Erzbischof Schick wendet sich erneut mit einem Appell an die Entführer
Am
22. April 2017 jährt sich die Entführung der beiden syrischen
Erzbischöfe Mor Gregorius Yohanna Ibrahim und Boulos Yazigi zum vierten
Mal. Aus diesem Anlass hat
sich heute (21. April 2017) der Vorsitzende der Kommission Weltkirche
der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg),
erneut mit einem öffentlichen Aufruf an die Entführer gewandt: „Ich
rufe die Entführer eindringlich auf, inmitten
des sinnlosen Blutvergießens in Syrien ein Zeichen der
Mitmenschlichkeit zu setzen und die beiden Bischöfe freizulassen.“
In
den Aufruf schloss Erzbischof Schick auch den wenige Monate nach den
Bischöfen entführten Pater Paolo dall‘Oglio SJ ein: „Alle drei geben in
ihrem priesterlichen
und bischöflichen Wirken bis hinein in die Gefangenschaft Zeugnis von
der Liebe Gottes zu allen Menschen. Weil sie von diesem Glauben zutiefst
überzeugt sind, haben sie auch einen Dialog der Freundschaft mit ihren
muslimischen Mitmenschen gelebt. Sie verdienen
es, nicht als Feinde, sondern als Freunde angesehen und behandelt zu
werden.“
Gleichzeitig
rief Erzbischof Schick alle politisch Verantwortlichen dazu auf, die
Genfer Friedensgespräche fortzusetzen und dem Krieg in Syrien ein Ende
zu setzen.
„Die Entführung muss an ein Ende kommen, die Gewalt muss aufhören. Alle
Menschen in Syrien haben das Recht, in Frieden und Freiheit zu leben.“
Erzbischof
Schick betonte den Beitrag zu Frieden und Versöhnung, den die Kirchen
in Syrien mit ihren Ordensgemeinschaften und caritativen Einrichtungen
leisten: „Sie
geben ihr Äußerstes, um Not leidenden Menschen zu helfen, gleich
welcher Religion, Konfession oder Ethnie sie angehören. Dabei können sie
auch der Unterstützung und Solidarität der Kirche in Deutschland gewiss
sein.“
Am
22. April 2013 wurden der syrisch-orthodoxe Erzbischof Mor Gregorius
Yohanna Ibrahim und der griechisch-orthodoxe Erzbischof Boulos Yazigi,
die beide ihren Sitz
in Aleppo haben, auf der Fahrt von der syrisch-türkischen Grenze in
Richtung Aleppo von Unbekannten gewaltsam entführt. Der Fahrer des
Wagens, in dem beide saßen, wurde vor Ort erschossen. Ein Begleiter
konnte entkommen.
Der
italienische Jesuit Pater Paolo dall‘Oglio SJ, der in Syrien das alte
Kloster Deir Mar Musa wiederaufgebaut hat, wurde im Juli 2013, nur
wenige Monate nach den
beiden Erzbischöfen, im Osten Syriens von Unbekannten entführt. Pater
dall‘Oglio gilt als der Gründer der zur syrisch-katholischen Kirche
gehörenden monastischen Gemeinschaft von Mar Musa, die das Kloster zu
einem bei Muslimen wie Christen gleichermaßen beliebten
Zentrum des christlich-muslimischen Dialogs entwickelt hat.
Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am 21.04.2017
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