Freitag, 27. April 2018

Arbeitslosigkeit geht im April weiter zurück


► Niedrigste Arbeitslosigkeit in einem April seit 1990
► Jugendarbeitslosigkeit im Kyffhäuserkreis deutlich gesenkt
► Kunststoffbranche mit guten Perspektiven
Die Arbeitslosigkeit konnte auf den bislang niedrigsten Aprilwert seit 1990 gesenkt werden“, so Karsten Froböse. Der Chef der Nordhäuser Arbeitsagentur berichtete in der TR Plast Ebeleben GmbH über die Entwicklung der Arbeitslosigkeit.
Es gibt aktuell drei Themen auf dem Arbeitsmarkt: Fachkräfte, Fachkräfte, Fachkräfte!“, so Karsten Froböse. Seit Jahresbeginn habe man einen steigenden Bestand an Arbeitsstellen um rund zwölf Prozent.
8.300 Männer und Frauen sind bei der Agentur und den drei Jobcentern arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit sei um über neun Prozent zum Vorjahr gesunken. Gegenüber März ist die Zahl der Arbeitslosen um fast 600 Personen zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote aller Erwerbspersonen liegt aktuell bei 6,1 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 6,7 Prozent. „Was wir uns immer wieder verdeutlichen müssen: Wir liegen in Nordthüringen unter Nordrhein-Westfalen und nähern uns mit unserer Quote inzwischen dem Saarland an.“
Den stärksten Rückgang habe man im Vergleich der letzten zwölf Monate im Landkreis Eichsfeld beobachtet. Um über 17 Prozent sank hier die Zahl der Erwerbslosen zum April 2017. Die Zahl der Entlassungen sei gegenüber März deutlich zurückgegangen.
Starke Arbeitskräftenachfrage im verarbeitenden Gewerbe
Fast 1.700 freie Stellen waren im April gemeldet, nahezu alle sozialversicherungspflichtig. Die Fachkräftenachfrage käme vor allem aus den gewerblichen Bereichen. „Hier sind auch gute Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen, höherer Verdienst und sichere Arbeitsplätze. Wer bislang nur Verkaufsberufe im Blick hatte, sollte sich über die Chancen in technischen Berufen informieren.“ Gerade in der Metall-, Elektro-branche sei Arbeitslosigkeit meist nur von kurzer Dauer. „Wir haben derzeit in Nordthüringen nur noch acht arbeitslose Mechatroniker und das bestimmt nicht lange.“
Arbeitslosenquote in allen Landkreisen gesenkt
Im Kyffhäuserkreis sind derzeit rund 3.250 Männer und Frauen auf Jobsuche, fast 280 weniger als im Vorjahresvergleich. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 8,3 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 8,9 Prozent. Der Landkreis liegt damit unter dem Niveau von Bochum oder Bremen.
Im Landkreis Nordhausen sank die Arbeitslosenquote zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte auf 7,1 Prozent. Das Minus im Landkreis Eichsfeld lag bei 0,7 Punkten zum Vorjahr. Die Quote beträgt aktuell 3,8 Prozent.
Jugendarbeitslosigkeit sinkt
Vor allem junge Leute profitieren von der guten Arbeitsmarktlage, bestätigt Karsten Froböse. Um rund acht Prozent ging die Zahl der jobsuchenden Jugendlichen im April zum Vorjahr zurück. „Im Kyffhäuserkreis sank die Zahl sogar um über sechzehn Prozent.“ Erfreulich für Jugendliche seien die guten beruflichen Perspektiven, die die Region heute biete. „Junge Leute finden eine Arbeit - wenn sie wollen und können.“ Das bedeute, neben den körperlichen und geistigen Fähigkeiten seien Engagement und Motivation sehr entscheidend. „Leider gibt es im Einzelfall da auch Grenzen“, bedauert Froböse. Im Landkreis von Vorteil sei die enge Zusammenarbeit innerhalb der Jugendberufsagentur, in der Jobcenter, Landratsamt, Schulamt und Arbeitsagentur gemeinsam agieren und die jungen Menschen unterstützen.
Derzeit sind noch 173 unter 25-Jährige im Kyffhäuserkreis arbeitslos. Die Quote liegt aktuell bei 6,9 Prozent. Im gesamten Agenturbezirk suchen aktuell noch 545 junge Leute eine neue Beschäftigung, rund 50 weniger als im April 2017. Die Quote beträgt 5,7 Prozent.
Gute Berufsperspektiven in der Kunststoffbranche
2.500 Beschäftigte sind in den drei Landkreisen in der Kunststoffverarbeitung tätig. Die Branche bietet gute berufliche Perspektiven. „Jeder fünfte Arbeitnehmer ist älter als 55 Jahre. Hier wird in den nächsten Jahren hoher Personalbedarf sein“, so der Agenturchef.
Auf dem Ausbildungsmarkt ist noch einiges offen
Knapp 1.200 Bewerber haben sich von Oktober bis Ende April bei den Berufsberatern gemeldet. Demgegenüber stehen 1.375 Ausbildungsstellen. Wer jetzt noch ohne Ausbildungsvertrag ist, sollte dringend noch einmal das Gespräch mit dem Berufsberater suchen. Beratung sei bei der Vielfalt der Ausbildungsberufe nun einmal das A und O. „Ausbildung ebnet den Weg in die Zukunft“, betont Agenturchef Froböse.
Mitgeteilt von der Nordhäuser Agentur für Arbeit am 26.04.2018


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen