Wenn immer ich am Hagenberg entlang,
den Wiesenweg abwärts durch die Gumpe und auf der Gegenseite in
Richtung Rüdigsdorf unterwegs bin, betrachte ich von dort gern das
Baugebiet Rüdigsdorfer Weg. Und bin jedesmal beeindruckt über die
Vielfalt der Häuser, deren Lage, ihren höchst unterschiedlichen
Stil, ihrer Farbe und ihrem unmittelbaren Umfeld. Keines ist wie das
andere. Und scheinbar kann sich dort jeder auf Vermittlung der Heck
Bau GmbH sein Haus bauen (lassen), wie er das möchte.
Eine andere Perspektive eröffnet sich
mir, wenn ich nicht den Hagenberg entlang laufe, sondern von der Albert-Traegerstraße aus rechts abwärts „Zum Gumpetal“ gehe, um nach
etwa hundert Metern in den Weg „Heidelbergblick“ abzubiegen, der
das Baugebiet Rüdigsdorfer Weg nach Osten und Norden umgrenzt. Und
schließlich am Wiesenweg endet.
Alle die genannten Straßen und Wege
samt einer ganze Anzahl kleinerer Stichstraßen innerhalb dieses
Baugebietes sind gut ausgebaut und zum großen Teil neu angelegt. Bis
auf den Weg bzw die Straße „Zum Gumpetal“. Die bis zur
Abzweigung „Heidelbergblick“ ursprünglich durchaus gut
ausgebaut, bzw, asphaltiert gewesen sein muss. Und wohl vor allem
durch die Bautätigkeit am Rüdigsdorfer Weg ramponiert wurde. Alles
was dort an Häusern und Straßen neu entstand, scheint ganz
wesentlich auf Kosten dieser Straße „Zum Gumpetal“ gegangen zu
sein.
Das alles sind und waren Gedanken,
Überlegungen und Eindrücke, die sich mir aufdrängen, wenn immer
ich diese Wege nutzte und mich dort umsehe. Und sie entstehen „aus
dem Bauch“ heraus.
Und nun fällt mir in der „Nordhäuser
Allgemeine“ (NA) vom 20. Mai ein Bericht besonders auf, dessen
Thema eben dieses Baugebiet Rüdigsdorfer Weg ist. Und insbesondere
die Straße „Zum Gumpetal“. Wie da zu lesen ist, wurde dieses
Thema im Rahmen einer Sondersitzung des Nordhäuser
Unternehmerverbandes (NUV) erörtert, zu der er sich als Gäste Axel
Heck sowie die Staatssekretärin Inge Klaan eingeladen hatte.
Der NUV setzt sich in dieser
Sondersitzung für die Interessen seines Mitglieds Axel Heck,
Geschäftsführer der Heck Bau GmbH ein, was natürlich absolut
legitim und verständlich ist. Ganz im Gegensatz zu dem eindeutigen
Klientel-Journalismus der „Neuen Nordhäuser Zeitung“
(siehe dazu
auch meinen Eintrag zur Auszeichnung von Anzeigenblättern). Eine
Zeitung, die sich so einseitig öffentlich für einen Unternehmer
einsetzt darf sich meines Erachtens nicht wundern, wenn da
Vorteilsnahme nicht ausgeschlossen wird.
Hintergrund des Gespräches in der
erwähnten Sondersitzung sollen mehrere Anfragen von
Mitgliedsunternehmen zur öffentlichen Diskussion zum Verkauf
mehrerer Grundstücke im Wohngebiet "Rüdigsdorfer Weg"
gewesen sein. Gemäß des dort durch die Stadt aufgestellten B-Planes
Nr. 66 muss die öffentliche Straße zum "Gumpetal" auf
einer Länge von rund 300 Metern noch vollständig erschlossen und
ausgebaut werden. Wie bekannt wurde, hat die SPD-Fraktion im
Nordhäuser Stadtrat den Beschluss des Stadtrates beanstandet und
eine Prüfung durch die Kommunalaufsicht im
Landratsamt erbeten. Das
Ergebnis der Prüfung steht indes noch aus, heißt es in einer
entsprechenden Mitteilung des NUV.
Für den Vorstand des
Unternehmerverbandes ist es unverständlich, warum eine dringend
notwendige Investition im Sinne vieler Nordhäuser, die im Wohngebiet
"Rüdigsdorfer Weg" ein neues Zuhause gefunden haben,
derart blockiert werde. Herr Heck konnte in dem Gespräch lückenlos
darlegen, wie es zu dem jetzt durch die SPD beanstandeten Beschluss
gekommen ist und welche wirtschaftlichen Auswirkungen eine weitere
Verzögerung mit sich bringen. Die Vertreter des NUV hätten sich
hier im Interesse einer investorenfreundlichen Stadt und der
Notwendigkeit privater Investitionen gewünscht, dass die Nordhäuser
SPD vor der Anzeige bei der Kommunalaufsicht ebenso das klärende
Gespräch gesucht hätte.
Damit will und kann ich es hier
bewenden lassen, zumal mich keinerlei Interesse mit dem Thema
verbindet. Wenn die Problematik dieser Straße „Zum Gumpetal“
aber schon so breit thematisiert wird, die ich alle paar Tage
tatsächlich als Fußgänger nutze, bleibt mir doch zu bemerken, dass
mit 300 Metern dieser Straße deren gesamte Länge gemeint ist. Die
Anwohner im unteren Teil wollen allerdings wissen, dass Axel Heck
lediglich an der Straße vom oberen Beginn bis zum Abzweig
„Heidelbergblick“ interessiert ist, also an etwa 120 Metern. Die
auch weitgehend erschlossen ist bzw. war. Das gäbe aus Sicht des
Axel Heck für ihn auch Sinn, kaum aber für die Stadt. Besieht man
sich das nämlich genauer, hat die Beanstandung des entsprechenden
Stadtratbeschlusses durch die SPD-Fraktion eben auch ihren Sinn: der
Stadt bliebe dann nämlich die Erschließung der weiteren Straße
„Zum Gumpetal“. Und
Anliegerbeiträge blieben weitgehend Fehlanzeige, wie sich jedermann leicht überzeugenkönnte. Und damit endet dann wohl auch die Vielfalt (hier der Interessen)
Anliegerbeiträge blieben weitgehend Fehlanzeige, wie sich jedermann leicht überzeugenkönnte. Und damit endet dann wohl auch die Vielfalt (hier der Interessen)
Und eine letzte Bemerkung zum
Engagement des NUV für sein Mitglied Axel Heck: ich halte diesen
Unternehmer für eine echte Bereicherung der Nordhäuser Wirtschaft,
der meines Erachtens ganz sicher „Südharzer des Jahres 2013“
geworden wäre, wenn sich der NUV nach der Ausschreibung so für ihn
engagiert hätte, wie das hier der Fall ist. Man hätte sich am
Engagement des Fördervereins Park Hohenrode für sein Mitglied Tura
Jursa orientieren können.
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