Bevor
ich hier zum eigentlichen Thema komme, beschäftigt mich seit einiger
Zeit die Frage, was es bedeutet, wenn ich in jüngster Zeit fast
täglich eine Mail mit der Anrede „Lieber Herr Seifert“ bekomme?
Im Grunde ist das zwar nicht ungewöhnlich – es geht dabei meist um
Werbeangebote der unterschiedlichsten Art, wobei die so formulierte
Anrede wohl das persönliche Interesse des Absenders an mir als
potentiellen Kunden bemänteln soll.
In
gemeintem Falle ist es insofern etwas anders, als der Absender
immerhin der Chefredakteur der „WELT“, Ulf Poschardt ist, die
Mails durchweg hochinteressante Mitteilungen medialer Art beinhalten
und erst im weiteren Verlauf auf das Medium „WELT“ selbst
hinweist, das weitergehende Artikel enthält. Die Absicht wird
erkennbar. Ich gehe davon aus, dass die so gearteten Mails auch an
viele andere Empfänger gehen. So weit, so gut.
Gestern
nun fand ich in meinem Briefkasten u.a.(wieder) Post vom
Herder-Verlag Freiburg. Die Anrede des Cefredakteurs Volker Resind
ist förmlicher „Sehr geehrter Herr Seifert“, wonach jeweils ein
Thema Gegenstand des Anschreibens ist samt einem Frageblatt mit der
Anregung, meine Meinung zum jeweiligen Thema zu äußern. Und
natürlich dem Angebot der periodischen Verlags-Publikationen. Ich
kann mich also in jedem Falle als interessanten Ansprechpartner
fühlen (wenn ich das will). Soweit der Vorspann. Nun zum aktuellen
Teil:
Ulf
Poschardt fragt in seiner jüngsten Mail, wann ein nett gemeintes
Kompliment sexistisch ist? Gerade, wenn es von einem älteren Herrn,
einem Gentleman alter Schule kommt?
Und
Porchardt erläutert: „Darüber haben wir heute in der Redaktion
kontrovers diskutiert. Auslöser ist ein Facebook-Post der Berliner
Staatssekretärin Sawsan
Chebli,
die in der Äußerung "Ich habe keine so junge Frau erwartet.
Und dann sind Sie auch noch schön" puren Sexismus sieht. Hat
Sie recht? Schreiben Sie mir, ich freue mich über Ihre
Einschätzung.“ (Ende des Auszugs).
Nun
ist Sawsan Chebli Palästinenserin, und bekennende Muslimin (früher
Pressesprecherin von Walter Steinmeier) wenn ich recht informiert
bin. Und mit dem gesellschaftlichen Umgang aus überkommenen Zeiten
der „galanten alten Zeit“ in Deutschland wohl wenig vertraut. Und
wie die „ZEIT unlängst schrieb, (Auszug) „lebt
sie in zwei Welten. Und diese Welten driften immer weiter
auseinander. An jedem Übergang von der einen in die andere lauert
der Verratsvorwurf. Kein Wunder, dass sie und ihr Mann Nizar Maarouf
(Geschäftsführer bei den Vivantes-Kliniken) sich, so oft es geht,
in New York aufhalten. Sobald sie am Flughafen ankommen, fühlen sie
eine Last von sich abfallen. Dort wird Chebli nicht angestarrt, zum
"Alien" gemacht, wie sie das mal genannt hat. Dort sagt man
einfach "Darling" zu ihr. Wie zu allen anderen auch.“
(Ende des Auszugs). Angesichts dessen stellt sich mir die Frage, ob
sie wohl auch das sexistisch findet? Damit soll
es hier mit der Befürchtung sein Bewenden haben, dass islamische
Lebensauffassung und Lebensart die herkömmlichen Gesellschaftsformen
zukünftig zunehmend beeinflussen könnte. Und davor bewahre uns
Politik und Religion, wie ich meine.
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Um
etwas völlig anderes und ein wirklich wichtiges und tiefgründiges
Thema geht es in der „Herder Korrespondenz“, nämlich „
und
im Text:
Sehr
geehrter Herr Seifert,
früher
waren Sterben und Tod ureigene Bereiche der Religion. In der Moderne
hat nichts den menschlichen Umgang mit dem Lebensende so sehr
verändert und bestimmt wie die Medizin. Die Fortschritte der
Intensivmedizin machen aber auch vielen Menschen Angst.
Wird
der Tod zur menschlichen Verfügungsmasse? Was bedeutet es, dass sich
die Bestattungsformen in jüngster Zeit stark verändern? Und sind
die Antworten des Christentums auf die Frage nach dem Jenseits heute
noch plausibel?
Wir
würden uns freuen, Ihre Meinung zu erfahren. Bitte nehmen Sie sich
einige Minuten Zeit für unsere aktuelle Redaktionsumfrage.
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Soweit
also die Zuschrift des Herder-Verlages, der ein Teilnehmebogen
beiliegt mit insgesamt 10 Fagen. Die – so finde ich - nicht in
einigen Minuten zu beantworten sind. Zumal dann, wenn man ein Alter
erreicht hat, in dem das Thema an sich schon aktuelle Bedeutung
bekommt. Ich nehme es also ernst und überlege. Und komme dann hier
darauf zurück
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