Stärkung kommunaler Strukturen wichtig
Über die Umsetzung der Gemeindegebietsreform haben
in dieser Woche die haupt- und ehrenamtlichen Bürgermeister des
Landkreises Nordhausen diskutiert. Zu dieser Beratung hatte Landrat
Matthias Jendricke auch den Staatssekretär im Thüringer
Ministerium für Inneres und Kommunales Uwe Höhn eingeladen, der für die
Reformprozesse zuständig ist. Im Gespräch mit den Bürgermeistern betonte
Uwe Höhn, dass es bis zum Ende der Legislaturperiode nur freiwillige
Gemeindefusionen geben wird, somit keine Zwangszusammenschlüsse.
„Wir brauchen eine Stärkung unserer kommunalen Strukturen“, sprach sich
auch Matthias Jendricke weiterhin für Gemeindefusionen aus. „Die
Anforderungen an Verwaltungen, beispielsweise im Vergaberecht oder im
Datenschutz, steigen immer weiter und lassen sich
im Grunde nach in größeren Strukturen wirtschaftlicher bewältigen.“
Ein weiteres Thema war die finanzielle Ausstattung
der Kommunen durch das Land. Der Landrat lobte die Investitionspauschale
von 200 Millionen Euro, die in diesem und nächsten Jahr die Kommunen
vom Land erhalten. Aus diesem Topf erhält der
Landkreis Nordhausen 1,7 Millionen Euro, die für Investitionen in
Schulen, Feuerwehrfahrzeuge und weitere Infrastrukturmaßnahmen genutzt
werden. „Wenn die Kassen beim Bund und im Land voll sind, muss von dem
Geld auch was bei uns ankommen“, so Jendricke. Denn
es sei nicht mehr erklärbar, dass dringend notwendige Investitionen
nicht möglich seien, wenn insgesamt die Steuereinnahmen sprudeln. In der
Diskussion kritisierte beispielsweise Stephan Klante, Bürgermeister von
Harztor, die „desolate Finanzausstattung der
Kommunen durch das Land“. Hier forderte der Landrat aber auch ein
schlüssiges Konzept der kommunalen Familie, wie der Kommunale
Finanzausgleich in Thüringen ausgestaltet werden kann - dies gebe es
derzeit nicht im Freistaat.
Auf Kreisebene soll der Haushalt des laufenden
Jahres im Kreistag in der kommenden Woche beschlossen werden. Zur
Beantragung der Bedarfszuweisung laufen bereits Gespräche mit dem
Landesverwaltungsamt. Der Landrat hob zudem in der Versammlung
die planmäßige Realisierung des Beschaffungskonzeptes für die
Stützpunktfeuerwehren hervor. In diesem Jahr wird der Landkreis
beispielsweise drei neue Tanklöschfahrzeuge für alle drei
Stützpunktfeuerwehren in Dienst stellen. Weitere Themen der Beratung mit
den Bürgermeistern waren beispielsweise der Breitbandausbau und die
Ehrenamtsförderung im Landkreis.
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