Dienstag, 27. Mai 2014

Im Rathaus: Oberbürgermeister empfängt Nachfahren der jüdischen Familie Bacharach

Nordhausen (psv) Die Nachfahren der Nordhäuser jüdischen Familie Bacharach hat heute Nordhausens Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh im Rathaus empfangen. Aus Vermont in den USA waren Paul Growald (3.v.l.), Urenkel von Hermann Bacharach, seine Ehefrau Eileen-Rockelfeller Growald (daneben rechts) sowie deren Sohn Adam Rockefeller-Bacharach (links) gekommen.

Hermann Bacharach, Pferdehändler am Nordhäuser Bahnhofsplatz, war das 1. Opfer der Nordhäuser Novemberpogrome 1938. Er starb im Konzentrationslager Buchenwald. Eine Emigration in die USA hatte der Hochbetagte zuvor abgelehnt. Auch unter Berufung, dass er mehrfach ausgezeichneter Veteran des 1. Weltkriegs sei.

Paul Growald sagte, dass seine Reise nach Deutschland und Nordhausen auch dazu diene, seine jüdischen und deutschen Wurzeln in Einklang zu bringen. Der Besuch in Nordhausen sei bewegend. „Nordhausen ist
jene Stadt, ohne die ich nicht auf der Welt wäre. Deshalb ist der Besuch etwas Besonderes, auch für unseren Sohn.“

Dr. Zeh sagte, dass er dankbar sei, dass die Familie nach Nordhausen gekommen, „und dass Sie die gereichte Hand ergreifen. Ihrer Familie ist Unrecht geschehen, umso wichtiger ist es, dass wir ihn zeigen können, dass Nordhausen und Deutschland weltoffen sind, dass die heutigen Realitäten in krassem Gegensatz stehen zu der damaligen deutschen Schuld.“


Die Familie Growald wird vom früheren Nordhäuser Bürgermeister Dr. Manfred Schröter (rechts) begleitet, einem profunden Forscher und Kenner der Nordhäuser jüdischen Geschichte. Neben einem Stadtrundgang stehen auch ein Besuch in der Gedenkstätte Mittelbau-.Dora auf dem Programm. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen