Nordhausen (psv)
„Die zweite Ausgabe der
„Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter“ dieses Jahres
ist wieder einmal voller spannender, aber auch nachdenklich stimmender
Artikel zur Geschichte von Stadt und Landkreis. Auch diesmal ist Heft
2/2014 ausnahmsweise voller als üblich: Auf 20
Seiten warten wieder etliche Artikel darauf, von Ihnen gelesen zu
werden. Wie üblich ist das Heft ab Samstag, 31.05.2014, in der
Stadtinformation und in der Buchhandlung Rose zu haben.“ Das sagte jetzt
Stadtrachivar Dr. Wolfram Theilemann.
Umrahmt
wird die aktuelle Ausgabe von zwei Abbildungen mit unterschiedlicher
Wirkkraft. Auf dem Titelblatt wird der Nordhäuser Original-Roland
passgenau
zum bevorstehenden Stadtfest, aber diesmal im fast mystischen
Gegenlicht mit blinkendem Schwert sichtbar. Auf der letzten Seite findet
sich ein seltenes Foto, das die offizielle „Weihe“ des erst jüngst
sanierten Gefallenendenkmals am Nordhäuser Geiersberg
am 22.11.1925 zeigt.
Die geschichtlich-landeskundlichen Beiträge warten auch in dieser Ausgabe mit einem breiten Spektrum an Themen und Autoren auf:
Einleitend
resümiert Ullrich Mallis Geschichten und Sagen um „Durandal“ – das
sagenhafte Schwert des Roland, das sich noch heute im malerischen
Städtchen Rocamadour in der französischen Region Midi-Pyrénées
besichtigen lässt. Aber auch die Verbreitung von Rolandstatuen in
ganz Europa und die Bedeutung des Nordhäuser Wahrzeichens heute werden
treffend umrissen.
Paul Lauerwald
setzt fort mit einem umfassenden Überblick über den Bahnhof Nordhausen
Nord der Harzer Schmalspurbahnen GmbH und seine Geschichte ab den
1880/1890er Jahren. Eindrucksvoll bebildert, zeichnet
Lauerwald die Erfolgsgeschichte des Unternehmens nach, Teil 2 folgt in
H. 3/2014.
Die Stimmung unter der Bleicheröder Bevölkerung in den letzten Jahren des „Dritten Reiches“, skizziert dagegen Dr. Dirk
Schmidt anhand der außerordentlich seltenen Quelle von
Stimmungsberichten des damaligen Bleicheröder NS-Bürgermeisters. Er hat
in mühsamer Redaktion die Überlieferung in knappe Lageberichte
komprimiert und fördert Bemerkenswertes zu Tage. Dagegen bietet
Gerhard Wienrich in seinem Beitrag „Das Leben im Rückspiegel“
reizvolle Erinnerungen an das Nordhausen der Nachkriegs- und d.h. seiner
frühen Schulzeit 1945-1953. Verlebendigt auch durch ein Klassenfoto aus
1949. Den Themenkomplex beschließt Gäste-
und Museumsführer Thomas Kopf mit wenig bekannten, aber um so
aktuelleren Informationen zu Bingerhof, ‚Liebestunnel‘ und Nordhäuser
Gehegetreppe, an der er selbst und sein Großvater Erich Möckel in den
1970er Jahren aktiv Hand anlegten.
In den „Nachrichten aus Archiven, Museen und Bibliotheken“ bietet zunächst Tamara
Hawich ein Plädoyer für ein Erfurter
„Gedächtnis für die Wirtschaft: Das Thüringer Wirtschaftsarchiv als
Bewahrer von Unternehmensgeschichte“. In Erfurt liegen, wie in den
Staatsarchiven Gotha und Weimar, reichlich originale
Überlieferungen aus ehemaligen Nordhäuser Firmenhäusern und Betrieben.
Die Autorin ist
Archivleiterin des „TWA“ und arbeitet gerade an einem Buch über
die Nordhäuser Industrie- und Handelskammer des 19./20. Jahrhunderts.
Aus der Vorbereitung zur Sonderausstellung im Museum Tabakspeicher
„Alles rennet, rettet, flüchtet - 450 Jahre Feuerwehr
in Nordhausen“, die noch bis zum 24.08.2014 zu sehen ist, entstand
schließlich Dr. Peter
Kuhlbrodts detaillierter Überblick über das Feuerlöschwesen
Nordhausens im 19. Jahrhundert (1802–1873), dessen erster Teil hier
geboten wird. Nicht zu vergessen ist aber Horst
Köhlers romantisches Frühlingsgedicht ‚Schmetterling‘, dem Autor sei auch auf diesem Wege Gesundheit und alles Gute gewünscht.
Erfreulicherweise können wir diesmal auch wieder in einer Art Dialekt-Winkel oder Mundart-Ecke eine
„Erinnerung us frieheren Johren“ des H. Karstedt den LeserInnen
bieten. Geschrieben im Jubiläumsjahr 1927, berichtet Heinrich Hermann
Karstedt ebenso herzhaft wie kantig über seine Kindheit und Jugend im
Nordhausen um 1859, noch vor Deutschem Krieg
und reichsdeutscher Einheit. Karstedt wurde 1845 in Nordhausen geboren,
arbeitete - wie im Text auch durchscheint - als Postbeamter und
verstarb 1931.
„Wir
wünschen allen Leserinnen und Lesern eine interessante Lektüre und
Freude beim Eintauchen in die Nordhäusisch-Südharzer Geschichte und
Mundart“,
sagte der Stadtarchivar.
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