren Plan. Denn
Frau Klaan sieht das Car-Sharing-Modell auch als Chance für die
Stadtentwicklung. „Die meisten Zweitfahrzeuge stehen den Großteil
der Zeit ungenutzt auf Parkflächen. Für diese Nutzer würde sich
ein Mietfahrzeug anbieten. In der Folge bräuchte man im
Innenstadtbereich auch weniger Stellplätze“, sagte Klaan. In
allen großen Wohnquartieren der Rolandstadt würden
Car-Sharing-Stationen durchaus Sinn machen.
Jetzt ginge es darum, bei den
Nordhäusern um Akzeptanz für die mietbaren Elektromobile zu werben.
„Wir sind überzeugt, dass die Menschen Elektromobilität erst
einmal ausprobieren müssen, ehe sie die Fahrzeuge als Alternative zu
herkömmlichen Autos akzeptieren“, ist auch Benkenstein überzeugt.
Deshalb plant die SWG am 13. Mai und am 24. Juni zwei Aktionstage,
an denen Interessierte unter anderen Probefahrten mit den
Elektroautos unternehmen können.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen