Dienstag, 27. Mai 2014

Auf mich selbst beschränken

Mein Befinden war in letzter Zeit nicht das beste, es war zeitweise sogar besch . .. (Trotzdem: gewählt habe ich.) Es soll ja Leute geben, die – zum Beispiel bei Facebook – alles von sich geben, was sie tun (oder auch nicht) und was so um sie herum passiert. Ich für meinen Teil überlege demgegenüber schon, wen mein Befinden interessieren oder etwas angehen könnte, von meinem Tun und Lassen ganz abgesehen. Und ich betone ja bei jeder passenden Gelegenheit, dass meine Einträge vor allem für mich selber bestimmt sind. Und mir helfen sollen, meine geistige Beweglichkeit zu behalten und zu pflegen mit allem, was dazu gehört.

Nun gibt es da plötzlich einen Umstand, der mich überlegen lässt, ob ich es damit einfach bewenden lassen kann oder soll. Google sagt mir auf einen entsprechenden Klick und wenn immer ich das will, dass ich mit meinen Einträgen nicht allein bin. Und ich staune, wie viele Internet-Nutzer täglich – oder ganz allgemein – wissen möchten, mit was alles ich mich gedanklich befasse. Deshalb war übrigens in der vergangenen Woche kaum etwas an eigenen Gedanken zu lesen, denn bevor ich (eben wegen meinem Befinden) etwas Konfuses von mir gebe, lasse ich es lieber ganz. Und ich bin selbstkritisch genug und glaube zu wissen, ob und wann ich mich besser zurückhalte.

Nun hat mir diese Unentschlossenheit zu einer Überraschung verholfen, an die ich bisher gar nicht dachte: nach einem unbedachten (eben unentschlossenen) Klick in meinem Blog öffnete sich ein Fenster mit einer ganzen Anzahl an Personen – teils sogar mit Bild – die bekunden, mit mir in Verbindung treten zu wollen. Und nachdem da auch Leute darunter sind die ich kenne, scheint es mir schon dem Anstand zu entsprechen, allen, die sich da vorstellen, für ihr Interesse zu danken. Um ihnen aber auch gleichzeitig zu sagen, dass ich darauf nicht eingehen werde. Ich las zwar schon gelegentlich, dass Focebook- Mitglieder bis zu 140 oder noch mehr „Freunde“ haben, mit denen sie sich austauschen, Ambitionen in eine solche Richtung aber fehlen mir völlig. Ich bin – wie gesagt – überrascht über ein solches Interesse, schätze es hoch ein, schon dass man sich mit vollen Namen und teilweise sogar mit Bild vorstellt, nur genüge ich mir ja selbst mit meinen Überlegungen.


Umso mehr übrigens, als ich zunehmend feststelle, im offiziellen gesellschaftlichen oder auch politischen Leben aus Verteilern gelöscht zu werden – aus welchen Gründen auch immer – und mir damit offenbar bedeutet werden soll, dass man an meiner Meinung oder meinen Beiträgen nicht (mehr) interessiert ist. Ich schließe dabei allerdings nicht aus, dass da auch ganz persönliche Interessen im Spiele sind. Und das fällt mir gelegentlich ein, wenn ich auf meinen doch recht häufigen Wegen durch die Natur an einen Garten vorbeikomme, in dem u.a. eine Holzfigur steht, die meine Gedanken anregt. Damit will ich es (für heute) bewenden lassen.

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