Zunächst
lautete der Titel zu diesem Beitrag „Unterhaltsames und
Wissenwertes rings um Weihnachten“. Nachdem aber Dr. Anja Eisner,
Chefdramaturgin am Theater Nordhausen, und die Leiterin des
Kunsthauses Meyenburg, Susanne Hinsching, die vielen Gäste im
Kunsthauskeller mit ihrer gestrigen (vor-)weihnachtlichen Lesung
„“Weihnachten und andere Notstände“ hellauf begeisterten, soll
gleich hier bemerkt werden, dass beide Vortragende am kommenden
Dienstag Weihnachtliches in sicher gleich-begeisternder Weise auch
in die Traditionsbrennerei bringen werden. In eine Atmosphäre also,
die derzeit geprägt ist von „Advent“ in schönster und
anschaulichster Weise.
Man
war auch im Keller des Kunsthauses bemüht, ein stimmungsvolles
Ambiente zu schaffen. Das eigentliche Flair aber vermittelten die
beiden Vorlesenden Eisner und Hinsching. Wechselweise trugen sie vor,
was und wie Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen und
-abschnitten Weihnachten erleben: ersehnt, gewollt, mitunter aber
auch als belästigend und „unausweichlich“ empfindend. Nämlich
dann, wenn man Heiligabend und den Feiertagen in traditioneller Weise
durch eine Reise in die Karibik ausweichen möchte. Und dort ein
(konstruiertes) Weihnachten geboten bekommt, das die Gäste aus
deutschen Landen vermeintlich an Zuhause erinnern soll. Man erfuhr
aber durch die Vorlesenden auch, wie in diesen Landen Weihnachten im
behördlichen Rahmen gefeiert wird. Sobald dann aber Eisner und
Hinsching ihre Brillen aufsetzten, wurde es förmlich, denn dann
vermittelten sie „Sach- und Geschichtswissen“ um Weihnachten.
Was
bei all den Geschichten und Episoden, die da vorgetragen wurden
besonders ansprach und teils spannend, teils erheiternd wirkte, waren
ebenso die mit ausgereifter Vortragskunst und ausgeprägter Betonung
dargeboten Texte durch Chefdramaturgin Anja Eisner, wie die
effektvoll und nicht weniger anschaulich vorgetragenen Geschichten
durch die Kunsthistorikerin Susanne Hinsching. Auch sie wirkungsvoll
und in gewohnt lebendiger und flüssiger Weise vortragend. Zwei
Expertinnen, jede in ihrer Art und in weihnachtlicher Nähe in
beeindruckender heiter stimmender Harmonie. Dass mir persönlich
einzelne Texte von Anja Eisner besonders gefielen, weil sie in einem
Dialekt geboten wurden, der mir höchst vertraut war, sollte man mir
nachsehen. Dafür hatte ich mit anderen Passagen (aus Deutschlands
Norden) meine Probleme. Die aber jeweils erkennen ließen, wo sich
die Ereignisse zutrugen. Zu „Wieän“ war nichts dabei, denn dann
wäre die Schere des Verstehen zwischen dem Gros der Zuhörer und mir
wohl sehr weit auseinander gegangen. Susanne Hinschings Texte waren
da jedenfalls „nur“ durchweg erheiternd. Und informativ, soweit
sie auf Wissensvermittlung ausgingen. Dabei wiederum wechselten sich
Beide partnerschaftlich ab.
Soweit
also zu den Vorträgen der Theater- und Expertin in Sachen Kunst. Ich
versage es mir hier, auf die gehörten Vorträge näher einzugehen,
um den Besuchern der Lesung am 17. Dezember um 19 Uhr nicht die
letzte Spannung auf „Weihnachten und andere Notstände“ in der
Traditionsbrennerei zu nehmen. Es war ein Vortragsereignis, das
bestens geeignet war, weihnachtliche Stimmung zu vermitteln. Die
vielen Zuhörer im Keller des Kunsthauses honorierten sie mit viel,
viel Beifall. Zu ihnen gehörte übrigens auch der Vorsitzende des
Kunsthaus-Fördervereins Dr. Wolfgang Pientka, der zu Beginn der
Veranstaltung Besucher und Vortragende in einer Weise begrüßt
hatte, die allein schon geeignet war, Neugier und Spannung zu
erzeugen. Insoweit bildete sich da sogar einmal mehr ein Trio, das
aufeinander eingespielt ist. Und stets niveauvolle Inhalte verheißt.
Der
Eintritt zur Lesung am Dienstag in der Traditionsbrennerei soll
übrigens frei sein.
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