Ihre
eigene Tänzerkarriere war atemberaubend und führte Nora Kimball auf die
großen Theaterbühnen der Welt, wo sie mit fast allen berühmten
Choreographen zusammenarbeitete. Inzwischen ist sie glücklich, ihr
Wissen und ihre Fähigkeiten weitergeben zu können – als
Trainingsleiterin und als Dozentin an der Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Frankfurt. Zu geben hat Kimball viel, ihre Arbeit
beschränkt sich nicht auf klassisches Training: Sie hat sich auf die
sogenannte Zena Rommett Floor-Barre Technique© spezialisiert,
die ursprünglich entwickelt wurde, um verletzten Tänzern wieder auf die
Beine zu helfen. Auch Nora Kimball lernte die Technik während einer
verletzungsbedingten Pause kennen und war die letzte Schülerin von
Schöpferin Zena Rommett. Doch auch präventiv wirkt diese Methode, und
das vermittelt die Künstlerin in dieser Woche der Ballettkompanie des
Theaters Nordhausen.
Fit
gemacht werden die Tänzerinnen und Tänzer damit auch für die große Gala
der Ballett-Tage am Samstag um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen. Nora
Kimball wird sich zu diesem Höhepunkt des Tanzfestivals unter das
Publikum mischen, zumal sie einige der Mitwirkenden persönlich kennt.
„Es ist sehr wichtig für die Kompanien, sich zu vernetzen und Anregungen
zu bekommen“, freut sie sich über das große Nordhäuser Tanzereignis.
Zum
Tanz kam Nora Kimball durch ihre Schwester, die sie bewunderte. Sie
erhielt ein Stipendium für eine Privatschule, die die „normalen“ Fächer
mit Tanz, Musik und Kunst kombinierte. Zunächst war ihr Ziel
Graphikdesign, doch „durch den Tanz konnte ich mich besser ausdrücken“,
erinnert sie sich. Als Statistin unter anderem für ein Gastspiel des
Stuttgarter Balletts an der Metropolitan Opera in New York lernte sie
den Zauber der Bühne kennen, der sie seitdem nicht mehr losließ. Nach
der Ausbildung an der National Academy of Ballet und am Harkness House
for Ballet Arts tanzte sie mit großen Kompanien in Europa und den
Vereinigten Staaten: mit dem Stuttgarter Ballett, dem Nederlands Dans
Theater, dem American Ballet Theater und dem Ballett Frankfurt. Berühmte
Choreographen wie Elliot Feld, Jiří Kylián und William Forsythe
kreierten Choreographien für sie, und sie arbeitete an der Seite von
Stars wie Tänzer Mikhail Baryshnikov und Opernregisseur Peter Sellars.
Bereits
im November hat sie die Nordhäuser Kompanie besucht und Trainings
geleitet. „Ich kann nicht einfach mein Ding machen, ich muss spüren, wie
die Kompanie auf meine Methode reagiert. Es ist ein Geben und Nehmen“,
erzählt Kimball von ihrer Arbeit, die sie mit den verschiedensten
Ballettkompanien zusammenbringt. Neugierige können am Samstag, 17. Mai,
um 10 Uhr dabei sein, wenn Nora Kimball in der Ballettprobebühne in
Niedersalza, Hüpedenweg 50, ein öffentliches Training gibt. Auch bereits
angereiste Mitwirkende der Gala werden am Training teilnehmen. Karten
für die Gala der Ballett-Tage am 17. Mai um 19.30 Uhr gibt es an der
Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.
Foto Nora Kimball: Birgit Susemihl
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