Samstag, 14. Dezember 2013

Weihnachtliches im Kunsthaus Meyenburg

Zunächst lautete der Titel zu diesem Beitrag „Unterhaltsames und Wissenwertes rings um Weihnachten“. Nachdem aber Dr. Anja Eisner, Chefdramaturgin am Theater Nordhausen, und die Leiterin des Kunsthauses Meyenburg, Susanne Hinsching, die vielen Gäste im Kunsthauskeller mit ihrer gestrigen (vor-)weihnachtlichen Lesung „“Weihnachten und andere Notstände“ hellauf begeisterten, soll gleich hier bemerkt werden, dass beide Vortragende am kommenden Dienstag Weihnachtliches in sicher gleich-begeisternder Weise auch in die Traditionsbrennerei bringen werden. In eine Atmosphäre also, die derzeit geprägt ist von „Advent“ in schönster und anschaulichster Weise.

Man war auch im Keller des Kunsthauses bemüht, ein stimmungsvolles Ambiente zu schaffen. Das eigentliche Flair aber vermittelten die beiden Vorlesenden Eisner und Hinsching. Wechselweise trugen sie vor, was und wie Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen und -abschnitten Weihnachten erleben: ersehnt, gewollt, mitunter aber auch als belästigend und „unausweichlich“ empfindend. Nämlich dann, wenn man Heiligabend und den Feiertagen in traditioneller Weise durch eine Reise in die Karibik ausweichen möchte. Und dort ein (konstruiertes) Weihnachten geboten bekommt, das die Gäste aus deutschen Landen vermeintlich an Zuhause erinnern soll. Man erfuhr aber durch die Vorlesenden auch, wie in diesen Landen Weihnachten im behördlichen Rahmen gefeiert wird. Sobald dann aber Eisner und Hinsching ihre Brillen aufsetzten, wurde es förmlich, denn dann vermittelten sie „Sach- und Geschichtswissen“ um Weihnachten.

Was bei all den Geschichten und Episoden, die da vorgetragen wurden besonders ansprach und teils spannend, teils erheiternd wirkte, waren ebenso die mit ausgereifter Vortragskunst und ausgeprägter Betonung dargeboten Texte durch Chefdramaturgin Anja Eisner, wie die effektvoll und nicht weniger anschaulich vorgetragenen Geschichten durch die Kunsthistorikerin Susanne Hinsching. Auch sie wirkungsvoll und in gewohnt lebendiger und flüssiger Weise vortragend. Zwei Expertinnen, jede in ihrer Art und in weihnachtlicher Nähe in beeindruckender heiter stimmender Harmonie. Dass mir persönlich einzelne Texte von Anja Eisner besonders gefielen, weil sie in einem
Dialekt geboten wurden, der mir höchst vertraut war, sollte man mir nachsehen. Dafür hatte ich mit anderen Passagen (aus Deutschlands Norden) meine Probleme. Die aber jeweils erkennen ließen, wo sich die Ereignisse zutrugen. Zu „Wieän“ war nichts dabei, denn dann wäre die Schere des Verstehen zwischen dem Gros der Zuhörer und mir wohl sehr weit auseinander gegangen. Susanne Hinschings Texte waren da jedenfalls „nur“ durchweg erheiternd. Und informativ, soweit sie auf Wissensvermittlung ausgingen. Dabei wiederum wechselten sich Beide partnerschaftlich ab.

Soweit also zu den Vorträgen der Theater- und Expertin in Sachen Kunst. Ich versage es mir hier, auf die gehörten Vorträge näher einzugehen, um den Besuchern der Lesung am 17. Dezember um 19 Uhr nicht die letzte Spannung auf „Weihnachten und andere Notstände“ in der Traditionsbrennerei zu nehmen. Es war ein Vortragsereignis, das bestens geeignet war, weihnachtliche Stimmung zu vermitteln. Die vielen Zuhörer im Keller des Kunsthauses honorierten sie mit viel, viel Beifall. Zu ihnen gehörte übrigens auch der Vorsitzende des Kunsthaus-Fördervereins Dr. Wolfgang Pientka, der zu Beginn der Veranstaltung Besucher und Vortragende in einer Weise begrüßt hatte, die allein schon geeignet war, Neugier und Spannung zu erzeugen. Insoweit bildete sich da sogar einmal mehr ein Trio, das aufeinander eingespielt ist. Und stets niveauvolle Inhalte verheißt.

Der Eintritt zur Lesung am Dienstag in der Traditionsbrennerei soll übrigens frei sein.  

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