Bereits am kommenden Montag hat Landrat Matthias
Jendricke einen Gesprächstermin mit dem Thüringer Innenminister Dr.
Holger Poppenhäger in Erfurt. Natürlich geht es dabei um das Thema
Gebietsreform und den Sitz der Kreisstadt. "Aus der
ersten Enttäuschung sollte jetzt nicht auch noch Resignation folgen",
betont Jendricke. Der Landrat macht klar, dass die jetzt vom
Innenminister vorgelegten Kreisstädte bisher nie so abgestimmt waren und
bis Ostern noch nicht einmal klar war, dass die Kreisstädte
im Gesetzentwurf namentlich benannt werden sollten. "Die Argumente
liegen aber auf unserer Seite und ich sehe gute Chancen, hier nun noch
einmal Veränderungen zu erreichen. Aus meiner Sicht müssen die größeren
Städte auch immer die Kreisstädte sein." Ähnlich
wie Nordhausen gehe es jetzt ja auch Eisenach und Suhl. "Deshalb gilt
es jetzt, neue Allianzen zu schmieden."
Erfreut zeigt sich der Landrat über die Äußerungen
der Thüringer Infrastrukturministerin Birgit Keller, die immerhin für
die Regionalplanung im Freistaat zuständig ist. Sie kann den jetzt
vorgelegten Vorschlag des Innenministers, nach dem
Sondershausen Kreisstadt werden soll, ebenfalls nicht nachvollziehen.
"Wer mich kennt, der weiß, dass ich in schwierigen Situationen den Kopf
nicht in den Sand stecke. Schon bei der Vorlage der ersten Karte zu den
Kreiszuschnitten im vergangenen Herbst gab
es viele, die nicht daran geglaubt haben, dass sich diese Karte noch
einmal verändern lässt", erinnert Jendricke. "Trotzdem ist es mir
gelungen, in zahlreichen Gesprächen zu erreichen, dass für uns nun der
Vorschlag der Wirtschaftskammern umgesetzt wird und
wir nicht mit Sömmerda fusionieren müssen." Nun beginne im Übrigen erst
die politische Diskussion im Landtag, in dem Änderungsanträge zur
Gesetzesvorlage erneut möglich seien, so der Landrat. "Auch hier gilt:
Wer nicht kämpft, hat schon verloren", unterstreicht
Jendricke.
Zugleich fordert der Landrat die Stadt Nordhausen
auf, eine klare Eingemeindungsstrategie zu verfolgen, damit die
Einwohnerzahlen am Ende über 50.000 liegen. "Das bisherige Ausruhen auf
der einzigen Eingemeindungsabsicht von Buchholz mit
etwas über 200 Einwohnern ist in den letzten Monaten im
Innenministerium auf blankes Unverständnis gestoßen", so Jendricke. Er
gibt zu bedanken, dass auch die anderen großen Thüringer Städte durch
Eingemeindungen erheblich wachsen werden und Nordhausen im
Ranking daher nicht zurückfallen sollte. Zurzeit ist Nordhausen nur
ganz knapp hinter Eisenach die siebtgrößte Stadt im Freistaat mit rund
42.000 Einwohnern.
Aussender: Landratsamt Nordhausen am 21.04.2017
Aussender: Landratsamt Nordhausen am 21.04.2017
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