Freitag, 30. Mai 2014

Kommunalwahl war gestern . . .

. . .und nur noch einige wenige Plakatreste erinnern daran. Bevor ich aber meinen Blick auf Verlauf und Ergebnisse dieser Wahl richte, noch eine letzte Bemerkung zur Europawahl: In der „Nordhäuser Allgemeine“ fiel mir am Montag (26.05.14) eine Titelzeile auf, die da lautet: „CDU baut Vormachtstellung im Südharz bei Europawahl aus“. Und das ließ mich überlegen, was sich daraus an politischen oder sonstigen Interessen oder Bestrebungen ergeben soll? Eine Antwort habe ich bisher nicht gefunden, denn ich kann nicht erkennen, dass eine solche Führungsposition – die man ja wohl unter Vormachtstellung versteht – außer dem Image einer Partei, hier also der CDU, etwas bewirken kann? Ich will nicht populistisch werden, aber eine „Vormacht“ sollte doch meines Erachtens auch konkret nutzbar sein?

Nun kann man das inzwischen feststehende Endergebnis – hier bei der Kreistags- und Stadtratswahl in Nordhausen einfach zur Kenntnis nehmen, oder man kann sich nach Belieben Gedanken über Zustandekommen und Auswirkungen dieser Ergebnisse machen. Zum Beispiel über die Frage, ob denn dabei nun Personen oder Sach- bzw. politische Themen im Vordergrund standen?

Mir fällt zum Beispiel auf, dass im Ergebnis der Wahl zum Stadtrat kein einziger Vertreter aus der Wirtschaft oder jemand vertreten ist, der die Interessen der Wirtschaft wirksam vertreten könnte? Es ist nicht das erste Mal, dass der Versuch gemacht wurde, den Vertreter eines Wirtschaftsverbandes in den Stadtrat zu bekommen. Gelungen ist das bisher nicht. Und das muss doch wohl Gründe haben!?

Abgesehen davon aber wusste zum Beispiel jeder Wähler, der Zeitung liest, dass einzelne Kandidaten im Falle ihrer Wahl das Mandat gar nicht annehmen würden. Einzelne Parteien und auch lokale Medien machten das den Wählern bewusst („was haben Oberbürgermeister und Landrätin gemeinsam?“). TA-Redakteur Martin Debes stellte in seinem Leitartikel am Samstag vor der Wahl noch einmal die Problematik ganz klar heraus. Trotzdem erzielten alle Betroffenen beachtliche bis hervorragende Ergebnisse. Also nimmt der „mündige Bürger“diese angebliche Täuschung als Wähler doch bewusst in Kauf!? Oder will sie sogar? Warum dann verbieten, wenn es doch legal ist? Und schließlich ist doch das Ergebnis gerade bei der Wahl zum Stadtrat in Nordhausen interessant und aufschlussreich? Nach all den vielen und teilweise geradezu verbissenen Querelen innerhalb der Stadtverwaltung hatten viele Bürger erwartet, das Stimmenergebnis bei Oberbürgermeister und Bürgermeister könnte eine klärende Antwort bringen. Das muss hier und jetzt nicht weiter ausgeführt und begründet werden, mündige Bürger als Wähler in Nordhausen müssten die Problematik kennen. Und mit ihrer Antwort sollte diese Problematik ihren Abschluss gefunden haben. Sollte.

Eine andere Überlegung richtet sich auf das Ergebnis der FDP bei Stadtrat und Kreistag. Ich finde interessant, dass der Vorsitzende der FDP, Claus Peter Roßberg nicht mehr im Stadtrat vertreten ist, während Antonius Pille, der meines Wissens noch nie aktiv mit Politik zu tun hatte, mit einem beachtlichen Stimmenergebnis sowohl in den Stadtrat, als auch in den Kreistag gewählt wurde. Im übrigen finde ich ebenso beachtlich wie erfreulich, dass auch Franka Hitzing mit einem ausgezeichneten Ergebnis in den Kreistag gewählt wurde. Obwohl doch die FDP als Partei angeblich bedeutungslos geworden ist. Es sind einige wenige Beispiele, die mich zur Überlegung. anregen (Oliver Welke in der „heute-show“ lässt gerade heute in seiner Jubiläums-Sendung grüßen.)


Man kann also die Wahlergebnisse nehmen wie sie sind, oder sich auch schon in Hinblick auf die Landtagswahl im September Gedanken machen.  

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