Ausstellungseröffnung am Montag, 23. Oktober 2017, 18.00 Uhr, in der
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, ehemalige Feuerwache.
Nordhausen. Politische
Häftlinge stellten mindestens die Hälfte der Gefangenen im
Konzentrationslager Bergen-Belsen. Unter ihnen befanden sich deutsche
KommunistInnen, SozialdemokratInnen und bürgerliche NS-GegnerInnen.
Die meisten politischen Häftlinge kamen aus den von Deutschland
besetzten Ländern in Europa – vor allem aus Polen, der
Sowjetunion, Frankreich und Belgien. Sie alle trugen auf ihrer
Häftlingskleidung als Abzeichen den roten Winkel der politischen
Gefangenen.
Anhand zahlreicher Dokumente und
Fotos sowie exemplarischer Biographien vermittelt die von
Studierenden der Leibniz Universität Hannover gemeinsam mit der
Gedenkstätte Bergen-Belsen erarbeitete Ausstellung einen umfassenden
Eindruck von der Bandbreite der Häftlingsgruppe der politischen
Gefangenen und ihrer Existenzbedingungen in Bergen-Belsen. Einen
breiten Raum nimmt in der Ausstellung zudem die Frage ein, wie die
Gesellschaft in den Herkunftsländern den Überlebenden nach 1945
begegnete.
Eine große Anzahl der in der
Ausstellung porträtierten politischen Häftlinge war zuvor im KZ
Mittelbau-Dora inhaftiert. Als sich Anfang April 1945 von Westen her
die US-Armee dem KZ Mittelbau-Dora näherte, räumte die SS das
Lager. In aller Hast verlud sie 40.000 Häftlinge in Viehwaggons oder
trieb sie zu Fuß Richtung Norden. Etwa die Hälfte aller Transporte
aus dem KZ Mittelbau-Dora endete in Bergen-Belsen.
Die in der Ausstellung präsentierte
originale Häftlingsjacke gehörte einem Überlebenden der KZ
Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen: der Niederländer Jacobus Sanger
war in beiden Lagern als politischer Häftling inhaftiert.
Die Ausstellung wird am 23. Oktober
2017 um 18.00 Uhr in der ehemaligen Feuerwache der KZ-Gedenkstätte
Mittelbau-Dora in Anwesenheit des Ausstellungskurators Dr.
Jens-Christian Wagner, Geschäftsführer der Stiftung
niedersächsische Gedenkstätten, eröffnet. Sie ist bis zum 26.
Januar 2018 von Dienstag bis Sonntag (10.00 bis 16.00 Uhr) in der
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, ehemalige Feuerwache zu sehen.
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