Am
Montag erhielt ich vom Südharzklinikum Nordhausen ein Schreiben, das
mit dem Hinweis beginnt (Auszug): „...wir möchten Ihnen mitteilen,
dass Sie zu Ihrer stationären ...operation in unserer Klinik
für den … vorgemerkt wurden“ (Ende des Auszugs).
Es
ist eine Terminmitteilung, wie ich sie in den vergangenen Jahren
schon öfter bekam. Es folgte dann jeweils während des stationären
Aufenthaltes die vorgesehene Operation, ich wurde gepflegt und
versorgt bis zur jeweiligen Entlassung. Dass mein Eintrag vom 15.
März („In der Augenklinik ist manches anders“) einen anderen
Eindruck vermitteln könnte steht dem nicht entgegen, denn dort
schrieb ich, dass ich viel zu kurz dort war, um überhaupt einen
schlüssigen Eindruck zu erhalten.
Nun
sah ich am Dienstag Frank Plasbergs Talkshow „Hart aber fair“,
dessen Thema „Gefahr Krankenhaus“ lautete. Dessen Verlauf
durchaus geeignet war, kranke Menschen, die stationärer Behandlung
bedürfen, nachhaltig zu verunsichern. Hieß es dort doch, dass zu
den Talkgästen diesmal u.a. die OP-Krankenschwester Jana Langer
gehörte, die deutliche Worte für den Zustand in deutschen
Krankenhäusern fand. Durch Sparmaßnahmen müsse man dort "arbeiten
wie in der Fabrik", wobei der Patient "zur Ware werde, die
Geld bringen muss". Bei T-online konnte man danach lesen
(Auszug): Kliniken sind voller Keime und deshalb eine „tödliche
Falle“, sagt eine Krankenschwester (Ende des Auszugs) Und dazu
wiederum resumiert „Spiegel“ (Auszug) „Tatsächlich gibt es
aber immer mehr Menschen, die sich selbst vor Routineeingriffen im
Krankenhaus fürchten, aus Angst vor der Ansteckung mit resistenten
Keimen. Und zwar zu Recht.“ (Ende des Auszugs) Tatsächlich hieß
es in einen Einspieler Plasbergs, dass sich nach Schätzungen des
Robert-Koch-Instituts jährlich 600.000 Menschen mit
Krankenhauskeimen infizieren und 15.000 daran sterben .
Ich
will hier nicht weiter auf diese Talkshow eingehen (das behalte ich
mir vor), bedauere aber, dass während der gesamten Diskussion kaum
etwas zu hören war, das geeignet gewesen wäre, potentiellen
Patienten wenigsten ein Minimum an Vertrauen zu deutschen
Krankenhäusern zu vermitteln. Stattdessen alle Krankenhäuser unter
Generalverdacht gestellt wurden. Dabei ist es schon ein Unterschied,
ob man dieses Thema aus allgemeinen Interesse sah und verfolgte, oder
man gerade vor der notwendigen Einweisung in ein Krankenhaus steht.
Das dürfte auf viele Menschen zutreffen, schien die Beteiligten an
dieser Talkshow aber nicht zu interessieren.
Ich
kann da nur auf meine ganz persönlichen Erfahrungen vornehmlich mit
dem Südharzklinikum bauen, um auch diesmal an den Erfolg meiner
stationären Behandlung glauben zu können: ich kenne einige
Stationen und Fachkliniken dieses Südharzklinikums, habe einige
Operation zu künstlichen Gelenken hinter mich gebracht, erlebte
ausgezeichnete Fachärzte und Schwestern, die sich angelegentlich um
mich bemühten. Und das bedeutet mir mehr als Diskussionen wie jene
am Dienstag bei „Hart aber fair“. Wenn es – auch im
Südharzklinikum – Probleme gibt , die der Beseitigung bedürfen,
sollte jedenfalls ein Patient davon unbehelligt bleiben und nicht von
vornherein verunsichert zur Aufnahme kommen müssen. Er hat, meine
ich, einen Anspruch, an den Erfolg seiner stationären Behandlung
glauben können. Ich habe dort noch nie etwas anderes erfahren, als
dass man um die Erfüllung dieses Anspruchs bemüht ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen