Ein außerordentlich
vielgestaltetes Programm bot die 10. Nordthüringer Kulturnacht am
14. April, allein an den zahlreichen Veranstaltungsorten in
Nordhausen. Und wer als Kulturinteressent daraus für sich eine
Auswahl treffen wollte, dürfte seine Probleme damit gehabt haben.
Und selbst die Leiterin der Nordhäuser Museen, Susanne Hinsching,
dürfte Mühe gehabt haben, die Besucher in diesen
Kultureinrichtungen zu Beginn der Veranstaltungen nacheinander zu
begrüßen.
Insoweit hatte es
Nordhausens Oberbürgermeister Kai Buchmann nach dem Bericht der
Stadtverwaltung (Pressestelle) doch leichter:
er eröffnete und beließ es, neben Nordhausen im Namen der weiter
beteiligten Städte Sondershausen, Bad Frankenhausen und Bleicherode
die Kulturnacht zentral zu eröffnen.
Nun
gehörte ich nicht zu denen, die für sich ein Programm
zusammenstellten, dazu reicht schon mein Durchstehvermögen nicht
(mehr). Ich entschied mich für den Beginn der Kulturnacht im
Kunsthaus Meyenburg. Schon weil mich der Autor der Lesung von Anja
Eisner interessierte: Edgar Allen Poe. einem bemerkenswerten
amerikanischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, um dessen Leben
und Lebenswerk es die unterschiedlichsten Biographien gibt. Von
dem
vor Jahren mal eine Zeitung („ZEIT“) schrieb: „Er
kam aus dem Dunklen, und er verschwand im Dunklen“. Seine Bedeutung
allein schon als Lyriker aber ist unbestritten. Und als
Kriminalroman-Autor konnte er beim Leser seiner Werke das Gruseln
aufkommen lassen.
Anja
Eisner hatte Geschichten aus seinem Buch „Lebendig begraben“
ausgewählt. Und schon die äußeren Umstände dazu waren geeignet,
gedämpfte Stimmung aufkommen zu lassen: die Besucher wurden
empfangen von dunkel und schwarz gekleideten Empfangsdamen,
zuvörderst von der Leiterin des Kunsthauses Meyenburg,
Kunsthistorikerin Susanne Hinsching, deren Erscheinungsbild geradezu
als Reverenz gegenüber den Werken unter dem Titel „Der schöne
Sensenmann“ angesehen werden konnte, die derzeit das
Ausstellungsbild der Räume des Kunsthauses bestimmen: betont
dunkel, distinguiert und außerordentlich geschmackvoll.
Nicht
weniger Anja Eisner, die also den Beginn der Kulturnacht im
Kunsthaus mit ihrer Lesung bestimmte. Und wie gewohnt mit ihrer Art
des Vortrags zu beeindrucken vermochte.
Wenn
es an diesem Empfang und Auftakt im Kunsthaus überhaupt etwas zu
bedauern gab, war es die Zahl der Besucher, die zu dieser Lesung
gekommen waren. Die wohl – so blieb zu hoffen – anderen
Veranstaltungen den Vorzug gegeben hatten. Ob sie auch dort ein so
gediegenes und abgestimmtes Empfangsbild - und Programm erlebten,
wäre zu erfragen. Der weitere Verlauf könnte sehr viel mehr Besucher ins Kunsthaus gelockt haben
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