. . . dann sollte ich mit einer klaren
Vorstellung in mein Wahllokal gehen können, um meine Kreuze zu
machen. Aber so ganz sicher bin ich mir auch heute noch nicht. Soweit
es die Stadtrats- oder Kreistagswahl betrifft sind es nicht die
Parteien, sondern die Kandidaten, die mir (noch) Kopfzerbrechen
bereiten. Soweit diese nämlich sowohl für den Stadtrat, als auch für den
Kreistag kandidieren. Ich kann einmal nicht nachvollziehen dass
Kandidaten, die im
Berufsleben stehen, die nötige Zeit aufbringen,
um diesen Anforderungen gerecht zu werden. In einer Zeit, in der immer
mehr Arbeitnehmer klagen, dass sie gestresst sind und teilweise auch
unter Burn out leiden, finden sich Arbeitnehmer bereit, sowohl für
den Stadtrat, als auch für den Kreistag zu kandidieren? Erfordert
das politische Engagement für den Stadtrat und dem Kreistag (mit
Fraktions-, Ausschuss- und vielen anderen Arbeiten?) wirklich so wenig Zeit,
dass man alles nebeneinander während der Freizeit machen kann? Zumal
Kreistagspolitik durchaus nicht immer mit dem übereinstimmt, was der
Stadtrat will und beschließt? Abgesehen von diesen Überlegungen
aber habe ich weniger Probleme, jemanden meine Stimme zu geben, der
das Mandat gar nicht annehmen kann, als jemanden, der sich an einer
der letzten Stellen in der Liste einer Partei bewirbt (warum nur tut
er das?)
Und dann ist da noch die Europawahl:
ich kenne die Parteien und ihre Vorstellungen oder auch Beteuerungen.
Mir ist aber auch noch in guter Erinnerung die Auffassung des
Schweizer Bundesrats Ueli Maurer: In der Schweiz wolle "niemand
mehr, der noch alle Tassen im Schrank
hat, in die EU. Dieses
Staatenbündnis hat stark an Glaubwürdigkeit verloren." In
einem Gespräch mit der Wochenzeitung „Zeit“ meinte Maurer,
seines Zeichens Verteidigungsminister der Eidgenossen (Zitat): „Die
Mitverantwortung des Volkes sei die Zukunft. Europa ist doch in einem
so schlechten Zustand, weil man meinte, die Verantwortung nach oben
abgeben zu können. Dann aber ist am Schluss niemand mehr
verantwortlich." (Ende des Zitats). Gleichzeitig betonte er:
„Wir sind die beste Volkswirtschaft der Welt. Die Leute bewundern
unsere Demokratie, wir sind ein Land mit vielen Tugenden. Wir sind
eigentlich das Zukunftsmodell." Ist dem nicht zuzustimmen und
lehnt sich die AvD nicht an dieses Modell an? Ich gehe natürlich
wählen, aber bis dahin habe ich noch einiges zu überlegen.
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