Sonntag, 22. Oktober 2017

Ein Festkonzert, dessen Rahmen Grenzen aufzeigte


Gemeint ist – wie oben dargestellt – das Festkonzert anlässlich des 40. Jubiläums des Konzertchores Nordhausen. Und mit den „aufgezeigten Grenzen“ meine ich das
Fassungsvermögen des größten kommunaleigenen Saales der Rolandstadt, wenn es um die Zahl der Besucher einer wirklich attraktiven Veranstaltung geht: der Saal konnte die Besucher kaum fassen, die teils von weither kamen – wie man alsbald erfuhr – um dieses Konzert zu erleben. Was ja ganz sicher und gleichzeitig eine Reverenz vor diesem Chor darstellte, von der sich selbst die Vorsitzende des Chores, Christel Laude, und ihre musikalische Leiterin Rozalina Gencheva, beeindruckt zeigten. Deren Konzerte ja auch sonst stets gut besucht sind.

Nachdem die Chormitglieder -jeder für sich und singend - ihre Plätze eingenommen hatten, vermittelte der erste Eindruck ein optisches Bild, nach dem eigentlich nahezu alle Sängerinnen und Sänger in einem Alter sind, in dem sie die zurückliegenden vierzig Jahre des Chorbestehens selbst mitgewirkt und -gestaltet hätten können. Was vornehmlich die Vorstellung der Gediegenheit dieses Chores hervorrief. Die alsbald beginnende und weiterführende Moderation bewirkte dann allerdings ein differenzierteres Bild dieses Chores, das im Laufe der Zeit durch Neuzugänge aber auch Austritte aus den unterschiedlichsten Gründe gekennzeichnet war. Das freilich und grundsätzlich zu keinem Zeitpunkt auf die Qualität dieses Klangkörpers negative Auswirkungen hatte. Ganz im Gegenteil, sich gesanglich zu Gleichgesinnten zu gesellen war wohl – etwa zu DDR-Zeiten – noch sehr viel ausgeprägter als heute. Und Christel Laude – die man ja auch als hoch qualifizierte Konzertrezensentin kennt – die damals zu den Gründerinnen dieses Chores zählte, und vornehmlich Horst Roscher, in memoriam bis heute bekannt und geschätzt als Musikpädagoge und damaliger Leiter des Konzertchores sorgten für die zunehmend hohe gesangliche Qualität dieses Klangkörpers.

Hier und jetzt aber bleibt zu berichten, dass Christel Laude, Vorsitzende des Konzertchores, und Toralf Schenk, Mitglied des Chores und geschätzter Moderator auch kommunaler Veranstaltungen, gemeinsam durch's Programm führten und dieses durch Erzählungen und Anmerkungen aus der Zeit des Chores und seiner Beziehungen zu Chören anderer Landkreise und auch Partnerstädten Nordhausens bereicherten.Nicht zu vergessen auch die augenfällig notwendige Mitgliederwerbung für den Chor. Ein Blick in den vollbesetzten Saal ließ allerdings Zweifel aufkommen, ob ein noch so erfolgreicher Werbeerfolg hier zu einer Verjüngung des Chores führen würde. Und um die geht es dem Chor ja wohl vordringlich.

Das Programm indessen beinhaltete einen beträchtlichen Teil des musikalischen Repertoires dieses Chores, beginnend mit „Wenn alle Brünnlein fließen...“ über „Die Vogelhochzeit“, „Brüder, reicht die Hand zum Bunde“ bis zu Volksliedern der Slowakei, Polens und Bulgariens,
etwa der Heimat der musikalischen Leiterin des Chores, Rozalina Gencheva. Anhaltender Beifall ließ leicht erkennen, dass die jeweiligen Vorträge ihre verdiente Anerkennung fanden.

Und in der Pause des zweistündigen Konzertes überbrachten VertreterInnen der verschiedensten Institutionen, Musikvereinen und -verbänden und der Frauenbergkirche Grüße und Glückwünsche.

Der Programmteil mündete schließlich in einen gesellschaftlichen Teil außerhalb des Bürgersaales, der einmal mehr erkennen ließ, dass die Anteil nehmenden Besucher die Räumlichkeiten dieses Bürgerhauses insoweit beträchtlich überforderten. Und es jenen schwer fiel, den Ausgang direkt zu erreichen. Ich gehörte zu ihnen und erhielt deshalb keinen Eindruck des weiteren Geschehens. Hoffe immerhin, das ich noch zahlreiche Konzerte dieses ausgezeichneten Chores erleben darf.



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