Montag, 16. April 2018

Kulturnacht 2018: Vielversprechender Beginn im Kunsthaus


Ein außerordentlich vielgestaltetes Programm bot die 10. Nordthüringer Kulturnacht am 14. April, allein an den zahlreichen Veranstaltungsorten in Nordhausen. Und wer als Kulturinteressent daraus für sich eine Auswahl treffen wollte, dürfte seine Probleme damit gehabt haben. Und selbst die Leiterin der Nordhäuser Museen, Susanne Hinsching, dürfte Mühe gehabt haben, die Besucher in diesen Kultureinrichtungen zu Beginn der Veranstaltungen nacheinander zu begrüßen.

Insoweit hatte es Nordhausens Oberbürgermeister Kai Buchmann nach dem Bericht der Stadtverwaltung (Pressestelle) doch leichter: er eröffnete und beließ es, neben Nordhausen im Namen der weiter beteiligten Städte Sondershausen, Bad Frankenhausen und Bleicherode die Kulturnacht zentral zu eröffnen.

Nun gehörte ich nicht zu denen, die für sich ein Programm zusammenstellten, dazu reicht schon mein Durchstehvermögen nicht (mehr). Ich entschied mich für den Beginn der Kulturnacht im Kunsthaus Meyenburg. Schon weil mich der Autor der Lesung von Anja Eisner interessierte: Edgar Allen Poe. einem bemerkenswerten amerikanischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, um dessen Leben und Lebenswerk es die unterschiedlichsten Biographien gibt. Von
dem vor Jahren mal eine Zeitung („ZEIT“) schrieb: „Er kam aus dem Dunklen, und er verschwand im Dunklen“. Seine Bedeutung allein schon als Lyriker aber ist unbestritten. Und als Kriminalroman-Autor konnte er beim Leser seiner Werke das Gruseln aufkommen lassen.
Anja Eisner hatte Geschichten aus seinem Buch „Lebendig begraben“ ausgewählt. Und schon die äußeren Umstände dazu waren geeignet, gedämpfte Stimmung aufkommen zu lassen: die Besucher wurden empfangen von dunkel und schwarz gekleideten Empfangsdamen, zuvörderst von der Leiterin des Kunsthauses Meyenburg, Kunsthistorikerin Susanne Hinsching, deren Erscheinungsbild geradezu als Reverenz gegenüber den Werken unter dem Titel „Der schöne Sensenmann“ angesehen werden konnte, die derzeit das Ausstellungsbild der Räume des Kunsthauses bestimmen: betont dunkel, distinguiert und außerordentlich geschmackvoll.
Nicht weniger Anja Eisner, die also den Beginn der Kulturnacht im Kunsthaus mit ihrer Lesung bestimmte. Und wie gewohnt mit ihrer Art des Vortrags zu beeindrucken vermochte.

Wenn es an diesem Empfang und Auftakt im Kunsthaus überhaupt etwas zu bedauern gab, war es die Zahl der Besucher, die zu dieser Lesung gekommen waren. Die wohl – so blieb zu hoffen – anderen Veranstaltungen den Vorzug gegeben hatten. Ob sie auch dort ein so gediegenes und abgestimmtes Empfangsbild - und Programm erlebten, wäre zu erfragen. Der weitere Verlauf könnte sehr viel mehr Besucher ins Kunsthaus gelockt haben

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