Freitag, 7. April 2017

Union will auch zukünftig Arzneimittelversorgung flächendeckend sicherstellen

Verbot des Versandhandels verschreibungspflichtiger Arzneimittel bleibt offen

Mit mehreren tausend Briefen haben sich Thüringer seit März an die Bundestagsabgeordneten CDU-Landesgruppe aus dem Freistaat gewandt und sich gegen ein Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln ausgesprochen. Die dabei im Vordergrund stehenden Sorgen über den Entfall von Rezeptboni und der bequemen Arzneilieferung nach Hause werden von den Abgeordneten sehr ernst genommen und fließen in den weiteren Willensbildungsprozess mit ein, teilt deren Sprecher Manfred Grund mit.

Aus der Sicht der CDU/CSU-Fraktion in Berlin muss für den ländlichen Raum eine flächendeckende Arzneimittelversorgung sichergestellt bleiben. Versandapotheken bieten jedoch keine Nacht-und Notdienste an Sonn-und Feiertagen an.

Die Abgeordneten betonen, dass „der deutsche Gesetzesgeber nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs wieder gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen Versandapotheken des EU-Auslandes und hiesigen Apotheken herstellen muss, damit auch die Apotheken im ländlichen Raum eine faire Chance haben.“ Ein Verbot des Versandhandels rezeptpflichtiger Arzneimittel brächte

·         Erhalt von Nacht-und Notdiensten
·         Apothekenpräsenz in erreichbarer Nähe
·         geringe Wartzeiten, wenn Medikamente dringend benötigt werden

Nachteile eines Verbots (vor allem auf Seiten des Verbrauchers)

·         Kein Versand von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln
·         Kein Rezeptbonus


Da der Koalitionsausschuss sich letzte Woche nicht auf ein Verbot des Versandhandels verschreibungspflichtiger Arzneimittel einigen konnte, steht eine abschließende Entscheidung der Koalitions-Fraktionen in Berlin noch aus. Die thüringischen Abgeordneten stehen nach Worten ihres Sprechers im ständigen Austausch mit den Berichterstattern im Gesundheitsausschuss. Das parlamentarische Verfahren läuft weiter.

Ralf Kothe
Referent · Landesgruppe Thüringen

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