Die
Meinungsumfrage ist ein repräsentatives Ergebnis für die Stimmung
zum Gipsabbau im Landkreis Nordhausen
Das
Ergebnis der aktuellen Meinungsumfrage gegen den Gipsabbau im Südharz
von 76 % ist eindeutig. Die Südharzer wollen ihren Südharz nicht
abbaggern lassen.
Die
Bündnisgrünen verweisen darauf, dass der anhaltende Bürgerprotest
von großer Bedeutung für die Erhaltung der Südharzer
Gipskarstlandschaft ist. Die unkonkreten Planungen im Umwelt- und
Wirtschaftsministerium des Landes Thüringen werden den Zugriff der
Gipsindustrie langfristig ermöglichen. Fakt ist, dass das im
Entwurf vorliegende Landesentwicklungsprogramm, die von der
Gipsindustrie mit Nachdruck betriebenen Gipsabbauvorhaben nicht
verhindern kann, Diese Tatsache widerspricht damit den Äußerungen
der Staatssekretärin im Bauministerium.
Diese
hat sich beschwichtigend zu den inhaltlichen Aussagen des im
Entwurf vorliegenden Landesentwicklungsprogramms geäußert. Die
Grünen verweisen darauf, das dieses Planungsinstrument die
Grundlage für den daraus zu
entwickelnden
Regionalen Raumordnungsplan für Nordthüringen darstellt. Doch bis
zu dessen Fortschreibung können Jahre vergehen. In dieser Zeit
werden u.a. im Bergamt Fakten geschaffen. Mit Hinweis auf die
aktuellen Beispiele, wie dem fortschreitenden Gipsabbau am
Himmelsberg bei Woffleben, den genehmigten Aufsuchungsarbeiten am
Winkelberg in der Rüdigsdorfer Schweiz oder dem avisierten Abbau im
Naturschutzgebiet „Alter Stolberg“, sehen die Grünen die von
der Staatssekretärin proklamierte Strategie zum Scheitern
verurteilt.
Die
Ursache, dass der Gipsabbau immer weiter voranschreitet, liegt in der
mangelnden Verbindlichkeit der Planungsinstrumente begründet.
„Wir
haben genug von diesen weißen Flecken in der Raumplanung, die als
sogenannte „Freiräume“ den Eindruck vermitteln, als könne sich
hier jeder bedienen“. B90/Die Grünen fordern eindeutig deklarierte
„Vorranggebiete“ für Natur.- und Landschaft, die Naherholung und
den Fremdenverkehr.
Strukturschwache
Regionen, und dazu gehört der Südharz, sind heute und auch morgen
auf die Arbeitsplätze im Tourismus angewiesen.
Die
Grünen kritisieren die Untätigkeit der zuständigen
Raumordnungsbehörde, die dem Bauministerium unterstellt ist. Für
den geplanten Gipsabbau am Winkelberg wurde schon lange ein
Raumordnungsverfahren gefordert. Doch anstatt dieses endlich zu
eröffnen, wurden immer wieder neue Ausreden formuliert.
Offensichtlich
ist es nicht erwünscht, dass den Gemeinden und der Bevölkerung ein
Mitbestimmungsrecht über die zukünftige Entwicklung ihrer so
genannten „Freiräume“ zukommt. Der Verweis der Staatssekretärin
auf die Regionale Planungsgemeinschaft ist unwirksam, da diese
derzeitig überhaupt kein geeignetes rechtliches Instrument in der
Hand hat, um dem weiteren Gipsabbau etwas entgegen zu setzen.
Auch
gilt es, so fordern die Grünen, sich endlich von dem unsäglichen
Grundsatz zu befreien, dass der Gipsindustrie mit jedem neuen
Raumordnungsplan eine Planungssicherheit von mindestens 15
Jahren eingeräumt werden müsse. Würde sich jede Landesregierung
diese Denkweise zu Eigen machen, dann könnte in absehbarer
Zeit ein Schild im Landkreis mit dem Text
„alles ausverkauft
zum Niedrigpreis“
angebracht
werden.
Die
Grünen fordern den Umweltminister auf, den Preis für eine Tonne
Gips aus dem Südharz öffentlich zu nennen. Diesbezügliche
Anfragen der Nordhäuser Bündnisgrünen blieben bis heute
unbeantwortet.
Die
Grünen fordern, diesen Ausverkauf zu stoppen und für den Südharz
länderübergreifend eine Strategie zu entwickeln, die der heute und
in Zukunft hier lebenden Bevölkerung und der Natur, eine nachhaltige
Perspektive bietet.
Gisela Hartmann
Fraktionsvorsitzende
Gisela Hartmann
Fraktionsvorsitzende
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